Auf der anderen Seite stehen dann die Wähler, die ihre Volksvertreter eben nicht mit Geschenken und Geld beeinflussen können.
Die Folgen dieser Politik sehen wir doch schon die ganze Zeit: reihenweise kippt das BVerfG Normen, Datenschutz wird im Rahmen der Meldegesetze mal einfach umgekehrt, ... Mövenpick lässt grüßen!
Ganz so ist es nicht: Gewerkschaften, Sozialverbände, Kirchen und viele andere betreiben genauso "Lobbyismus".
Ich finde nichts daran zu beanstanden, daß verschiedenste Interessengruppen bei der Politik ihre Sichtweise der Dinge vortragen. Was der Politiker daraus dann für Schlußfolgerungen zieht, ist eben eine Frage der Intelligenz des jeweiligen Politikers, und da gibt es solche und solche.
Klar, das mit den "Info-Ständen" ist schon eine - sagen wir mal - seltsame Praxis. Aber verglichen mit der direkten Überweisung von Geldern auf das Konto des Politikers, was in anderen Ländern und Zeiten durchaus üblich war/ist, und was wohl - wie Du auch einräumst - nicht oder höchstens extremst selten hier und heute vorkommt, sind das eher "moderate" Erscheinungen.
Und was das BVerfG betrifft: Das hat nichts mit Lobbyismus zu tun, sondern eher mit der Kurzfristigkeit, Hemmungslosigkeit, Prinzipienlosigkeit und Kompromißsucht der Politiker. Beispiel: "Wir wissen zwar, daß es verfassungswidrig ist, die Pendler-Pauschale willkürlich auf eine bestimmte km-Zahl zu begrenzen, aber wir machen das einfach 'mal. Dauert ja dann ein paar Jahre, bis daß BVerfG entscheidet, bis dahin kassieren wir, und am Ende bleibt immer etwas hängen, weil die Leute die Rückerstattung vergessen, schon verstorben sind oder was auch immer". Und wieviele km es dann am Ende werden, resultiert nicht aus vermeintlichen ordnungspolitischen Überlegungen, sondern einzig und allein aus dem vorher in "Budget-Verhandlungen" festgelegten, gewünschten Steueraufkommen.