Ich kann jetzt nur aus dem UC (University of California) System berichten, wo ja auch alles öffentlich einsehbar ist: Sobald die Festanstellung als ProfessorIn erreicht ist, verdient man anfänglich ein Jahresgehalt von $100k, welches dann schnell mit Verantwortungen oder Expertise ansteigt. Der Schnitt dürfte bei $150k liegen. Wenn man Professor für mehrere Fachbereiche ist und/oder Spezialist, sind auch $200k-300k drin. Die Kanzlerin der Hochschule verdient $400k. Flache Einkommensstruktur - die Kanzlerin hätte eindeutig mehr verdient.
Krankenversichert sind diese Leute allesamt hervorragend über die Universität, und deren Kinder dürfen kostenlos im System/an der Heimatuni studieren.
Die neue Riege der nachrückenden ProfessorInnen ist meist Anfang/Mitte 30 - trotz Richtlinie, keine eigenen AbsolventInnen anzustellen, kommt dies erstaunlich häufig vor.
Reiserichtlinie Y - einzig bei der Kanzlerin weiß man nicht ob, bzw. hofft man inständig, dass sie C fliegen darf. (Die gute Frau fliegt dienstlich schonmal am Sonntag einen halben Tag nach Chile, nimmt den red-eye zurück, kommt direkt vom Flughafen ins Büro für einen vollen Arbeitstag und steht dann Abends noch selbst im Supermarkt einkaufen.)
Die Reiserichtlinie sieht außerdem vor, dass US-Carrier gebucht werden müssen, wann immer möglich. Dadurch sind viele ProfessorInnen dan 1K etc., bekommen Ihre Upgrades also i.d.R. auf die eine oder andere Weise.
Von promovierten Forschern in der Privatwirtschaft habe ich hier kaum etwas besseres gehört - viele Firmen haben die Krise genutzt, um Geschäftsreisen in Premiumklassen komplett einzumotten.
Prekär ist die Situation vor allem für frisch Promovierte, die oft jahrelang als Post-Docs mit gedeckelten $35-50k pro Jahr dahersiechen, und jährlich durch's Land oder um die Welt ziehen dürfen - und dies oft ja auch explizit möchten.
Je nach Bereich sind die Schätzungen ja so, dass nur für 10-20% der PhD-AbsolventInnen akademische Anstellungen vorhanden sind. Die USA setzen hier wie eh und je auf den "Bildungsexport" als imperialistisches Element.
Ansonsten ist es natürlich eine Dünkelfrage - ein Absolvent einer Elite-Universität möchte ungern an irgendeiner regionalen Fach-/Berufsschule unterrichten, zumal dafür bisweilen ein Master-Abschluss genügt...