IATA Kampagne gegen "Flugscham"

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KönigistKunde

Reguläres Mitglied
21.02.2018
86
1
TXL
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Das kommt dazu. Hier bedürfte es wohl eines allgemeinen Umdenkens unseres auf immer mehr Wachstum und mehr Konsum basierenden Wirtschaftsmodells.


Mit Wachstum aufzuhören wird schwierig bis unmöglich. Ein Lösungsansatz wäre jedoch unser Wirtschaftssystem vom krankhaften "Maximalwachstumsstreben" weg, hin zu einem langsameren und gesünderem Wachstum zu bewegen.
 

slugbuster

Erfahrenes Mitglied
02.08.2016
371
2
Olympus Mons
IATA Kampagne gegen "Flugscham"

Mit Wachstum aufzuhören wird schwierig bis unmöglich. Ein Lösungsansatz wäre jedoch unser Wirtschaftssystem vom krankhaften "Maximalwachstumsstreben" weg, hin zu einem langsameren und gesünderem Wachstum zu bewegen.

Mit Investoren, die dort aktiv sind wo maximales Wachstum zu erwarten ist, funktioniert das nicht.
Es wird sich aber kaum jemand angesprochen fühlen. Die CEO‘s und Manager müssen fast alle für maximal erreichbares Wachstum grade stehen. Selbst bei Unternehmer die etwas anderes behaupten und es auch begründen , kann das eine Strategie zur Gewinnmaximierung im Gesamtkonzept sein. Motto: Wir sind die Guten.... (und machen deshalb mehr Umsatz und Gewinn)
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.152
467
Richtig! Jede Branche muss ihren Beitrag leisten, so auch die Luftfahrt! Es bringt hier nichts den schwarzen Peter hin und her zu schieben.

Nein, eigentlich nicht. Es kommt auf die Summe an. Es liegt in der physikalischen Natur der Sache, daß sich bei einigen Dingen CO2 leichter reduzieren läßt, als bei anderen (siehe oben). Da ist es doch das einzig sinnvolle, dort zu reduzieren, wo es geht, und nicht dort, wo es nicht geht. Wenn sich einige Aktivitäten auf 0 reduzieren lassen, und andere wenig oder gar nicht, ist das doch ok, wenn in Summe eine vernünftige Reduktion herauskommt.

Mit Wachstum aufzuhören wird schwierig bis unmöglich. Ein Lösungsansatz wäre jedoch unser Wirtschaftssystem vom krankhaften "Maximalwachstumsstreben" weg, hin zu einem langsameren und gesünderem Wachstum zu bewegen.

Wachstum bedeutet ja nicht zwangsläufig höherer Ressourcenverbrauch. Bereits seit 1970 haben wir hohes Wachstum bei teilweise deutlich gesunkenem Ressourcenverbrauch. Europa stößt heute 30% weniger CO2 aus als vor 30 Jahren, trotzdem ist das BSP viel höher. Andere Emissionen wurden teilweise noch dramatischer reduziert.
 
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Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.841
10.959
wenn man Umweltschutz nicht eindimensional auf CO2-Emission reduzieren würde, würde vielleicht klar werden, daß Fliegen zwar beim CO2 schlechter abschneidet, als andere Transportformen, beim Landschaftsverbrauch jedoch z.B. am Besten.

Selbst wenn man Umweltschutz mit CO2-Reduktion gleichsetzt und der Flaechenverbrauch scheinbar nicht fassbar ist: Bau, Wartung und Betrieb von Infrastruktur verursacht auch CO2, schoen quantifizierbar, und das nicht zu knapp. Es ist voellig absurd, beim Vergleich Bahn vs. Flugzeug immer nur die Primaerenergie zu betrachten und die Infrastruktur voellig zu ignorieren. Um 1.000 km zurueckzulegen, braucht man mit der Bahn 1.000 km Schiene (+ Umweg), mit dem Flugzeug aber nur zweimal 2.000 Meter Start- und Landebahn. Entsprechend ist der fair gerechnete CO2-Ausstoss pro PKM Bahn mehr als doppelt so hoch wie allgemein bekannt und gar nicht so weit entfernt vom Flugzeug - dem zusaetzlich auch noch die hoehere Auslastung (Bahn: nur gut 50 %) und die annaehernde Luftlinie zugute kommen.
 

