Forderung: LH soll vorübergehend verstaatlicht werden

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CmdrCool

Reguläres Mitglied
13.01.2020
29
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Würde ich gern besser verstehen, dazu 2 Fragen:

* Welcher "Steuerzahler" ist gemeint?
* Welche objektive Groesse ist für den "Profit" zu sehen?

Menschen die in Österreich Steuern bezahlen. Aus deren Geld würden die 750 Millionen Euro finanziert.
Für x Euro gibt es y Prozent an Anteilen des Unternehmens, Standortstärkung (Mitarbeiter, Flugverbindungen, etc.) vereinbaren, Sperrminorität - sind alles quantifizierbare Größen.

Es geht mir weniger um den finanziellen Profit, als um den Nutzen für Österreich.


Auch hier:

* Welche "populistischen" Aussagen sind gemeint?
* Welches "unser" in Bezug auf finanzielle Hilfen ist gemeint?

Ich spiele auf das Zitat des österreichischen Bundeskanzlers an:
[..]"Was es nicht geben wird, ist eine Finanzspritze für die Lufthansa, einem deutschen Konzern, ohne einen Vorteil für die Republik Österreich"[..]

"Unser" Geld, sind die finanziellen Mittel der Steuerzahler in Österreich. Sobald Geld an die AUA fließt profitiert die Lufthansa automatisch davon. Deshalb finde ich das Zitat unnötig. Abgesehen davon wird man eine AUA langfristig nur mit der Lufthansa als Partner erhalten können.

Die Frage ist will man kurzfristig Arbeitsplätze absichern, oder die AUA gemeinsam mit der Lufthansa aus dieser Krise führen. Bei den kolportierten Summen wäre mir eine Jobgarantie für 12 Monate deutlich zu wenig, gerade im Hinblick auf den Börsenkurs. Die Aussagen des AUA-Chefs gehen allerdings in eine komplett andere Richtung. Geld ja, Gegenleistung nein. Jetzt bin ich populistisch und denke mir einfach klassischer Fall von "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" ;-)
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Österreich will ein Hub in Wien. LH hat Hubs in FRA, MUC, BRU und ZRH. Das Interesse, auch noch Wien zu entwickeln ist da beschränkt, zumal MUC überproportional ausgebaut wird.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
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Farewell City
(...) "Unser" Geld, sind die finanziellen Mittel der Steuerzahler in Österreich (...) Sobald Geld an die AUA fließt profitiert die Lufthansa automatisch davon (...) Abgesehen davon wird man eine AUA langfristig nur mit der Lufthansa als Partner erhalten können (...)

Ich denke, dass sich Österreich aktuell gehörig vertut, was die Verhandlungs"position" angeht - wie Du korrekt feststellst: AUA wird es nur mit einer starken deutschen Lufthansa geben, die sich das leistet.

Das bedeutet imho: Österreich darf aus Sicht des LAC dankbar sein, wenn man sich ob der Herausforderungen überhaupt dem Thema AUA annimmt. Und genau das drueckt der Vorstand imho auch aus, mit seinem kolportierten Verhalten.

Und das hat einen Preis für Österreich.

Die AUA wird im zu erwartenden Marktumfeld nach dieser Krise keine Relevanz für den Frankfurter Konzern haben, jedenfalls nicht mittelfristig. So lautet meine Einschätzung.

Ich frage mich warum Österreich nicht die Chance beim Schopfe ergreift, und sich (und meine Sidenote oben war nicht von ungefähr) seiner wertvollen - alten strategischen Lage besinnt: Als geographischer Ort im deutschen Sprachraum / Markt der "allen" Airlines eine Heimat bietet...und einen echten Marktplatz bietet.

Der Wert / Zeit eines "National"carriers für derart kleine Quellmärkte könnte längst gezählt sein imho - zum grossen Vorteil dieser Länder.

Dazu braucht es aber Vision - und eine geeignete Politik.

