Lufthansa steigt auf lineareres Preismodell um

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technikelse

Erfahrenes Mitglied
18.05.2016
2.092
7
Wiesbaden
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Was das Thema GDS angeht: Volle Zustimmung meinerseits. Altes, ungeeignetes System...da haette die LH als Anteilseigner an Amadeus ruhig einmal Geld investieren koennen. Die Low Coster haetten es vermutlich nicht so leicht gehabt mit ihrem Auftritt seit Mitte der 90er Jahre.
Wenn du dich da mal nicht täuscht. Von wem ist den das LH System, das sie vollmundig als NDC fähiges Non-GDS verkaufen? Es ist von Amadeus und heißt Altéa. Es ist nur noch eine Frage der Zeit und die großen GDS sind wieder mit von der Partie. Dieses Oligopol lässt sich doch nicht die Butter vom Brot nehmen.
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
1.697
Wenn ich das richtig verstehe, geht es doch nur darum, dass noch feiner abgestimmt werden kann. Das ändert für mich als Kunde ja erstmal nicht sehr viel. Das reine Lesen von Buchungsklassen ist ja sowieso nicht mehr zielführend, seit es noch die Meta-Ebene bzw. 2. Dimension der Tarifart (Light / Classic / Flex) gibt.

Das Fernziel dabei müsste doch sein, komplett auf eine stetige Preisfunktion umzusteigen (also gar keine Schritte mehr, sondern immer das, was der Pricing Algorithmus gerade als maximale Zahlungsbereitschaft ausspuckt).
Danke, der erste vernünftige Post in diesem Thread. Mir tat schon der Kopf weh aufgrund des ganzen Stusses, der gepostet wurde.

Die Linearität oder Nicht-Linearität der Preisfunktion ist in diesem Zusammenhang wenig relevant. Die Preise der LH sind diskret, z.B. könnte K 100€ kosten, L 130€, T 160€ usw. Die LH will hier einfach einen feineren Grid einführen, so dass die Sprünge geringer sind (durch Einführung von Buchungsklassen, die zwischen K und L, zwischen L und T usw. liegen).
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.143
13
Danke, der erste vernünftige Post in diesem Thread. Mir tat schon der Kopf weh aufgrund des ganzen Stusses, der gepostet wurde.

Die Linearität oder Nicht-Linearität der Preisfunktion ist in diesem Zusammenhang wenig relevant. Die Preise der LH sind diskret, z.B. könnte K 100€ kosten, L 130€, T 160€ usw. Die LH will hier einfach einen feineren Grid einführen, so dass die Sprünge geringer sind (durch Einführung von Buchungsklassen, die zwischen K und L, zwischen L und T usw. liegen).

Alles richtig, aber den entscheidenden Punkt des Lufthansa-Geschwurbel hast auch Du nicht aufgegriffen: Der Pressetext lautet ja: "Lufthansa stellt auf einen lineareres Preismodell um". Eine Funkton oder Gleichung ist entweder linear oder nichtlinear. Bildet man eine lineare Funktion ab liegen alle Werte dieser Funktion auf einer Gerade. Mehr als "Gerade" geht nicht, die von Lufthansa verwendete Steigerung "linearers" Preismodell ist also Unsinn.

Die drei Werte oben K 100, L 130 und T 160 können eine Gerade bilden. Der Witz ist aber, dass bei Flugtarifen die Werte eben normalerweise nicht auf einer Gerade liegen. Man kann das einfach testen, alle Werte zwischen dem niedrigsten Wert eines Fluges und dem höchsten müssten auf einer Geraden Linie liegen, mit niedrigsten Wert als Startpunkt und höchsten Wert als Endpunkt. Ob die Abstände zwischen zwei Preisen immer gleich sind ist dabei irrelevant. Hauptsache sie liegen auf der Geraden.

Beispiel Flug LH DUS-JFK 1.12.-12.12. in der Kombination LH2055 / LH410. Hier spuckt die LH-homepage derzeit 12 Preise aus, andere Systeme bestimmt mehr.