slugbuster

Erfahrenes Mitglied
02.08.2016
371
2
Olympus Mons
IATA Kampagne gegen "Flugscham"

Selbst wenn man Umweltschutz mit CO2-Reduktion gleichsetzt und der Flaechenverbrauch scheinbar nicht fassbar ist: Bau, Wartung und Betrieb von Infrastruktur verursacht auch CO2, schoen quantifizierbar, und das nicht zu knapp. Es ist voellig absurd, beim Vergleich Bahn vs. Flugzeug immer nur die Primaerenergie zu betrachten und die Infrastruktur voellig zu ignorieren. Um 1.000 km zurueckzulegen, braucht man mit der Bahn 1.000 km Schiene (+ Umweg), mit dem Flugzeug aber nur zweimal 2.000 Meter Start- und Landebahn. Entsprechend ist der fair gerechnete CO2-Ausstoss pro PKM Bahn mehr als doppelt so hoch wie allgemein bekannt und gar nicht so weit entfernt vom Flugzeug - dem zusaetzlich auch noch die hoehere Auslastung (Bahn: nur gut 50 %) und die annaehernde Luftlinie zugute kommen.

Die Bahntrassen werden aber nicht nur für eine Fahrt und einen Zug gebaut, sonder existieren zum Teil schon lange Zeit.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Entsprechend ist der fair gerechnete CO2-Ausstoss pro PKM Bahn mehr als doppelt so hoch wie allgemein bekannt und gar nicht so weit entfernt vom Flugzeug

Da hätte ich gern genauere Zahlen. Allein wenn man nur die Fahrgäste betrachtet kann das nicht sein. Das auch noch Waren zum großen Teil auf der Schiene transportiert werden, muss dabei auch komplett unter den Tisch fallen um auf annähernd gleiche Zahlen zu kommen.
 

vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
973
401
MUC
Das auch noch Waren zum großen Teil auf der Schiene transportiert werden, muss dabei auch komplett unter den Tisch fallen um auf annähernd gleiche Zahlen zu kommen.

Das ist auch richtig, solange dein Vorschlag nicht ist, Flugreisen künftig durch den Transport von Menschen in Güterwagons zu substituieren...
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.077
8.170
Dahoam
In Deutschland wird der große Teil der Waren NICHT auf der Schiene transportiert!

In unserem Autostaat wird selbstverständlich der ökologisch deutlich schlechtere LKW bevorzugt. Der Staat und die Transportlobby hat über Jahrzehnte alles getan damit die Güterverkehr auf der Schiene immer schlechter wurde.

Daten von 2017:
Eisenbahn ca. 20%, LKW ca. 70%

https://www.allianz-pro-schiene.de/.../10/die-marktanteile-im-güterverkehr-2017.pdf
 
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WeisseBank

Erfahrenes Mitglied
02.08.2018
973
248
Die Bahntrassen werden aber nicht nur für eine Fahrt und einen Zug gebaut, sonder existieren zum Teil schon lange Zeit.

Trotzdem sollten die Teil einer seriösen Betrachtung sein. Bau, Wartung und Reparaturen sind nicht CO2-neutral, weil der Zug mit Ökostrom fährt.

In Deutschland wird der große Teil der Waren NICHT auf der Schiene transportiert!

In unserem Autostaat wird selbstverständlich der ökologisch deutlich schlechtere LKW bevorzugt. Der Staat und die Transportlobby hat über Jahrzehnte alles getan damit die Güterverkehr auf der Schiene immer schlechter wurde.[...]

Ich bin ja mal gespannt, wie die ganzen Güter, die heute per LKW transportiert werden, auf die am Anschlag laufende Bahn umgezogen werden sollen. Zumal ein Bahnanschluss für jedes produzierende Gewerbe völlig illusorisch ist. Den Krempel erstmal per LKW zur Bahn bringen, dann mit der Bahn zu transportieren und dann wieder mit dem LKW auf der letzten Meile scheint weder besonders ökologisch und ökönomisch auch nicht.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.841
10.959
Die Bahntrassen werden aber nicht nur für eine Fahrt und einen Zug gebaut, sonder existieren zum Teil schon lange Zeit.

