Franz: Wir bedienen ja nur die Kundenwünsche

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Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
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Das eine sind die Kosten, die die Airline abdecken muß, um profitabel wirtschaften zu können. Das andere sind die Erlöse, die sie mit jedem einzelnen Ticket und damit dann auch insgesamt erzielt.
Der Grund, warum die Tickets mal 99 und mal 1200 kosten, ist der hier:
Yield management - Wikipedia, the free encyclopedia
Ob man das jetzt gut findet oder schlecht, es ist nun mal so...

Ich habe mich ja schonmal diesbezüglich als ahnungslos geoutet. Jedenfalls klingt das für mich relativ sinnbefreit, als ob man die eierlegende Wollmilchsau darstellt.
Was ist eigentlich aus 1 + 1 geworden? Die Brüder wissen doch genau, was ein Sitz pro Kilometer kostet, wenn man sämtliche Einnahmen und Ausgaben gegenrechnet. Logisch wäre für mich, dass aufgrund dieser Rechnung, dass ein Flug von MUC nach ZRH billiger ist als nach HAM. Oder ist das zu einfach gedacht?
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.036
10.669
Dahoam
Komischerweise gibt es Airlines in Europa, die gar nicht Interkontinental fliegen und trotzdessen Geld machen.

Welche sind das? Bei Ryanair weiß ich es, nur kann man die nicht mit LH vergleichen.
@SuperConnie hat TK erwähnt und bereits darauf hingewiesen dass die Kostenstrukturen da nicht vergleichbar sind.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.036
10.669
Dahoam
Ich habe mich ja schonmal diesbezüglich als ahnungslos geoutet. Jedenfalls klingt das für mich relativ sinnbefreit, als ob man die eierlegende Wollmilchsau darstellt.
Was ist eigentlich aus 1 + 1 geworden? Die Brüder wissen doch genau, was ein Sitz pro Kilometer kostet, wenn man sämtliche Einnahmen und Ausgaben gegenrechnet. Logisch wäre für mich, dass aufgrund dieser Rechnung, dass ein Flug von MUC nach ZRH billiger ist als nach HAM. Oder ist das zu einfach gedacht?

Wenn überall die gleichen Gebühren anfallen würden (Landung, Abfertigung, Kerosin,...) würde das sicher stimmen. Nur das tut es eben nicht. Der Unterschied zwischen MUC-ZRH und MUC-HAM ist allerdings nicht so groß, da der einzige Unterschied in der unterschiedlichen Länge des Reisefluges besteht. Start und Landung sind in beiden Fällen gleich aufwendig. Einzig etwas kürzerer Reiseflug und vermutlich deutlich gravierender die geringeren Arbeitskosten durch die kürzere Arbeitszeit für Cockpit und Kabine dürften da was ausmachen.

Bei Langstrecken kann man den Irrsinn von Überfluggebühren auch gut sehen. Von Europa nach z.B. China muss man genau abwägen ob die kürzere Strecke über Russland die hohen Überfluggebühren über Sibirien Sinn machen. Evtl. ist ein längerer Umweg um Russland herum (meist südlich über das schwarze Meer, Kasachstan und der Mongolei) trotz längerer Arbeitszeit und höheren Spritkosten günstiger als der direkte Weg.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Flight International hat in der aktuellen Ausgabe ein Türkei-Special; demnach fliegt bspw. TK auf den Kurzstrecken auch profitabel. Aber die können zu anderen Kosten als LH produzieren.

Die fliegen domestic aber auch nicht für 99 EUR. Gab hier im Forum mal Beispiele, da konnte man nur staunen...
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Ich habe mich ja schonmal diesbezüglich als ahnungslos geoutet. Jedenfalls klingt das für mich relativ sinnbefreit, als ob man die eierlegende Wollmilchsau darstellt.
Was ist eigentlich aus 1 + 1 geworden? Die Brüder wissen doch genau, was ein Sitz pro Kilometer kostet, wenn man sämtliche Einnahmen und Ausgaben gegenrechnet. Logisch wäre für mich, dass aufgrund dieser Rechnung, dass ein Flug von MUC nach ZRH billiger ist als nach HAM. Oder ist das zu einfach gedacht?

