LH - Co-Pilot kollabiert

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Toter-Greifvogel

Erfahrenes Mitglied
25.04.2024
1.767
2.195
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Zum 4-Augen-Prinzip:
Vom 28.04.2017

Eventuell könnt ihr ja eine Liste starten, wo dieses Prinzip noch angewendet wird (z.B. bei US-Airlines). Dann können diejenigen, die dies befürworten, entsprechend mit diesen Gesellschaften fliegen. Dennoch bleibt es höchst unwahrscheinlich, dass es zu einem tödlichen Flugunfall in der kommerziellen Verkehrsluftfahrt kommt. Egal, ob mit oder ohne 4-Augen-Prinzip.
Dem stimme ich zu. Das würde auch fürs Fliegen ohne diesen ganzen Beutel Flüssigscheiss gelten.
Diese Paranoia geht mir auf die Nerven.
 

kp502

Erfahrenes Mitglied
16.07.2014
262
194
DUS
Der Pilot koordiniert den Toilettengang bereits jetzt mit dem Service (konkret bei LH). Dann wird von der Kabinencrew:
  • sichergestellt, dass sich kein Pax auf dem Klo oder in der vorderen Küche befindet
  • Vorhang zugezogen
  • während des Klogangs höllisch aufgepasst, dass kein Pax den Bereich betritt.
Der Mehraufwand ist minimal.
Das scheint bei EW aber eher gelassener zu zugehen, wenn der (Co-)Pilot mindestens 15 Min. in der Galley rumhängt, während die Cabin Crew Service macht.

Quelle: Eigene Erfahrung von vor 1 Monat.
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
925
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Zum 4-Augen-Prinzip:
Vom 28.04.2017

„Die Evaluierung hat gezeigt, dass die Zwei-Personen-Regelung keinen Sicherheitsgewinn bringt", begründete der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) die Entscheidung. Durch das häufigere Öffnen der Pilotenkanzel entstünden vielmehr zusätzliche Risiken, dass Unbefugte hineinkommen.“
Alle Gaga: Wo kommt denn da das häufigere Öffnen her? Die Pilotenkanzel wird doch jedesmal ohnehin geöffnet wenn ein Pilot rein oder raus will…
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.101
978
CGN
Bewusstes Aussperren eines Piloten durch den anderen sehe ich als tatsächliches Problem, das geben die Zahlen leider her, das angegangen werden muss. Nur: Dem Problem kommt man nicht bei, indem man eine Zwei-Mann-Regel-einführt. Denn es ist ein leichtes für den Bösewicht, genau in dem Moment die Tür zuzuknallen, indem dem eine schon draußen und der andere noch nicht drinnen ist.

ich bin kein Cockpit-Experte, aber während der Pilot und ein Crewmitglied stehen und sich gegeneinander austauschen, sitzt der Copilot doch angeschnallt auf seinem Sitz. Ist er da nicht viel zu weit weg von der Tür, um die vernünftig mit Schwung zuschlagen zu können? Immerhin ist hinter ihm ja noch Platz für einen JumpSeat bzw. für ...

Die Male die ich bei US-Airlines mitbekommen habe geht die 3. Person zuerst rein bevor einer der Piloten herauskommt.
... eine dritte Person, wenn man diese Reihenfolge wählen würde.


Gute Idee, bitte Zahlen zu Vorfällen, um danach die Relevanz herzustellen.

Dennoch bleibt es höchst unwahrscheinlich, dass es zu einem tödlichen Flugunfall in der kommerziellen Verkehrsluftfahrt kommt

ohne Anspruch auf Vollständigkeit und auf "man weiß nicht wirklich, was passiert ist, vgl. MH370":
ET702 Entführung durch Copilot während der Pilot auf dem Klo war.
TM470 Herbeigeführter Absturz durch Kapitän, während der Copilot auf dem Klo war.
4U9525 Herbeigeführter Absturz durch Copilot, während der Kapitän auf dem Klo war.
LH1140 Copilot med. handlungsunfähig, während der Kapitän auf dem Klo war.