Es gibt jeweils drei Preise in Economy, Premium Economy, Business und First, jeweils in den Varianten Basic, Basic Plus und Flex. Für den Hinflug sind die Preise wie folgt und eindeutig nicht linear:
Eco: 309 - 340 - 617
PEco: 525 - 1.005 -1.527
BiZ: 1.735 -2.113 - 2.863
First: 2.344 - 2.525 - 4.645

LH kann jetzt noch so viele Buchungsklassen einfügen, die Preiskurve bleibt nichtlinear, lediglich die Abstände können kleiner werden. Im Beispiel liegt der kleinste Abstand zwischen 309 und 340, der größte zwischen 2.863 und 4.635, da wird sich nicht viel ändern! Das wird niemals linear und schon gar nicht "linearer".

Linear.PNG
 

Wuff

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01.04.2012
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HAM/LBC
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weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
1.697
Alles richtig, aber den entscheidenden Punkt des Lufthansa-Geschwurbel hast auch Du nicht aufgegriffen: Der Pressetext lautet ja: "Lufthansa stellt auf einen lineareres Preismodell um".
Wat? Wo soll es bitteschön einen Pressetext geben, der dieses Zitat enthält?

Zitate zu erfinden gehört in die unterste Schublade! Falls ich falsch liegen sollte, ziehe ich meinen Kommentar natürlich zurück, aber meines Wissens nach ist "lineareres Preismodell" eine Beschreibung, die der TE formuliert hat, nicht der LH-Sprecher, der in einem Reisefachmagazin interviewt wurde.

Schließlich ist der vom TE gewählte Begriff so abstrus nicht. Wenn man eine Funktion feiner diskretisiert, wird die Approximation abschnittsweise linearer (kleinere "Treppenstufen") und (in nicht-trivialen Fällen) präsizer. Mich hat vor allem gestört, dass große Teile der Diskussion am Thema vorbeigingen. Es geht der LH doch um geringere Preissprünge, weil man sich so besseres revenue management, bessere Auslastungssteuerung o.ä. erhofft.
 
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Boeing736

Guest
Alles richtig, aber den entscheidenden Punkt des Lufthansa-Geschwurbel hast auch Du nicht aufgegriffen: Der Pressetext lautet ja: "Lufthansa stellt auf einen lineareres Preismodell um". Eine Funkton oder Gleichung ist entweder linear oder nichtlinear. Bildet man eine lineare Funktion ab liegen alle Werte dieser Funktion auf einer Gerade. Mehr als "Gerade" geht nicht, die von Lufthansa verwendete Steigerung "linearers" Preismodell ist also Unsinn.

Die drei Werte oben K 100, L 130 und T 160 können eine Gerade bilden. Der Witz ist aber, dass bei Flugtarifen die Werte eben normalerweise nicht auf einer Gerade liegen. Man kann das einfach testen, alle Werte zwischen dem niedrigsten Wert eines Fluges und dem höchsten müssten auf einer Geraden Linie liegen, mit niedrigsten Wert als Startpunkt und höchsten Wert als Endpunkt. Ob die Abstände zwischen zwei Preisen immer gleich sind ist dabei irrelevant. Hauptsache sie liegen auf der Geraden.

Beispiel Flug LH DUS-JFK 1.12.-12.12. in der Kombination LH2055 / LH410. Hier spuckt die LH-homepage derzeit 12 Preise aus, andere Systeme bestimmt mehr.

Es gibt jeweils drei Preise in Economy, Premium Economy, Business und First, jeweils in den Varianten Basic, Basic Plus und Flex. Für den Hinflug sind die Preise wie folgt und eindeutig nicht linear:
Eco: 309 - 340 - 617
PEco: 525 - 1.005 -1.527
BiZ: 1.735 -2.113 - 2.863
First: 2.344 - 2.525 - 4.645

LH kann jetzt noch so viele Buchungsklassen einfügen, die Preiskurve bleibt nichtlinear, lediglich die Abstände können kleiner werden. Im Beispiel liegt der kleinste Abstand zwischen 309 und 340, der größte zwischen 2.863 und 4.635, da wird sich nicht viel ändern! Das wird niemals linear und schon gar nicht "linearer".

