Das Problem ist ganz einfach: Die Generation Fratzbuch ist halt total degeneriert und laufen eben jedem Kasperle hinterher. Und der Erfolgt versaut auch so manche "Ernsthaften" Leute.
Auch wenn es immer leicht ist, eine ganze Generation (üblicherweise die, der man selber nicht angehört), als degenerierte Deppen zu schimpfen, sollte man nicht übersehen, dass das Phänomen mit beeinflussender Werbung und Erfahrungsberichten, die ganz gefaked oder zumindest mit viel Bias erstellt wurden jetzt auch nicht erst seit dem Internet und Social Media vorhanden ist. Klar, das Medium hat sich geändert, aber ob nun Opa Herbert (um den Trend fortzuführen, prinzipiell das Fehlverhalten in anderen Altersstufen zu finden), wieder einen Daimler kauft, weil der Technikteil seiner Zeitung es in höchsten Tönen lobt, oder ein 18-jährige Lufthansa statt Norwegian in die USA fliegt, weil er bei Instagram gesehen hat, wie schön das FCT ist (bringt ihm hinten zwar nix, aber darum gehts ja nicht) - ich sehe da keinen grundsätzlichen Unterschied.
Und zu den Kosten: wenn LH complimentary Tickets für die First verteilt und damit eine hohe und wohlwollender Reichweite erzielt, ist das sicher günstiger als eine Vollseitenanzeige in der FAZ, um 5-Sterne zu präsentieren - und selbst bei einem nicht neutralen Bloggervideo oder -post erfährt man sicher mehr vom Produkt als in einer, noch unneutraleren Anzeige direkt aus der PR. Ob es moralisch oder presserechtlich okay ist, kann man sicher diskutieren; aber wer in der Lage ist, versteckte Werbung zu erkennen, der kommt gut damit weg, das hat sich auch über die Zeit nicht geändert.
Nochmal zu dem Vorfall in Dublin: ich glaube, dass der Hotelier sich der Wirksamkeit von Social Media sehr gut bewusst ist (siehe auch Umgang nach dem Brief etc.). Aber die Art des Schreibens (eigentlich Urlaub mit dem Freund, aber ein zwei Bilder, weil ich nicht zahlen möchte) und der Punkt, dass das Hotel (wenn ich mich nicht vertue) schon vor dem Fall deutlich mehr Reichweite und Follower hatte als die gute Frau bei Instagram, hat das Angebot dann letztlich unverschämt gemacht.