Lufthansa - langsam wird es peinlich...

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Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.535
1.172
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Wo sollen die Gehälter denn noch hinlaufen?
In der Gastronomie werden inzwischen 18€ geboten und man findet keine Kräfte. Bis vor 2 Jahren waren 10€ Standard und es gab ausreichend Personal. Man mag trefflich darüber diskutieren, was eine ausreichende Bezahlung ist. Das will ich hier gar nicht lostreten. Aber eines ist klar, bei deutlich höheren Energiekosten, höheren EK für Waren und signifikant höheren Personalkosten kann für die Gastronomie eigentlich nur gelten, Preise verdoppeln. Der Gast wird entzückt sein.
Berechtigte Frage. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass Berufsanfänger meinen, dass man ja ganz viel bekommen muss und dafür nur ganz wenig arbeiten muss. Und am besten noch viel Gleitzeit/Freizeit/Urlaub on top.
Die sogenannten Leistungsträger scheinen in der jungen Generation nur in sehr geringem Maße vorhanden zu sein. Da ist offensichtlich eher WorkLifeBalance das Ziel.
Nur schade, dass die Boomer nun gerne vorzeitig in Rente gehen. Olaf S. meinte, dass das nicht schön ist und man das doch wieder ändern möge :ROFLMAO:
Der Zusammenhang zwischen Leistung und Wohlstand scheint irgendwie die letzten Jahre in Vergessenheit geraten zu sein.

Zu dem Beispiel mit Restaurant, höherer Entlohnung, höheren Energiepreisen und sonstiger Inflation: ja, es wird nichts anderes übrig bleiben, als auch die Preise signifikant zu erhöhen - oder alternativ den Laden zu schließen.
Aktuell sehe ich in der Gastronomie noch keine erheblichen Preissteigerungen. Aber vermutlich nur eine Frage der Zeit.

Zum anderen Thema mit "haben Sie Verständnis" und "leider bla bla ...": ich kann es nicht mehr hören. Mittlerweile nervt das nur noch.
Man fragt sich, was Marketing-"Fuzzis" damit bezwecken?
Falls zufällig jemand mit Marketing seine Brötchen verdient...bitte erklären.
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
4.809
2.660
PIX, BER, ZRH
Meiner Meinung nach ist oben oft noch nicht angekommen, dass Personal immer knapper wird und dass man es heute ganz anders behandeln muss. Gilt besonders auch für Berufseinsteiger.

Ich meine, das gilt vor allem für langjährige Mitarbeiter. Statt Einstellungs-Gesprächen sollt man mehr Bleibe-Gespräche führen. Wir sollten uns doch auch bei Berufseinsteigern weniger Illusionen hingeben. Leider.
 

Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.844
4.461
Hamburg
Zum anderen Thema mit "haben Sie Verständnis" und "leider bla bla ...": ich kann es nicht mehr hören. Mittlerweile nervt das nur noch.
Kannst du eben auf Dauer nicht. Wenn etwas schlecht läuft, kann man versuchen einen Vergleich zu wett-/mittbewerbern zu ziehen um zu relativieren. Man muss aber dann eher in der Vermarktung auf Dinge lenken, die vielleicht besser laufen.

Wenn alles schlecht läuft, hilft es mMn nicht, so zu tun als ob. Den Kunden für dumm verkaufen, geht auf Dauer doch nicht gut.

In der Schifffahrt werden große Tender jedes Jahr im Kreis gereicht. Der Kunde zahlt wenig, der Logistiker entsprechend auch nicht. Gibt dann bei der Reederei natürlich auch nichts für umme. Man ist unzufrieden und geht weiter zur nächsten Reederei. Irgendwann bist wieder beim alten Geschäftspartner. Da hat am Ende keiner was davon und es ist eine Abwärtsspirale.

