Kolumbien + Strandurlaub über Silvester

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NightOwl

Reguläres Mitglied
09.10.2017
82
6
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Ich finde die Schilderungen interessant und fühle mich bestärkt, bei bestimmten Reisezielen vorher nochmal gründlich zu recherchieren, damit die Überraschungen nicht allzu groß ausfallen. Wenn immer alle nur schreiben, welch ein Traum es war ist ja auch keinem gedient. Also danke Hoppel für Deinen Bericht. Und bei Kommentaren wie "Eure Armut kotzt mich an" denke ich mir, sehr lobenswert, der übernachtet sicher in Khayelitsha oder Soweto, wenn er schon mal in ZA ist, um die einheimische Bevölkerung zu unterstützen. Auch schön, hat aber nicht jeder Lust drauf.
 

JamesMcGill

Erfahrenes Mitglied
06.10.2017
769
14
Nein, der schreibt aber nicht im Stile eines Kolonialisten in ein Forum, dass sein Urlaub scheiße war, weil die ganze Leute da verarmt sind und wie das denn sein könne.
 
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Hoppel

Erfahrenes Mitglied
14.01.2015
2.118
168
DXB
Ich finde die Schilderungen interessant und fühle mich bestärkt, bei bestimmten Reisezielen vorher nochmal gründlich zu recherchieren, damit die Überraschungen nicht allzu groß ausfallen..

Eben, ich hatte ja recherchiert. Man findet zu Providencia fast keine Infos. Und wenn, dann nur wie paradiesisch es ist. Der Ami war ja auch darauf reingefallen.
 
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JamesMcGill

Erfahrenes Mitglied
06.10.2017
769
14
Ja genau und ein gutes Reiseforum lebt auch von Leuten, die neokolonialistisches Verhalten und neokolonialistische Ausdrucksweise beim Namen nennen.
 
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Hoppel

Erfahrenes Mitglied
14.01.2015
2.118
168
DXB
Nur rein interessehalber, ich lerne ja gerne dazu: Wie hätte ich denn meinen Reisebericht korrekt formulieren müssen?
 
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Hoppel

Erfahrenes Mitglied
14.01.2015
2.118
168
DXB
Nun dachte ich vielleicht, ich könnte etwas dazulernen, aber ist eigentlich wie erwartet, dass da nichts kommt.
 

JamesMcGill

Erfahrenes Mitglied
06.10.2017
769
14
Immer wenn jemand schreibt ‚nur rein interessehalber‘ wissen wir alle, dass weder Einsicht noch Interesse besteht. Insofern [emoji8].
 

pumuckel

Erfahrenes Mitglied
22.08.2010
2.108
656
Du hast deinen Bericht schon korrekt formuliert, er entspricht ja deiner Meinung. Ich bin ganz einfach anderer Meinung.
 
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Mactire

Reguläres Mitglied
17.01.2019
99
649
Ich sehe da in dem Erfahrungsbericht kein "Postkoloniales Verhalten". Gerade wenn es um ein Reiseziel geht, über das wenig bekannt ist, hilft es doch auch weiter wenn man mal einen authentischen Reisebericht bekommt um unliebsame Überraschungen auszuschließen. Ich Danke jedenfalls dafür.
 
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fleckenmann

Erfahrenes Mitglied
01.05.2015
752
868
Rhein Main
Www.worldofaviation.org
Vielen Dank für den Bericht. Wir wollen im Sommer auch nach Kolumbien und ich beschäftige micht seit geraumer Zeit mit dem Land. Egal, wo man sucht oder wen man fragt......für nicht Backpacker und Minimalisten sollen San Andres und Providencia nix sein. Ich habe nch langer Suche aufgegeben und mich trotz reizvoller Flugverbindungen gegen die Inseln entschieden, weil ich ein schlechtes Gefühlt habe/hatte. Dein Bericht hat mich also bestärkt. Ich hab auch keinen Spaß auf diversen Karibikinseln, wo überall Müll rumliegt, die Leute sich nen Sch....dreck um alles kümmern und man am liebsten nur den Besucher abzockt. (das ist NICHT auf Kolumbien gemünzt).
 

Hoppel

Erfahrenes Mitglied
14.01.2015
2.118
168
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Von Abzocke oder übermäßiger Vermüllung will ich jetzt nicht sprechen, es ist einfach nur völlig verarmt/wirtschaftlich unterentwickelt (Providencia) bzw. Massentourismus für Arme (San Andrés).
Mir ist völlig unklar, was man an so einem Ort will, ich erkenne aber an, dass es anscheinend einen Markt für so etwas gibt. Für den durchschnittlichen westlichen Reisenden ist das aber definitiv nichts.
 