Es gibt eben Durchschnittskosten und Grenzkosten. Den "letzten" Sitz kann man zu Grenzkosten anbieten, 10 EUR ist immer noch besser als gar nichts. Wenn man aber ALLE Sitze zu dem Preis anbietet, ist man schnell Pleite.
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.558
6.130
Paralleluniversum
Schön wäre ja auch, wenn Mandy und Sandy aus dem hier existierenten -Lufthansa exclusive Thread- mal über den Tellerrand schauen, und den wirklichen Missmut der Kunden an die Franzsche KGB-Marketingabteilung weiterreichen, oder denen einfach mal ein Passwort (insofern benötigt) zum mitlesen überlassen. Aber die gewünschten Manager werden dies oder das Forum nicht kennen. Für die Erledigung der Beantwortung störrischer Kundenangelegenheiten nutzt man unbedarfte Freelancer.

Aus welchem Grund sollten sich die Manager für dieses Forum und uns interressieren? :confused:
Viele/Einige von uns gehören doch eh zu einer Kundengruppe, die bei LH unerwünscht ist.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.563
9.916
BRU
Nochmal:
Airlines sind private Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht und haben keinen sozialen Beförderungsauftrag.
Wenn man sich darüber aufregen will, dann nicht über die Airline selber, sondern allenfalls über den Staat, der die Airline privatisiert und damit aus dem direkt subventionierten Beförderungsauftrag entlassen hat.
Wie auch die Bahn, wie z.T. den öffentlichen Nahverkehr und wie in Deutschland zwar erst in den Anfängen, aber tendenziell zunehmend die Verkehrswegeinfrastruktur.

Nochmal:

Ich erwarte weder „Sozialtickets“ noch staatlich subventionierte Tickets noch Billigtickets. Sondern wie Du selber schreibst: Preise irgendwo in der Mitte zwischen Billigtickets und überteuerten Preisen.

Ich hätte kein Problem, meinetwegen 400 Euro für ein wirklich semiflexibles Eco-Ticket zu zahlen (umbuchbar gegen die angegebene Gebühr), nicht aber 550 Euro Buchungsklasse S, umbuchbar gegen Gebühr plus x-hundert Euro Tarifdifferenz von S auf G/H/M oder so 3 Wochen vor Flugdatum…. Von ähnlich teuren unflexiblen 4U-Tickets, mit denen ich dann selbst als SEN/ HON weder Fastline noch Loungezugang bekomme, weil das ja den Erfolg des Billig-, pardon, Günstigfliegers gefährden würde, ganz zu schweigen…

Ich zahle sogar die hier im Forum so verpönte innereuropäische Business Class, weil mir das auf längeren Europastrecken den Mehrpreis wert ist. Gerade auch angesichts der (oft unverhältnismäßig) teuren Economy-Preise. Nur irgendwo sind halt auch da Grenzen…
 
M

Mr.Burns

Guest
Es gibt eben Durchschnittskosten und Grenzkosten. Den "letzten" Sitz kann man zu Grenzkosten anbieten, 10 EUR ist immer noch besser als gar nichts. Wenn man aber ALLE Sitze zu dem Preis anbietet, ist man schnell Pleite.


Vermutlich (und sehr wahrscheinlich) ist es für die LH günstiger den einen oder anderen Flug MUC-ZRH "leer" (nur mit einigen 99 € Tickets) zu fliegen, statt für 400 € RT einige Passagiere mitzunehmen.

Ist halt Marktwirtschaft und die LH ist dir keine Rechenschaft schuldig.:p
 
Moderiert:
M

Mr.Burns

Guest
Schön wäre ja auch, wenn Mandy und Sandy aus dem hier existierenten -Lufthansa exclusive Thread- mal über den Tellerrand schauen, und den wirklichen Missmut der Kunden an die Franzsche KGB-Marketingabteilung weiterreichen, oder denen einfach mal ein Passwort (insofern benötigt) zum mitlesen überlassen. Aber die gewünschten Manager werden dies oder das Forum nicht kennen. Für die Erledigung der Beantwortung störrischer Kundenangelegenheiten nutzt man unbedarfte Freelancer.