Bei den Fluggesellschaften ist es doch ähnlich. Race to the bottom. Kosten- und angebotstechnisch. Irgendwann bist du austauschbar und der Mehrwert des einzelnen irrelevant. Dann kommt es zum Cherry picking des Kunden. Loyalität futsch, Umsatz futsch. Planbarkeit schwierig.

Wer hat denn Lust ständig Umbuchungen zu haben und wenn du eh Umsteigen musst und zwischen 5 und 8 Stunden Reisezeit planen musst, dann ist es doch Jacke wie Hose ob ich mit x,y,z fliege? Zumal in naher Zukunft Privat- und Geschäftskunden auch wieder mehr aufs Geld gucken.
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
4.809
2.660
PIX, BER, ZRH
Berechtigte Frage. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass Berufsanfänger meinen, dass man ja ganz viel bekommen muss und dafür nur ganz wenig arbeiten muss. Und am besten noch viel Gleitzeit/Freizeit/Urlaub on top.

Ja, die Ansprüche werden höher und die Leistungsbereitschaft geringer. In den letzten fünf Jahren habe ich etwa 50 Assistenzärzte ausgebildet, von denen waren nicht mal eine Handvoll in der Lage, eine Extra-Meile zu laufen. Ich meine hier nicht Überstunden und Extradienste, sondern ganz banal die Diagnosen ihrer Patienten zu kennen und auch mal was nachzulesen, wenn es etwas weniger Geläufiges war. Dass wenn ein Patient bereits eine Woche in der Klinik ist und man die nebenbefundliche Anämie noch nicht mal abkeklärt hat oder wenn die Nierenwerte steigen ohne dass man dafür eine Erklärung sucht, oder wenn die Herzinsuffizienztherapie nicht anspricht, man aber eigentlich gar nichts über die Pumpe weiss, dann ist das eher suboptimal. Diese Sachen konnte man gebetsmühlenartig wiederholen und ein Lerneffekt war kaum vorhanden. Ich weiss, dass das Fachwissen auch mit abgeschlossenem Medizin-Studium mehr als dürftig ist, das meiste lernt man halt erst im Alltag. Aber wenn ich schon teache, und das mache ich wirklich gern, dann kann man doch auch mal das, was man bei den letzten Patienten gelernt hat, auch beim nächsten anwenden. Gut, einen Assitenzarzt hatte ich, der wirklich recht schnell weitgehend selbstständig arbeiten konnte und nicht nur mit allen sozialen Kompetenzen ausgestattet war. Gelegentlich habe ich dann aber doch mal als sein Kaderarzt sagen müssen, dass ich aber gerade einen anderen Therapievorschlag als er habe, aber nur wenn er nichts dagegen hat. Extra-Meilen ist er reichlich gelaufen und an Selbstbewusstsein hat es ihm auch nicht gemangelt. Hat mich irgendwie an mich selbst als Assitenzarzt erinnert. Ach ja, manche ärztlichen Berufseinsteiger fühlen sich mit der Behandlung von acht bis zehn Patienten auf der Station [keine Uni-Klinik!] überfordert. Am Ende meiner ersten Woche als Berufseinsteiger hatte ich 39 [!] Patienten, weil der Kollege auf der Station dann krank war.
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
21.740
19.690
FRA
Mal etwas erfreuliches für LH: Das Peinlichkeits-Abzeichen in Gold (5*) für die Verspätung beim Reaktivieren der A380 geht an: Etihad:


LH muss sich leider mit Silber (4*) begnügen.
 

Lutz1

Erfahrenes Mitglied
21.12.2016
1.340
949
Mal etwas erfreuliches für LH: Das Peinlichkeits-Abzeichen in Gold (5*) für die Verspätung beim Reaktivieren der A380 geht an: Etihad:


LH muss sich leider mit Silber (4*) begnügen.
Udn immer wieder gebetsmühlenartig und politsch korrekt auf "vielfachen Kundenwunsch". Wieso hat nich mal einer Eier in der Hose und sagt es ist wirtschaftlich für uns lohnend und wir verdienen dann besser!? Wenn man den MArketingfuzzies und Airlinemanagern so zu hört, dann hört sich das mittlerweile so an als wären alle Airlines Wohltätigkeitsvereine und nur im Kundenwunsch unterwegs....