Und werden dann nie wieder angefasst, gewartet und repariert, ja. Schoene Beschreibung der Maintenance-Strategie der Deutschen Bahn :D

Dass die beim Bau entstehenden/entstandenen Emissionen auf die anschliessend erbrachten pkm "abgeschrieben" werden muessen, ist aber auch klar.

Da hätte ich gern genauere Zahlen.

Hier, Schaubild 1, Seite 4:
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/4/2/024008/pdf
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.077
8.170
Dahoam
Ich bin ja mal gespannt, wie die ganzen Güter, die heute per LKW transportiert werden, auf die am Anschlag laufende Bahn umgezogen werden sollen. Zumal ein Bahnanschluss für jedes produzierende Gewerbe völlig illusorisch ist. Den Krempel erstmal per LKW zur Bahn bringen, dann mit der Bahn zu transportieren und dann wieder mit dem LKW auf der letzten Meile scheint weder besonders ökologisch und ökönomisch auch nicht.

Früher waren Gütergleise zu vielen Unternehmen ganz normal. Leider hat man in den vergangenen Jahrzehnten überall brav abgebaut und Firmen und Logistikzentren in die grüne Wiese ohne Bahnanschluss gestellt. Selbst der Großmarkt in München wird ja nur noch mit LKW beliefert. Fehler in der Verkehrspolitik die man noch lange spüren wird.

Das einzige was helfen würde ist ein massiver Ausbau der Schiene der alleine schon für den Personenverkehr notwendig ist. Zusätzliche Gleise bei vorhandenen Strecken, Ausweich- und Abstellgleise, Elektrifizierungen,... der jahrzehntelange Rückbau muss rückgängig gemacht werden, die vorhandene marode Infrastruktur erneut und erweitert werden.

Nur werden dann überall die "wir-sind-für-Umweltschutz-solange-es-mich-persönlich-nicht-betriff-Wutbürger" ihre Bürgerinitiativen gründen und alles blockieren was nur geht. So kann man ein Land auch wirtschaftlich immer näher an den Abgrund bringen.

Aber wenn ich nur denke werde der Verkehrsminister ist... dann ist mir auch klar, dass sich die Probleme gar nicht stellen, der ist ja schon mit seiner Autobahnmaut und dem löchrigen Mobilfunk netz überfordert, spielt mit seinen E-Rollern und träumt von 5G... :doh:
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.126
3.026
Z´Sdugärd
Nur werden dann überall die "wir-sind-für-Umweltschutz-solange-es-mich-persönlich-nicht-betriff-Wutbürger" ihre Bürgerinitiativen gründen und alles blockieren was nur geht. So kann man ein Land auch wirtschaftlich immer näher an den Abgrund bringen.
Besser kann man das nicht ausdrücken. Der 5G Punkt ist ja auch der Knaller. JEDER mault das man kein Netz hat, aber Masten? In UNSEREM DORF? NEEEEE!
 
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J

jsm1955

Guest
In Deutschland wird der große Teil der Waren NICHT auf der Schiene transportiert!

So weit (leider richtig)

In unserem Autostaat wird selbstverständlich der ökologisch deutlich schlechtere LKW bevorzugt. Der Staat und die Transportlobby hat über Jahrzehnte alles getan damit die Güterverkehr auf der Schiene immer schlechter wurde.
Als ob der Autostaat den LKW fördere. Gerade die "freie Fahrt-Jünger" hassen LKW.
Fakt ist, dass die Industrie große Teile ihrer Produktion auf öffentliche Straßen verlegt hat ("just in time") was mit der Bahn nicht funktioniert bzw. nur mit größeren Investitionen annähernd machbar wäre. Dazu kommt der zunehmende Transit.

Richtig ist aber auch, dass (gerade auch unter grüner Regierungsbeteiligung) die Bahn seit Jahrzehnten vernachlässigt wird, und zwar sowohl für Güter als auch für Personen. DE bremst durch fehlende Infrastruktur die Verlagerung der Transitverkehre in Europa. Das ist ein Skandal.

