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Die Bringschuld ist da, es gibt keinen Ausschluss, egal ob man nun die Bordkarte hat oder nicht.Klar aber wenn der PAX seine Daten eingepflegt hat und die Airline den Boarding Pass ausgestellt hat, wo ist dann noch eine Bringschuld?
Die Bringschuld ist da, es gibt keinen Ausschluss, egal ob man nun die Bordkarte hat oder nicht.Klar aber wenn der PAX seine Daten eingepflegt hat und die Airline den Boarding Pass ausgestellt hat, wo ist dann noch eine Bringschuld?
Und genau das ist in den ABB verankert. Der Passagier hat erstmal die Bringschuld der Reisedokumente.
Zwei Anmerkungen: "Not Cleared" ( es heisst glaube ich anders ) kann schon seit mehreren Jahren nicht mehr von Airline Personal überschrieben werden. Das kann nur "DHS approved personal", das sind die auf großen Flughäfen stationierten US CBP Beamten.30000ft Highlevel mäßig:
Du als Airline schickst bei den APIS-Daten die Passagier-Daten mit (idealerweise auch die Redress Number; manchmal aber nicht bei der ersten Anfrage, weil viele Reisende da irgendwelchen Quark (z.B. die ESTA-Nummer) eingeben und dann die Abfrage fehlschlägt) und erhältst eine der folgenden Antworten zurück:
- Cleared
- Not Cleared (das ist das wenn man am Check-in Counter deinen Reisepass nehmen wird, die Daten vergleicht und ggf. erstmal jemanden anruft)
- Selectee (die magischen 4 "S"; keine online Bordkarte, je nachdem auch keinen Check-in am Kiosk)
- Known Traveler (Airlines die da nicht zertifiziert sind behandeln es wie Cleared bzw. bekommen dann von vornherein nur Cleared zurück)
- Data Insufficient
Zusätzlich musst du ne Gate Passed Message und das Passenger Manifest übermitteln.
Zusätzlich zu den Passagieren musst du auch Crew-Daten übermitteln.
Dieser obige Prozess ist verpflichtend. Entweder automatisch oder manuell. Entweder per Web-Interface, EDIFACT-Interface, VPN, MPLS, ....
Zu nem gewissen Grad kannst du auch nen "Not Cleared" überschreiben, gehst halt aber das Risiko ein, dass du danach nicht in den US Luftraum darfst.
EVUS (Visa Validation) musst du meines Wissens nach als Airline zwischenzeitlich auch implementieren (hängt dann auch wieder von bilateralen Vereinbarungen ab, von wo du als Airline/Kreuzfahrtschifft kommst, welche Nationalitäten du am meisten mitbringst, ...) und dir das nach dem Implementieren natürlich auch testen und zertifizieren lassen.
Es ist aber nicht nur die Abfrage / Datenübermittlung, sondern mehr auch der Gesamtprozess den du mit der US-Seite abstimmen musst.
Je nachdem wie US-lastig dein Geschäft ist (AKA wie viel Geld du als Airline/Kreuzfahrtschiff in die Hand nehmen möchtest), kannst du das jetzt von einfach bis tief integriert treiben:
- APIS-Daten über ein einfaches Web-Interface
- APIS integriert in dein Buchungssystem / Departure Control System
- APIS mit EVUS kombiniert
- APIS mit ESTA kombiniert
- APIS mit Document Validation kombiniert
- ...
Wenn du jetzt zu oft Menschen mitbringst, die an der Grenze abgelehnt werden, wird das auf Dauer für dich entweder zu teuer oder man wird dich "bitten", weitere Dinge (ESTA / Document Validation) zu implementieren. Airlines die oft und viel in die USA fliegen, haben das in aller Regel komplett implementiert, weil jeder Reisende der nicht (oder nur sehr kurz) am Counter steht Geld spart.
Wenn du jetzt aber ne Airline aus nem Land bist, das nicht Visa Waiver eligible ist, deine Hauptkundschaft nicht Visa Waiver eligible ist und du kaum Probleme mit Zurückweisungen an der Grenze hast, dann ergibt die ESTA Prüfung kein wirkliches return on investment und du handelst die paar Visa Waiver Hanseln einzeln ab, während du nem Visum z.B. kurz ner Sichtprüfung unterziehst. Hast du jetzt halt öfter mit Visa zu tun, die dann an der Grenze zurückgewiesen werden, wird die elektronische Visa-Prüfung für dich das nächste sein.
Dann unterscheiden sich auch noch
- International-to-Domestic
- International-to-International
- Domestic-to-International
- Domestic-to-Domestic
- Overflight
- Single Leg / Multi Leg / ...
Lufthansa konnte recht früh schon alles (US Citizen, LPR, Visa, ESTA, ...).
Singapore konnte recht lange nur US Citizen, LPR und ESTA, während Visum nur auf Sicht geprüft wurde.
