Gründe für den Personalmangel?

ANZEIGE

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.126
3.026
Z´Sdugärd
ANZEIGE
Nein, er ist gerade nicht (rechtskräftig!) verurteilt, sonst säße er ja nicht mehr in Untersuchungs-, sondern Strafhaft. Somit gilt er weiter als unschuldig, und da sind zwei Jahre U-Haft halt nicht mehr zumutbar. So geht Rechtsstaat, und das ist auch gut so.
Naja, wer 2 Jahre lang unschuldig in U Haft sitzt der sieht das ggf anders...
 
  • Like
Reaktionen: longhaulgiant

bender1057

Erfahrenes Mitglied
07.02.2010
609
1.806
Es geht wohl um das Alimentationsprinzip. Also unter Berücksichtigung von Kind und Kegel. und da hat das Bundesverfassungsgericht eine rechtswidrige Besoldung mit dieser Begründung festgestellt.

Doch, genau das ist das Alimentationsprinzip. Der Beamte muss sich und seine Familie versorgen können.

Das Ganze birgt übrigens eine gewisse Sprengkraft.

Das BVerfG hat wie erwähnt in mehreren Entscheidungen festgestellt, dass der Anspruch auf Erhalt einer amtsangemessenen Alimentation vielfach nicht erfüllt wird, unter anderem durch die genannte Verletzung des Abstandsgebots zum Grundsicherungsniveau in den unteren Besoldungsgruppen (und den sich daraus ergebenden Auswirkungen auf das gesamte Besoldungsgefüge). Weitere Klagen sind diesbezüglich anhängig.

Sowohl der Bund als auch die Länder (in ihrer jeweiligen Funktion als Besoldungsgesetzgeber) spielen aktuell "auf Zeit", da sie sich natürlich des Sachverhalts bewusst sind, aber sparen wollen. Früher oder später dürfte es jedoch (durch weitere BVerfG-Entscheidungen) einen Knall geben und ziemlich teuer für die öffentlichen Haushalte werden...
 
  • Like
Reaktionen: KevinHD

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
2.376
1.126
FFM
Das Buergergeld wird wohl nicht nur den Personalmangel weiter pushen sondern auch zum Missbrauch einladen:

 

alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
1.621
1.065
Das hier sollte eigentlich in diesen Thread, daher Re-Post. Wer denkt, das Lohnproblem liege bei den AG, hat schlicht wenig Ahnung. Die völlig ausgeuferten Staatskrake ist es.
 

Anhänge

  • Screenshot_20221017-115807.png
    Screenshot_20221017-115807.png
    953,7 KB · Aufrufe: 49
  • Like
Reaktionen: Piw, KevinHD und 3LG

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.841
10.959
Verletzung des Abstandsgebots zum Grundsicherungsniveau in den unteren Besoldungsgruppen (und den sich daraus ergebenden Auswirkungen auf das gesamte Besoldungsgefüge).

Eben, da gibt es nämlich auch ein Abstandsgebot zwischen den einzelnen Besoldungsgruppen. Insofern sind Erhöhungen in dem Stil "x %, mindestens aber y Euro" sehr mit Vorsicht zu genießen.
 

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
2.376
1.126
FFM
Das hier sollte eigentlich in diesen Thread, daher Re-Post. Wer denkt, das Lohnproblem liege bei den AG, hat schlicht wenig Ahnung. Die völlig ausgeuferten Staatskrake ist es.
Danke, das zeigt das ganz Dilemma des ach so reichen Deutschlands und der ach so reichen Deutschen. Arbeiten lohnt sich in D in Relation zu anderen Industrieländern nicht - Nichtarbeiten lohnt sich dank immer weiter wachsender Sozialleistungen dagegen um so mehr. Auch ein Grund für Personalmangel.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81 und alex09

