Im Falle LH wird das dann aber natürlich bei Nachforderungen auf Grund angeblicher Verstöße gegen die Buchungsbedingungen problematisch..
Exakt das habe ich gesagt. Nicht mehr und nicht weniger. Das lineare Preismodell wird diese Praxis schwer machen.
Unser Wirtschaftssystem ist nun einmal vorwiegend kapitalistisch geprägt und dazu gehört auch die freie Preisbildung. Da ist es gerade bei Flugpreisen nichts Neues, dass ein unmittelbarer Preis sich weniger an den Produktionskosten orientiert sondern eher an der Zahlungsbereitschaft der Käufer. Eine stufenlose Preisbildung verfeinert das Ganze nur, die Entkopplung hat hingegen schon lange stattgefunden.
Diese Tatsache bestreitet ja auch niemand. Nur ob das wirklich langfristig zielführend ist, und auch noch in 10 Jahren das was alle Wirtschaftsprofis predigen darf bezweifelt werden. Normalerweise kommen auch in der Wirtschaft bestimmte Konzepte aus der Mode, nicht zuletzt weil viele einem nur solange Vorteile bieten, bis es jeder so macht.
Dir ist aber schon klar, dass die Airlines dann ihre benötigten Durchschnittserträge als Preis ansetzen müssten? Da würde es dann einige Gewinner aber viele Verlierer geben.
Und was haben wir dann heute? Die die dann verlieren sind heute die Gewinner, und die die dann gewinnen sind heute die Verlierer.
Wie du schon sagst, der Durchschnitt muss am Ende der selbe bleiben, warum setzt du also voraus das es weniger Gewinner als Verlierer geben wird? Gehst du davon aus, das derzeit nur wenige Kunden mehr als Durchschmitt zahlen, aber viele weniger? Das die niedrigen Preise näher am Durchschnitt liegen, als die hohen? Dann stünden die hohen heute "im auffälligen Missverhältnis zur Leistung" und wären illegal.
Vorgenanntes Ziel und dessen Erreichung vor den Kunden und der Öffentlichkeit möglichst zu verschleiern und Intransparenz über Preise und Verfuegbarkeiten herzustellen.
Und nicht zuletzt vor den Mitbewerbern... Das Produkt "Flug" ist jetzt nicht überragend individuell und dessen Herstellung auch nicht revolutionär anders zu erreichren, ein Gutteil des Vorsprungs vor der Konkurrenz kommt also aus dem ausgefuchsten Preismodell. Da will sich niemand zu tief in die Karten gucken lassen.
Weitere "Verlierer" sind übrigens die Kurzfristbucher, welche dann zu Spitzenzeiten gar kein Ticket mehr kaufen können, weil alle Plätze vorher schon zum Durchschnittspreis über den Ladentisch gegangen sind.
Entschuldigung, aber jetzt muss ich herzhaft lachen
Wenn die Preise vorher nicht mehr zum Schnäppchenpreis verramscht, sondern zum Durchschnittspreis verkauft werden, gehen
mehr über den Ladentisch ???
Weil dann aber viele der "Verlierer" nicht mehr fliegen werden (wegen des für sie gestiegenen Preises), sinkt demgemäß die Auslastung und der künftige Einheitspreis müsste dann noch höher werden als der heutige Durchschnittspreis, um die gesunkene Auslastung zu kompensieren.
Auch nicht viel logischer... Wenn die Airlines weniger Tickets "verramschen" an denen sie Verlust machen, müssen
höhere Preise bei den teuren Tickets genommen werden???
Ende des Monats fliege ich mit LH für €298 FRA-EWR und zurück.
Nie im Leben kann das auch nur halbwegs die Kosten decken, 90kg über Atlantik zu fliegen, LH stünde sich garantiert besser, diesen Sitzplatz freizulassen. Andere werden mir diesen Flug bezahlen, fair ist das nur, weil ich eben auch schon mal für €2500 in der Y über den Teich fliege, weil ich im Durchschnitt halt eben doch den Durchschnitt bezahle. Nur viiiiel mehr Stress beim Buchen habe.