Dazu passt, dass seit ich denken kann, das Verkehrsministerium immer ein Abstellplatz für unfähige Politiker war, egal aus welcher Partei und der Bahnvorstand für die Parteien zu einer Art Abstellbahnhof für Personal verkommen ist.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.313
341
Was ist jetzt in diesem Stammtischthread eigentlich das Ziel? Das man sich gegenseitig die vielen kleinen Lösungsansätze madig macht? Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen "Wir brauchen ein Windrad, aber bitte nicht vor meiner Tür" und "Die Bahn/Das Flugzeug ist viel schlimmer als das Flugzeug/die Bahn"?

Und was bringt es uns, wenn wir darauf warten, dass die USA mit Klimaschutz anfangen, weil wir sind ja eh nur ein kleiner Fleck auf der Landkarte?

Ich habe eine Idee! Wir sollten das ganze positiv angehen! Mal ein paar Vorschläge:

- Wie wäre es, wenn wir die Bahninfrastruktur ausbauen UND an effizienteren Flugzeugen und deren Kraftstoffen forschen?
- Wie wäre es, wenn wir uns nicht drüber aufregen, was der Klimawandel kostet, sondern es als Chance sehen und Marktführer bei Windkraft zu sein, mit xx tausend Arbeitsplätzen!
- Wie wäre es, wenn wir unser Öl und Gasverbrauch reduzieren, nicht nur, weil damit der CO2 Verbrauch gesenkt wird, sondern auch, weil es uns unabhängiger von anderen Staaten und begrenzten Vorräten macht? Hab ich dabei schon erwähnt, dass das sogar Arbeitsplätze bei uns schaffen kann?

Und ja, zum positiv sehen zähle ich auch, dass man anderen nicht vorwerfen sollte, wenn er gerade nicht alles mögliche für das Klima tut. Denn vielleicht kann sich die Person das gar nicht so einfach leisten. Außerdem, wenn wir ehrlich sind, mit Personal Greenifying werden wir nicht den großen Durchbruch feiern, da sind die Emissionen in anderne Sparten viel zu hoch. Aber wenn jemand Bock drauf hat, dann ist das doch schön und hilft der Unwelt. Man kann sogar persönlich einen Nutzen draus ziehen (positive sehen!): Z.b. kann ein energieeffizientes Haus auch wunderbar laufende Kosten reduzieren.

Das größte Problem bei unserer aktuellen Debatte sind meiner Meinung nach die gegenseitigen Vorwürfe. Und vermutlich liegt die Ursache in der Politik, die ständig die falschen Anreize und "Bedenken" hat.
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.047
468
Das größte Problem bei unserer aktuellen Debatte sind meiner Meinung nach die gegenseitigen Vorwürfe. Und vermutlich liegt die Ursache in der Politik, die ständig die falschen Anreize und "Bedenken" hat.

Das ist Ausdruck von Hilflosigkeit.
Alle wissen, auch wenn es niemand deutlich und öffentlich sagt, dass das kleine Europa machen kann, was es will; der Klimaeffekt ist kaum merkbar/messbar. Die Zukunft dieses Planeten wird in Asien, Afrika und Lateinamerika entschieden, weil dort die meisten Menschen leben und weil dort noch grosses Potential für wirtschaftliche und soziale Entwicklung besteht.
Wir sollten also unsere Bemühungen dorthin richten und für eine nachhaltige Entwicklung sorgen. Allerdings sträuben sich viele Regierungen und Gesellschaften gegen so eine zukunftsfähige Entwicklungshilfe.
 
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Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.313
341
Das ist Ausdruck von Hilflosigkeit.
Alle wissen, auch wenn es niemand deutlich und öffentlich sagt, dass das kleine Europa machen kann, was es will; der Klimaeffekt ist kaum merkbar/messbar. Die Zukunft dieses Planeten wird in Asien, Afrika und Lateinamerika entschieden, weil dort die meisten Menschen leben und weil dort noch grosses Potential für wirtschaftliche und soziale Entwicklung besteht.
Wir sollten also unsere Bemühungen dorthin richten und für eine nachhaltige Entwicklung sorgen. Allerdings sträuben sich viele Regierungen und Gesellschaften gegen so eine zukunftsfähige Entwicklungshilfe.


