Die Wüste mag klein sein, ein Loch in der Servicedecke ist es trotzdem. Einzelne Löcher werden in der Regel (schon aus Kostengründen) akzeptiert, da 100% Lösungen für alle Sonderfälle viel zu aufwendig sind. Gute Organisationen bauen darum darunter eine zweite Decke und haben ein gutes Problemmanagement, so dass Kunden, die ins Loch fallen, danach wenigstens wieder abgeholt werden.
Die Kunst für den Manager ist es nun, zu erkennen, ob der ins Loch gefallene Kunde ein "akzeptabler" Einzelfall war, oder ob die Einzelfälle ein System aufweisen. Fehler können passieren, wenn die Probleme systemimmanent sind, muss man sie abstellen. Diese Unterscheidung ist die Herausforderung. Mein Eindruck ist, dass das LH-Management hier zunehmend scheitert.
Und diese Anzahl an Kunden ist bei den „Self Services“ einfach zu groß. Ich bin alleine im August dreimal in FRA gestrandet (verpasster oder gestrichener Anschluss, und keine Alternative zum Endziel mehr am gleichen Tag), und die „self services“ hätten in keinem einzigen Fall funktioniert. Auch gestern wieder nicht....
Und mag sein, dass insbesondere mein gestriges Routing unter die Fälle zählen, die „durchs Raster“ fallen (die anderen hätten es eigentlich vom Routing her nicht dürfen) und ich auch nicht behaupten möchte, dass die grundsätzlich schlecht sind, nie funktionieren usw.
Nur wie gesagt, die Fälle sind einfach zu viele, und das „Auffangnetz“ darunter für den Normalkunden, der weder Status hat, noch mit Tools wie Expertflyer etc. und/oder alternativen Verbindungen vertraut ist, nicht bzw. nur unzureichend vorhanden.
Oder eben auch so Dinge, wie die zahlreichen hier angeführten völlig sinnlosen Textbausteine. Egal, ob man die Bearbeitung von "Kundenanliegen" jetzt outsourst oder nicht, ob das automatisiert / teilautomatisiert / "manuell" erfolgt -es sollte doch sowas wie ein Mindeststandard an Qualität gewährleistet sein. Was derzeit zu oft nicht der Fall ist.
Es ist eine Feststellung. Die LH-IT war immer schlecht. Wer daraus ableitet, dass man da nichts machen muss, der ist selbst schuld.
Es gibt da nur keine “gute alte Zeit”. Und genau das verwundert mich bei einer Reihe von Meckerern. Es gab ausreichend Zeiten, wo Teile des Wettbewerbs deutlich besser waren als die LH. Das war vor 10, 15 und 20 Jahren so. Da waren jedoch viele der heutigen Meckerern mit den schlechteren Leistungen zufrieden. Das Meckern hat also wenig bis nichts mit der Leistung zu tun.
Vielleicht, weil man früher nicht in diesem Maße auf die IT angewiesen war (insbesondere nicht im Irreg-Fall), und die schlechte IT „nur“ so Dinge betrafen, wie dass man die Vielfliegernummer nicht ändern kann, Sitzplatzreservierungen nicht funktionieren, die Buchungsmöglichkeiten der Website eingeschränkt sind o.ä. Allerdings nicht bzw. nicht in diesem Ausmaß den Bereich des Kundenservice. Und gerade in Problem-Situationen erwartet der Kunde halt Lösungen und empfindet es aus Kundensicht als „Service-Wüste“, wenn ihm diese nicht geboten werden. Unabhängig davon, wie sich das aus „Managersicht“ begründen / verteidigen / schönreden lässt oder dass „das Management" unter „Service-Wüste“ was anderes versteht als der Kunde.
Oder weil mit den Ankündigungen zu neuen, einheitlichen Plattformen, neuen, einheitlichen Apps, mit mehr und besseren Möglichkeiten zu Self services, dem Marketing von digitalen Leistungen usw. entsprechende Erwartungen geweckt wurden, dass man die Probleme erkannt hat? Und nein, ich vertraue keiner Werbung, nur dass es auch noch Monate nach der Einführung eher mehr Probleme als mehr bzw. bessere Funktionen gibt, wirft schon Fragen auf.
Und dass die neuen Apps besser sind, kann ich aktuell nicht wirklich erkennen. Ok, die Infos sind einheitlich. Nur muss es wirklich sein, dass ich sämtliche Infos zu Gates, Verspätungen, neuen Abflugzeiten gleich viermal bekomme (LH / LX / OS / SN-App)? Oder die Bordkarten für den LX-Flug auf LH-Ticket (den man online eingecheckt hat), nur in der OS-App automatisch geladen werden? Oder bei so manchen Codeshares, die mit den alten Apps kein Problem waren, jetzt plötzlich in keiner mehr?
Sprich: Hier wurde zwar die dahinterstehende Plattform vereinheitlicht, nur irgendwie sind es doch noch eigenständige Apps. Und am "Zusammenspiel" hapert es derzeit teilweise noch massiv....