Das mag bei dem ein oder anderem noch ein Grund sein, aber das werden die wenigsten sein. Du kannst doch (fast) alles was du dir anschaffst von der Steuer absetzen - da macht es keinen Sinn sich das Geld zur Seite zu schaffen um dir dann mal was zu leisten.
Es geht eher darum Geld zu waschen oder eben pure Unwissenheit. Ich bin mir sicher das diese Volumenverträge einiges verändern würden wenn man sie denn bewerben würde.
Steuerhinterziehung macht nur Sinn wenn du entweder ganz, ganz dick im Geschäft bist, aber dann greifst du nicht in die Kasse, oder wenn es gerade so zum leben reicht.
Erst einmal aus tiefer Überzeugung: Steuerhinterziehung macht nie Sinn. Wenn sich ein Geschäftsmodell nicht trägt, dann kann man damit nicht weitermachen (Punkt). Wenn man "ganz, ganz dick" im Geschäft ist, dann soll man seinen Anteil am Gesellschaftssystem, in dem man lebt, bitte auch tragen. Jeder profitiert im Großen und Ganzen von den durch Steuergelder finanzierten Systemen.
Dann möchte ich deine Aussagen jedoch relativieren. Steuerhinterziehung lohnt sich aus finanzieller Sicht immer. Es ist immer günstiger, wenn man Gewinne einfährt, die man nicht versteuern muss. Da ist es egal, ob es der Automechaniker ist, der nach Feierabend noch ein bisschen etwas schwarz dazu verdient, oder der Immobilienhai, dem ein Straßenzug im sozialen Brennpunkt gehört und der seine Miete von der Hälfte der Bewohner auf die Hand gezahlt bekommt und diese Hälfte als Leerstand angibt.
Das Geld, das derjenige dann in der Tasche hat, kann er (in bar natürlich) für sein Privatvergnügen ausgeben, ohne dass das irgendjemand nachvollziehen könnte.
Und um zumindest wieder halbwegs die Kurve zum Topic zu kriegen: Ich bin ein Verfechter der Abschaffung von Bargeld bzw. einer extrem engen Reglementierung. Und ich kann einfach nicht glauben, dass die generelle Ablehnung von Kartenzahlungen nur die damit verbundenen Kosten zum Grund hat.
Da kannst du im Prinzip natürlich leichter Schwarzgeld machen, aber mal ehrlich - wofür? Du hast ein recht hohes Risiko das das FA dicht erwischt und schätzt, und wieviel Schwarzgeld kannst du in einem Frühstückcafe schon machen?
Vor allem wenn wesentliche Kosten wie Miete, Personalkosten, Energie, usw. komplett transparent sind? Das geht doch nur wenn Familienmitglieder mitarbeiten und die Miete auch nicht anfällt.
Einfache Rechnung:
Einnahmen: 100.000 €
Ausgaben: 30.000 €
Gewinn: 70.000 €
Steuerlast (angenommene 30%): 21.000 €
Was passiert nun, wenn die angegebenen Einnahmen nur noch die Hälfte betragen und die andere Hälfte direkt unter dem Kissen landet?
[EDIT]Oder, wenn wir davon ausgehen, dass der Betreiber nicht ganz so dreist Steuern hinterzieht: Was ist die direkte Einsparung, wenn nur 10% am Fiskus vorbei laufen?[/EDIT]