(...) Die Frage ist will man kurzfristig Arbeitsplätze absichern, oder die AUA gemeinsam mit der Lufthansa aus dieser Krise führen. Bei den kolportierten Summen wäre mir eine Jobgarantie für 12 Monate deutlich zu wenig (...)

Taktisches Arbeitsplatz "ab"sichern (künstlicher Effekt) mag sinnvoll sein - aber wenn das Kind doch im Brunnen liegt - warum dann nicht "Größeres" wagen?

(...) Die Aussagen des AUA-Chefs gehen allerdings in eine komplett andere Richtung. Geld ja, Gegenleistung nein. Jetzt bin ich populistisch und denke mir einfach klassischer Fall von "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" ;-)

Nun, dass ist Einerseits das Geschäftsprinzip der Lufthansa, und Andererseits die logische Konsequenz daraus dass die AUA mit Alexis von Hoensbroech einen deutschen Geschäftsmann als "Statthalter" hat.

Das weiss AT übigens offenbar auch - und spielt der LH verhandlungstaktisch noch in die Karten mit Aussagen wie zuvor zitiert ("Carsten Spohr solle sich einfinden...").

Ich bin sehr gespannt wie das alles ausgeht - noch eine Anmerkung zur Swiss: Die Verbandelung des Lufthansa Konzerns mit der "kalt sanierten" Swiss geht deutlich tiefer, und weit über das Verhältnis mit der AUA hinaus - so höre ich es immer wieder.

Keinesfalls möchte ich mißverstanden werden, i.S. "geschieht der AUA recht" oder "jeder ist sich selbst der Nächste" - im Gegenteil, ich wünschte diese Lage würde mehr ein "gemeinsam" als ein "wir und die" fördern...
 
Zuletzt bearbeitet:

CmdrCool

Reguläres Mitglied
13.01.2020
29
0
Ich denke, dass sich Österreich aktuell gehörig vertut, was die Verhandlungs"position" angeht - wie Du korrekt feststellst: AUA wird es nur mit einer starken deutschen Lufthansa geben, die sich das leistet.

Das bedeutet imho: Österreich darf aus Sicht des LAC dankbar sein, wenn man sich ob der Herausforderungen überhaupt dem Thema AUA annimmt. Und genau das drueckt der Vorstand imho auch aus, mit seinem kolportierten Verhalten.

Und das hat einen Preis für Österreich.

Die AUA wird im zu erwartenden Marktumfeld nach dieser Krise keine Relevanz für den Frankfurter Konzern haben, jedenfalls nicht mittelfristig. So lautet meine Einschätzung.

Ich frage mich warum Österreich nicht die Chance beim Schopfe ergreift, und sich (und meine Sidenote oben war nicht von ungefähr) seiner wertvollen - alten strategischen Lage besinnt: Als geographischer Ort im deutschen Sprachraum / Markt der "allen" Airlines eine Heimat bietet...und einen echten Marktplatz bietet.

Der Wert / Zeit eines "National"carriers für derart kleine Quellmärkte könnte längst gezählt sein imho - zum grossen Vorteil dieser Länder.

Dazu braucht es aber Vision - und eine geeignete Politik.

Ich stimme Dir in allen Punkten zu, ich fürchte aber unsere gewählten Volksvertreter trauen sich so eine Lösung nicht zu. Über die Gründe kann ich nur spekulieren, angefangen bei Wählerstimmen bis hinzu deutlich niedrigeren Instinkten.

Taktisches Arbeitsplatz "ab"sichern (künstlicher Effekt) mag sinnvoll sein - aber wenn das Kind doch im Brunnen liegt - warum dann nicht "Größeres" wagen?

Siehe oben. Ich denke mit 750 Millionen Euro könnte man die direkt Betroffenen (AUA Mitarbeiter, Flughafen Wien, etc.) sicher unterstützen und anderweitig in der Flugindustrie unterbringen. Deshalb wäre die "Rettung" der AUA für mich nur zielführend, wenn daraus etwas Langfristiges entstehen kann.