400 gefährdete Personen, 183 getötete.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.174
5.428
DTM
Demnächst dann beispielsweise Swiss, statt LH, buchen und mit denen fliegen.
Bei einem kommerziellen Flug mit einem Verkehrsflugzeug wegen eines Flugunfalls versterben, werdet ihr dennoch nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist minimal (4-Augen-Prinzip hin oder her).
Früher oder später wird’s vielleicht wieder abgeschafft (wenn sich der mediale Sturm gelegt hat).
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.898
10.788
irdisch
Bei anderen Airlines, etwa in den USA, klappt es aber routinemäßig und seit Jahren mit dem Vieraugen-Prinzip? Es ist nicht so, dass da irgendwie der Betrieb oder Service zusammenbricht oder entscheidend gestört wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.315
5.546
Paralleluniversum
Bei anderen Airlines, etwa in den USA, klappt es aber routinemäßig und seit Jahren mit dem Vieraugen-Prinzip? Es ist nicht so, dass da irgendwie der Betrieb oder Service zusammenbricht oder entscheidend gestört wird.
Wie ich schon weiter oben schrub, konnte ich das wunderbar bei BI, QZ und SQ beobachten. Und eine Einschränkung im Service dadurch war zumindest nicht feststellbar.
 

Reyhan

Erfahrenes Mitglied
30.09.2017
1.011
1.313
FMO
weil die Wahrscheinlichkeit des Eintretens in keinem Verhältnis zu den operationellen Auswirkungen steht.
Die Frage nach dem operationellen Aufwand ist mir seit dem 1. Beitrag noch nicht konkret und nachvollziehbar beantwortet worden. Zumal beispielsweise Mitarbeiter von MOL trotz (extremen ) Prozess -/Kostenbewusstsein dieses ja hinbekommen.

Ansonsten interessiert mich in diesem Kontext die Statistik in keinster Weise. Vor allem dann nicht , wenn ich mal in einem dieser Flieger sitzen sollte.

Verzeiht mir meine Sturköpfigkeit, aber ich sehe da Null Verständnis für den Passagier.
 

Toter-Greifvogel

Erfahrenes Mitglied
25.04.2024
1.767
2.195
Am Wochenende das erste Mal bei A3 bemerkt, dass der Klogang Pilot mit Klingeln und mit Code zurück ins Cockpit ist. War 3 Mann Besatzung. Wahrscheinlich Check Flug, da nimmt man es wohl genauer...
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.879
6.483
Demnächst dann beispielsweise Swiss, statt LH, buchen und mit denen fliegen.
Bei einem kommerziellen Flug mit einem Verkehrsflugzeug wegen eines Flugunfalls versterben, werdet ihr dennoch nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist minimal (4-Augen-Prinzip hin oder her).
Früher oder später wird’s vielleicht wieder abgeschafft (wenn sich der mediale Sturm gelegt hat).

Und all das, während der durchschnittliche Bildleser seinen einzigen Flug des Jahres mit Marabu oder Avion Express hat, oder seit 10 Jahren gar kein Flugzeug mehr von innen gesehen hat 😃
 

Pat217

Aktives Mitglied
12.09.2012
178
108
ich bin kein Cockpit-Experte, aber während der Pilot und ein Crewmitglied stehen und sich gegeneinander austauschen, sitzt der Copilot doch angeschnallt auf seinem Sitz. Ist er da nicht viel zu weit weg von der Tür, um die vernünftig mit Schwung zuschlagen zu können? Immerhin ist hinter ihm ja noch Platz für einen JumpSeat bzw. für ...


... eine dritte Person, wenn man diese Reihenfolge wählen würde.






ohne Anspruch auf Vollständigkeit und auf "man weiß nicht wirklich, was passiert ist, vgl. MH370":


400 gefährdete Personen, 183 getötete.
Bei den angegebenen Vorfällen waren aber 3 von 4 mit Vorsatz, da hätte dann auch eine FB im Cockpit nichts aufhalten können. Salopp gesagt ist so eine Tomatensaftfachfrau auch leicht auszuknocken bei genügend großer Bereitschaft des Täters. Bleibt also nur noch ein Vorfall... und wieviel wurden dabei noch gleich getötet?
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
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1.278
Bei den angegebenen Vorfällen waren aber 3 von 4 mit Vorsatz, da hätte dann auch eine FB im Cockpit nichts aufhalten können. Salopp gesagt ist so eine Tomatensaftfachfrau auch leicht auszuknocken bei genügend großer Bereitschaft des Täters. Bleibt also nur noch ein Vorfall... und wieviel wurden dabei noch gleich getötet?
Ich wäre in diesem Zusammenhang extrem vorsichtig mit dem Begriff Vorsatz (im strafrechtlichen Sinn), denn es handelt sich um Eigen- und Fremdgefährung die die Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie rechtfertigt.