Ich gebe dir Recht, was die Entwicklungshilfe angeht... nach dem Pariser Klimaabkommen dürfen China, Indien und natürlich alle Länder in Afrika deutlich(!) mehr CO2 ausstoßen, als sie es jetzt tun. Von daher ist der Klimawandel, selbst wenn Europa direkt auf Null runterfahren würde, nicht gestoppt. Wir müssen es den Ländern attraktiv machen, CO2 einzusparen und ja, vermutlich auch wirklich "Kohle" in die Lände investieren. Aber auch dafür können wir profitieren, z.B. durch Aufbau einer Wasserstoffproduktion in Afrika etc...)
Dem ersten Teil widerspreche ich etwas. Natürlich kann Europa was tun (und darauf zielte mein ursprünglicher Post ja auch): Technologieentwicklung! Und niemand hindert uns, diese Technologien dann auch sinnvoll bei uns einzusetzen.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.077
8.170
Dahoam
Als ob der Autostaat den LKW fördere. Gerade die "freie Fahrt-Jünger" hassen LKW.

Es zählt nicht was der Autofahrer sagt, sondern was die Autokonzerne wollen. Und die wollen auch Nutzfahrzeuge verkaufen. Zudem ist eine starke Eisenbahn (wie z.B. in der Schweiz) nicht in deren Interesse (egal ober Auto oder LKW). Daher hat man über deren Lobby schon jahrzehntelang alles getan um die Straße zu stärken und die Schiene zu schwächen.


Fakt ist, dass die Industrie große Teile ihrer Produktion auf öffentliche Straßen verlegt hat ("just in time") was mit der Bahn nicht funktioniert bzw. nur mit größeren Investitionen annähernd machbar wäre. Dazu kommt der zunehmende Transit.

Weil der LKW viel zu billig ist. Neben der Ausbeutung der (inzwischen häufig osteuropäischen) Fahrer wird die massive Belastung der Straßen durch einen LKW (ein LKW belastet eine Straße wie 60000 PKW!) nicht entsprechend in Rechnung gesetzt. Die entsprechende Abnutzung und regelmäßige Erneuerung wird durch den Steuerzahler getragen damit die Firmen ihre Lagerhaltung auf die Straße verlegen.

Hier muss die Politik auch gegen den Wunsch der Industrie umdenken und die LKW deutlich teurer machen. Damit stärkt man die Bahn (die aber gleichzeitig auch leistungsfähiger werden muss!) und kann vielleicht sogar erreichen dass man manche Arbeitsplätze im Billiglohnsektor nicht an andere günstigere Staaten verliert weil es zu teuer ist den ganzen Kram quer durch Europa zu transportieren.


Richtig ist aber auch, dass (gerade auch unter grüner Regierungsbeteiligung) die Bahn seit Jahrzehnten vernachlässigt wird, und zwar sowohl für Güter als auch für Personen. DE bremst durch fehlende Infrastruktur die Verlagerung der Transitverkehre in Europa. Das ist ein Skandal.

Sagen wir so, die grüne Regierungsbeteiligung hat genauso wenig für die Bahn erreicht (was als kleinerer Koalitionspartner auch nur schwer durchzusetzen war). Der Bahn hat man bereits seit dem Wirtschaftsaufschwung in den 60er und 70er Jahren zugesetzt und konsequent bis in die 90er Jahre weiterverfolgt. Die Privatisierung in den 90er Jahren und der vom Börsengang waren dann die letzten Komponenten um die Bahn erfolgreich kaputt zu machen. Und hier haben besonders die CDU/CSU-Regierungen seit den 80er Jahren einen großen Anteil die Straße konsequent gegenüber der Schiene zu fördern. Einzig das Stückwerk der Prestige-Hochgeschwindigkeitsstrecken hat man noch durchgezogen, aber im Hinterland wurden überall Strecken stillgelegt und Bahnhöfe zurückgebaut. Genau dort wo man jetzt eigentlich mehr Mobilität durch ÖPNV benötigt.


Dazu passt, dass seit ich denken kann, das Verkehrsministerium immer ein Abstellplatz für unfähige Politiker war, egal aus welcher Partei und der Bahnvorstand für die Parteien zu einer Art Abstellbahnhof für Personal verkommen ist.

Das ist wirklich ein absolutes Trauerspiel was auf diesem Posten erfolgt. Neben Totalversager wie dem Scheuer ist es symptomatisch dass ex-Verkehrsminister Wissmann inzwischen Chef der Autolobby ist. Da zeigt sich sei wahres Gesicht wofür er stand.


