Vielleicht wurde das hier schon diskutiert, dann entschuldige ich mich.
Aber wer ist jetzt eigentlich im Recht? VC, weil die LH ihre Vergünstigungen einschränken will, obwohl die LH angeblich 1.7 Milliarden Gewinn einfährt? Oder doch die LH, weil es angeblich zu teuer ist, die Piloten zu solchen Bedingen einzustellen?
Was beabsichtigt die LH eigentlich? Billigfliegen zum Premiumpreis?
Im "Recht" sind sie beide. LH kann die unternehmerischen Entscheidungen treffen wie sie will und VC kann dagegen streiken.
Ob beide Seiten dabei sinnvoll agieren, darüber lässt sich trefflich streiten. Insbesondere wenn man nicht alle Fakten kennt.
Als Außenstehender stelle ich aber fest, dass eine Fluggesellschaft wie jedes andere Unternehmen Gewinne erwirtschaften muss, damit sie dauerhaft konkurrenzfähig bleibt. Und ja - es ist auch legitim, dass die Investoren (übrigens auch Rentner Müller) Dividende für ihr eingesetztes Kapital bekommen.
Solche Milliardensummen verleiten natürlich dazu, sich auf den Standpunkt zu stellen: "Wow - bei sooooo viel Geld kann man schon mal fordern".
Wenn man das Thema differenzierter angeht wird man feststellen, dass Flugzeuge sehr teuer sind, das Marktumfeld bei Fluggesellschaften extrem instabil ist (z.B. Ölpreis), das Geschäft sehr konjunkturabhängig ist, der Wettbewerb in einer globalisierten Welt voll durchschlägt und wir z.B. bei der Betriebsrente im KTV bei den aktuellen Zinsentwicklungen von unternehmensbedrohlichen Kostensteigerungen sprechen.
Was ist denn mit den großen Airlines mit starken Gewerkschaften/Tarifverträgen geworden? Swiss - tot. OS - tot. Amerikaner - Chapter 11.
So sind nun mal die Fakten.
Und das nun gerade die Zweitbestversorgten im Konzern Millionenschäden verursachen und verhindern wollen, dass sich die LH langfristig konkurrenzfähig aufstellen kann, halte ich schon für bedenklich. Mal ganz abgesehen von der Frage, ob die aktuelle Strategie von Spohr und Co. richtig ist - ein weiter so kann es wohl nicht geben. Und über die Strategie entscheidet nun mal AR und Vorstand, wobei es den AN ja nur gelingen müsste, EINE Stimme der Kapitalseite zu gewinnen um den Kurs im Sinne der Mitarbeiter zu steuern
