Vor allem sind wir vom Threadtitel meilenweit entfernt....
Ich muss sagen, ich bin derzeit auch überrascht, wie sich die Preise für längerfristige Buchung geändert haben, und wie sich die Entwicklung der Preise mit der Zeit geändert haben.
Das noch irgendwie mit "Supply und Demand" erklären zu wollen, erschliesst sich mir nicht ansatzweise.
Auch die ganze Buchungsklassenlogik finde ich zunehmend schwieriger nachzuvollziehen oder gar zu beeinflussen.
Beispiel, Shanghai nächsten Mai (ich checke immer mal gerne längerfristig was so fliegt, bevor ich Termine fest mache, allein schon um zu sehen ob bestimmte Airlines da überhaupt an den relevanten Tagen fliegen und zu welcher Urzeit, solange man noch den Termin diskutieren kann...):
Prinzipiell gibt es zwei Arten von Flügen, die fürchterlich ermüdenden Tagflüge entgegen jeder inneren Uhr, die keiner haben will. Und die guten Nachtflüge, bei denen man die Zeitumstellung praktisch verschlafen kann, ausgeruht ankommt und auch noch sehr viel Zeit und eine Übernachtung spart. Dank Suply & Demand kosten die guten Nachtflüge glatt mal das doppelte der schlechten, für nächsten Mai kosten die guten z.B. aktuell €5438. Das war auch dieses Jahr nicht anders. Normalerweise werden die hohen Preise über die Buchungsklassen gesteuert, man wird quasi gezwungen flexibler zu buchen als man eigentlich will. Der sauteure €5438 Flug ist aber noch nicht mal flexibel, er hat €250 für Änderung/Storno, obwohl man auf der LH Homepage nur noch "die rechteste Option" anklicken kann, also auch nichts flexibleres buchen kann, selbst wenn man bereit wäre dafür zu zahlen. Exakt die selben Konditionen 250/250 hat der miese €3279 Tagflug (in der C). Die Buchungsklasse unterscheidet sich also soweit für den Kunden sichtbar ausschließlich im Preis, nicht in der Leistung.
Was dieses Jahr extrem interessant war, der Preis für die "guten" Flüge hat sich zügig (aktuell für Ende September und mitte Oktober) auf €6800 und mehr erhöht (und kostet selbst in der Y aktuell €3564 !!! in der C €7873), die Sitplatzauswahlkarte zeigt aber aktuell eine nur halbvolle Kabine, der "Demand" muss also wohl erst noch kurzfristig kommen. Der Preis für die "miesen" Flüge hat sich nur sehr moderat geändert, und (aktuell für Ende September) ist jetzt ausgebucht und hat (aktuell für Mitte Oktober) noch 4 Plätze freu, er wird für September nicht mehr angeboten. Der "Demand" war also (wohl nicht zuletzt aufgrund des Preises) nachweislich hoch.
Also hat man den Flug mit dem höhere Demand für deutlichst niedrige Preise voll verkauft, der Flug mit dem hohen (bis astronomischen) Preis ist erst halb verkauft. Wird vermutlich aber zum Schluß auch voll sein, da für alle die jetzt erst buchen (und 4 Wochen Vorlauf ist ja wirklich für Geschäftsreisende nicht unüblich) alternativlos.
Es mag ja sein, dass diese Preispolitik am Ende tatsächlich den maximalen Gewinn abwirft, mir stellt sich aber schon die Frage, ob auf den "miesen" Flügen nicht deutlich mehr an Preis durchzusetzen gewesen wäre, wenn er jetzt bereits ausgebucht ist.
Interessant auch, das sich die Preise anderer Anbieter nach Asien nicht so verhalten.
Auf den USA Flügen (ich habe aktuell nur Ziele die nur einmal täglich bedient werden, daher keine Auswahl) habe ich eher den Eindruck, die zunächst sehr hohen Preise bröckeln erstmal über Monate, und schnellen dann kurz vor dem Termin in den letzten 3-4 Wochen ordentlich hoch. Und zwar fast auf den Euro genau parallel mit den Mitbewerbern (in meinem Fall meist AA, die allerdings nicht langfristig so hoch anfangen, sondern praktisch ein halbes Jahr lang konstant bleiben).
So langsam sollte doch jeder Vielflieger kapiert haben, dass man in die USA mit der Buchung von LH Flügen warten muss, bis mindestens 2 Monate vorher kann man locker abwarten. Die Preise der Konkurrenz dienen dabei als guter Indikator, wo sich der LH Preis hinentwickeln wird. So kann sich doch LH ihre Kundschaft nicht erziehen wollen !?