United konnte auch früh recht viel, hatte es anfänglich aber nur per App unterstützt (du musstest bzw. musst deinen Reisepass zu Jumio hochladen). Lädst du ihn nicht zu Jumio hoch, solltest du mittlerweile bei ausschließlich United-Flügen meist ne Bordkarte (ohne "Travel Ready") bekommen (LH-Flüge dürften nach wie vor noch mit dem "This is not a boarding pass" PDF enden), beim Dokumentencheck sollte dann aber die Passnummer gegengeprüft werden.
Jetzt kannst du auch noch ESTA / Document Validation implementieren (auch wieder in verschiedenen Ausprägungen und Integrationstiefen). Musst dann halt auch u.U. in der Lage sein, zusätzliche Dokumente erfassen zu können.
Dort wirst du dann eine der folgenden Antworten erhalten (die du halt dann auch wieder in irgendeiner Form bei dir weiterverarbeiten musst):
- ESTA/DV not applicable
- Approved
- Visa Waiver applicable, irgendwas passt aber mit ESTA/Visum nicht
- Visa Waiver applicable, wir bräuchten aber bitte das US Travel document (Pass, Green Card, ...) stattdessen
- "wir kennen den nicht, bitte nochmal Daten checken"
- Pass und Visa könnten wir kennen, irgendwas stimmt aber mit den Daten nicht
- ESTA vorhanden aber nicht final approved
- Visa gecancelt, Overstays on file, ... (Rücksprache empfehlenswert bevor ihr boardet)
- keine automatische Entscheidung möglich
- Daten unvollständig
Dann gibt's den Spaß auch noch für Reisegruppen und so weiter und du als Airline hast nicht an jedem Flughafen dieselben Systeme zur Verfügung usw.
Je nachdem wo du jetzt deine meiste Kundschaft hast, mit wie vielen Abweisungen an der Grenze (die dir zur Last gelegt werden) du zu kämpfen hast, wirst du dir da als Unternehmen irgendetwas herauspicken (müssen) und die Edge Cases dann von Hand abarbeiten.
Die Bringschuld wurde erbracht, in dem Moment in dem man seine Daten eigepflegt hat. Kann man dann auch gerne am CI erledigen. Die Bringschuld ist kein Ausdruck, sonder ESTA konforme Daten die aus dem Pass hervorgehen und die von der Airline ausgelesen werden können.Die Bringschuld ist da, es gibt keinen Ausschluss, egal ob man nun die Bordkarte hat oder nicht.
Ich kann dir versichern das weder bei AF noch KLM eine ausgedrucktes ESTA zertifikat als Reisedokument gefordert wird. Ausschliesslich ein Reisepass mit mindestens 6 Monaten Gültigkeit.Papierform nicht zwingend, aber eben ein glaubhafter Nachweis. Und genau das ist in den ABB verankert. Der Passagier hat erstmal die Bringschuld der Reisedokumente.
ein Reisepass mit mindestens 6 Monaten Gültigkeit.
Warum wollen AF und KLM 6 Monate Reisepassgültigkeit für USA?Ich kann dir versichern das weder bei AF noch KLM eine ausgedrucktes ESTA zertifikat als Reisedokument gefordert wird. Ausschliesslich ein Reisepass mit mindestens 6 Monaten Gültigkeit.
Es gibt aber keinen Grund, dass die Bringschuld da aufhört. Die Airline kann das von dir auch mehrmals verlangen. Ich finde der Vergleich hinkt. Beim Führerschein gäbe es ja eine Variante für mich das noch glaubhafter nachzuweisen. Die hast du beim ESTA aber nicht als der Ausdruck.Die Bringschuld wurde erbracht, in dem Moment in dem man seine Daten eigepflegt hat. Kann man dann auch gerne am CI erledigen. Die Bringschuld ist kein Ausdruck, sonder ESTA konforme Daten die aus dem Pass hervorgehen und die von der Airline ausgelesen werden können.
Warum kann euch der Typ hier so verwirren? Wenn man dich nach deinem Führerschein fragt legst du doch auch nicht die Quittung von der Fahrschule vor.
Je nach Airline: nur dann, wenn der Boardingpass sagt, dass ein Online Datenabgleich erfolgt ist und erfolgreich war.der Passagier macht mit einem von der Airline ausgestelltem Boardingpass der in der App aufrufbar ist ganz deutlich das er ein ESTA hat,
Siehe Daten Spezifikation des Daten Elements C901.Zwei Anmerkungen: "Not Cleared" ( es heisst glaube ich anders ) kann schon seit mehreren Jahren nicht mehr von Airline Personal überschrieben werden.
CBP Beamten gibt es außerhalb der USA nur an Preclearance Facilities.Das kann nur "DHS approved personal", das sind die auf großen Flughäfen stationierten US CBP Beamten.
