Gründe für den Personalmangel?

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Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.860
11.018
ich würde ihnen die Leistungen so weit runterstreichen, bis sich gerade ein Überleben ausgeht

Und genau so ist es in Deutschland. Grundsicherung ist das Existenzminimum, nicht mehr.

Es wird immer wieder übersehen das die allermeisten Menschen in HIV diese Leistungen beziehen weil sie überhaupt nicht arbeiten können.

Zumindest auf dem Papier sind sie erwerbsfähig. Erwerbsunfähige sind in der Sozialhilfe, nicht im ALG II.
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
1.820
4.000
DUS
Nach dem gestrigen erneuten Wahlerfolg ist das eine eher überraschende Ansicht.



Und? Bitte mal etwas Fleisch an die Knochen, damit das nicht nur ein Spruch bleibt, der auch auf einem Wahlplakat stehen könnte. Was willst Du machen? Löhne rauf? Angefangen bei den einfachsten Hilfsarbeitertätigkeiten zum Mindestlohn, und dann, wegen des Abstandsgebots, durch die Bank für alle? Oder Lebenshaltungskosten so weit runter, dass man die Grundsicherungsleistungen entsprechend kürzen kann? Und, daran jeweils anschließend, wie?
Wie wäre es damit: Sozialleistungen soweit runterfahren, dass gearbeitet werden muss damit die Butter aufs Brot kommt. Ich bin diese dasstehtmiraberzu-Haltung von großen Teilen der Bevölkerung ziemlich satt.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.860
11.018
Steht da etwa, dass man stinkfaule Menschen durchfüttern muss?

Ja, das steht da. Oder, wie es das Bundesverfassungsgericht sagt:

"Die den Anspruch [auf Sicherung der physischen und soziokulturellen Existenz] fundierende Menschenwürde steht allen zu und geht selbst durch vermeintlich 'unwürdiges' Verhalten nicht verloren."
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.508
6.374
Du bekommst Wohnung + Betriebskosten + 500 €

Wenn das kein bedingungsloses Grundeinkommen ist, weiß ich auch nicht weiter.
Um in den "Genuss" von Hartz IV zu kommen, musst du erst dein privates Vermögen verprassen. Damit soll verhindert werden, dass sich sich die Geissens an unseren Beitragsgeldern bereichern, als Kollateralschaden treibt man glücklose Mitglieder des Mittelstands in den Ruin. Ich sehe hier sehr wohl eine Bedingung.
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
1.820
4.000
DUS
Ja, das steht da. Oder, wie es das Bundesverfassungsgericht sagt:

"Die den Anspruch [auf Sicherung der physischen und soziokulturellen Existenz] fundierende Menschenwürde steht allen zu und geht selbst durch vermeintlich 'unwürdiges' Verhalten nicht verloren."
Und du findest es schade, das man nicht unbedingt begeistert davon ist ?

Ernstgemeinte Frage: Die übliche Bigotterie eines Besserverdieners, der weit weg von den Plattenbauten lebt?

Schon verdammt lange her, aber unvergessen: Meine Mutter hat den Frauen die mit ihren Kindern gerne mal am Markt gebettelt haben einen Laib Brot und ne Tafel Schokolade für das Kind gegeben. Begleitet von den Worten: „Damit der Alte das Geld nicht versäuft.“
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Und du findest es schade, das man nicht unbedingt begeistert davon ist ?

Ernstgemeinte Frage: Die übliche Bigotterie eines Besserverdieners, der weit weg von den Plattenbauten lebt?

Schon verdammt lange her, aber unvergessen: Meine Mutter hat den Frauen die mit ihren Kindern gerne mal am Markt gebettelt haben einen Laib Brot und ne Tafel Schokolade für das Kind gegeben. Begleitet von den Worten: „Damit der Alte das Geld nicht versäuft.“
Was möchtest du uns mit diesem Beitrag sagen?
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.316
344
PUH! STeile These.

Glaubst du nicht das genau DAS Teil des Problemes ist? Warum gibt es den einen Fachkräftemangel in (ohne es bös zu meinen) "Einfachen" Jobs? Der doitsche Michel macht Abi und studiert. Damit er später viel Kohle kassiert. Also passiert genau das, was du denkst.