Bloß weil deine Frauen Brunhilde und Kriemhilde heißen, sind sie etwas besseres?:censored:
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Vermutlich (und sehr wahrscheinlich) ist es für die LH günstiger den eine oder anderen Flug MUC-ZRH "leer" (nur mit einigen 99 € Tickets) zu fliegen, statt für 400 € RT einige Passagiere mitzunehmen.

Ist halt Marktwirtschaft und die LH ist dir keine Rechenschaft schuldig.:p

Dein Post läßt mich doch arg daran zweifeln, daß Du verstanden hast, was ich geschrieben habe...
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
6.052
1.558
Bayern & Tirol
Das eine sind die Kosten, die die Airline abdecken muß, um profitabel wirtschaften zu können. Das andere sind die Erlöse, die sie mit jedem einzelnen Ticket und damit dann auch insgesamt erzielt.
Der Grund, warum die Tickets mal 99 und mal 1200 kosten, ist der hier:
Yield management - Wikipedia, the free encyclopedia
Ob man das jetzt gut findet oder schlecht, es ist nun mal so...

Beim Yield wird oft das Thema Substitute vergessen:
- Bahn
- Auto (eigenes oder Mietwagen)
- Weniger/nicht fliegen
- Award-Buchung.

Es gibt auch Modelle, wo man mit niedrigeren Preisen einen höheren Deckungsbeitrag erzielen kann.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Typischer Kommentar von Dir. Erst kackst Du jemanden an, der 600 Euro für einen Heimflug bezahlen soll und darüber klagt.
Dann kommen Allgemeinplätze, dass man sich nicht so haben soll und fliegen nunmal kostet.
Auf konkrete Nachfrage kommt dieses Statement, "dass die Wahrheit sicher irgendwo in der Mitte liegt".
Nicht anderes fordern die Pendler, die 600 Euro+ zahlen sollen, und ich kann deren Klagen in dem Fall verstehen.

"geyl"

Du hast ja zur Kulinarik dieselbe Einstellung (und hier bin ich ganz bei Dir!) wie ich zur Luftfahrt.

http://www.vielfliegertreff.de/reiselust-reisefrust/55902-nervt-euch-besonders-restaurants.html#post1059532

(y)
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.821
3.110
FRA
Beim Yield wird oft das Thema Substitute vergessen:
- Bahn
- Auto (eigenes oder Mietwagen)
- Weniger/nicht fliegen
- Award-Buchung.

Es gibt auch Modelle, wo man mit niedrigeren Preisen einen höheren Deckungsbeitrag erzielen kann.

Hmmmm, da habe ich wohl in den Mikroöknomie-Vorlesungen gepennt. Nicht bzw. weniger konsumieren/fliegen ist KEIN Substitut. Wenn das ein Substitut wäre und man im Modell die Substitute vergessen hätte, dann könnte man ja theoretisch den Preis ins unendliche schrauben, dann alle die Strecke von A nach B fliegen müssen...
 

htb

Erfahrenes Mitglied
10.10.2010
1.077
3
Wenn die Formulierung wirklich so stimmt: "Aber wenn es bestimmte Zahlungsbereitschaften nicht mehr gibt, muss sich das irgendwann im Produkt widerspiegeln. Wir bedienen ja nur die Kundenwünsche."

dann heisst das ja nichts anderes, als dass nach Meinung dieses Herren die (verbliebenen) Kunden dafür bestraft werden müssen, dass sie nicht bereit sind, seinen Preisvorstellungen zu folgen.

Das passt doch in den Lebenslauf von Franz. Bei der Bahn hatte er auch (sinngemäß) gesagt, "die Kunden müssten eben lernen, dass jetzt fast alles mehr kostet" nachdem er das Rabattprogramm umgebaut hat. Letztendlich hat die DB dann aber einen Rückzieher gemacht.

HTB.
 

htb

Erfahrenes Mitglied
10.10.2010
1.077
3
Der Grund, warum die Tickets mal 99 und mal 1200 kosten, ist der hier:
Yield management - Wikipedia, the free encyclopedia
Ob man das jetzt gut findet oder schlecht, es ist nun mal so...