Zitat : Wir wissen, dass unsere Gäste, die die unglaubliche A380 und die preisgekrönten Kabinen von Etihad lieben, dies begrüßen werden. Wir haben deßhalb beschlossen, dass es an der Zeit ist, einige unserer A380 wieder in die Flotte aufzunehmen.
 
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Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.535
1.172
Kannst du eben auf Dauer nicht. Wenn etwas schlecht läuft, kann man versuchen einen Vergleich zu wett-/mittbewerbern zu ziehen um zu relativieren. Man muss aber dann eher in der Vermarktung auf Dinge lenken, die vielleicht besser laufen.

Wenn alles schlecht läuft, hilft es mMn nicht, so zu tun als ob. Den Kunden für dumm verkaufen, geht auf Dauer doch nicht gut.

In der Schifffahrt werden große Tender jedes Jahr im Kreis gereicht. Der Kunde zahlt wenig, der Logistiker entsprechend auch nicht. Gibt dann bei der Reederei natürlich auch nichts für umme. Man ist unzufrieden und geht weiter zur nächsten Reederei. Irgendwann bist wieder beim alten Geschäftspartner. Da hat am Ende keiner was davon und es ist eine Abwärtsspirale.

Bei den Fluggesellschaften ist es doch ähnlich. Race to the bottom. Kosten- und angebotstechnisch. Irgendwann bist du austauschbar und der Mehrwert des einzelnen irrelevant. Dann kommt es zum Cherry picking des Kunden. Loyalität futsch, Umsatz futsch. Planbarkeit schwierig.

Wer hat denn Lust ständig Umbuchungen zu haben und wenn du eh Umsteigen musst und zwischen 5 und 8 Stunden Reisezeit planen musst, dann ist es doch Jacke wie Hose ob ich mit x,y,z fliege? Zumal in naher Zukunft Privat- und Geschäftskunden auch wieder mehr aufs Geld gucken.
Hmmmmm.....da verstehen wir aber gerade unterschiedliche Dinge. Dass ich das Geseiere nicht mehr hören kann ist das eine, das andere ist aber, dass Firmen dieses Geseiere als "Marketinginstrument" (oder was auch immer) nutzen und es womöglich noch toll finden.
Dass dieses "Marketing" im ersten Coronajahr als Entschuldigung gemeint war und als solche auch anerkannt wurde, ist vermutlich generell akzeptiert. Dass man aber im 3. Coronajahr immer noch die selben "Ausreden" und Entschuldigungen publiziert, geht gar nicht. Versprechen, dass der Flugplan nun besser eingehalten wird und das dann nicht passiert, ist doch nicht auf Kundenseite verursacht worden. Oder dass man in FRA häugfig länger auf sein Gepäck warten muss als der Flug gedauert hat (45-60 min Wartezeit auf der Anzeige bei den Bändern)? Jau, ist FRA-Airport-Thema (wo LH allerdings signifikant dran beteiligt ist).
Solange es nicht wirklich sichtbare Maßnahmen zur Verbesserung gibt, dürfen die Marketing-Leute sich bitte ruhig verhalten.