Mit dem Fazit das Jobs ohne Hochschulabschluss nicht mehr ausgebildet werden können. Mangels Personal. Oder eben es keine Gesellen mehr im Handwerk gibt weil alles ein STudium hinten hin gehängt haben um einen besseren Job zu finden.
Ich sehe die Sprachausbildung nicht als Teil eines Studiums (dort kann man höchstens das Fachchinesisch lehren oder 3. oder 4. Sprache). Englisch muss von der ersten Klasse an für alle gelehrt werden und zwar praxisnah, dass die Leute was damit anfangen können. Tut die "Jugend" ja heutzutage fast schon von selber um bei den Youtubern und beim Zocken nicht abgehängt zu werden. Von daher sehe ich das nicht als Teil für den Fachkräftemangel.

Und ohne in die rechte Ecke geschoben zu werden...ich finde es grundlegend FALSCH das man sich in dem Land wo man als Gast ist anpassen muss. Der Gast hat sich dem Land anzupassen. Als Teilnehmer in diesem Forum bin ich viel unterwegs. Das meiste im Job. Ich hab auch einen Migartionshintergrund (zuminderst auf dem Blatt Papier), spech zuminderst Deutsch und Englisch ganz passabel, und kann in 20 und mehr Sprachen eben das übliche wie guten Morgen, bitte, danke, Tschüss und ein Bier bitte. Ich finde es grundlegend falsch das sich meine Kunden im Ausland auf MICH einstellen sollten. Und im übrigen finde ich zuminderst immer wieder sehr positive Rückmeldungen darüber das man einfach gewillt ist die einheimische Sprache zu sprechen. Auch wenn man nur "kurz" da ist.
Sorry, aber du vergleichst hier Äpfel (Businesstrips) mit Birnen (längerfristiges Arbeiten im anderen Land). Und ich habe ja auch explizit geschrieben, dass lernen der Sprache schon sein sollte. Allerdings gibt es eine Gruppe von Arbeitnehmern, die International unterwegs ist, insbesondere Wissenschaftler. Die sind mal zwei Jahre in Deutschland, dann zwei Jahre in Spanien, dann drei Jahre in Japan und am Ende wieder 5 Jahre in Italien. Die haben meist andere Dinge im Kopf als ständig eine neue Sprache zu perfektionieren, trotzdem lohnt es sich, diese Leute im Land zu haben. Und je offener und attraktiver man für diese Menschen ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, diese dauerhaft hier zu halten. Ich sag nur Svante Pääbo.

Ich arbeite in einer Branche, in der es in Deutschland keinerlei freie Fachkräfte auf dem Markt gibt und mittlerweile zahlen viele Firmen einen Haufen Geld und jede Menge extra Benefits, um ihre Leute zu halten. Bei uns haben wir gar keine andere Wahl, als Menschen aus dem Ausland abzuwerben. Und da aktuell so viel in DE investiert wird, verschärft sich das Problem noch. Uns bleibt quasi keine Wahl!
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.145
3.061
Z´Sdugärd
Ich sehe die Sprachausbildung nicht als Teil eines Studiums (dort kann man höchstens das Fachchinesisch lehren oder 3. oder 4. Sprache). Englisch muss von der ersten Klasse an für alle gelehrt werden und zwar praxisnah, dass die Leute was damit anfangen können. Tut die "Jugend" ja heutzutage fast schon von selber um bei den Youtubern und beim Zocken nicht abgehängt zu werden. Von daher sehe ich das nicht als Teil für den Fachkräftemangel.
Nein, das war jetzt nicht auf Sprachen bezogen. Sondern schlichtweg das es eben (so ist es eben leider) auch jemand die schlecht bezahlten Jobs "machen muss". Sei es Kellner, Frisör, Metzger oder der Hiwi im Lager. Um diese schlechten Jobs nicht zu bekommen ist die Flucht in die Bildung ja schon lange gestartet. Schau halt mal wer heute noch eine Ausbildung (und am besten in Handwerk) macht. Das meinte ich. Noch dazu kommt die Geburten starke Jährgänge halt auch Schnee von gestern ist. Sprich du hast eh schon weniger junge Leute, und diese gehen viel öfters auf eine Hochschule. Somit hast du eben viel mehr Hochschulabgänger....Der Fachkräftemangel ist ja eher weniger in den hoch bezahlten Jobs zu finden wo man ein Studium braucht. Sicherlich gibts da auch die eine oder andere Branche wo das so ist, bzw wo man sich das ganze halt einbildet.