Das ist Ausdruck von Hilflosigkeit.

Die Politik ist auch hilflos, weil konsequenter Umweltschutz und ein Verringern von Emissionen immer schmerzhaft ist. Zu starke Einschränkungen führen zu Unruhen in der Bevölkerung. Siehe den beginnenden Protest der Bauern hierzulande oder die Gelbwesten in Frankreich.

Am ehesten würde es wie in der Schweiz helfen, grundlegende Richtungen über Volksabstimmungen zu steuern. Wenn eine große Mehrheit was entscheidet kann die Politik deutlich besser diese Richtung einschlagen. Das positivste Beispiel war der Nichtraucherschutz in Bayern zu dem die Politik nie den Willen hatte, die Bevölkerung es aber wollte.

Nur kann sowas halt auch nach hinten losgehen das Volk etwas wollen was die Politik nicht will oder das Volk etwas nicht will was die Politik will. Gerade Populisten können hier unschönes erreichen.
 
J

jsm1955

Guest
Kurioserweise dürfte aber der starke LKW Verkehr dazu beitragen, dass die reale Geschwindigkeit auf Autobahnen durchschnittlich nicht viel höher als 100 ist.
Dafür sind LKW Unfälle trotz niedriger Geschwindigkeiten oft schwerwiegend, zumal Abstandstempomaten und Bremsassistenten abschaltbar sind. :doh:
 
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InsideMUC

Kostenfaktor
06.11.2009
6.734
3.096
44
Fluchhafen
Dafür sind LKW Unfälle trotz niedriger Geschwindigkeiten oft schwerwiegend, zumal Abstandstempomaten und Bremsassistenten abschaltbar sind. :doh:

Könnte vielleicht an deren Gewicht und Größe liegen. :eyeb:

Schau dir mal auf YouTube Dashcam Videos von LKW Fahrten an. Da gehen die Bremsassistenten mal gerne ohne Grund an.
 
J

jsm1955

Guest
Was aber immer noch besser ist, als wenn so ein 40Tonner ohne Bremse in ein Stauende donnert.
Der eigentliche Grund für das AUsschalten ist Komfort. Der Assistent verlangt nämlich einen Sicherheitsabstand. Da die meisten Autofahrer normalerweise zu dicht auffahren, denken sie, die Lücke werden vom netten Fahrer gehalten, damit sie dazwischen einfädeln können. Folge: Der Fahrer mit vorschriftsmäßigem Abstand wird nach hintern durchgereicht.
Ich kenne das, weil ich immer mit Abstandstempomat fahre. Reine mentale Gewöhnungssache.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.126
3.026
Z´Sdugärd
- Wie wäre es, wenn wir die Bahninfrastruktur ausbauen UND an effizienteren Flugzeugen und deren Kraftstoffen forschen?

Gegenfrage: WER bezahlt den Unterhalt der Bahnstrecke? -> Die DB! Wer bezahlt den Neubau einer Bahnstrecke zum grössten Teil: Der Staat! So nun BWL 2. Stunde: "Kosten abwälzen". Warum sollte man den Unterhalt einer Strecke aus eigener Tasche bezahlen wen es billiger ist das ganze verlottern zu lassen und anstelle das ganze irgendwann zum Bruchteil des Unterhalts neu zu bauen? Von daher: Sehr guter Ansatz, nur sehr schlechte Umsetzung. Weil bei der DB eben Stumpf Trumpf ist.

- Wie wäre es, wenn wir uns nicht drüber aufregen, was der Klimawandel kostet, sondern es als Chance sehen und Marktführer bei Windkraft zu sein, mit xx tausend Arbeitsplätzen!

Weil das der Chinese schon gemacht hat und GEIZ eben geil ist. Weil der Chinese eben zig Firmen in Windkraft und Solartechnik mal eben gekauft hat. Selbiges im übrigen auch im Maschinenbau und sonstige Schlüsselpositionen. Sprich er hat Zugriff auf die modernsten Techniken und Forschungsergebnisse. Von der eigenen Forschung mal ganz zu schweigen. Solange wir eben ausländischen Investoren (die halt in der Regel aus Fernost kommen) Tür und Tor öffnen nur damit der Aktionär und Gewinnnnnmaximierer eben 0,0001 mehr Dividende bekommen müssen wir uns über Marktführer und geschaffene Arbeitsplätze nicht unterhalten sondern eher um den Ausverkauf der heimischen Witschaft.