Anhang anzeigen 117527

Sieht alles schön aus, allerdings:
- Gibt es heute schon deutlich mehr 12 Preise
- Unterstellst du, dass die heute gebräuchlichen Preise als Fixpunkte weiter verwendet würden (ob dies der Fall sein wir bleibt im Artikel unklar)
- Nimmst du an, dass zwischen die existierenden Preispunkte jeweils gleich viele neue Preispunkte eingefügt werden.

Beispielhaft: Wenn ich heute 3 Preise 50, 70 und 120 habe und künftig 50, 60, 70, 80, 90, 100, 110, 120 anbiete, ergibt sich schon ein linearer Verlauf.
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Der Begriff lineares Preismodell hat fachlich gar nichts mit einer Geraden zu tun; siehe Link in #30
 

fatmoe

Reguläres Mitglied
07.05.2018
32
0
Nein, die Preiserhöhung wird in Geschwafel und Desinformation versteckt
den Thread könnte man so zusammenfassen.

Aber bisschen Diskutieren kann man ja. Ich zitiere zum neuen System aus der Quelle:
"[FONT=&quot]In der Praxis dürfte das neue Preismodell dazu führen, dass Ticketschnäppchen für schnell ausgebuchte Flüge seltener werden, die Ticketpreise für schwach gebuchte Flüge dürften dafür langsamer anziehen."[/FONT]


Dabei spielt (wie ja die immensen Flugpreissteigerungen der Lufthansa Gruppe in den letzten 72 Monaten zeigen - ohne das diese Einfluss auf die Nachfrage hatten) die absolute Höhe des Preises offenbar eine untergeordnete Rolle (Dehnung der Preisbereitschaft der Kunden).
Ich finde hier muss man zwischen Geschäfts- und Urlaubsreisen unterscheiden:
- Bei Urlaubsreisen ist (wie Du es schreibst) die Konkurrenz nur einen Klick entfernt. Wie viel ist der Ottonormal Bürger bereit für LH mehr hinzulegen als für zB Delta?
- Bei Geschäftsreisen sind die Kundenbindungsprogramme (Du schreibst es auch) meistens noch ausschlaggebend und der Preis nebensächlich, Firma zahlt ja. Und genau hier dreht der Wind in den Unternehmen. Der Reisekostenblock ist in vielen Unternehmen ins Visier genommen worden. Wenn dieser angegangen wird, wird die LH-Group meiner Meinung nach ein klarer Verlierer sein am Ende mit ihrer Preispolitik. Jetzige Verspätungen/Annullierungen und das Gefühl bei EW für einen LH-Preis zu fliegen bei LCC-Qualität helfen da auch nicht weiter....
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.661
611
Bayern & Tirol
Generelles Strategieproblem:

LH produziert teuerer als Ryanar, Wizz oder Easyjet. Wenn sie wollen, dass die Kunden mehr für den LH Flug bezahlen, müssen sie mehr leisten. Das können viele Faktoren sein, die der Kunde individuell bewertet: Flugzeiten, Frequenzen pro Strecke, zentrale Flughäfen, Service an Bord, Service bei Problemen, Sitzkomfort, Sicherheitsempfinden, Vielfliegerprogramm,...

Gerade beim Thema Komfort und Service entwickelt sich LH immer mehr zum Billigflieger und wird somit austauschbar. Selbst wenn der Kunde mehr Geld für extra Komfort ausgeben will (Beispiel Cash Upgrades) wird er teilweise daran gehindert. Günstigere C/F Tarife sehe ich da aber schon positiv. Und jetzt bitte nicht sagen: Alle wollen nur billig. Sonst wäre der Dacia Logan noch häufiger im Straßenverkehr zu sehen. Jeder will definierte Qualität zum möglichst günstigen Preis (also Rabatt auf den Daimler).

