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Mal ehrlich, das kennt doch jeder von uns. An angenehme Dinge gewöhnt man sich doch viel schneller als an unangenehme. Ich denke also nicht, dass das "nicht an F gewöhnte Kind" später freiwillig trotz Mio. auf dem Konto Eco bucht, nur weil es noch nie eine höherwertige Reiseklasse gesehen / erlebt hat. Einmal ausprobiert, und mit genügend Geldmitteln wird das gerne wiederholt
Ganz genau. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mit mir immer Eco und Charter geflogen sind und dass sich die Sache mit dem goldenen Löffel auch sonst in Grenzen hielt. Wo hätte ich sonst die Motivation hernehmen sollen, mein eigenes Geld zu verdienen, selbst etwas aufzubauen und Ziele zu erreichen?
Wenn ich Kinder hätte, würde ich, so schwer mir das fällt, mit ihnen wieder in die Y umsteigen. Klarer Fall für mich, denn man muss als Eltern für den eigenen Nachwuchs eben Opfer bringen, inkl. painful self-experiments. Für mich war es jedenfalls eine schöne Erfahrung, als Student mit gutem Nebeneinkommen (natürlich selbst aufgebaut) langsam zuerst die innereuropäische F zu entdecken, dann die ersten Upgrades in die interkontinentale C zu bekommen, später die M&M-Upgrades als SEN (natürlich selbst erflogen und nicht von Papi via JetFriends in die "Wiege" gelegt). Und inzwischen lebe ich bekanntlich in der F.
Mal ganz ehrlich: Wenn ich mit 18 eine S-Klasse geschenkt bekommen hätte, dazu ein dickes Taschengeldkonto sowie Erinnerungen an ein junges Leben in der F und in den besten Hotels (natürlich nur Suiten), am besten noch mit Kindermädchen und Chauffeur, woher hätte ich denn dann bitte die Motivation nehmen sollen, mir selbst in kleinen Schritten etwas aufzubauen und meinen bisherigen Lebensstandard weiter zu verbessern? Die monetäre Messlatte wäre doch viel zu hoch gewesen, da hätte ich es doch gleich sein lassen und lieber Papi um ein paar 1000 Märker angehaun, der Weg des geringsten Widerstands.
Kinder in der F oder im Privatjet sind aus meiner Sicht nur dann kein Problem, wenn die Eltern so reich sind, dass der Nachwuchs später hauptberuflich damit beschäftig sein wird, deren Kohle auszugeben (und evtl. noch im Familienkonzern mitzuarbeiten). Denen, die ihren Kindern einen eigenen Start ermöglichen wollen, der ihnen alle Möglichkeiten offen lässt und dabei auf Eigeninitiative und Unabhängigkeit von den Erzeugern setzen, würde ich indes empfehlen, bei der Erziehung der Kinder in Sachen Luxus etwas kürzer zu treten, sodass nach der Schule und beim Eintritt ins Arbeitsleben noch ein wenig "room for improvement" nach oben offen ist.