IATA Kampagne gegen "Flugscham"

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Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.045
462
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Genau das wollte ich mit meinem letzten Post angesprochen haben. Die Europäer können sich gern die Köpfe heiss reden, viel von der Reduzierung der Mobilität argumentieren und die Fahrzeuge noch einen Deut sauberer machen. Das können wir alles machen; nur ist damit dem Weltklima nicht geholfen.
Am Beispiel Verkehr, und das ist nur das Beispiel Verkehr (es gibt viel gravierendere Baustellen als das), sollten wir eher die Modernisierung der Bahn-, Strassen- und Schiffsflotten weltweit fördern, die an vielen Orten seit Jahrzehnten im Einsatz sind und den (nicht vorhandenen) Umweltstandards der Vergangenheit folgen.
 

slugbuster

Erfahrenes Mitglied
02.08.2016
371
2
Olympus Mons
IATA Kampagne gegen "Flugscham"

Genau das wollte ich mit meinem letzten Post angesprochen haben. Die Europäer können sich gern die Köpfe heiss reden, viel von der Reduzierung der Mobilität argumentieren und die Fahrzeuge noch einen Deut sauberer machen. Das können wir alles machen; nur ist damit dem Weltklima nicht geholfen.
Am Beispiel Verkehr, und das ist nur das Beispiel Verkehr (es gibt viel gravierendere Baustellen als das), sollten wir eher die Modernisierung der Bahn-, Strassen- und Schiffsflotten weltweit fördern, die an vielen Orten seit Jahrzehnten im Einsatz sind und den (nicht vorhandenen) Umweltstandards der Vergangenheit folgen.

Die Europäische Union hat soeben den Klimanotstand ausgerufen. Dementsprechend müssten dann ja wohl Notstandsgesetze folgen, die das dann alles regeln. Haben die Prepper doch Recht, die sich auf den Untergang besser vorbereiten als Otto Normalbürger? Schnell noch eine Bunkertür für den Keller ordern , bevor die ausverkauft sind ?
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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FRA
Die Europäische Union hat soeben den Klimanotstand ausgerufen.

Die angedachte Billion EUR wäre besser in die Vorbereitung auf den sowieso kommenden Klimawandel investiert (Klimatisierung und Verstärkung von Gebäuden, Dämme an Küsten, Terraforming zur Verringerung der Aufnahme von Sonnenwärme, Forschung). Aber gut, Angst vor dem Klimawandel ist nicht die schlimmste Angst, die von Politikern genutzt wird.
 
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Tupolew

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27.09.2012
1.309
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Am Montag, bei Plasberg, da war auch ein Professor (für Umwelt) mit eigenem Lehrstuhl, wurde im Faktencheck gesagt: Zwei Stunden Youtube oder Mediatek schauen verursacht genauso viele "Klimagase" wie ein Flug nach Mallorca!

Interessant, dabei betreibt Google seine Rechenzentren ausschließlich mit erneuerbaren Energien.

Und selbst wenn... Um das mal mit Zahlen zu belegen:


  • Ein Reise nach Malle emittiert 650kg CO2
  • Eine Kilowattstunde mit dt. Energiemix emittiert 470g CO2
  • Dementsprechend muss man 1400kWh Strom verbraten um die gleiche Menge CO2 zu verbraten wie bei einem Flug nach Mallorca

Ich glaube, der gute Herr hat sich um den Faktor 1000 vertan.
 
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merpati

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07.04.2010
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Am Montag, bei Plasberg, da war auch ein Professor (für Umwelt) mit eigenem Lehrstuhl, wurde im Faktencheck gesagt: Zwei Stunden Youtube oder Mediatek schauen verursacht genauso viele "Klimagase" wie ein Flug nach Mallorca!

Laut faktencheck müsste ein einzelner Verbraucher über drei Jahre lang täglich zwei Stunden Streaming-Dienste nutzen, um einen CO2-Ausstoß zu verursachen, der mit einem Inlandsflug vergleichbar ist.

www1.wdr.de/daserste/hartaberfair/faktencheck/faktencheck-378.html
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.309
336
Laut faktencheck müsste ein einzelner Verbraucher über drei Jahre lang täglich zwei Stunden Streaming-Dienste nutzen, um einen CO2-Ausstoß zu verursachen, der mit einem Inlandsflug vergleichbar ist.

www1.wdr.de/daserste/hartaberfair/faktencheck/faktencheck-378.html

Danke, das macht mehr Sinn!