Race to the bottom ist natürlich ein Thema, das im Land des Geizes (und anderswo) sehr schnell passiert. Kostensenkung, koste es was es wolle. Dass darunter die Qualität leidet wird billigend in Kauf genommen. Controller sehen den Qualitätsverlust meistens nicht als schädlich fürs Geschäft an.
Als Verbraucher schätze ich das anders ein.
Qualität kostet Geld. Keine Qualität kostet Kunden.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.180
9.638
Ja, die Ansprüche werden höher und die Leistungsbereitschaft geringer. In den letzten fünf Jahren habe ich etwa 50 Assistenzärzte ausgebildet, von denen waren nicht mal eine Handvoll in der Lage, eine Extra-Meile zu laufen. Ich meine hier nicht Überstunden und Extradienste, sondern ganz banal die Diagnosen ihrer Patienten zu kennen und auch mal was nachzulesen, wenn es etwas weniger Geläufiges war.
Das finde ich offen gesagt sehr bedenklich. Ich kann nachvollziehen, dass man als Mediziner eine gewisse emotionale Distanz zu seinen Patienten wahrt, allein schon um die eigene Psyche zu schützen. Aber, dass man leichtfertig und fast schon fahrlässig Marker ignoriert oder aufs Geratewohl Therapien verordnet, deren Erfolg man nicht nachhält um ggf. mit etwas anderem zu kommen, was man zwischenzeitlich recherchiert hat, grenzt ja schon an die Empathie eines Eisblocks…


Berechtigte Frage. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass Berufsanfänger meinen, dass man ja ganz viel bekommen muss und dafür nur ganz wenig arbeiten muss. Und am besten noch viel Gleitzeit/Freizeit/Urlaub on top.
Die sogenannten Leistungsträger scheinen in der jungen Generation nur in sehr geringem Maße vorhanden zu sein. Da ist offensichtlich eher WorkLifeBalance das Ziel.
Nur schade, dass die Boomer nun gerne vorzeitig in Rente gehen. Olaf S. meinte, dass das nicht schön ist und man das doch wieder ändern möge :ROFLMAO:
Der Zusammenhang zwischen Leistung und Wohlstand scheint irgendwie die letzten Jahre in Vergessenheit geraten zu sein.
Zum Thema Berufsanfänger: das ist auch kein Wunder, da man ihnen diesen Eindruck vermittelt. Heute gilt nicht mehr „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ sondern diejenigen die eine Ausbildung anfangen, hofiert man, dass man sie auch ja bei der Stange hält. Zu groß ist die Gefahr, dass sie doch noch ein besseres Angebot annehmen oder direkt nach der Ausbildung weg sind. Das sollte allerdings mal wieder auf ein Normalmaß zurückgefahren werden.

Zum Thema Leistungsträger habe ich eine zwiespältige Ansicht. Als Millennial verstehe ich beide Seiten. Die Boomer Generation hat stark verinnerlicht, dass sie sich Dinge durch Leistung während des Arbeitslebens erarbeiten müssen. Dafür hat man dann auch im Alter genug auf der hohen Kante. Dieser Zusammenhang ist für diese Generation definitiv gegeben.
Meine und die Nachfolgegeneration haben allerdings andere Rahmenbedingungen. Da gibt es quasi keine Aussicht auf ein gutes Auskommen im Rentenalter mehr, wenn man nicht selbst einiges zur Seite legt. Warum sollte jemand 45 Jahre malochen um die Rente der anderen zu erwirtschaften und sich ggf. die Gesundheit dabei ruinieren um dann im Alter Jahrzehnte am Hungertuch zu nagen? Überspitzt formuliert aber du weißt was ich sagen möchte.
Schon vor 20 Jahren fiel der Spruch, dass Leistung in Deutschland bestraft wird. Das hat sich nicht geändert. Es ist eher noch schlimmer geworden. Muss man sich da wirklich wundern, wenn es an Leistungsträgern mangelt?
Und noch etwas kommt hinzu: wenn 20% der Arbeitskraft nicht ersetzt werden kann, bedeutet das ungefähr 20% mehr Arbeit für die verbleibenden Berufstätigen. Dauerhaft. Das ist nicht durchzuhalten.

