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Klar, kann man sich beliebig unwissend stellen und so tun, als ob der offensichtlich nicht informierte und nicht fähige Ansprechpartner in HAM repräsentativ für für den Konzern gehandelt hat, bei dem dieser MA nicht einmal angestellt ist.Aber es war doch jetzt das Problem in diesem Fall, sondern dass das Luftfahrtunternehmen bei eine Flugstreichung eine inakzeptable und offenkundig wirtschaftlich völlig abwegige Vorgehensweise vorgegeben hat, und nicht Siko oder Gepäckabfertigung.
Stellt man sich sich beliebig unwissend, dann weiss man, dass man bei jedem Konzern und bei jeder Organisation auf Inkompetenz stossen kann und das je nach Branche sogar die Regel sein kann. Das gilt mit Sicherheit auch für die Unternehmen und Organisationen der Jammerer. Die Frage ist, ob man die Inkompetenz aktiv sucht oder ob man sich zu helfen weiß.
Was am der Annullierung ursächlich war, wissen wir beide nicht. Vor wenigen Tagen war in HAM ein (durch BPol/Siko verursachtes) Chaos, dass auch kurzfristige weitere Stornos auf Anforderung von BPol oder Flughafen zur Folge gehabt haben könnten. Das wäre ein - spätes - proaktives Verhalten, was hier ja gerne eingefordert wird.
Der NDR beschreibt die Ursache für letzte Woche eindeutig: “Gegen Mittag betrugen die Wartezeiten teilweise mehr als 90 Minuten, teilte ein Sprecher der Bundespolizei auf Anfrage mit. Die Warteschlangen reichten demnach zeitweise bis aus dem Terminal hinaus. Die Bundespolizei setzte als Gegenmaßnahme mehr Beamtinnen und Beamte in und vor der Kontrolle ein. Im Laufe des Nachmittags verkürzten sich die Wartezeiten daher wieder auf etwa eine Stunde.”
Als Aktionär kann man beliebig nachfragen, egal ob schlaue oder dämliche Fragen.Als Aktionär des Luftfahrtunternehmens sollte man tatsächlich überlegen nachzufragen, wer dort für solche wirtschaftlich offenkundig unsinnigen Vorgehen verantwortlich ist, und wer warum denkt, dass diese Person an der Stelle seinen Fähigkeiten entsprechend sinnvoll eingesetzt wird.
Wie kann man einen solchen Blödsinn hier rechtfertigen und schönreden?
Es ist kein Zufall, dass praktisch alle am Luftverkehr beteiligten Unternehmen und Behörden die gleichen Fehler gemacht gemacht haben. Das ist kein unerklärlicher Blödsinn, sondern ein aufgrund des Zielsystems logisches und nahezu zwingendes Verhalten. Erklärt habe ich das an andere Stelle bereits.
1. Fliegen um jeden Preis
2. Senken der Kosten um jeden Preis
3. Kapazitäten zu niedrig planen, weil ein zu hoch die Existenz des Unternehmens gefährdet, ein zu niedriges Planen jedoch nicht.
Das Gegenmodell mit
1. Nur Flüge planen, die mit ausreichender Sicherheit einen ausreichendem Deckungsbeitrag haben werden
2. Kostensenkung ausblenden
3. Kapazitäten so planen, dass auch das Szenario mit maximalen Nachfrageanstieg bedient werden kann
hätte weder für die Kunden noch für die beteiligten Unternehmen und Organisationen zu einer besseren Situation als aktuell bestehend geführt.
Und wenn nun die Airlines und deren Systempartner auf Risiko hohe Kapazitäten aufgebaut hätten und die Nachfrage ausgeblieben wäre (was durchaus hätte passieren können), dann würden die gleichen Kritiker der zu niedrigen Kapazitätsplanung nun über die “vorhersehbar zu hohe” meckern und sich über weitere, dann erforderliche Staatshilfen echauffieren. Immerhin das Meckern ist ja hochflexibel. In Zeiten von Social Media ist Dunning-Kruger ein nahezu universelles Erklärungsmodell.
Neben den Fehlern bei den Unternehmen und Organisationen rund um die Luftfahrt gibt es auch das zum Horten von Klopapier analoge Verhalten der Luftfahrt-Kunden. Das Ausmaß des Nachholverhaltens und das plötzliche Umschwenken vom allgemeinen Team Vorsicht zum allgemeinen Team Scheißegal waren ausreichend irrational, um es nicht ausreichend sicher vorhersehen zu können.