Die Veraenderungen wurden nicht gestern beschlossen und heute umgesetzt. Da bastelt BA schon eine ganze Weile dran
rum. Also genug Zeit um Chips- und Erdnussvolumenvertraege neu zu verhandlen.
Und du kannst es drehen und wenden wie du willst, am Ende kommt eine Ersparnis dabei raus.
Genau, deswegen sind auch einige Airlines auch wieder zu opulente Mahlzeiten in Y zurueckgekehrt, weil die Passagiere in Scharen davongelaufen sind als die Chipstuete gestrichen worden ist. Bei welcher Airline war das jetzt nochmal?
Die Erde wird sich weiterdrehen auch ohne Service bei Legacycarriern. Und wir warden uns alle dran gewoehnen.
Klassisches Problem zwischen Produkt-Management/Vertrieb und Controlling:
Der Vertrieb wird argumentieren, dass das Image leidet, die Zahlungsbereitschaft der Kunden sinkt, die Kunden ggf. ganz ausbleiben (nicht fliegen, zum Wettbewerb wechseln). Das Controlling wird rechnen und argumentieren, dass die Fakten eindeutig sind:
Heute: 100 Gäste in Eco. Kosten für ein Sandwich inkl. Handling, Marge des Caterers 3,50. Kosten für ein Getränk inkl. Catering, Becher etc 1,00 EUR. Macht bei 100 Gästen: 100 x 4,50 = 450 EUR KOSTEN.
Morgen: Sandwich verkaufe ich für 5,00 EUR, d.h. Marge von 1,50 EUR. Getränk für 3,00 EUR, d.h. Marge von 2,00 EUR. 20 Gäste kaufen Getränk und Sandwich: 20 x 3,50 = 70 EUR GEWINN.
Das kann ich dann mit den täglichen Flügen multiplizieren, aufs Jahr hochrechnen etc und komme dahin, dass ich meine Kosten signifikant senken kann und gleichzeitig meine Gewinne erhöhen kann.
Kaufen nun doch nicht 20% der Gäste etwas, dann liegt es an den Flugbegleitern, die das Angebot nicht ordentlich anpreisen. Also muss ich diese nochmals schulen etc. Kostet ja nix...
Bleiben mir gar Fluggäste aus, dann liegt das am Krieg in Syrien, der Unsicherheit der Konsumenten aufgrund Brexit, Trump, Niedrigzinsen, AfD, you-name-it, aber ganz ganz ganz sicher nicht an meinem Konzept.
Der Kunde merkt sich das schon und ist sicher nicht bereit, einen Premium-Aufpreis für einen Legacy-Carrier zu bezahlen, wenn er mit einem LCC günstiger fliegen kann und dort auch für alles zur Kasse gebeten wird (Aufgabegepäck, Sitzplatzreservierung, Snack etc.).
Mir fallen unzählige Beispiele ein, wo das Einsparen bei der Qualität (Kostensenkung) nach hinten losgegangen ist. United meinte auch, dass man sich das echte Glas für den Begrüßungschampagner in der GlobalFÖÖÖÖRST sparen könne. Ebenso ein eigenes Menü als Differenzierung zur GlobalBIZZNIZZ ("guys, we´ll add a soup to the menu and that will do it...") oder gar eine Weinkarte mit Weinen teurer 15 USD. Jetzt ist das Produkt so gut wie Geschichte. In der Automobilindustrie das gleiche. Opel und Hr. Lopez haben Mitte der 90er "Cost Cutting" zu Lasten der Qualität gemacht, da war der Astra in der Zulassungsstatistik immer knapp hinter dem Golf. Heute ist der Astra mit Ach und Krach in der Top 10 und Opel hat sich von dem Image nie wirklich erholt. Bei VW sieht man noch, wohin die Strategie, die Kosten nicht in die Entwicklung der Motoren sondern für kleines Geld die Software anzupassen, letztlich führen wird. Die Strafzahlungen haben alle PowerPoint-Kosteneinsparungen vermutlich aufgefressen. Da heißt es nur, rechtzeitig Boni kassieren bzw. in den Aufsichtsrat zu wechseln, bevor das auffliegt und die anderen das Ausbaden lassen...
Wir alle überleben FRA-LHR ohne kostenloses Sandwich, wir alle würden einen UA FÖÖÖRST-Flug trotz 15 EUR Schampus aus dem Plastikbecher überstehen und die Erderwärmung würde auch nicht gestoppt werden, wenn alle Diesel-Volkswagen in den USA weniger Co2 ausstossen würden, aber die Zahlungsbereitschaft und die Begeisterung für die Marke lassen nach...