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derflo984

Aktives Mitglied
28.07.2014
116
1
Kölle - CGN
Wie verschieden die Ansichten doch sind.
Ich war im November 2018 für eine Woche auf San Andres und ich fand es recht gut dort :D
Allerdings war ich auch nicht auf der suche nach Luxus und europäischen Standards.
Dreckig oder dritte Weltzustände kann ich so auch nicht unterschreiben. Ja, es ist nicht Singapore. Aber es ist auch nicht so dreckig/schlimm/arm oder wie man es auch nennen mag wie so viele Länder in Afrika oder Asien.
Aber zum Glück ist das ja alles Ansichtssache
 
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Hoppel

Erfahrenes Mitglied
14.01.2015
2.118
168
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Wie verschieden die Ansichten doch sind.
Ich war im November 2018 für eine Woche auf San Andres und ich fand es recht gut dort :D
Allerdings war ich auch nicht auf der suche nach Luxus und europäischen Standards.
Dreckig oder dritte Weltzustände kann ich so auch nicht unterschreiben. Ja, es ist nicht Singapore. Aber es ist auch nicht so dreckig/schlimm/arm oder wie man es auch nennen mag wie so viele Länder in Afrika oder Asien.
Aber zum Glück ist das ja alles Ansichtssache

Das habe ich auch nie behauptet. Du bringst San Andrés und Providencia durcheinander.
Die Promenade am Hauptstrand von San Andrés empfand ich als 0815-"Budget-Tourimeile".
Also vergleichbar wie, keine Ahnung, Mallorca, Teneriffa, so was. Die Hotels nur eben fast alle im Bereich 1-2 Sterne maximal.
Das eine Decameron-Hotel war ganz nett, das war vielleicht so 3,5 bis 4 Sterne nach europäischem Standard.
Nur: Dafür muss man dann halt auch nicht so weit fliegen. Da kann man dann auch einfach auf die Kanaren fliegen und hat dort besseres Essen, bessere Unterkünfte und besseren Service (der Flughafen ist halt schon recht wild). Ok, das Meer sieht toll aus, zugegeben. Irre Farben mit dem Türkis. Aber das reißt es dann halt auch nicht raus.

San Andrés kam mir nicht übermäßig arm vor, sondern eben als Tourihölle für die kolumbianische Mittelschicht.
Wörter, die definitiv nicht zur Beschreibung taugen, sind "paradiesisch", "idyllisch" o.ä.
Das hatten wir aber auch nicht erwartet, denn es gibt im Netz massig Reviews, die San Andrés bescheinigen, eben eine Touri-Hölle zu sein.
San Andrés hätte ich schon vor der Reise als Destination ausgeschlossen.

Genau deswegen sind wir ja nach Providencia geflogen, denn das sollte ja soooo paradiesisch schön sein. War es nicht.
Im Netz liest man sehr viel, dass Providencia alles daran täte, "bloß nicht zum neuen San Andrés zu werden". Ich kann nur sagen, es ist geglückt. :D
Ich zitiere noch mal unseren amerikanischen Hotelnachbarn: "I have traveled all over the world, and this place is the worst."

Mein ehemaliger Chef meinte mal, sie würden in Reiseführern immer nach der Formulierung "Dort soll es auch wunderschön sein, aber dorthin haben wir es nicht geschafft" Ausschau halten. Denn so würde man wirkliche Juwelen finden, die noch nicht vom Massentourismus überlaufen seien. Darauf zu hören, war mein Fehler.

Aber ich halte ja niemanden davon ab, dorthin zu fahren. Ich hätte mir halt vorher mehr Infos darüber gewünscht, wie es dort wirklich ist, und nicht nur Werbung und "Da soll es ganz toll sein, ich war nur noch nicht da und kenne auch niemanden, der dort war!". ;)
Diese Info habe ich hiermit nachgeliefert.
Wer mir nicht glaubt, wer Freude daran hat, arme Menschen zu sehen, oder wer meint, der sozialistischen Weltrevolution zu dienen, indem er armen Inselbewohnern erzählt, wie viel besser sie es haben, der kann dort natürlich gern dorthin reisen.
Mich würde auch tatsächlich interessieren, wie jemand anders denn Providencia so wahrgenommen hat, denn es scheint ja tatsächlich Menschen zu geben, denen es dort gefällt. Ich kann mir das nur mit Ideologie und Romantisierung von Armut erklären.
 
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Daoane

Erfahrenes Mitglied
17.10.2011
1.121
49
MUC
Von Abzocke oder übermäßiger Vermüllung will ich jetzt nicht sprechen, es ist einfach nur völlig verarmt/wirtschaftlich unterentwickelt (Providencia) bzw. Massentourismus für Arme (San Andrés).
Mir ist völlig unklar, was man an so einem Ort will, ich erkenne aber an, dass es anscheinend einen Markt für so etwas gibt. Für den durchschnittlichen westlichen Reisenden ist das aber definitiv nichts.

Das muss man etwas im Kontext betrachten. Aus deiner europäischen Sichtweise ist das Massentourismus für Arme. Kolumbien ist ein armes Land bzw. gibt es sehr viele Menschen, die von 200-300 USD monatlich eine Familie ernähren müssen. Genauso gibt es auch eine nicht gerade kleine (sehr) wohlhabende Oberschicht. Für viele Kolumbianer ist es ein Traum mal Urlaub in San Andres zu machen. Dementsprechend gibt es natürlich einen Markt, wenngleich die primäre Zielgruppe sicherlich nicht Europäer mit 4* Ansprüchen sind.
Wenn man sich in Kolumbien mal etwas abseits der Touristenpfade bewegt merkt man wie groß die Unterschiede zwischen arm und reich sind.
 

waveland

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
408
13
travelscapes.org
Also zunächst mal vielen Dank an Hoppel für seine offenen und interessanten Reiseberichte, und insbesondere dafür, dass er hier auch schonungslos darlegt, wenn es ihm mal gar nicht gefallen und wenig für ihn und seine Mitreisenden gepasst hat. Viele Reiseberichterstatter berichten ausführlich über ihre tollen Erlebnisse und wenn es mal nix war, hört oder liest man höchstens ein "war ganz ok, aber muss nicht nochmal dorthin".

