(...) "Dies würde bedeuten, dass die Lufthansa etwa Start- und Landerechte an Wettbewerber abgeben müsste, was aber die ohnehin schwierige Lage des Konzerns noch verschärfen würde."
An anderer Stelle wurde hier geschrieben: Es gäbe ja gar keine Interessenten für Slots...und überhaupt hätte der Wettbewerb in Frankfurt und München ja nicht stattgefunden, weil der Markt nicht interessant sei für Dritte.
Wenn dem so ist, dann spielt der o.g. Punkt doch gar keine Rolle
Ich denke, und habe es schon mehrfach betont: Die Lufthansa hat in der Zukunft in Ermangelung einer Position auf den vorderen Plätzen der CASK Rangliste sowieso massivst schlechtere Karten (auch ganz ohne Corona zeichnete sich das im Übrigen schion mindestens im vergangenen Jahr ab).
Dazu kommt, dass in einem geschrumpften Markt dass Thema "Dominanz" - gerade im deutschsprachigen Raum (Swiss / Austrian) - keine maßgebliche Rolle mehr spielen wird. Zunächst zumindest.
Die Zeiten der "Marktpreis"bildung in den Kalkulationsschiebern der Lufthansa Tarifabteilung (also die Lufthansa bestimmt den Marktpreis auf bestimmten Strecken) ist wohl vorbei.
Die Business Class D Paxe zu 1000 Euro morgens nach Berlin und Abends zurueck, die wird es zwar noch geben - aber eben in viel kleinerer Anzahl - und damit mit ihrem Umsatz nicht verwertbar für systematische Preisunterbietung der Mitbewerber wie bspw U2 oder auch die Bahn.
Nochmal zurueck kommend auf og Zitat:
Optimal freier Markt würde theoretisch bedeuten, dass alle Airlineanbieter - die möchten - zu jeder Zeit eine Strecke innerdeutsch bedienen könnten.
Das wäre im Sinne des Verbrauchers und es wäre im Sinne des Wettbewerbs sinnvoll, denn alle Anbieter muessten sich permanent gegen Mitbewerber messen lassen: in den Dimensionen Preis, Leistung usw.
Tatsächlich sind die Slots aber beschränkt - vorallem zu den Blockzeiten, zu denen die Nachfrage besonders gross ist.
Historisch sitzt Lufthansa in FRA und MUC auf diesen Slots.
...Dem Vernehmen nach hier, fliegen die Passagiere mit Lufthansa ja weil sie von Produkt und Leistung überzeugt sind - da wird doch die Abgabe einzeilner Slots nicht an den Grundfesten dieses Konzerns rütteln können, oder?
Für mich jedenfalls schwer vorstellbar.
Wenn die Abgabe von Start und Landerechten für die Lufthansa tatsächlich ein massives Problem darstellt, dann sollte die Rettung nochmal überdacht werden imho.
Worauf ich seitens der Lufthansa warte, ist einmal eine klare Ansage was die Konsequenzen / Handlungen des Unternehmes in Bezug auf die Stabilisierung und Anpassung auf die geänderten Rahmenbedingungen angeht, zB (einfach mal ins Unreine geschrieben [ich werde schließlich nicht dafür bezahlt])
- Flotte um 1/3 verkleinern
- Rückzug aus der Fläche in Deutschland
- Freisetzung von mindestens 20 % der Mitarbeiter
- dem Ziel CASK von X Eurocent / KM wird alles untergeordnet
- Beteiligungen werden abgestoßen
- sofortige Beendigung der Dritt AOCs
- radikale Vereinfachung des Tarif / Ticketingsystems
oder ähnliches...
Man sollte sich m.E. immer vor Augen halten
9 Milliarden Euro a l l e i n für die Lufthanse AG
im Gesamtkontext der Corona Krise aktuell:
(...) Die Unternehmen bekommen 200 Milliarden Euro, die Selbstständigen 50, die Kommunen 57 – die Corona Krise reißt immer größere Löcher in den Staatshaushalt (...)
aus der
ZEIT
(...) Eine offizielle und m.M.N. unnötige Benachteiligung von Boeing ist mehr als gefährlich, u.a. weil Delta, bis vor kurzer Zeit einer der treuesten Boeing-Kunden und eine der größten Airlines der Welt, noch mehrere hundert Airbus Flugzeuge im Zulauf hat. Und von UA und AA existieren auch noch reichlich Airbus-Bestellungen. All das sollte man nicht gefährden.
Boeings CEO hatte ja verlauten lassen dass er fest damit rechnet das ein US Major die Krise nicht überlebt.
Mein Guess ist das er AA meinte - der einzige Carrier der grossen US Airlines, der post 9/11 kein Chapter 11 hatte. Was nach wie vor belastet.
Und ja - das hat mit der aktuellen Lage bei Lufthansa viel mehr zu tun, als es auf den ersten Blick scheinen mag.
Ausdrücklich: LEIDER!