Deshalb ist die alleinige Kritik an die Faulen Jüngeren aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt. Schafft man vergleichbare Rahmenbedingungen wie in der Vorgängergeneration, werden sich auch wieder genügend Leute finden, die Leistung zeigen. Nicht umsonst steigt die Zahl der Auswanderer in den vergangenen Jahren.
Zu dem Beispiel mit Restaurant, höherer Entlohnung, höheren Energiepreisen und sonstiger Inflation: ja, es wird nichts anderes übrig bleiben, als auch die Preise signifikant zu erhöhen - oder alternativ den Laden zu schließen.
Aktuell sehe ich in der Gastronomie noch keine erheblichen Preissteigerungen. Aber vermutlich nur eine Frage der Zeit.
Dann beneide ich dich. Die Preissteigerungen die ich hier in der Gegend in der Gastronomie gesehen habe reichen grob von 10%-25%. Tendenz weiter zunehmend.
Die Gehälter sind aus meiner Sicht aber nicht der Schlüsselfaktor. Es ist nur derjenige der am einfachsten geeignet erscheint mehr Personal zu rekrutieren. Es sind vielmehr die Arbeitsbedingungen, die für viele nicht mehr passen. Warum sollte man sich bei vergleichbarer Entlohnung schlechtere Arbeitsbedingungen antun? Die zu verändern, damit tun sich allerdings viele Arbeitgeber anscheinend schwer. Und manches ist auch einfach nicht zu ändern. Ein Bäcker muss früh morgens raus damit die Backwaren frisch zur Verfügung stehen. Da kann man optimieren wie man will. Da geht es dann nur übers Geld oder verringerte Arbeitszeiten mit Ausgleich oder Ähnliches.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.460
10.321
Wo sollen die Gehälter denn noch hinlaufen?
In der Gastronomie werden inzwischen 18€ geboten und man findet keine Kräfte. Bis vor 2 Jahren waren 10€ Standard und es gab ausreichend Personal. Man mag trefflich darüber diskutieren, was eine ausreichende Bezahlung ist.
Du kannst halt auch nicht verlangen, dass Berufseinsteiger die ersten 10 Jahre noch bei Mama wohnen...
Willst du einen Mitarbeiter in einem Ballungsraum haben, muss er sich von seinem Gehalt die Miete leisten können.
Gerade wenn dein Geschäftsmodell auf den Hubs MUC und FRA aufgebaut ist, müssen deine Mitarbeiter in Städten mit utopischen Kosten für die Wohnung leben, und das kostet aktuell halt richtig Geld. Es ist genau der selbe Markt, mit dem die Airlines die hohen Ticketpreise diesen Sommer gerechtfertigt haben. Man kann nicht hohe Preise verlangen aber geringe Löhne zahlen, am Ende sind die Kunden des einen die Mitarbeiter des anderen.

Die sogenannten Leistungsträger scheinen in der jungen Generation nur in sehr geringem Maße vorhanden zu sein. Da ist offensichtlich eher WorkLifeBalance das Ziel.
Die haben mittlerweile alle erkannt, dass Geld allein nicht glücklich macht, das sich am Ende nur auf irgendwelchen Konten oder in Aktiendepots ansammelt, und man vor lauter Arbeit nie dazu kommt es auszugeben, zumal Preise und Qualität soweit auseinandergelaufen sind, dass man selbst für einen ansehnlichen Haufen Geld am Ende doch nur das 70er Jahre Reihenhaus bekommt, und die wirklich netten Produkte/Dienstleistungen nochmal soviel teurer sind, dass man sich die sowieso nie leisten können wird. Und mit dem Porsche von dem unsere Elterngeneration noch geträumt hat, steht man doch heute ohnehin nur noch im Stau, wenn man da wohnt wo es die Jobs gibt mit denen man ihn sich verdienen kann.
Die Möhre an der Angel die uns noch vor die Nase gehalten wurde, haben unsere Kinder längst korrekt erkannt, und definieren sich neue Ansprüche an das Leben.

Was natürlich das ganze System in Frage stellt, das davon lebt billig zu produzieren und teuer zu verkaufen.