- Wie wäre es, wenn wir unser Öl und Gasverbrauch reduzieren, nicht nur, weil damit der CO2 Verbrauch gesenkt wird, sondern auch, weil es uns unabhängiger von anderen Staaten und begrenzten Vorräten macht? Hab ich dabei schon erwähnt, dass das sogar Arbeitsplätze bei uns schaffen kann?

Siehste, sehr guter Vorschlag. Auch hierzu eine Gegenfrage: a) was für ein KFZ fährst du? Einen schicken kleinen UP? Und b) Was für seltene Rohstoffe die leider nicht am Bodensee neben den Apfelbäumen wachsen haben wir in Deutschland die man zum Bau von Zukunftstechnologie wie Windräder, E Autos, Solarzellen benötigen haben wir?

Schau doch nur mal an was passiert wen man sowas machen möchte. Sowas gabs nämlich schon. Stichwort E10 Sprit. Das die ganzen Stammtischparolen von der Blöd Zeitung und dem ADAC nichts als Geschwätz war und beide in Gegendarstellungen zurück gerudert sind wird doch vom Bundesbürger nicht wargenommen. E85 oder sogar E100 ist ein nachwachsender Rohstoff der z.B. in Brasilien astrein funktioniert. Nur der deutsche Michel kommt wieder mit irgendwelche Facebookargumenten wie "Nehmen wir den 3. Welt Ländern das Essen weg" daher und möchte das nicht haben. Schau dir nur mal die Ökobilanz von E85 und normalem Sprit an. Von der Leistungssteigerung reden wir mal garnicht.
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.126
3.026
Z´Sdugärd
Dafür sind LKW Unfälle trotz niedriger Geschwindigkeiten oft schwerwiegend, zumal Abstandstempomaten und Bremsassistenten abschaltbar sind. :doh:
JEIN! Es gibt durchaus welche die du nicht abschalten kannst...BZW doch. Wen der sich 3 mal selbst ausschaltet (weil eben vor dir ein Hirni auf dem Weg zum Termin mal eben "hier durch muss" und über 3 Fahrstreifen die Ausfahrt nimmt) belibt der aus und kann nur vom Autohaus wieder aktiviert werden. Konstruktion durch "Fachkräfte"...
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.313
341
Gegenfrage: WER bezahlt den Unterhalt der Bahnstrecke? -> Die DB! Wer bezahlt den Neubau einer Bahnstrecke zum grössten Teil: Der Staat! So nun BWL 2. Stunde: "Kosten abwälzen". Warum sollte man den Unterhalt einer Strecke aus eigener Tasche bezahlen wen es billiger ist das ganze verlottern zu lassen und anstelle das ganze irgendwann zum Bruchteil des Unterhalts neu zu bauen? Von daher: Sehr guter Ansatz, nur sehr schlechte Umsetzung. Weil bei der DB eben Stumpf Trumpf ist.

Dein Problem ist, du hälst dich am Status Quo auf. Ich habe ja schon die Ursache der Politik benannt... eine klare Klimapolitik - und da würde ich die Bahnpolitik mit dazuzählen - wäre die Lösung. Eine Bahn mit Gewinninteressen (der Staat will ja die Dividende abgreifen!) widerspricht halt dem politischen Willen, mehr, komfortableren, zuverlässigeren und günstigeren Bahnverkehr zu haben.

Um damit deine Gegenfrage zu beantworten: Der Staat, natürlich! Aber nicht mit de jetzigen System.

Weil das der Chinese schon gemacht hat und GEIZ eben geil ist. Weil der Chinese eben zig Firmen in Windkraft und Solartechnik mal eben gekauft hat. Selbiges im übrigen auch im Maschinenbau und sonstige Schlüsselpositionen. Sprich er hat Zugriff auf die modernsten Techniken und Forschungsergebnisse. Von der eigenen Forschung mal ganz zu schweigen. Solange wir eben ausländischen Investoren (die halt in der Regel aus Fernost kommen) Tür und Tor öffnen nur damit der Aktionär und Gewinnnnnmaximierer eben 0,0001 mehr Dividende bekommen müssen wir uns über Marktführer und geschaffene Arbeitsplätze nicht unterhalten sondern eher um den Ausverkauf der heimischen Witschaft.