Vielleicht ergibt es auch Sinn das Pfand so hoch zu wählen, damit die Absage der Lufthansa in die Schuhe geschoben werden kann. "Wir würden gerne, aber die nicht" - und dann steht dem Dir beschriebenen Plan nichts mehr im Weg.

Nun, dass ist Einerseits das Geschäftsprinzip der Lufthansa, und Andererseits die logische Konsequenz daraus dass die AUA mit Alexis von Hoensbroech einen deutschen Geschäftsmann als "Statthalter" hat.

Das weiss AT übigens offenbar auch - und spielt der LH verhandlungstaktisch noch in die Karten mit Aussagen wie zuvor zitiert ("Carsten Spohr solle sich einfinden...").

Ich bin sehr gespannt wie das alles ausgeht - noch eine Anmerkung zur Swiss: Die Verbandelung des Lufthansa Konzerns mit der "kalt sanierten" Swiss geht deutlich tiefer, und weit über das Verhältnis mit der AUA hinaus - so höre ich es immer wieder.

Keinesfalls möchte ich mißverstanden werden, i.S. "geschieht der AUA recht" oder "jeder ist sich selbst der Nächste" - im Gegenteil, ich wünschte diese Lage würde mehr ein "gemeinsam" als ein "wir und die" fördern...

Geht mir ähnlich, allerdings habe ich in diese Materie deutlich weniger Einblick. Ich kann auch gut ohne nationale Fluglinie leben (die Nähe zu Zürich lässt erahnen, wieso) solange die benötigten (Wirtschaft, Tourismus) Verbindungen vorhanden sind.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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So, also AF-KL erhält 11 Mrd., kam heute Nacht raus. Jetzt ist es nur noch eine Frage von Tagen, bis es eine Meldung dazu gibt, was LH erhält....
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
LH möchte aber nicht nur den Kreditrahmen sondern auch eine Beteiligung... Ob still oder nicht ist die einzig verbliebene Frage...

Wo steht das, dass LH das will? Das wäre neu.

Im Übrigen wäre eine solche Beteiligung ohnehin bei den 10 Mrd. enthalten. Wäre nur eine andere Finanzierungsform.
 
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BAVARIA

Erfahrenes Mitglied
16.12.2012
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Waldmünchen

ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
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Wo steht das, dass LH das will? Das wäre neu.

Im Übrigen wäre eine solche Beteiligung ohnehin bei den 10 Mrd. enthalten. Wäre nur eine andere Finanzierungsform.
Nirgends steht das, da noch nicht bekannt ist was die Beteiligten 4 Länder genau für Gegenleistungen wollen.

Bekannt ist nur, dass zB mit dem Geld der deutschen Regierung keine Austrian, Swiss oder Brussels finanziert werden darf. Dafür sind die anderen Länder da.

Mehr erfährt man dann nächste Woche.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
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729
So, also AF-KL erhält 11 Mrd., kam heute Nacht raus. Jetzt ist es nur noch eine Frage von Tagen, bis es eine Meldung dazu gibt, was LH erhält....
4 Mrd sind Kredite von nicht staatlichen Banken, die Frankreich zu 90% sichert über 12 Monate
3 Mrd ist ein Staatsdarlehn über 48 Monate von Frankreich, ist bereits Antelseigner
2-4 Mrd Staatsdarlehn der Niederlande, Laufzeit unbekannt, ist bereits Anteilseigner

Herr Spohr möchte gerne irgendwas zwischen 7 und 10 Milliarden...
Da addieren wir dann noch die Absicherung der Gutscheine hinzu...
Für eine Airline, die 50% größer ist als AF-KL! :idea:
Air France KLM: Umsatz 2018: 26.5 Mrd €
Lufthansa Group: Umsatz 2018: 35.8 Mrd € (davon 9 Mrd, € yUmsatz für Technik und Catering)
Hilf‘ mir doch bitte mit der Berechnung, dass die Fluggesellschaften der LH Group 50% größer als Air France-KLM ist.
 