Der Zusammenhang zwischen Leistung und Wohlstand scheint irgendwie die letzten Jahre in Vergessenheit geraten zu sein.
Der Zusammenhang zwischen Leistung und Wohlstand ist die letzten Jahre verschwunden. Es mag zwar noch Leute geben, die glauben eine Krankenschwester im Schichtdienst, der Bäcker morgens um 4 in der Backstube oder der Polizist auf Streife "leistet" weniger als ein mittlerer Manager in einem Großunternehmen in dem längst wie früher in Behörden gearbeitet wird, aber diese Definition von "Leistung" (die in der Tat Wohlstand bringt) geht halt an der Realität völlig vorbei.
In Deutschland schuften Millionen hart, ohne dass es ihnen je Wohlstand bringen wird. Wohlstand hängt längst (von vielen Studien bestätigt) vor allem von der Herkunft ab, und schon lange nicht mehr davon was man leistet. In bestimmten Berufsgruppen ist dazu noch der Begriff "Karriere" völlig fehl am Platz, da wirst du dein ganzes Leben lang den selben Job machen ohne Aufstiegsschancen und ohne je reich zu werden.

Es wird spannend sein zu sehen, wie sich das Interesse an Flugreisen in diesem neuen Umfeld entwickeln wird, ob die "Kunden buchen sowieso" These sich ähnlich als Luftnummer rausstellen wird wie die, dass sich junge Mitarbeiter immer mächtig reinhängen um Karriere machen und reich werden zu können.
Ob Leute noch Überstunden schieben oder Nachts arbeiten um das Extrageld für eine Fernreise zu verdienen, auf der sie dann auf dem Flug eingepfercht ein wertiges TK Sandwich geniessen dürfen. Oder ob sie anderen Aspekten des Lebens einen höheren Wert beimessen.
 

Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.844
4.461
Hamburg
Dass dieses "Marketing" im ersten Coronajahr als Entschuldigung gemeint war und als solche auch anerkannt wurde, ist vermutlich generell akzeptiert. Dass man aber im 3. Coronajahr immer noch die selben "Ausreden" und Entschuldigungen publiziert, geht gar nicht. Versprechen, dass der Flugplan nun besser eingehalten wird und das dann nicht passiert, ist doch nicht auf Kundenseite verursacht worden. Oder dass man in FRA häugfig länger auf sein Gepäck warten muss als der Flug gedauert hat (45-60 min Wartezeit auf der Anzeige bei den Bändern)? Jau, ist FRA-Airport-Thema (wo LH allerdings signifikant dran beteiligt ist).
Solange es nicht wirklich sichtbare Maßnahmen zur Verbesserung gibt, dürfen die Marketing-Leute sich bitte ruhig verhalten.
Aber das meine ich ja. Du kannst im Marketing versuchen darauf hinzuweisen, dass andere Fluggesellschaften auch Probleme haben. Das geht einmal, vielleicht zweimal. Dann ist der Drops gelutscht. Du musst dann andere Akzente setzen, bei denen Du gut bist, oder besser als die anderen und den Kunden darauf fokussieren / lenken. Das bringt dann ggf. noch Verständnis, Wille beim Geschäftspartner zu bleiben und weiter Geschäfte zu machen. Jemanden für dumm zu verkaufen, funktioniert nicht.

Anders gesagt, hätte LHG sich auf einen Aspekt beim Rollout fokussieren sollen, der besser gelaufen ist. Wenn die anderen aufholen, suchst Du dir den nächsten Punkt wo Du besser bist. Und so weiter und so fort.

Die neue Business Class ist z.B. eine Sache, wo man durchaus positive mediale Wirkung betreiben kann. Dass manch einer dann immer noch über Rutschen usw. meckert ist was anderes. Hier ist doch QR das parade Beispiel.