Grundsätzlich denke ich, dass die Zeit "wirkliche Juwelen finden, die noch nicht vom Massentourismus überlaufen seien", zu finden, abgelaufen ist, und es diese Juwelen in unserer globalisierten Welt schlicht so nicht mehr gibt. Sicherlich gibt es noch sehr viele schöne Plätze, die noch nicht komplett überlaufen sind, aber dann teuer und/oder schwer erreichbar sind und/oder einen sonstigen Nachteil haben. Muss halt jede/r schauen, was er/sie erwartet und das Reiseziel entsprechend wählen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass dies auch bei San Andres und Providencia für machen Reisenden der Fall sein kann, war selber nicht dort und steht auch nicht auf meiner Reiseliste. Aber dass es für den durchschnittlichen westlichen Reisenden nichts ist, ist glaube ich keine Überraschung. Was jetzt aber daran "neokolonialistisch" oder so sein soll, erschließt sich mir nicht, dies würde ich eher sehen, wenn manche Touristen ihre 5-Sterne-Komfort-Umgebung nie verlassen, z.B. auf einer Kreuzfahrt durch arme Weltgegenden, aber Hoppel hat ja gerade versucht, auch ein schwieriges Reiseziel zu erkunden.
 

Hoppel

Erfahrenes Mitglied
14.01.2015
2.118
168
DXB
Für mich wäre es auch keine Überraschung gewesen. Es war eine, weil die Insel etwa so beworben wird:

https://www.youtube.com/watch?v=7RJY0wYM0ro

https://www.youtube.com/watch?v=j-BwKK9kH2Q

Dazu eben massig Reiseberichte, wie schön es dort ist. Ist es nicht.
Vielleicht abseits der Insel beim Tauchen. Das haben wir aber nicht gemacht: Der Taucherausrüstung von jemandem, der nicht mal das Geld hat, sein Haus zu verputzen, vertraue ich nicht mein Leben an.

Und diese Neokolialismus-Diskussion können wir einfach ruhen lassen, glaube ich.
 

Hoppel

Erfahrenes Mitglied
14.01.2015
2.118
168
DXB
Das muss man etwas im Kontext betrachten. Aus deiner europäischen Sichtweise ist das Massentourismus für Arme. Kolumbien ist ein armes Land bzw. gibt es sehr viele Menschen, die von 200-300 USD monatlich eine Familie ernähren müssen. Genauso gibt es auch eine nicht gerade kleine (sehr) wohlhabende Oberschicht. Für viele Kolumbianer ist es ein Traum mal Urlaub in San Andres zu machen. Dementsprechend gibt es natürlich einen Markt, wenngleich die primäre Zielgruppe sicherlich nicht Europäer mit 4* Ansprüchen sind.
Wenn man sich in Kolumbien mal etwas abseits der Touristenpfade bewegt merkt man wie groß die Unterschiede zwischen arm und reich sind.


Ja. Ich habe das oben auch etwas moderiert, sicher nicht "arm", nicht mal im globalen Sinne, sondern eben kolumbianische Mittelschicht.
Vergleichbar mit dem typischen deutschen Malle-Urlauber, natürlich nur entsprechend ärmer, da ärmeres Land.
Nur, wie gesagt, es ist eben kein "Karibik-Paradies", wie es immer angepriesen wird. Es ist einfach Malle auf Kolumbianisch.
Das wussten wir aber, wir hatten es uns sogar schlimmer vorgestellt.

Providencia ist halt das, wo es wirklich fast GAR NICHTS gibt, außer Armut. Alles ist irgendwie notdürftig zusammengeflickt, Häuser zum Teil völlig schief und mit Seilen festgezurrt, damit sie nicht einstürzen. Kein Fenster, kein Putz. Man kann auch nicht sagen, dass dafür irgendwie die Leute nett gewesen wären oder so (wie es ja z.B. in Indonesien der Fall ist), nö, nix.
Der Ami-Hotelnachbar beschrieb den kleinen Ort mit dem Wort "Ghetto". Wäre jetzt nicht meine Ausdrucksweise, aber weit hergeholt war es auch nicht.
Providencia und San Andrés sind wirklich völlig unterschiedlich.