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traindriver

Erfahrenes Mitglied
10.08.2019
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(...) berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf „unterrichtete Kreise“, dass die Bundesregierung eine einheitliche Position für die Rettung der Deutsche Lufthansa AG festgelegt habe. Diese sehe vor, dass die Fluggesellschaft eine erhebliche Beteiligung und ein Vetorecht des Staates akzeptiert um ein Hilfspaket von mehreren Milliarden Euro zu erhalten. (...) Dem Plan zufolge würde der deutsche Staat mindestens 25 Prozent der Anteile an der Fluggesellschaft übernehmen und mindestens einen Sitz im Aufsichtsrat des Unternehmens erhalten.

https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...-erheblichen-gehaltsverzicht-an-16749105.html
 
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Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
11.137
3.754
Nord Europa
Punkt 4 ist das Highlight :D

1. Es gibt auch bei der Lufthansa Personal, das nicht übermäßig bezahlt wird.

2. Warum regen sich alle über die hohen Gehälter bei der Lufthansa auf?
Man zahlt doch freiwillig seinen Flugpreis.

3. Niemand regt sich über die "Spitzengehälter" in den öffentlichen Rundfunkanstalten auf!
Diese werden doch durch "Zwangsmaßnahmen" finanziert.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
1. Es gibt auch bei der Lufthansa Personal, das nicht übermäßig bezahlt wird (...)

Die meisten Lufthanseaten gehen mit einem "unterdurchschnittlichen" Gehalt nach Hause imho.

(...) 2. Warum regen sich alle über die hohen Gehälter bei der Lufthansa auf?

Was soll derlei Verallgemeinerung - Stimmungsmache? Sind Deine Argumente so schwach, dass Du diese "Ich gegen "den Rest / Alle" " Formulierung Atmosphäe schaffen musst?

(...) Man zahlt doch freiwillig seinen Flugpreis (...)

Nein.

Man zahlt den Flugpreis, der einem durch die Marktdominanz des Lufthansa Konglomerates abgefordert wird.

(...) 3. Niemand regt sich über die "Spitzengehälter" in den öffentlichen Rundfunkanstalten auf! Diese werden doch durch "Zwangsmaßnahmen" finanziert.

Wo bitte sind wir den hier gelandet? Was soll diese Art der "Stimmungsmache"? Das ist ja wie auf einer Veranstaltung zu Chemtrails, Aluhuetten, "neue" fake-politische Linke / Rechte you-name-it.

Ist das nötig ? Dein Punkt ist auch so verstanden + geschätzt von mir, (auch wenn er damit nicht zwangsläufig meine Meinung darstellt) - auch ganz ohne imho populistische "Darbietung".

Wir pflegen hier doch bislang ein anderes Niveau - dankenswerterweise.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.891
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FRA/QKL

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.356
11.238
irdisch
Diese Hilfen sind durchaus "Almosen". So viel Geld, selbst nur als Kredit, würde LH sonst jetzt nämlich nicht woanders kriegen. Das Risiko dafür tragen wir alle. Für eine private AG! Das ist durchaus ein großes "Geschenk" des Steuerzahlers an LH, die sonst direkt insolvent wäre. Ich bin einfach gegen Legendenbildung. Trotzdem unterstütze ich die LH-Rettung.
 
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frogger321

Erfahrenes Mitglied
09.06.2010
2.772
970
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Eventuell ist nicht jedem Diskutanten klar was eine Glosse ist. :D
Ich hoffe du meinst nicht mich damit - das wäre äußerst frech.
Ich habe es wahrgenommen und mir ist die Bedeutung auch klar. Ich wollte mit meinem Kommentar lediglich verhindern, dass den Kommentar jemand im Eifer des Gefechts für bare Münze nimmt und ein riesen Streit hier ausbricht. Nicht mehr und nicht weniger.