Ich denke, der Sinn des Yield-Managements ist, den maximalen Erlös aus einem Flug zu erhalten. Dies erreicht man aber nicht dadurch, dass man fast alle Direktpassagiere durch zu hohe Preise vergrault und dann den Flieger fast leer fliegen lässt. Dazu sind die Fixkosten im verhältnis zu den variablen Kosten zu groß.

HTB.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Ich denke, der Sinn des Yield-Managements ist, den maximalen Erlös aus einem Flug zu erhalten. Dies erreicht man aber nicht dadurch, dass man fast alle Direktpassagiere durch zu hohe Preise vergrault und dann den Flieger fast leer fliegen lässt. Dazu sind die Fixkosten im verhältnis zu den variablen Kosten zu groß.

HTB.

Ja klar, aber genau darin liegt eben die Kunst. Für jedes 600-EUR-Ticket, das ich verkaufe, können 6 Passagiere zu Hause bleiben, die ein 99-EUR-Ticket gekauft hätten und es rechnet sich immer noch. Und im Idealfall verkaufe ich erst das 600-Tx, und danach auch noch 2 für 400, 2 für 200 und ein paar für 99....
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.036
10.669
Dahoam
Ja klar, aber genau darin liegt eben die Kunst. Für jedes 600-EUR-Ticket, das ich verkaufe, können 6 Passagiere zu Hause bleiben, die ein 99-EUR-Ticket gekauft hätten und es rechnet sich immer noch. Und im Idealfall verkaufe ich erst das 600-Tx, und danach auch noch 2 für 400, 2 für 200 und ein paar für 99....

So funktioniert die Rechnung aber nicht. 6 Personen mit 99 EUR kosten deutlich mehr Gebühren als 1 Person für 600 EUR (abgesehen von der aberwitzigen Kerosinsteuer, die würde ich mal nicht mitkalkulieren). Am 99er Ticket verdient LH nichts.
 

htb

Erfahrenes Mitglied
10.10.2010
1.077
3
Ja klar, aber genau darin liegt eben die Kunst. Für jedes 600-EUR-Ticket, das ich verkaufe, können 6 Passagiere zu Hause bleiben, die ein 99-EUR-Ticket gekauft hätten und es rechnet sich immer noch. Und im Idealfall verkaufe ich erst das 600-Tx, und danach auch noch 2 für 400, 2 für 200 und ein paar für 99....

Richtig. Und genau dieser Plan scheint ja insbesondere auf Strecken, auf denen das Auto oder die Bahn eine Alternative sind, nicht aufzugehen. Soviele Tickets für 600€ kann LH dann gar nicht verkaufen, um die vergraulten Kunden, die ein 200-400€ Ticket gekauft hätten (wie gesagt: wird ja nicht angeboten) zu ersetzen.

HTB.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Richtig. Und genau dieser Plan scheint ja insbesondere auf Strecken, auf denen das Auto oder die Bahn eine Alternative sind, nicht aufzugehen. Soviele Tickets für 600€ kann LH dann gar nicht verkaufen, um die vergraulten Kunden, die ein 200-400€ Ticket gekauft hätten (wie gesagt: wird ja nicht angeboten) zu ersetzen.

HTB.

Wenn ich das richtig sehe ist das Yield Mgmt. so ziemlich die wichtigste Abteilung einer Airline, und ihr glaubt tatsächlich das LH da nur Leute ohne Ahnung beschäftigt? Es gibt einiges das ich mir vorstellen kann, nicht aber das sich Fluggesellschaften nicht darüber im klaren sind in wie weit sich der Preis auf die Auslastung auswirkt.
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
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Ich verstehe ja nicht wie man damit große Einsparungen machen will ?

Was spart sich die Lufthansa wenn sie keine Cola und kein Sandwich mehr anbieten ? 1-2€ ?

Ich bin mir sicher, dass LH mehr Kunden verliert als sie sich an Kosten einspart ...

Auf die Anzahl aller Flieger umgelegt rechnet sich das.

Dass LH durch solche Massnahmen Kunden verliert glaube ich mangels Konkurrenz nicht.
 
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Reaktionen: garoto