Ich vermute, es gibt eine Zielgruppe für solche Orte, aber sie ist eben speziell. Und bevor man dorthin reist (das ist ja doch eher aufwendig), sollte man sich eben gut überlegen, ob man dieser Zielgruppe angehört. Und ich rede jetzt nicht von Luxus. Wenn man sich die Elfenbeinküste oder ähnliche Länder als Reiseziel vorstellen kann, dann kann man auch nach Providencia, dann kann ich mir sogar vorstellen, dass es einem gefällt.
Wenn man aber einfach nur Durchschnittsmensch ist, der auch nicht nach Somalia reisen würde, dann kann man sich Providencia klemmen.
 

pumuckel

Erfahrenes Mitglied
22.08.2010
2.108
656
Ich verstehe ja, dass du etwas ganz anderes erwartet hast und das ist auch okay. Es gefällt mir auch, dass du hier detailliert erklärst, was dir nicht gefallen hat.
Aber solche Aussagen finde ich dann wieder äusserst abschätzig:

Wer mir nicht glaubt, wer Freude daran hat, arme Menschen zu sehen, oder wer meint, der sozialistischen Weltrevolution zu dienen, indem er armen Inselbewohnern erzählt, wie viel besser sie es haben, der kann dort natürlich gern dorthin reisen.
Mich würde auch tatsächlich interessieren, wie jemand anders denn Providencia so wahrgenommen hat, denn es scheint ja tatsächlich Menschen zu geben, denen es dort gefällt. Ich kann mir das nur mit Ideologie und Romantisierung von Armut erklären.

Finanziell arme Menschen sind nicht minderwertig und wenn du glaubst, Leute reisen dorthin, nur um arme Menschen zu sehen, wie sie einen Zoo besuchen, dann finde ich das ziemlich arrogant. Genauso wie du ja schon geschrieben hast, dass du deinen Urlaub lieber unter Reichen verbringst.

Ich habe einen grossen Respekt vor Leuten, die mit wenig Geld leben können und oft glücklicher sind als unsere Wohlstandsgesellschaft, die an allem rummeckert.

Warst du denn überhaupt an den Orten aus den verlinkten Videos? Ich finde dort in den Bergen sieht das schon recht idyllisch aus. Dass es entlang der Hauptstrasse anders aussieht, kann ich mir auch vorstellen. Auch die gezeigten Strände finde ich okay.

Der Taucherausrüstung von jemandem, der nicht mal das Geld hat, sein Haus zu verputzen, vertraue ich nicht mein Leben an.

Ich sehe da keinen Zusammenhang. Es gibt viele Länder, wo der Verputz des eigenen Hauses keine hohe Priorität hat.

Wenn man aber einfach nur Durchschnittsmensch ist, der auch nicht nach Somalia reisen würde, dann kann man sich Providencia klemmen.

Ich war an beiden Orten noch nie. Nach Somalia würde ich im Moment aus Sicherheitsgründen nicht gehen. Ich kann mir aber sehrwohl vorstellen, dass es ein schönes Land ist. Ich habe noch nie ein Land bereist, dass nicht schön ist, es gibt fast überall schöne Orte. Aber manchmal braucht es einen kleinen Effort, um diese zu finden. Natürlich kannst du die auch in Luxushotels finden, die meisten davon haben irgendwas Schönes. Und solange man den Hotelkomplex nicht verlässt, sieht man auch keine armen Menschen.
Wenn das für dich der Sinn von Fernreisen ist, werde ich versuchen, das zu akzeptieren, aber wirklich verstehen kann ich das nicht.

Wenn ich ein Land bereise, möchte ich das Land mit den verschiedensten Facetten kennenlernen, da sind dann eben auch mal solche dabei, die nicht "schön" sind.
 
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Hoppel

Erfahrenes Mitglied
14.01.2015
2.118
168
DXB
Finanziell arme Menschen sind nicht minderwertig und wenn du glaubst, Leute reisen dorthin, nur um arme Menschen zu sehen, wie sie einen Zoo besuchen, dann finde ich das ziemlich arrogant.

Der Sarkasmus war bezogen auf die Aussagen des Forumskommunisten (Name entfallen, ist ja nicht so wichtig), dass meine Beschreibung "neokolonialistisch" seien und die Menschen es dort ja so viel besser hätten als wir. Ich finde genau solche Aussagen menschenverachtend und neokolonialistisch, weil man damit eben diese Menschen nicht als gleichwertig, sondern "edle Wilde" sieht.
Ob man jemanden als "dummen Neger" oder "edlen, vom Kapitalismus verschonten Wilden" beschreibt, ist für mich beides gleich rassistisch. Was für mich besonders schwer wiegt, ist, wenn man selbst aus dem Luxus kommt (selbst Hartz IV ist Luxus verglichen mit dem Leben der Menschen dort) und sich dann dort hinstellt und die Leute beglückwünscht, wie toll sie es haben. Für mich ist das allerunterste Schublade. Ich denke, damit sollte auch das Missverständnis, ich würde finanziell arme Menschen als "minderwertig" ansehen, ausgeräumt sein.
Mich (und ich denke, die meisten Menschen, die aus einem reichen Land kommen) macht es einfach nur traurig, wenn man solche Armut sieht. Ich kann dort keinen schönen Urlaub haben, wenn ich sehe, in was für Verhältnissen die Einheimischen leben. Ich verbringe aber deshalb meinen Urlaub nicht lieber "unter Reichen".

Die Menschen dort "können" auch nicht "mit wenig Geld leben". Sie müssen es. Der Mensch ist extrem anpassungsfähig und natürlich gewöhnt man sich an alles. Und natürlich lernt man die kleinen Dinge des Lebens mehr zu schätzen, wenn man einfach NICHTS hat. Wobei sicherlich die Leute dort nun bei Weitem nicht die ärmsten in Kolumbien sind, immerhin ist das Wetter dort ja gut und es gibt eine kleine Tourismus-Industrie.