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.698
7.216
irdisch
Die Leute bei der Security werden häufig mit immer nur stundenweisen Verträgen von der Festanstellung abgehalten. So ein Job sichert keine Existenz. Kein Wunder, dass man nicht genug findet. Die Festanstellung wäre entscheidend. Warum lässt der Bund zu, dass die Bundespolizei solche Subunternehmer beauftragt?
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.016
7.081
Die Leute bei der Security werden häufig mit immer nur stundenweisen Verträgen von der Festanstellung abgehalten. So ein Job sichert keine Existenz. Kein Wunder, dass man nicht genug findet. Die Festanstellung wäre entscheidend. Warum lässt der Bund zu, dass die Bundespolizei solche Subunternehmer beauftragt?
Weil es billiger ist. Der Bund selber hat jahrelang Scheinselbstständige als Führer im Bundestag beschäftigt und musste 1,5 Millionen Euro an Sozialbeiträgen nachzahlen - noch Fragen? Das Land Berlin unterläuft regelmässig, legal, den Mindestlohn, fordert aber von Unternehmen die man beauftragt einen Lohn über Mindestlohn.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das Buergergeld wird wohl nicht nur den Personalmangel weiter pushen sondern auch zum Missbrauch einladen:

Hier wird aber vor allem davon gesprochen, das es zu Missbrauch von Menschen kommt die eigentlich zu wohlhabend sind, also wird das Gesetz wohl von der FDP befürwortet.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.498
6.365
Das Buergergeld wird wohl nicht nur den Personalmangel weiter pushen sondern auch zum Missbrauch einladen:

"So könnte beispielsweise ein Ehepaar mit zwei Kindern trotz 150.000 Euro Spar- und Barvermögens, weiterem Vermögen, das der Altersvorsorge dient, zwei Kraftfahrzeugen und selbst genutzten Wohneigentums Bürgergeld erhalten", zitierte das Blatt aus dem Bericht. Die Regelung führe dazu, "dass der Bundeshaushalt für zwei Jahre mit dem Leistungsbezug von Personen belastet wird, bei denen grundsätzlich von einer ausreichenden Eigenleistungsfähigkeit ausgegangen werden kann."
Ja, das könnte passieren. Die Anzahl jener Ehepaare, die sich eine schöne Existenz aufbauen konnten und den Staat trotzdem ausnutzen werden, ist wohl sehr gering. Und selbst wenn es vorkommt, haben diese Personen zuvor lange ins System eingezahlt. Was man von Schlauchboottouristen nicht behaupten kann.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Warum lässt der Bund zu, dass die Bundespolizei solche Subunternehmer beauftragt?
In vielen Bereichen müssen Dienstleistungen ausgeschrieben und an den Bestbieter vergeben werden. Vermutlich auch hier. Diese Vorgabe dient nur in den seltensten Fällen der Qualität.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.016
7.081
Ja, das könnte passieren. Die Anzahl jener Ehepaare, die sich eine schöne Existenz aufbauen konnten und den Staat trotzdem ausnutzen werden, ist wohl sehr gering. Und selbst wenn es vorkommt, haben diese Personen zuvor lange ins System eingezahlt. Was man von Schlauchboottouristen nicht behaupten kann.
Ach dann freue ich mich, das du das so siehst und lasse mich mal zwei Jahre in die soziale Hängematte fallen, eingezahlt habe ich genug, das müsste für einige hundert Jahre Bürgergeld reichen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.698
7.216
irdisch
In vielen Bereichen müssen Dienstleistungen ausgeschrieben und an den Bestbieter vergeben werden. Vermutlich auch hier. Diese Vorgabe dient nur in den seltensten Fällen der Qualität.

Da fehlt eine Prüfung, ob die ausgeschriebene Leistung zu normalen Konditionen, inklusive normaler Beschäftigung, überhaupt erbracht werden kann. Oft gewinnen ja irgendwelche Dumping-Angebote. Da liegt ein grundsätzlicher Fehler im öffentlichen Ausschreibungsrecht. In den USA wird das genauestens vorgegeben, mit Anteil von Gewerkschaftsmitgliedern, lokalen Beschäftigten, Minderheiten etc.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.698
7.216
irdisch
Da geht es um Brutto/Netto in unterschiedlichen Ländern. Das hat nix damit zu tun.
Wenn Du für zwei oder drei Stunden pro Tag zum Job kommst, lohnt sich der nicht mehr. Du brauchst eine volle Arbeitswoche, richtige Arbeitstage, eine Anstellung. Da wird aber stattdessen drückerkolonnenmäßig vorgegangen und ohne Perspektive. Da macht man eben einen anderen Job. Es steckt ein System dahinter, das man ändern muss. Mit Tagelöhnern an der Security wird man keine Lösung finden können. Der Bund beauftragt die falschen Firmen.
 