Fakt und gerade hier beim Fliegen zu sehen: Es happert an den ganz einfachen Jobs.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.316
344
Nein, das war jetzt nicht auf Sprachen bezogen. Sondern schlichtweg das es eben (so ist es eben leider) auch jemand die schlecht bezahlten Jobs "machen muss". Sei es Kellner, Frisör, Metzger oder der Hiwi im Lager. Um diese schlechten Jobs nicht zu bekommen ist die Flucht in die Bildung ja schon lange gestartet. Schau halt mal wer heute noch eine Ausbildung (und am besten in Handwerk) macht. Das meinte ich. Noch dazu kommt die Geburten starke Jährgänge halt auch Schnee von gestern ist. Sprich du hast eh schon weniger junge Leute, und diese gehen viel öfters auf eine Hochschule. Somit hast du eben viel mehr Hochschulabgänger....Der Fachkräftemangel ist ja eher weniger in den hoch bezahlten Jobs zu finden wo man ein Studium braucht. Sicherlich gibts da auch die eine oder andere Branche wo das so ist, bzw wo man sich das ganze halt einbildet.

Fakt und gerade hier beim Fliegen zu sehen: Es happert an den ganz einfachen Jobs.
Okay dann verstehe ich den Bezug zu meinem Beitrag nicht so ganz, der sich ja auf den Zeitungsartikel und deren Interpretation bezogen hat bzw. über das Werben einer "internationalen Elite" (wenn man es Elite nennen will), geht.

Aus "die Lösung des Problems ist mehr Bildung" zu Schlussfolgern, dass ich meinte, wir brauchen mehr Studenten, finde ich etwas weit gegriffen bzw. war nicht meine Intention. Im Gegenteil, ich halte viel von der Berufsausbildung und die entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten (Techniker, Meister), ich bin begeistert von meinen Technikern und Azubis die ich betreue und denke, dass man denen deutlich mehr Wertschätzung geben muss, auch wenn das bei mir im industriellen Umfeld längst nicht so kritisch ist wie in den kleinen Betrieben.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.860
11.018
Und du findest es schade, das man nicht unbedingt begeistert davon ist ?

Nein, schade finde ich, darauf hinweisen zu müssen, dass es rechtlich (und wohl auch menschlich, nech?) keine Alternative ist, Menschen verhungern zu lassen.

Wir müssen diesen Menschen Geld zahlen. Ich verlange von niemandem, dass er das gerne tut. Aber dass er vorbehaltlos anerkennt, dass es seine (oder meinetwegen unsere gesellschaftliche) Pflicht ist, das erwarte ich, ja.
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
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Aus "die Lösung des Problems ist mehr Bildung" zu Schlussfolgern, dass ich meinte, wir brauchen mehr Studenten, finde ich etwas weit gegriffen bzw. war nicht meine Intention. Im Gegenteil, ich halte viel von der Berufsausbildung und die entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten (Techniker, Meister), ich bin begeistert von meinen Technikern und Azubis die ich betreue und denke, dass man denen deutlich mehr Wertschätzung geben muss, auch wenn das bei mir im industriellen Umfeld längst nicht so kritisch ist wie in den kleinen Betrieben.
Da ist dann aber eine "wir brauchen mehr Berufsbildung" eher zutreffend. ;)

Wobei auch der Azubi gern mal ein Bier trinken geht, oder sich einen Haarschnitt abholen will. Und das sind halt due Jobs die momentan hinten und vorne fehlen. Ich hab neulich eine Stellenanzeige beim lokalen Zeitarbeitgedöns gesehen. Elektriker für die Industrie mit 28€ die Stunde. Oder ein "schnöder" Maler für 21€ rum. Werden keine gefunden.