Nein, auf dem Berg war ich nicht. Man muss einen Guide bezahlen (mal eben da hochwandern ist nicht) und der Ami hat das wohl gemacht und meinte, der Ausblick oben war ganz nett, aber das war es dann auch. Er hat uns davon stark abgeraten. Es gibt ansonsten auch nichts. Die Insel hat in der Mitte den Berg, der fast den ganzen Platz einnimmt, und am Rand eben parallel zum Strand die Hauptstraße. Das war's.

Der Verputz des Hauses hat natürlich keine Priorität, wenn man das Geld benötigt, um sich etwas zu essen zu kaufen (oder es für schlechte Zeiten beiseite zu legen).
Wenn man aber dort schon sparen muss, dann habe ich kein Vertrauen darin, dass die Taucherausrüstung immer zuverlässig gewartet wurde.

Ich finde dort in den Bergen sieht das schon recht idyllisch aus.

Ich fand an- und Abflug im Kleinflugzeug auch idyllisch. Solange man weit weg ist von der Insel und das blaue Meer sieht, ist alles prima. Ist tatsächlich so.

Auch die gezeigten Strände finde ich okay.

Sie sind auch "okay", wenn man davon absieht, dass das Meer halt braun war vom aufgewirbelten Sand (was auf San Andrés nicht so war).
Die Strände selbst waren auch nicht vermüllt. Aber für "okay" tue ich mir doch nicht so eine Anreise an, selbst vom kolumbianischen Festland.

Ich war an beiden Orten noch nie. Nach Somalia würde ich im Moment aus Sicherheitsgründen nicht gehen. Ich kann mir aber sehrwohl vorstellen, dass es ein schönes Land ist. Ich habe noch nie ein Land bereist, dass nicht schön ist, es gibt fast überall schöne Orte. Aber manchmal braucht es einen kleinen Effort, um diese zu finden.

Für mich ruiniert leider der Anblick von massiver Armut jede "Schönheit". Ich kann mir nicht irgendeinen Berg angucken und mich daran erfreuen, wenn drumherum Menschen sind, denen es schlecht geht. Mir tun die Menschen dann einfach leid. Klar, die Menschen selbst finden das selbst nicht so schlimm wie ich, die kennen es ja nur so. Das macht es aber nicht besser.
Hinzu kommt, dass es ja tausend andere Orte gibt, die schön sind UND wo man nicht solche Armut sehen muss. Es ist ja nicht so, als müsse man nun ausschließlich an solche Orte reisen.

Natürlich kannst du die auch in Luxushotels finden, die meisten davon haben irgendwas Schönes. Und solange man den Hotelkomplex nicht verlässt, sieht man auch keine armen Menschen.

Das ist natürlich nicht der Sinn von Urlaub für mich und es wundert mich, dass so ein Eindruck entstanden ist. Es gibt jede Menge Orte, die schön sind und wo die Menschen nicht völlig verarmt sind.

Wir können hier jetzt lange diskutieren, aber ich denke, für die meisten ist so etwas nicht das bevorzugte Urlaubsziel:
Man-in-the-market.jpg


Wenn es das für Dich ist, prima. Das Bild ist vom Reiseblog eines ehemaligen Kollegen, und irgendwas scheint er ja daran zu finden. Das ist auch völlig in Ordnung.
90% in der Menschen denken beim Anblick eines solchen Bildes aber sicher nicht "Toll, da muss ich meinen nächsten Urlaub verbringen!".
Das hat auch nichts mit Rassismus, Neokolonialismus oder Geringschätzung armer Menschen zu tun.
Für diese 90% habe ich hier geschrieben: "GEHT NICHT NACH PROVIDENCIA."
Wer beim Anblick des Bildes aber denkt "Oh, toll!" - der kann auch nach Providencia. Vermutlich wird er es dort sogar zu geordnet finden.
Um nichts anderes ging es mir.

Wenn ich ein Land bereise, möchte ich das Land mit den verschiedensten Facetten kennenlernen, da sind dann eben auch mal solche dabei, die nicht "schön" sind.

Ich nicht. Ich reise, weil ich etwas Schönes erleben möchte, wobei "schön" nicht nur 5-Sterne-Luxus bedeutet.
Das bedeutet auch, dass ich Reiseziele so aussuche, dass die Chance auf schöne Erlebnisse gesteigert wird. Dass ich dafür die Elfenbeinküste leider in nächster Zeit nicht bereisen werde, verkrafte ich.
Ehrlich, es ist so absurd, so etwas schreiben zu müssen.
 
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pumuckel

Erfahrenes Mitglied
22.08.2010
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Nein, auf dem Berg war ich nicht. Man muss einen Guide bezahlen (mal eben da hochwandern ist nicht) und der Ami hat das wohl gemacht und meinte, der Ausblick oben war ganz nett, aber das war es dann auch.

Was hat dem Ami denn gefehlt? Ein McDonalds auf der Bergspitze? Ich würde da hinauf kraxeln, weil es eben nichts hat - ausser Natur.
Und einen Guide bezahlen zu müssen, geht natürlich gar nicht. Das würde ihn ja für kurze Zeit aus der Armut entheben, was zu Arroganz führen könnte.