Aber eben genau dass bekommt LHG nicht hin. Verkauft den Kunden für doof. Ist plump im medialen Auftreten (CS), und wundert sich dann, dass ein Teil der Kundschaft für sowas ggf nicht mehr gewillt ist, den veranschlagten Premiumpreis zu zahlen.

Die Kunden kommen irgendwann wieder, weil andere Rahmenbedingungen dazu verleiten / sie zwingen zurück zu kommen. Es ist aber ungewiss wann. Und der Umsatz muss dann mit anderem Beifang aufgefangen werden. Und dass ist müssig.

Um beim Reedereigeschäft zu bleien. Das sind Spotbuchungen, oder Ware die keiner Haben will (geringer Wert, aber schwere Ladung etc., oder geringer Wert, geringes Gewicht und dennoch Platz gefüllt mit wohl möglich auch grotten schlechter Frachtrate). Tender bringen eine gesunde Mischkalkulation und Planbarkeit.

So ähnlich ist es doch bei Fluggesellschaften auch. Jahrelang hat sich Lufthansa auf die Schultern geklopft, dass die doofen Deutschen Geschäftsleute auch bei einem minderwertigen Produkt (im Vgl. zu Mitbewerbern) und hohen Preisen gebucht haben. Nur, irgendwann ist der Bogen überspannt.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.460
10.321
So ähnlich ist es doch bei Fluggesellschaften auch. Jahrelang hat sich Lufthansa auf die Schultern geklopft, dass die doofen Deutschen Geschäftsleute auch bei einem minderwertigen Produkt (im Vgl. zu Mitbewerbern) und hohen Preisen gebucht haben. Nur, irgendwann ist der Bogen überspannt.
Bzw. das die armen Geschäftsleute ein minderwertiges Produkt nutzen mussten, weil ihr Firmenreisebüro dort gebucht hat, in dem Glauben dem Mitarbeiter damit etwas gutes zu tun...
In meinem Reisebüro gibt es auch Leute, die mir strahlend den LH Flug anbieten, oder mit Bedauern mitteilen, dass der LH Flug diesmal einfach zu teuer ist, und sich fast schon dafür entschuldigen, dass ich jetzt die QSuite "ertragen" muss.
Die, die ein Produkt kaufen sind nicht immer die, die es benutzen. Die die Firmenkonditionen aushandeln auch nicht.

Und auf manchen Routen ist halt LH der einzige Anbieter von Direktflügen, das ist natürlich ein schwer mit Füßelsitzen oder TK-Brötchen aufzurechnender Aspekt.
Davon leben sie nach wie vor gut, und wehren sich z.B. gegen Luftverkehrsabkommen die ihnen da Konkurrenz bescheren könnten...
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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Ist doch ein Branchenphänomen, jedenfalls in Europa? Service "à la carte" (alles gegen Aufpreis), Ausflaggen, Billigtöchter und Fraß-Essen, Abbau bei den Meilenprogrammen. US-Airlines kommen mir mittlerweile besser vor.
Meine Flugrealität beschreibt das nicht. Und das liegt nicht nur am Status.

Billige Eco-Tickets mit extra schlechtem Service sind übrigens ganz sicher Kundenwunsch.

Und US domestic ist schon lange grottenschlecht. Welche US-Airline ist denn domestic besser als z.B. LX innereuropäisch?
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
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Billige Eco-Tickets mit extra schlechtem Service sind übrigens ganz sicher Kundenwunsch.
Allein in einem superkleinem Forum wie dem VFT, gibt es viele, ganz unterschiedliche Wünsche. Was du customizen kannst, sind oft eher ein Randaspekte des Produkts (z.B. Essen, Sitzplatzreservierung).
Und US domestic ist schon lange grottenschlecht. Welche US-Airline ist denn domestic besser als z.B. LX innereuropäisch?
Delta. Super-schnelles, sehr günstiges Wi-Fi in den umgerüsteten Maschinen (in nicht umgerüsteten ähnlich LX) und (mit Status allemal) bessere Bestuhlung, erheblich besser in der domestic Först (vs. Euro C der LX) und etwas besser in Comfort+ (vs Eco bei LX).
Plus sehr gutes Personal. Auch die same-day change Möglichkeiten (gibt's bei BA ja auch) finde ich etwas besser bei DL für vergleichbare Buchungsklassen.