Wobei ich auch hin und her gerissen bis zwischen "ja man muss was bieten" und "den Arsch nicht voll genug bekommen". Wir hier in der Industrie im Stuttgarter Speckgürtel zahlen jetzt nicht super, aber auch nicht total schlecht. Sprich man kann durchaus ne faire Mark verdienen. Aber halt auch abliefern. Für manche wirklich gut bezahlten Jobs wo man eben "hinlagen" muss und nicht den ganzen Tag im PC sitzt und die Maus schubst finden wir eher weniger Leute. Auch unsere Azubistellen gehen zurück. Nicht weil wir nicht wollen, weil wir niemanden finden. Beispiel? Wir bilden 4 Industriemechaniker und 1 Industriekaufgedöns aus. Es sieht so aus das sich auf 4 Mechaniker Stellen 2 beworben haben die wir auch eingestellt haben. Auf die eine Bürostelle haben sich in den ersten Tagen über 250 gemeldet....
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
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Da ist dann aber eine "wir brauchen mehr Berufsbildung" eher zutreffend. ;)
Ich habe sinngemäß "wir brauchen mehr Bildung" geschrieben, und damit meine ich natürlich ein bessere Bildung, angefangen in der Schule, vielleicht sogar im Kindergarten. Und Bildung muss für alle lohnenswert und günstig sein.
Das schließt keine "Selektion" nach Bildungsgrad aus, man könnte problemlos auch das Niveau der Unis anheben um den Studentenschnitt runtenzubringen. Ein anderer Hebel ist halt, Ausbildungsberufe wieder attraktiver machen.
Aber der Aufruf nach "mehr Bildung" gilt erstmal ganz allgemein für jeden und überall. Wie wir das dann auf die Berufe verteilen ist für mich davon erstmal komplett losgelöst.

Mal ein Beispiel: Ich bin gerade in Korea. Hier lernt man in der Grundschule programmieren. In Deutschland diskutiert man noch und wenn mans mal eingeführt hat, dann bringt man irgendwelche veralteten Programmiersprachen bei. Hier in Korea hat man grundsätzlich eine positive Einstellung gegenüber Bildung. In Deutschland ist man häufig stolz drauf, in Mathe schlecht zu sein. Das ist schon ein Kern des "Problems".
(Um fair zu sein: Die Englischkenntnisse hier sind doch noch deutlich dürftiger als in Deutschland ;))
 
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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
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FRA
Es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten für mehr Motivation im Niedriglohnsektor:
•Löhne hoch
•Sozialleistungen runter
Die aktuelle Regierung entscheidet in zwei entgegengesetzte Richtungen:
•für mehr Motivation: 12€ Mindestlohn
•gegen mehr Motivation: Einführung Bürgergeld, Hartz 4 für Ukrainer, höheres Wohngeld
 
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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
16.758
14.150
FRA
Minister Heil ist da sehr aktiv. Fällt mir positiv auf!!
Beitrag automatisch zusammengeführt:

(Während sich die korrupte Vorgängerregierung eher mit Korruption, Autolobby und Maskenbeschaffung beschäftigt hat.)
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.779
7.299
irdisch
Die Security-Leute kriegen oft keine Festanstellungen, werden oft systematisch durch befristete und stundenweise Beschäftigung davon ferngehalten. Wenn man da mal durchkehren würde, ließen sich zu den eigentlich hohen Nominalgehältern bei Vollzeit auch genug Leute finden. Der Bund sucht sich aber lieber dubiose Drückerfirmen für seine Aufgabenerfüllung, er sollte für die realen Zustände dort verantwortlich gemacht werden. Notfalls sollte er eine Servicegesellschaft dafür selbst betreiben.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.145
3.061
Z´Sdugärd
Der Bund sucht sich aber lieber dubiose Drückerfirmen für seine Aufgabenerfüllung, er sollte für die realen Zustände dort verantwortlich gemacht werden.
SO SCHAUTS! Aber solange "Sind wir nicht zuständig" eben alle Fragen und Nöte zufriedenstellend beantwortet...

Alle sind am weinen, wenn ein Textilanbieter sagt "Naja, was da in Sri Lanka abläuft, dafür sind wie nicht zuständig, ist outgesourced", aber hier interessiert es niemanden?