An Orten wie auf deinem Bild war ich schon oft. Ich kann aus dem Bild nicht daraus schliessen, ob es mir dort gefallen würde oder nicht. Vielleicht gibt es ja ein paar Kilometer entfernt einen schönen Strand, einen idyllischen See oder Tiere im Wald zu beobachten. Vielleicht sind auch die Menschen dort besonders nett.

Im allgemeinen ist mir aufgefallen, dass finanziell arme Menschen meistens besonders nett, herzlich und gastfreundlich sind. Vielleicht hat uns der Reichtum in diesem Sinne einfach verdorben. Und wie schon geschrieben, die haben oft andere Präferenzen als verputzte Häuser und die Möglichkeit per Business-Klasse durch die Welt von einem Luxushotel zum anderen zu jetten.
Dort ist oft die Familie der grösste Reichtum. Ich werde von denen oft als arm bemitleidigt, weil ich keine Familie habe.
Natürlich wäre es denen auch lieber, mehr Geld zu haben, um sich anständig ernähren zu können und falls nötig, zum Arzt zu gehen. Da sind wir uns einig, trotzdem können viele auch ohne eine Vielfliegerkarte glücklich sein.
Wie arm und wie (un-)glücklich sie jetzt wirklich sind auf diesen Inseln, kann ich nicht beurteilen. Da hat jeder ein anderes Verständnis. Eine Urlauberin auf Bali hat mir mal erzählt, wie entsetzt sie war, zu sehen, dass dort fast alle Balinesen in Slums leben...

Auf dem Bild ist ja ein Markt zu sehen. Märkte sind oft sehr interessante Orte, geben einen Einblick auf das Leben vor Ort, ähnlich wie auch öffentliche Verkehrsmittel. Als Werbung für einen Urlaubsort taugen sie meistens weniger, auch für Deutschland wird nicht mit einem Bild aus dem Aldi geworben. Wenn ich aber einen Ferienort auswählen müsste, nur aufgrund zweier Bilder, eines von "deinem" Markt, ein anderes vom Aldi, dann würde ich den Markt auswählen. Denn Aldi-Feeling kann ich auch zu Hause haben.

Ein wenig positive Eindrücke kann mir dein Bild schon vermitteln, auch wenn das nicht direkt zu sehen ist, sondern ich mir einfach vorstelle: Marktstände mit feinen exotischen Früchten, Frauen in farbenfrohen afrikanischen Kostümen, angenehm warmes Klima.

Ich schätze sehr, wie du ehrlich deine Meinung sagst, könnte mich aber nie damit anfreunden. Dir geht es im Urlaub wohl darum "Schönes" zu sehen, Postkartenidylle, mir geht es auch darum, ein Land und deren Bevölkerung zu erleben. Und die Armen dort sind auch arm, wenn du in einem Luxusresort auf den Malediven bist, du siehst sie dann nur nicht, während du mit einem Aufenthalt auf kolumbianischen Inseln sogar ein ganz klein wenig etwas gegen deren Armut tun könntest.
 
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Hoppel

Erfahrenes Mitglied
14.01.2015
2.118
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Was hat dem Ami denn gefehlt? Ein McDonalds auf der Bergspitze?

Ich habe es nicht mehr genau im Kopf, es war wohl alles davor und danach nicht schön. Insbesondere der Abstieg führt wohl in den Ort, der eben wirklich nicht schön ist.

Und einen Guide bezahlen zu müssen, geht natürlich gar nicht.

Das ist sicher das geringste Problem. Es ging mir eher um Preis/Leistung.

An Orten wie auf deinem Bild war ich schon oft. Ich kann aus dem Bild nicht daraus schliessen, ob es mir dort gefallen würde oder nicht. Vielleicht gibt es ja ein paar Kilometer entfernt einen schönen Strand, einen idyllischen See oder Tiere im Wald zu beobachten. Vielleicht sind auch die Menschen dort besonders nett.

Ja, das kann sein. Vielleicht.
Mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit kann ich aber auch woanders hin, wo es einen schönen Strand, einen idyllischen See oder Tiere zu beobachten gibt, oder wo die Menschen besonders nett sind.
Wo es aber am Strand auch etwas zu essen und zu trinken gibt. Wo es fließendes Wasser gibt. Wo es sanitäre Anlagen gibt. Wo die Mitarbeiter arbeiten und nicht nur rumhängen. Wo man bedient wird, wenn man sich in ein Restaurant setzt. Wo man sich keine Lebensmittelvergiftung einfängt. Wo es keine Malaria gibt. Etc. etc.
Ist das so schwer nachzuvollziehen?
Wie gesagt, ich verstehe, dass es Menschen gibt, die es reizt, dorthin zu reisen, wo niemand sonst hinreist. (Würde ich niemals machen, aber ich würde auch niemals Ballermann-Urlaub oder eine Kreuzfahrt machen.)
Allerdings ist es doch nicht so schwer, sich darauf zu einigen, dass diese Zielgruppe eine MINDERHEIT darstellt.
Für den Durchschnittsreisenden ist einfach ein Drittwelt-Land ohne Infrastruktur KEIN PRÄFERIERTES REISEZIEL.
Das ist kein Rassismus, das sind keine Vorurteile, das ist keine Arroganz, das ist einfach nur TATSACHE. Die meisten Menschen möchten ihre wertvolle Urlaubszeit mit etwas Erholsamen verbringen.
Das heißt ja nicht, dass man sein Hotel nicht verlässt, aber es heißt eben auch nicht, dass man ins Elend reist (und Providencia ist ja nun nicht Elend, aber eben einfach massiv unterentwickelt).
Es gibt tatsächlich auch etwas zwischen diesen Extremen.