Und da war ich mit meinem Faktor 1000 ja gar nicht schlecht (*1095 Tage)
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.749
10.797
Laut faktencheck müsste ein einzelner Verbraucher über drei Jahre lang täglich zwei Stunden Streaming-Dienste nutzen, um einen CO2-Ausstoß zu verursachen, der mit einem Inlandsflug vergleichbar ist.

www1.wdr.de/daserste/hartaberfair/faktencheck/faktencheck-378.html

Quis custodiet ipsos custodes?
Wer faktencheckt die Faktenchecker?

Faktencheck meinte:
"Zwei Stunden Videostreaming ist pro Zuschauer mit rund 100 Gramm CO2-Emissionen verbunden", sagt Jens Gröger. Gröger forscht am Öko-Institut unter anderem über Nachhaltigkeit von Informations- und Kommunikationstechnik. Grögers Zahlen stammen unter anderem von den Wissenschaftlern Daniel Schien und Chris Preist von der Bristol University, die den Energiebedarf des Internets untersucht hatten. Zur Einordnung des CO2-Verbrauchs, der durch zwei Stunden Streaming entsteht, bringt Gröger einen Vergleich: "Ein Inlandsflug von Berlin nach München verursacht pro Passagier – je nach Flugzeugtyp – rund 120 Kilogramm CO2-Äquivalente." Betrachtet man also nur das streamen, müsste ein einzelner Verbraucher über drei Jahre lang täglich zwei Stunden Streaming-Dienste nutzen, um einen CO2-Ausstoß zu verursachen, der mit einem Inlandsflug vergleichbar ist.

Eine Stunde Streaming verursacht 3 kg CO2. Ein Flug MUC-TXL knapp 70 kg.
 

jumbolina

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
5.661
2.887
MUC/STR
Einer Studie des französischen Nachhaltigkeits-Thinktank "Shift Project" zufolge ist der globale Datentransfer mittlerweile für rund vier Porzent der CO2-Emissionen verantwortlich, die private Fliegerei nur für 2,4 Prozent.
Quelle: bento.de
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.749
10.797
ist der globale Datentransfer mittlerweile für rund vier Porzent der CO2-Emissionen verantwortlich, die private Fliegerei nur für 2,4 Prozent.

Von diesen 4 % fuer IT wiederum 80 % fuer Streaming, davon wiederum 27 % fuer Porno.

Wieso wird der Flugpassagier angekackt "Fahr doch Bahn, du Umweltsau", waehrend man dem Streamer nicht ebenso freundlich das lineare Fernsehen und die Bums-DVD ans Herz legt?
 
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jumbolina

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
5.661
2.887
MUC/STR
Von diesen 4 % fuer IT wiederum 80 % fuer Streaming, davon wiederum 27 % fuer Porno.

Wieso wird der Flugpassagier angekackt "Fahr doch Bahn, du Umweltsau", waehrend man dem Streamer nicht ebenso freundlich das lineare Fernsehen und die Bums-DVD ans Herz legt?

Um die Welt zu retten, gibt es scheinbar nur zwei Alternativen: Verzicht auf Fernreisen oder auf den Internetschweinskram.
Ich liebe Fernreisen ;)
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.309
336
Man könnte auch den Internetschweinskram im IFE anbieten, das spart CO2 und man kann beides haben.
 

jumbolina

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
5.661
2.887
MUC/STR
Man könnte auch den Internetschweinskram im IFE anbieten, das spart CO2 und man kann beides haben.

Würde auch den Trend zu den verschliessbaren Kabinen in den Premiumklassen erklären. Wobei... das wird erst verdächtig, wenn da Münzschlitze an der Verriegelung angebracht werden :eek:

Wahrscheinlich werden dann auch einige amerikanische Fluglinien die ersten sein, die dieses Konzept umsetzen werden.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Von diesen 4 % fuer IT wiederum 80 % fuer Streaming, davon wiederum 27 % fuer Porno.

Wieso wird der Flugpassagier angekackt "Fahr doch Bahn, du Umweltsau", waehrend man dem Streamer nicht ebenso freundlich das lineare Fernsehen und die Bums-DVD ans Herz legt?