  • Like
Reaktionen: LH88

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.016
7.081
Wenn du dir meine angehängte Grafik anschaust (s.o.), erkennst du, dass dem nicht so ist.
Deine Grafik hat nichts damit zu tun, man kann natürlich Menschen fest anstellen, auch wenn es teuer ist, gerade am Flughafen sollte das gehen, wenn es um Sicherheit geht, den bezahlt wird Personal von den Passagieren, und da macht eine Lohnerhöhung nur ein paar wenige Euros (wenn überhaupt) pro Pax aus.
 

Kaethe

Aktives Mitglied
28.03.2010
137
43
Da fehlt eine Prüfung, ob die ausgeschriebene Leistung zu normalen Konditionen, inklusive normaler Beschäftigung, überhaupt erbracht werden kann. Oft gewinnen ja irgendwelche Dumping-Angebote. Da liegt ein grundsätzlicher Fehler im öffentlichen Ausschreibungsrecht. In den USA wird das genauestens vorgegeben, mit Anteil von Gewerkschaftsmitgliedern, lokalen Beschäftigten, Minderheiten etc.
Ich weiß nicht, ob ein Fehler im öffentlichen Ausschreibungsrecht vorliegt. Aber: Wenn man eine Leistung ausschreibt und 5 Anbieter hat, die vielleicht 10% auseinander liegen, stellt sich die Frage nicht. Bei extrem abweichenden Angeboten (insbesondere PreisDumping) muss ich dem nachgehen und in Erfahrung bringen, warum die ausgeschriebene Leistung so viel günstiger als von anderen Mitbietern angeboten wird.
Nehme ich Qualität und Referenzen mit ins Boot plus gewisse Qualifikationen, liefern mir alle Anbieter bis zur zu vergebenden Höchstpunktzahl die geforderten Nachweise.
Dann kürzt sich das Ganze raus und ich lande wieder beim günstigsten Anbieter. Und kann nichts dagegen tun.
 
  • Like
Reaktionen: KevinHD

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
1.807
3.955
DUS
Ich weiß nicht, ob ein Fehler im öffentlichen Ausschreibungsrecht vorliegt.
*snip*
Dann kürzt sich das Ganze raus und ich lande wieder beim günstigsten Anbieter. Und kann nichts dagegen tun.
Damit wäre doch erstmal alles ge-/erklärt...;-)

Ich denke sehr wohl, dass der Fehler im öffentlichen Ausschreibungsrecht vorliegt. Und man könnte sehr wohl etwa dagegen tun.
Aber ... und jetzt muss ich doch mal aus der Deckung kommen...

Es begab sich dereinst nach einer sechsstündigen Klausur in der der § 48 VwVfG eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hat...
Der Kommilitone der ebenfalls zügig drauf gekommen war hat eine 1 bekommen. Ich erinnere mich noch sehr genau an das Gespräch unmittelbar nach der Klausur. Meine Wenigkeit hatte nach Prüfung des Sachverhaltes keine klare Position bezogen, sondern damit abgeschlossen das weitere Unterlagen bei der erlassenden Behörde abzurufen sind. Kommilitone hatte die Rücknahme verweigert. Meine Worte waren: Du die 1 ich die 2.... und genauso kam es.

Was ich damit sagen möchte:
Solange kein Umdenken innerhalb der Behörden stattfindet, weil aus verschiedenen Gründen ( mangelhafte staatliche Rechtsgestaltung*, Karriere, schlichte Faulheit, Unfähigkeit uswusf. ) kein Handlungsbedarf gesehen wird, wird sich an dieser Situation nichts ändern.
Ich weiss nicht @Kaethe , ob Du aus einer Behörde kommst (willichauchgarnichtwissen) aber allein die Formulierung "ich weiss nicht, ob" in Verbindung mit "Und kann nichts dagegen tun" (ja das ist extrem gekürzt) zeigt doch das Dilemma.

* ja is´n dicker Hammer

Ausdrücklicher Hinweis : Das ist ultrakompakt zusammengefasst und lässt daraus folgend Raum für viele Missverständnisse.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.841
10.959
Ich denke sehr wohl, dass der Fehler im öffentlichen Ausschreibungsrecht vorliegt. Und man könnte sehr wohl etwa dagegen tun.