Im allgemeinen ist mir aufgefallen, dass finanziell arme Menschen meistens besonders nett, herzlich und gastfreundlich sind.

Ich kann Dir berichten, dass das auf Providencia ganz bestimmt definitiv und überhaupt nicht so war, hatte ich ja bereits beschrieben. Es war einfach NICHT MAL DAS.
Die Leute waren mit einer Handvoll sehr positiver Ausnahmen sämtlich unfreundlich und unmotiviert.
Ich kann Deine romantische These somit nicht bestätigen und halte das für Zufall. Indonesier z.B. sind ja unfassbar freundlich - und eben zufällig auch arm. Japaner sind auch unfassbar freundlich - und reich.

Vielleicht hat uns der Reichtum in diesem Sinne einfach verdorben.

Das ist gut möglich. Sicherlich würdest Du dann doch Deinen Wohlstand eintauschen gegen ein solch einfaches Leben? Doch nicht? Komisch.


Und wie schon geschrieben, die haben oft andere Präferenzen als verputzte Häuser

Die Menschen sind arm. Sie haben in Bezug auf solche Dinge keine "Präferenzen", das würde ja voraussetzen, dass sie wählen könnten.
Also klar haben Sie Präferenzen, lieber ein unverputztes Haus als Verhungern. Die Wahl haben sie. Ich bin beeindruckt, wie sie sich dem Kommerz widersetzen.

und die Möglichkeit per Business-Klasse durch die Welt von einem Luxushotel zum anderen zu jetten.

Spricht da der Neid?
Ich denke, es ist inzwischen recht klar geworden, dass es hier nicht darum geht, dass einem Snob eine Insel oder ein Hotel nicht fein genug war.

Natürlich wäre es denen auch lieber, mehr Geld zu haben, um sich anständig ernähren zu können und falls nötig, zum Arzt zu gehen. Da sind wir uns einig,

Endlich mal etwas. :)

trotzdem können viele auch ohne eine Vielfliegerkarte glücklich sein.

Spricht da wieder der Neid?

Ich habe an keiner Stelle etwas von Vielfliegerkarten geschrieben. Ich habe auch nichts von Luxushotels geschrieben.
Ich spreche einfach nur von dem, was sich der Durchschnittsmensch an Urlaub vorstellt. Ich war mit Schwiegereltern unterwegs, die noch nie in ihrem Leben Business geflogen waren, die nicht mal wussten, dass es so etwas wie Fast Track und Lounge gibt, und die normalerweise ihren Urlaub im 4-Sterne-All-inclusive-Resort in der Türkei oder im Wohnmobil verbringen. Die waren einfach nur entsetzt von dem Mangel an Infrastruktur.
Ich schreibe das hier ja nicht für Dich, ich kann mir vorstellen, dass es Dir dort gefallen hätte. Aber dem DURCHSCHNITTSURLAUBER eben nicht, und die möchte ich davor bewahren, dorthin zu reisen.

Ein wenig positive Eindrücke kann mir dein Bild schon vermitteln, auch wenn das nicht direkt zu sehen ist, sondern ich mir einfach vorstelle: Marktstände mit feinen exotischen Früchten, Frauen in farbenfrohen afrikanischen Kostümen, angenehm warmes Klima.

Das ist ja prima, wenn Du das so wahrnehmen und die negativen Dinge (Wellblechhütten, keine befestigte Straße, ...) ausblenden kannst. Ich kann das nicht, ich fühle mich dort nicht wohl und die Leute tun mir leid.

Ich schätze sehr, wie du ehrlich deine Meinung sagst, könnte mich aber nie damit anfreunden. Dir geht es im Urlaub wohl darum "Schönes" zu sehen, Postkartenidylle,

Das ist, oh Wunder, wohl für die meisten Menschen so.

mir geht es auch darum, ein Land und deren Bevölkerung zu erleben.

Das möchte ich auch. Darum sind wir z.B. in Medellin ins Umland gefahren (den Namen des Vorortes habe ich vergessen), wo ein lokaler Weihnachtsmarkt war und wo man gut und günstig essen konnte. Die Touri-Gegend in Medellin ist furchtbar.
Deswegen liebe ich auch Japan. Und deswegen reizt es mich auch null, z.B. in die Dominikanische Republik zu reisen. Denn dort kann man sich ja wirklich nur in seinem Resort verbarrikadieren.
Aber ich fahre dann eben nicht an solche Orte, wo ich weiß, dass es außer dem künstlichen Resort nichts gibt.

Und die Armen dort sind auch arm, wenn du in einem Luxusresort auf den Malediven bist, du siehst sie dann nur nicht, während du mit einem Aufenthalt auf kolumbianischen Inseln sogar ein ganz klein wenig etwas gegen deren Armut tun könntest.