Ich habe auch noch nie gehört, daß jemand seine Heizkosten "kompensiert", bevor er zu Hause die Heizung aufdreht. Dabei erzeugt Heizen 10x so viel CO2 wie fliegen.
Anders ausgedrückt: 10% effizientere Heizungen ist genauso effektiv wie die komplette Abschaffung des Fliegens. Ersteres wäre völlig ohne Komfortverlust möglich, letzteres... nun ja.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.309
336
Das Problem ist, weder das Abschaffen der Fliegerei stoppt den Klimawandel, noch die effizienteren Heizung, ebenso wenig wie beides zusammen. Es braucht einen ganzheitlichen Ansatz, ansonsten können wir uns auch zurücklehnen und sagen "im Vergleich zu den USA ist unser CO2 Ausstoß doch nichts".

Was aber auf jedenfall was bringen würde, wäre, die großen Brocken anzufassen, wie z.B. die Kohlekraftwerke zu ersetzen.
 

CX777

Aktives Mitglied
05.03.2017
172
216
Durch Kernkraft. Das ist alternativ los:

Ist es natürlich nicht. Kernkraft externalisiert aber genauso wie Kohle und eigentlich jede Stromerzeugungstechnik im derzeitigen System Kosten, die v.a. künftige Generationen zu zahlen haben. Es gibt durchaus Alternativen wie Batteriespeicher im Verbund mit EE-Anlagen, die aber ihrerseits noch nicht im großtechnischen Maßstab und vor allem bezahlbar für den derzeitigen Bedarf einsetzbar sind.

Die in Deutschland durchaus beliebte und durch prominente Gesichter wie Vielflieger und Umweltengel Prof. Schellnhuber mitgetragene Parole "Kohleausstieg jetzt" wird bei einem Blick auf das Agorameter (KLICK) Stand heute bereits stark entkräftet. Installierte Leistung ist halt nicht gleich gesicherte Leistung. Die meisten Menschen wissen aber weder mit dem einen noch dem anderen Begriff was anzufangen. Ohne konventionelle Energieerzeugung geht es derzeit einfach nicht. Und Kohle mittelfristig und übergangsweise durch den ebenfalls fossilen Energieträger Gas zu ersetzen, bei dem man im Gegensatz zur (Braun-)Kohle vollständig auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen ist, ist so eine mittlerweile typisch deutsche Entscheidung, d.h. ohne mal realistisch vom Ende her zu denken, dann zu handeln und nicht umgekehrt.

Anstatt für alle Akteure (EE, konventionell, Zukunft wie Wasserstoff) einen plan- und realisierbaren Fahrplan zur Umstellung des Systems Stromerzeugung ohne bspw. teuer bezahlte Entschädigungen aufzustellen, doktern wir weiter seit Jahren an einzelnen Erzeugungsträgern mittels eben teuer erkaufter politischer und rechtlicher Entscheidungen herum. Das EEG bspw. mit einer anfangs durchaus sinnvollen Zweckrichtung der Anschubfinanzierung von EE-Anlagen ist für den Laien mittlerweile überhaupt nicht mehr materiell zu durchdringen und verkommt zu einem sozial unausgewogenen Umverteilungsinstrument von unten nach oben. Denn wer zahlt selbst über Ausschreibungsmodelle garantierte Festvergütungen? Richtig, der Letztverbraucher wie du und ich, der keine Ausnahmen von der Zahlung zur EEG-Umlagepflicht geltend machen kann. Das nun mit dem Einnahmen aus dem BEHG ab dem 1.1.2021 die Senkung der EEG-Umlage querfinanziert werden soll, ist nichts weiter als ein Treppenwitz. Und die gesicherte Leistung von EE-Anlagen nach 20 Jahren EEG? Siehe Link oben.

Um zurück zum Thema Flugscham zu kommen: Bevor man tatsächlich mit dem Finger auf andere zeigt und mit vermeintlich gutem Gewissen in den Bio-Apfel vom Landwirt um die Ecke beim Flug von FRA nach BER in Reihe 1A beißt hilft es aus meiner Sicht immer, eigenes Handeln zu hinterfragen. Das gilt für Passagiere wie die Akteure der Branche. Fliegen darf - auch im Sinne des Wohles der Angestellten - was kosten und die Anstrengungen der Branche hin zu weniger Emissionen wie der von Tupolew gepostete Link zum Projekt der Lufthansa sind absolut richtig und zielführend. Dass man sich dabei solcher primitiven Schlagworte wie "Flugscham" nicht unbedingt bedienen muss, versteht sich für mich von selbst.
 
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