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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
718
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Keiner hat gesagt, dass eine Reform des ÖRR leicht sei. Aus meiner Sicht ist es aber nicht zielführend, die Hindernisse aufzuzählen und dann zu schlussfolgern, "dann lieber weiter so".
Zunächst muss man die Fakten anerkennen:
1. Der ÖRR ist der teuerste öffentlich Rechtliche Rundfunk der Welt und auch unter Qualitätsmaßstäben in Größenordnungen teurer als der Benchmark (BBC)
Den öffentlich rechtlichen Auftrag könnte der ÖRR auch mit deutlich geringerem Budget erbringen.
2. Der ÖRR muss reformiert = gestrafft werden.
3. Keine Verwaltung kann sich selbst reformieren.
4. Die Politik ist zu stark mit dem ÖRR verwoben über Gremien und Posten und Interessen, als dass sie die Umstrukturierung führen könnte. Hier besteht ein Interessenskonflikt.
4. Wenn es keine neutrale Steuerungsinstanz gibt, die eine Reform steuern könnte, bleibt nur das Budget als Steuerungsmittel.
5. Wenn dabei die Interessen-Seilschaften auf diesem Wege zerschlagen werden, erledigt sich als Nebeneffekt auch gleich das Hauptproblem des ÖRR: Die mangelnde Wahrnehmung seiner demokratischen Rolle als 4. Gewalt + mangelnde Ausgewogenheit. Diese entspringt aus meiner Sicht aus Fehlanreizen, die "Haltung" höher bewertet als journalistische Unabhängigkeit.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.746
10.794
Wie man sich an 80 Euro pro Nase und Jahr so abarbeiten kann, ist mir schleierhaft. Da gibt es zum einen unsinnigere (und ungerechtere) öffentliche Abgaben und zum anderen größeren Mist, für den wir privat ohne mit der Wimper zu zucken (viel) mehr Geld ausgeben.
 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
718
Die Zeiten, in denen BBC mal die "Benchmark" war, sind auch schon lange vorbei.
Aha? Und Benchmark wäre daher jetzt wer?
Wie man sich an 80 Euro pro Nase und Jahr so abarbeiten kann, ist mir schleierhaft. Da gibt es zum einen unsinnigere (und ungerechtere) öffentliche Abgaben und zum anderen größeren Mist, für den wir privat ohne mit der Wimper zu zucken (viel) mehr Geld ausgeben.
Keiner zwingt dich, mitzudiskutieren.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
7.090
irdisch
Benchmark im Fernseh-Unterhaltungsbereich ist sicher Netflix. Deren Geld wird man ohnehin nicht haben und sollte man da auch nicht reinstecken Aber irgendwas anderes als deutsche Automarken, die zum millionsten Mal durch irgendwelche Klischee-Mittelgebirgslandschaften fahren und eine romantische Arztschnulze Margarine-werbungmäßig bebildern, wird man wohl noch hinkriegen?
Und bei Nachrichten und Dokus muss man sicher einzeln rauspicken. Die BBC ist eher auch im Niedergang.
Das ÖR-System muss sich insgesamt reformieren, sonst wird es irgendwann verschwinden. Bessere Inhalte, politische Unabhängigkeit ("Staatsferne") und ehrliches Sparen wären der Kern davon.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
13.841
6.870
Du zahlst freiwillig Krankenkassen- oder Rentenbeiträge? Die Liste der unfreiwilligen Abgaben in DE ist so lang das dieses Forum nicht ausreichen würde um alle aufzuzählen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Keiner hat gesagt, dass eine Reform des ÖRR leicht sei. Aus meiner Sicht ist es aber nicht zielführend, die Hindernisse aufzuzählen und dann zu schlussfolgern, "dann lieber weiter so".
Zunächst muss man die Fakten anerkennen:
1. Der ÖRR ist der teuerste öffentlich Rechtliche Rundfunk der Welt und auch unter Qualitätsmaßstäben in Größenordnungen teurer als der Benchmark (BBC)
Da der BBC deutlich weniger Programm sendet als der ÖRR in DE nur schwer zu vergleichen. Wie kommst du darauf das der BBC Benchmark wäre. Interessant wäre es mal auszurechnen wie viel eine Sende Minute BBC im Vergleich zu einer Sendeminute ÖRR kostet. Ich könnte mir vorstellen das der ÖRR in DE dann günstiger produziert als der BBC.
 

swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.018
1.396
Wie man sich an 80 Euro pro Nase und Jahr so abarbeiten kann, ist mir schleierhaft. Da gibt es zum einen unsinnigere (und ungerechtere) öffentliche Abgaben und zum anderen größeren Mist, für den wir privat ohne mit der Wimper zu zucken (viel) mehr Geld ausgeben.
18,36 x 12 macht bei mir mehr als 80 pro Jahr. Das haben sich die Schöpfer dieses Finanzierungssystems des Staatsfunks selbst eingebrockt. Es wäre geschickter gewesen die Anstalten aus dem allgemeinen Steueraufkommen zu finanzieren.
Stell dir vor, es hätte eine Haushaltssteuer "Afghanistan-Einsatz" gegeben. Dann gäbs jetzt richtigen Tumult an der Heimatfront.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
7.090
irdisch
Das ist eben gerade keine Steuer und es ist eben auch gerade keine Staatsinstitution. Was durchaus einen größeren Wert und Nutzen haben könnte.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
13.841
6.870
18,36 x 12 macht bei mir mehr als 80 pro Jahr. Das haben sich die Schöpfer dieses Finanzierungssystems des Staatsfunks selbst eingebrockt. Es wäre geschickter gewesen die Anstalten aus dem allgemeinen Steueraufkommen zu finanzieren.
Stell dir vor, es hätte eine Haushaltssteuer "Afghanistan-Einsatz" gegeben. Dann gäbs jetzt richtigen Tumult an der Heimatfront.
Dieser Betrag wird aber nicht pro Person, sondern max. pro Haushalt fällig. Im Schnitt dürften die 80€ pro Person schon passen.

Und das Wort "Staatsfunk" passt beim besten Willen nicht - wenn du es so nennen willst dann musst du dich eben auch als Teil des Staates begreifen, den Unterschied zwischen "Staat" und was auch immer lässt sich in einer Demokratie nicht ausmachen. Minderheiten fühlen sich in einer Demokratie meist unterrepräsendiert, in anderen Staatsformen sind dann Mehrheiten nicht glücklich. Was ist jetzt besser?
 

swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.018
1.396
Das ist eben gerade keine Steuer und es ist eben auch gerade keine Staatsinstitution. Was durchaus einen größeren Wert und Nutzen haben könnte.
Ich weiß wie es sich nennt, aber Gebühren bezahlt man nur für etwas das man auch nutzt. Die Tagesschau ist für mich die regierungsamtliche Nachrichtensendung, rein theoretisch sollte es ja objektive Berichterstattung sein.

Wie dem auch sei, ich bin mit dem was ich im Internet finde zufrieden und das ganz gratis ohne Werbung. Das geht bei Youtube wie auch auf dieser Seite. Freiwillig bezahle ich eigentlich nur 4 pro Monat an Usenext und wurde deshalb von jüngeren Menschen auch schon als blöd bezeichnet...
Wer auf die ach so teure Samstag Nacht Ausstrahlung von Sean Connery James Bonds in der ARD angewiesen ist der macht etwas falsch.
 

swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.018
1.396
Ernsthaft? Und man bezahlt öfter mal Gebühren für Dinge die man nicht nutzt.
Wie schon erwähnt, als Ausgabenanteil des Staatsetats würde sich keiner mehr so richtig über das Rentner-TV ärgern weil es in der allgemeinen Steuerverschwendung untergehen würde, und der Staatsfunk könnte ganz ungestört weiter vor sich hinwirtschaften.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
13.841
6.870
Wie schon erwähnt, als Ausgabenanteil des Staatsetats würde sich keiner mehr so richtig über das Rentner-TV ärgern weil es in der allgemeinen Steuerverschwendung untergehen würde, und der Staatsfunk könnte ganz ungestört weiter vor sich hinwirtschaften.
Auch wenn es nicht in dein Weltbild passt, wir haben keinen Staatsfunk. Immer wieder beeindruckend was da z.B. der BR im Dritten so sendet.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
7.090
irdisch
Der erste Schritt wäre, das alles einfacher für alle Gebührenzahler zugänglich zu machen. Der zweite wäre, Dubletten abzuschaffen und dafür unterschiedlichere Angebote für das viele Geld zu produzieren. Wieder weniger "Teppich" und mehr "Sparte". Damit ließe sich der brutale Aufwand eher rechtfertigen. Man sieht aber heute oft zu wenig gute Ergebnisse. Man könnte sich dann jeweils die Rosinen auf Abruf rauspicken und sich individuell ein erträgliches Gesamtprogramm selbst zusammenstellen.
 

swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.018
1.396
Auch wenn es nicht in dein Weltbild passt, wir haben keinen Staatsfunk. Immer wieder beeindruckend was da z.B. der BR im Dritten so sendet.
Beeindruckend finde ich auch einiges, aber das ist ja auch ein wertneutraler Begriff. Wenns dir gefällt, dann darfst du ja weiterzahlen. Aber dich zwingt auch keiner zum Abschluß eines Netflix-Abos um Liebhabern von Kevin allein zuhaus und anderen aktuellen Knüllern die Abendunterhaltung zu finanzieren. Darum gehts doch beim Streit um die Haushaltssteuer.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Der erste Schritt wäre, das alles einfacher für alle Gebührenzahler zugänglich zu machen. Der zweite wäre, Dubletten abzuschaffen und dafür unterschiedlichere Angebote für das viele Geld zu produzieren. Wieder weniger "Teppich" und mehr "Sparte". Damit ließe sich der brutale Aufwand eher rechtfertigen. Man sieht aber heute oft zu wenig gute Ergebnisse. Man könnte sich dann jeweils die Rosinen auf Abruf rauspicken und sich individuell ein erträgliches Gesamtprogramm selbst zusammenstellen.
Arte und die Doku-Spartensender würden genügen. Diesen Euro pro Monat einzutreiben wäre dann wirklich ineffizient.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
7.090
irdisch
Meiner Meinung nach könnte man auch europaweit ÖR-Anstalten besser verknüpfen. So dass man meinetwegen spanisches oder französisches oder litauisches Fernsehen sehen kann. Bei Arte ist das ja teilweise schon eine große Bereicherung über den deutschen Tellerrand rauszugucken.
 
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swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.018
1.396
Meiner Meinung nach könnte man auch europaweit ÖR-Anstalten besser verknüpfen. So dass man meinetwegen spanisches oder französisches oder litauisches Fernsehen sehen kann. Bei Arte ist das ja teilweise schon eine große Bereicherung über den deutschen Tellerrand rauszugucken.
Das größte Ärgernis ist für mich, daß die ÖR ihr Archiv an Eigenproduktionen nicht vollständig dauerhaft in ihren Mediatheken zum Abruf bereitstellen. Ich finde die Kochshows von Clemens Wilmenrot deutlich unterhaltsamer als Neuproduktionen. Und wahrscheinlich hätte Wetten Dass aus den 80ern höhere Abrufzahlen als die heutige Show. "VIP Schaukelstuhl" suche ich immer noch verzweifelt, und diverse Ausgaben der Tagesschau von 1968.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
7.090
irdisch
Das könnte so wie bei iTunes/Apple music sein, wo die meistverkauften Hits irgendwelche sonst völlig vergessenen Oldies sind.
Rechtlich wollen die ihre Sachen natürlich nicht unendlich freigeben, aber man könnte das ja auch pro User machen, und jeweils drei oder fünfmal Angucken erlauben oder so. "Kottan ermittelt" würde ich mir sicher auch mal wieder angucken. Oder so einen schaurig-schönen Derrick, trotz Ächtung.
 

swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.018
1.396
Das könnte so wie bei iTunes/Apple music sein, wo die meistverkauften Hits irgendwelche sonst völlig vergessenen Oldies sind.
Rechtlich wollen die ihre Sachen natürlich nicht unendlich freigeben, aber man könnte das ja auch pro User machen, und jeweils drei oder fünfmal Angucken erlauben oder so. "Kottan ermittelt" würde ich mir sicher auch mal wieder angucken. Oder so einen schaurig-schönen Derrick, trotz Ächtung.
Kottan und Derrick ist einfach. Alle Folgen im Usenet. Setzt natürlich immer voraus, daß in den letzten 15 Jahren nochmals ausgestrahlt und gerippt wurde.
Die große Gala-Show mit Peter Frankenfeld aus den 60ern leider nicht, und mir kann keiner erzählen, daß die für ihre Studioproduktionen keine ewigen universalen Urheberrechte haben.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.193
1.010
Das größte Ärgernis ist für mich, daß die ÖR ihr Archiv an Eigenproduktionen nicht vollständig dauerhaft in ihren Mediatheken zum Abruf bereitstellen. Ich finde die Kochshows von Clemens Wilmenrot deutlich unterhaltsamer als Neuproduktionen. Und wahrscheinlich hätte Wetten Dass aus den 80ern höhere Abrufzahlen als die heutige Show. "VIP Schaukelstuhl" suche ich immer noch verzweifelt, und diverse Ausgaben der Tagesschau von 1968.
Sie würden, wenn sie dürften, dagegen haben die "Privaten" geklagt.
 
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