Wenn du den Begriff "Bringschuld" verwendest schon, für mich kann die Begleichung einer Schuld nur einmal stattfinden. Gegebenenfalls muss ich nachweisen das ich meiner Bringschuld nachgekommen bin, aber das erledigt dann der Boardingpass.Es gibt aber keinen Grund, dass die Bringschuld da aufhört. Die Airline kann das von dir auch mehrmals verlangen. Ich finde der Vergleich hinkt. Beim Führerschein gäbe es ja eine Variante für mich das noch glaubhafter nachzuweisen. Die hast du beim ESTA aber nicht als der Ausdruck.
Was auch wieder, je nach involvierter Nationalität, unterschiedlich ist.Ausschliesslich ein Reisepass mit mindestens 6 Monaten Gültigkeit.
Korrekt. - Allerdings hat der CBP Officer mit der Airline (die deine Dokumente prüfen soll) nichts zu tun und kennt auch nicht deren mit dem CBP/DHS vereinbarte Prozesse.Ich habe gestern ein CBP Officer in EWR gefragt und er sagte mir , man braucht kein Ausdruck, wichtig ist das Passport , daraus können die ableiten, ob ein ESTA (oder eine Visa wie in mein Fall) vorhanden ist
Die Airline muss aber deinen Pass prüfen, nicht deinen Ausdruck.Korrekt. - Allerdings hat der CBP Officer mit der Airline (die deine Dokumente prüfen soll) nichts zu tun und kennt auch nicht deren mit dem CBP/DHS vereinbarte Prozesse.
Deine These, dass Airlines einen Passagier nur einmal überprüfen dürfen, ist falsch.Wie viele Prüfungen hättest Du denn gerne? Eine reicht, durch einen Mitarbeiter oder einen elektronischen Prozess - und dabei muss selbstverständlich eine Abfrage im US-System stattfinden.
Was Du schreibst, widerspricht schlichtweg der millionenfachen Praxis. Es gibt sehr viele Einreisevoraussetzungen für die Staaten dieser Erde. Manches muss im Original nachgewiesen werden. Bei manchen reicht eine Kopie. Und bei anderen Dingen reicht eine glaubhafte Darstellung. Die Airline darf alles überprüfen, sofern es für die Einreise erforderlich ist."Haben Sie ein ESTA?" - "Ja." - "Danke, guten Flug." Merkste selber, oder?
Und was hast Du immer mit der Glaubhaftmachung? Die reicht nicht aus. Es braucht einen Nachweis.
Das ist der zugrunde liegende Irrtum.Aber nicht über die Voraussetzungen, die das Zielland setzt, hinausgehend. Einen Reisepass für Spanien oder einen ESTA-Ausdruck für die USA zu verlangen, wäre unzulässig (jedenfalls soweit deutsches AGB-Recht einschlägig ist) - und entsprechend tut z.B. eine LH das auch nicht.
Die Airline muss dich gegen die NoFly bzw. Watch List prüfen. Hierfür ausreichend: Pass + ggf. Redress Number.Die Airline muss aber deinen Pass prüfen, nicht deinen Ausdruck.
Genau, nicht "zwingend" – das "E" in ESTA. Der "glaubhafte Nachweis" wird hingegen mit dem Boarding-Pass erbracht, dessen Ausstellung (wie schon etwa 100 Mal erwähnt) ohne ESTA gar nicht möglich wäre...Papierform nicht zwingend, aber eben ein glaubhafter Nachweis. Und genau das ist in den ABB verankert. Der Passagier hat erstmal die Bringschuld der Reisedokumente.
Weil hier verschiedene Systeme involviert sind. Am Schalter hast du als Airline den Vorteil dass du halbwegs vertrauenswürdiges Personal hast. Online Check-in läuft komplett in einem untrusted Environment.Ich werfe mal noch folgenden Aspekt ein: wieso sollte sich der Check-In Prozess online und am Schalter unterscheiden?
Das kenne ich so nicht. - OLCI wird dir, entweder die Meldung werfen, dass es für dich online keine Bordkarte ausstellen kann (wobei sich das Verhalten zwischen Web und App unterscheiden kann) oder dir eine Bordkarte ausstellen welche den Hinweis vermissen lässt, dass ein automatischer Datenabgleich stattgefunden hat. - Jetzt könnte es sein, dass man am Schalter / Dokumenten Checkpoint das online prüfen kann oder halt nicht. Im Letzteren Fall wird man von dir einen Nachweis sehen wollen.Oder seit wann muss ich beim OLCI die ESTA Bestätigung hochladen?
Gegenfrage: Wozu gibt es Dokumentenprüfungen beim Boarding? Da werden ausschließlich Passagiere geprüft, die bereits über ein Ticket für den Flug verfügen.Ich werfe mal noch folgenden Aspekt ein: wieso sollte sich der Check-In Prozess online und am Schalter unterscheiden? Oder seit wann muss ich beim OLCI die ESTA Bestätigung hochladen? Alleine damit würde die Fluggesellschaft bei der Argumentation bereits auf die Nase fallen…