Bremen z.B.:

§ 9 Abs. 1 Tariftreue- und Vergabegesetz
"Öffentliche Aufträge werden nur an solche Unternehmen vergeben, die sich bei der Angebotsabgabe schriftlich verpflichten, ihren Beschäftigten, abgesehen von Auszubildenden, bei der Ausführung der Leistung ein Entgelt in Höhe des Mindestlohns nach § 9 des Landesmindestlohngesetzes zu bezahlen."

Und dieser Landesmindestlohn liegt über dem des Bundes.
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
1.807
3.955
DUS
Bremen z.B.:

§ 9 Abs. 1 Tariftreue- und Vergabegesetz
"Öffentliche Aufträge werden nur an solche Unternehmen vergeben, die sich bei der Angebotsabgabe schriftlich verpflichten, ihren Beschäftigten,
Nein… denn damit :
abgesehen von Auszubildenden,

wird alles wieder konterkariert.

bei der Ausführung der Leistung ein Entgelt in Höhe des Mindestlohns nach § 9 des Landesmindestlohngesetzes zu bezahlen."
Die Ausführung der Leistung nach Maßgabe der Ausschreibung ist häufig nur dann möglich wenn viele Azubis als , und ich verwende diesen Ausdruck ganz bewusst, Lohnsklaven eingesetzt werden. Dummerweise für die HWK lassen sich Azubis darauf nicht mehr ein. Und was noch blöder ist : Die Vollpfosten in den Kammern kapieren das nicht und jammern rum.
Im Ergebnis : Kind geh studieren ... als Aushilfe inner Kneipe hasse mehr Kohle als wennste ne Lehre machen tust…und wennste sauber durchziehst steigste als Bachelor mit 4k ins Berufsleben ein,

Willkommen im Leben jenseits von Paragrafen.
Und dieser Landesmindestlohn liegt über dem des Bundes.

Das ist nett … und nett ist der kleine Bruder von …
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
11.176
8.618
IAH & HAM
Weiss aber anscheinend nicht jeder im Amt das es möglich ist.
War im Konsulat in Houston problemlos moeglich. Die leiden dort allerdings auch nicht unter Personalnangel, sondern nur unter Mangel an Kundenorientierung, Mangel an Freundlichkeit, und an einem Mangel an Effizienz. Eine typische Deutsche Behörde.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.016
7.081
War im Konsulat in Houston problemlos moeglich. Die leiden dort allerdings auch nicht unter Personalnangel, sondern nur unter Mangel an Kundenorientierung, Mangel an Freundlichkeit, und an einem Mangel an Effizienz. Eine typische Deutsche Behörde.
Naja, jetzt vergleichst du Äpfel mit Birnen, in der Botschaft in Bangkok wird mir auch gerne schnell und freundlich geholfen, im Bezirksamt in Berlin-Lichtenberg nicht.

Einmal entspannte, gut versorgte Beamte im Ausland, und einmal, überarbeitete, schlecht bezahlte Verwaltungsangestellte in der deutschen Großstadt.

Und logischerweise weiss man im Ausland eher was für deutsche Staatsangehörige im Ausland möglich ist, als in der Amtsstube in der Ostzone.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
11.176
8.618
IAH & HAM
Naja, jetzt vergleichst du Äpfel mit Birnen, in der Botschaft in Bangkok wird mir auch gerne schnell und freundlich geholfen, im Bezirksamt in Berlin-Lichtenberg nicht.

Einmal entspannte, gut versorgte Beamte im Ausland, und einmal, überarbeitete, schlecht bezahlte Verwaltungsangestellte in der deutschen Großstadt.

Und logischerweise weiss man im Ausland eher was für deutsche Staatsangehörige im Ausland möglich ist, als in der Amtsstube in der Ostzone.
Ich denke Du hast neinen Beitrag nicht richtig gelesen. Das Konsulat in Houston ist schlimmer als jedes Ortsamt in Hamburg……
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.016
7.081
Eigentlich solltet Ihr Euch gut vertragen. Denn hinsichtlich Klischees und geistigen Schubladen nehmt Ihr Euch nicht viel.
Ostzone ist nur noch in Berlin, in Sachsen-Anhalt sind die Behörden ein Traum, verglichen mit dem was man eben in Berlin erlebt.