Du meinst, es ginge den Menschen auf den Malediven besser, wenn es keinen Tourismus gäbe?
Die Malediven sind allerdings tatsächlich wieder so ein Beispiel, wo ich Menschen kenne, die aufgrund der Politik dort nicht hin möchten.
Und ich glaube auch, dass mich an den Malediven nichts interessieren würde, außer eben die Resort-Inseln. Dafür sind die Resorts eben sicher toll (ich war noch nie da, will aber unbedingt hin), und der Deal ist eben, dass man de facto das Land einfach an Ausländer vermietet. Das ist eben ein Extremfall, aber ich denke, dieser Graph spricht für sich:

https://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.PCAP.CD?locations=MV

Ich denke, man kann hier ein Fazit ziehen, weil ich das Gefühl habe, dass sich die Diskussion im Kreis dreht:
Providencia ist nur geeignet für Abenteuerurlauber, die keinen Wert auf Infrastruktur legen.
Der Durchschnittstourist wird dort nicht glücklich, der Luxustourist schon mal überhaupt nicht.
Keine der drei Touristengruppen ist per se besser als die andere, aber je nachdem, welcher Gruppe man sich zugehörig fühlt, sollte man eben nach Providencia reisen oder eben besser nicht.
 
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pumuckel

Erfahrenes Mitglied
22.08.2010
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Das ist gut möglich. Sicherlich würdest Du dann doch Deinen Wohlstand eintauschen gegen ein solch einfaches Leben? Doch nicht? Komisch.

Zum Teil schon. Habe ich auch schon gemacht, allerdings ist es als Ausländer an solchen Orten nicht ganz einfach, da gibt es dann Probleme mit Aufenthaltsbewilligungen, usw. Man kann dort nicht einfach am Strand eine Hütte bauen und Kokosnüsse essen.
Und auch jetzt verzichte ich an einiges an Luxus, weil ich faul bin und wenig arbeite. Mir ist mehr Freizeit wichtiger als zusätzlicher Luxus. Im Vergleich zu den wirklich Armen ist mein Leben natürlich immer noch Luxus.

Spricht da der Neid?
Neid aus materiellen Gründen ist mir ziemlich fremd. Mir geht es finanziell besser als 98% der Weltbevölkerung (geschätzt) - warum soll ich denn auf die anderen 2% neidisch sein?
Allerdings wird mir das auch leicht gemacht, nur durch das Glück am richtigen Ort geboren zu sein, geht es mir so gut.
Und ausserdem sehe ich oft, dass Leute, die sich nicht versuchen, in materiellen Dingen gegenseitig zu überbieten, glücklicher sind.

Neid kenne ich eher aus anderen Gründen. Ich bin zum Beispiel neidisch auf Leute, die singen und tanzen können, ich krieg nicht mal die Tonleiter gebacken.

Das ist ja prima, wenn Du das so wahrnehmen und die negativen Dinge (Wellblechhütten, keine befestigte Straße, ...) ausblenden kannst. Ich kann das nicht, ich fühle mich dort nicht wohl und die Leute tun mir leid.

Unbefestigte Strassen sind für mich nichts negatives. Auch das hat wieder mit Präferenzen zu tun. Ich kann mir vorstellen, dass es in einigen dieser Wellblechhütten Fernseher gibt, weil das denen wichtiger ist, als das Baumaterial.

Wenn einem jemand leid tut, kann man auch versuchen, zu helfen. Natürlich ist das nur in ganz kleinem Rahmen möglich, aber auch da macht es Freude, jemandem aus der Misere zu helfen. Da gibt es einige Möglichkeiten, Kindern die Schule zu sponsoren, usw. Auch das macht glücklich, sowohl den Sponsor wie die Gesponsorten, kenne ich aus eigener Erfahrung.

Du meinst, es ginge den Menschen auf den Malediven besser, wenn es keinen Tourismus gäbe?

Dazu kann ich nichts sagen, weil ich es nicht weiss. Da hast du meine Aussage anders verstanden, als sie gemeint war.

Ich denke, man kann hier ein Fazit ziehen, weil ich das Gefühl habe, dass sich die Diskussion im Kreis dreht:
Providencia ist nur geeignet für Abenteuerurlauber, die keinen Wert auf Infrastruktur legen.
Der Durchschnittstourist wird dort nicht glücklich, der Luxustourist schon mal überhaupt nicht.
Keine der drei Touristengruppen ist per se besser als die andere, aber je nachdem, welcher Gruppe man sich zugehörig fühlt, sollte man eben nach Providencia reisen oder eben besser nicht.

Zu 98% einverstanden.(y) Die fehlenden 2% sind der Begriff Abenteuerurlauber. Ich würde da hingehen, bezeichne mich aber nicht als Abenteuerurlauber. Das sind für mich Leute, die Berge besteigen, mit dem Rad quer durch Afrika fahren oder mit dem Ruderboot den Atlantik überqueren. ;) Dazu fehlt mir der Mut und die Leidensfähigkeit.

Jedenfalls danke ich dir, dass ich ab jetzt diese zwei Inseln auf dem Radar habe. ;) Vielleicht werde ich da mal hingehen. Zuerst müsste ich aber endlich mal Spanisch lernen.
 
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