Einerseits, andererseits auch die Weigerung, ohne Subventionen Geld in die Forschung zu stecken. DAS war das große Problem von Solarworld. Windkraft könnten wir noch halten, oder zumindest die Binnennachfrage bedienen, wenn die Politik nicht die Windbranche mutwillig zerstört hätte. Aber hey, immerhin das Aufkaufen durch ausländische Investoren scheint ja Altmaier jetzt anzugehen!!11drölf

Und es gibt natürlich neben Windkraft und Solar viele andere Gebiete, die darauf warten, kommerzialisiert zu werden (Power to Gas usw., innovative Kraftwerke...)

Siehste, sehr guter Vorschlag. Auch hierzu eine Gegenfrage: a) was für ein KFZ fährst du? Einen schicken kleinen UP? Und b) Was für seltene Rohstoffe die leider nicht am Bodensee neben den Apfelbäumen wachsen haben wir in Deutschland die man zum Bau von Zukunftstechnologie wie Windräder, E Autos, Solarzellen benötigen haben wir?

a) Keins. Aber ich würde auch niemandem vorwerfen, eines zu fahren.
b) Auch wenn wir "relativ" rohstoffarm sind, hat das nur indirekt was mit meinem Argument zu tun. Erinnerst du dich noch an die Ölkrise? Wir sind sehr empfindlich auf kurzfristige Lieferengpässe, das könnte(!) uns sehr kalte Winter bescheren. Nicht, dass ich zurzeit glaube, dass das passieren wird. Aber es ist möglich. Es braucht ja auch nur einen Funken im Nahen Osten und Öl wird schnell verdammt teuer.
Rein exemplarisch: Ja, auch für eine Solarzelle brauchen wir Rohstoffe aus anderen Ländern (auch wenn wir das Silizium selber haben, aber ganz ohne Edelmetalle etc. geht's leider nicht). Der Unterschied ist: Wenn die Solarzelle erstmal produziert ist, liefert sie Strom für zwanzig Jahre. Da kann uns ein kurzfristiger Konflikt völlig Wumpe sein.

Schau doch nur mal an was passiert wen man sowas machen möchte. Sowas gabs nämlich schon. Stichwort E10 Sprit. Das die ganzen Stammtischparolen von der Blöd Zeitung und dem ADAC nichts als Geschwätz war und beide in Gegendarstellungen zurück gerudert sind wird doch vom Bundesbürger nicht wargenommen. E85 oder sogar E100 ist ein nachwachsender Rohstoff der z.B. in Brasilien astrein funktioniert. Nur der deutsche Michel kommt wieder mit irgendwelche Facebookargumenten wie "Nehmen wir den 3. Welt Ländern das Essen weg" daher und möchte das nicht haben. Schau dir nur mal die Ökobilanz von E85 und normalem Sprit an. Von der Leistungssteigerung reden wir mal garnicht.

Aber das ist doch genau das Problem, welches ich angesprochen habe... der Fisch stinkt immer vom Kopf: Die Politik und die Medien (und die Industrie, die sich nicht weiterentwickeln möchte und damit die Politik beeinflusst). Was soll der Durchschnittbürger denn auch denken, wenn er ständig von irgendwelchen Bedenkenträgern bombardiert wird. Wir brauchen eine klare Strategie und Maßnahmenpakete, von mir aus auch durch eine Volksabstimmung gedeckt (und ich bin mir sicher, die Abstimmung würde durchgehen, weil es viel zu diffus für den einzelnen Bürger ist, da in dem Moment den persönlichen Nachteil zu erkennen).


Jetzt meine Frage an dich: Du hast meine Argumente kritisiert. Das ständige gegenseitige kritisieren war aber ja überhaupt erst der Anlass für meine Post. Was schlägst du also vor, wie wir hier in Deutschland/Europa unseren CO2 abdruck verringern? Oder bist du der Meinung, da unser Ausstoß eh irrelevant gegenüber dem zukünftigen Ausstoß der 3. Welt und China ist, brauchen wir uns nicht "anstrengen"?
 
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