Digital Services sind alle drei großen US Legacies erheblich besser als LX.

Bei den anderen Statusvorteilen ist es Geschmackssache. Ist halt auch nicht direkt vergleichbar, weil die durchschnittlichen Flugzeiten in den USA höher sind und damit die Bestuhlung/der Sitz wichtiger.

Gerade die digital services dürften für viele Jüngere eine große Rolle spielen und da killt selbst eine FR die LX.
 

Goofy

Erfahrenes Mitglied
09.05.2010
348
453
Meine Flugrealität beschreibt das nicht. Und das liegt nicht nur am Status.

Billige Eco-Tickets mit extra schlechtem Service sind übrigens ganz sicher Kundenwunsch.

Und US domestic ist schon lange grottenschlecht. Welche US-Airline ist denn domestic besser als z.B. LX innereuropäisch?
Wie wäre es mit JetBlue ? Aber inzwischen sind auch die großen Carrier angenehmer geworden
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.079
10.943
irdisch
US Domestic ist überhaupt nicht grottenschlecht. Es gibt sogar echten Luxus mit Transcon-Liegesesseln, bei AA z.B. Und selbst die letzte Eco hat mindestens Steckdosen am Platz nachgerüstet.
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
US Domestic ist überhaupt nicht grottenschlecht. Es gibt sogar echten Luxus mit Transcon-Liegesesseln, bei AA z.B. Und selbst die letzte Eco hat mindestens Steckdosen am Platz nachgerüstet.
War ja klar, dass hier JFK-SFO mit LUX-ZRH verglichen wird. JFK-SFO ist nicht viel kürzer als ZRH-DXB. Dann müsste AA F Transcon mit LX F verglichen werden. Das geht ebenso eindeutig pro LX aus.

Meine Flüge in den USA sind - bis auf HNL - kurz und deutlich schlechter als vergleichbare Flüge mit LX in Europa. In den USA gibt es weniger Essen, schlechteres Essen, schlechtere Lounges und die FA sind wenig motiviert. Ich habe bei kurzen Flügen auch lieber einen freien Nebensitz als einen Sessel mit direktem Sitznachbarn.
 

gonknoggin

Erfahrenes Mitglied
13.12.2010
481
9
SIN
Wenn alles nach Plan geht komme ich Morgen mit SQ26 in FRA an und wollte eigentlich mit LH156 weiter nach LEJ doch gerade kam rein, dass der Flug gestrichen wurde. LH158 danach wohl auch. Der nächste Flug ist dann wohl aktuell LH160 aber das sind dann über 10h in FRA… Weiss jemand was los ist, Wetter etc? Wenn es so kommt, werde ich mir wohl ein Mietauto nehmen, mit zwei Kids und nem Berg Gepäck ist der Zug nur eine minimal gute Option.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Du kannst ja hier mal Frankfurt-Kairo oder -Tel Aviv mit der A321 fliegen und mit der AA-Kabine vergleichen. Kont-Produkt.
Sicher kann ich das. Dadurch wird es aber nicht vergleichbar.

Die weitaus meisten Passagiere fliegen innerhalb von Europa kurze Strecken und nicht nach Kairo oder Tel Aviv. Ebenso fliegen die meisten Passagiere in den USA kurze Strecken und nicht coast to coast.

Wenn die Aussage sein sollte, dass der Sitz bei Transcon besser ist als der von LX auf LUX-ZRH, dann stimmt das. Was eine solche Aussage bringt, soll jeder für sich selbst erschließen.

Wer leckeres Essen und tolle Sitze auf einen 320km Flug in den USA findet, der möge mir Bescheid geben.