Ich bin zwar kein Psychologe und auch Psychologen sind sicherlich nicht perfekt (die Protagonistin vom Hamburger Hbf war zuvor eine Bushaltestelle weiter untergebracht und hier im Umfeld gibt es eine Menge Menschen, die genau dort arbeiten).
Aber wenn jemand abwartet, bis er allein ist, bevor er seine Tat umsetzt dann greift er niemanden direkt physisch an sondern vermeidet nämlich genau diese Situation.
 
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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.101
978
CGN
Salopp gesagt ist so eine Tomatensaftfachfrau auch leicht auszuknocken bei genügend großer Bereitschaft des Täters
Vom psychologischen Aspekt abgesehen: Wie muss ich mir das genau vorstellen? Ein gezielter Wurf mit seinem iPad quer durchs Cockpit? Abschnallen, Aufspringen, Rausklettern aus seinem Sitz, rüber zur Kollegin und ein kräftiger Schlag ins Gesicht in unter 2 Sekunden wg Überraschungseffekt? Oder flirtet er die vorherige Flugphase mit ihr, so dass sie erregt und nicht stutzig wird wenn er - als einziger Pilot im Cockpit eigentlich zu Arbeiten verpflichtet - aufsteht und sich ihr nähert?

Klingt mir alles zu sehr nach James Bond....
 

cas_de

Erfahrenes Mitglied
Deutschland hat in dieser Hinsicht zumindest die Zuverlässigkeitsüberprüfung - ZÜP (Zitat: "Zum Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs benötigen alle, die gemäß Luftsicherheitsgesetz (LuftSiG) u. a. auf Grund ihrer Tätigkeit unmittelbaren Einfluss auf die Sicherheit des Luftverkehrs haben, eine Zuverlässigkeitsüberprüfung (ZÜP).")
Der Airbus-Pilot von Lufthansa, dessen Fluglizenz vom Luftfahrtbundesamt verwaltet wird, wurde im Vorfeld also zumindest etwas durchleuchtet und u.a. ggf. auch vom Nachrichtendienst überprüft. Daraufhin erhält er ein Schreiben, was ihm bescheinigt "zuverlässig" zu sein (Gültigkeit: 5 Jahre).
Der Airbus-Pilot von Austrian Airlines, im Anflug auf Frankfurt/Main (FRA), mit Fluglizenz bei AustroControl, hat diese Überprüfung nicht. Fliegen tun aber beide.

On a side note [off topic on]:

Die ZUP basiert auf der EU Verordnung 2015/98 und wird von den EU Mitgliedsstaaten in lokales Recht umgesetzt. Die anderen EU Länder haben also ähnliche Überprüfungen, so z.B. in AT die ZÜP:


Der dort beschriebene Ablauf ist auf den ersten Blick deckungsgleich zu den Anforderungen der ZUP in DE. Ergo ist der FO bei OS ebenso überprüft wie der FO bei LH. Bei Ländern wie den USA etc. kann man bei der Crew von einer Überprüfung ausgehen (Stichwort Known Crew Member). Wie es im ROW aussieht weiß ich nicht.

[off topic off]
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
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DTM
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Vielen Dank für die Klarstellung, @cas_de - Man lernt immer wieder etwas Neues dazu.
Prinzipiell eine gute Sache, wenn Luftfahrtpersonal in "kritischen" Arbeitsbereichen regelmäßig überprüft werden muss und dies nicht nur auf Deutschland beschränkt ist. Meine 5 Jahre Gültigkeit laufen im Oktober aus und ich werde im Sommer einen neuen ZÜP-Antrag stellen.
 
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