Die Strategie, sich abzuschotten und Monopolstrecken zu finden sowie andere Marktteilnehmer wegzubeißen kann da nicht langfristig zielführend sein.
 

on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.588
1.217
die Frage wird weniger sein, was der Markt im allgemeinen hergibt, sondern individuell der gläserne Kunde der gerade die Buchungs App bemüht.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.915
7.346
Der Begriff lineares Preismodell hat fachlich gar nichts mit einer Geraden zu tun
Wie schon in der Diskussion um den Apex der Sinuskurve kürzlich gehabt...

BWL ist die Kunst einem Begriff der seit Jahrhunderten wohl definiert ist alle paar Jahre eine neue Bedeutung zu geben...
Muss halt wissenschaftlich klingen, und naturgegeben, damit niemand auf die Idee kommt hier absichtlich abgezockt zu werden.

Wenn ich mir angucke, wie viele völlig untershiedliche Preise ich schon für ein und den selben Flug gesehen habe, dann sehe ich wirklich nicht die Notwendigkeit das noch feiner abzustufen.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.135
8.378
BRU
Hier ein weiterer Artikel zu diesen Plänen

Lufthansa testet neues Preismodell - airliners.de

Ich traue dem Ganzen ja auch nicht so ganz. Vor allem angesichts der beschränkten Buchungsmöglichkeiten der LH-Website. Ich fürchte eher, dass das noch öfter dazu führt, dass auf der LH-Website das gewünschte Routing / der gewünschte Tarif nicht buchbar ist, und anderswo dann die entsprechenden "Preispunkte" nicht angeboten werden.

Plus die Frage, wie das mit Umbuchungen aussehen wird, wenn dann nicht mehr nur die entsprechende Buchungsklasse, sondern irgendein "Zwischenpunkt" verfügbar sein muss.
 
B

Boeing736

Guest
Plus die Frage, wie das mit Umbuchungen aussehen wird, wenn dann nicht mehr nur die entsprechende Buchungsklasse, sondern irgendein "Zwischenpunkt" verfügbar sein muss.

Auch ein dynamischer Preispunkt wird letztendlich in eine Buchungsklasse "gemappt", insofern sind Umbuchungen kein Problem.
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.915
7.346
Es wird interessant, wie Gerichte das ganze sehen werden.
Schon heute akzeptieren sie ja die Praxis der "Nachberechnung" mit der Begründung nicht, dass es für den Kunden zum Buchungszeitpunkt nicht klar ist, wie viel Aufschlag er zahlen muss, wenn er ein Leg verfallen lässt. Mit dem dynamic Pricing wird das nicht mal mehr LH zum Zeitpunkt der Buchung sagen können...
Das Amtsgericht Berlin-Mitte erachtete die entsprechende Nachberechnungsklausel in den AGB der Airline mangels Transparenz für unwirksam (Urteil vom 10.12.2018, Az.: 6 C 65/18).
Die Klausel zur Nachberechnung von Flugpreisen sei wegen Verstoßes gegen das Transparenzgebot gemäß § 307 Abs. 1 S. 2 BGB unwirksam. Zwar dürfe die Klägerin zum Schutz ihrer Tarifstruktur ein höheres Entgelt verlangen, wenn ein Flugsegment nicht genutzt werde. Dieses müsse für den Kunden aber nachvollziehbar sein. Das verneinte das AG hier, da der Kunde nicht herausfinden könne, welcher Flugpreis zum Buchungszeitpunkt für die geänderte Verbindung gegolten hätte
 
B

Boeing736

Guest
Es wird interessant, wie Gerichte das ganze sehen werden.
Schon heute akzeptieren sie ja die Praxis der "Nachberechnung" mit der Begründung nicht, dass es für den Kunden zum Buchungszeitpunkt nicht klar ist, wie viel Aufschlag er zahlen muss, wenn er ein Leg verfallen lässt. Mit dem dynamic Pricing wird das nicht mal mehr LH zum Zeitpunkt der Buchung sagen können...

Nicht anders als beim konventionellen Pricing?
Worum es in diesem Thema geht hast du aber generell schon verstanden?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.915
7.346
Worum es in diesem Thema geht hast du aber generell schon verstanden?
Das es jetzt nicht mehr nur den Preis €499 und €529 gibt, sondern dazwischen auch noch €499.01, €499.02, €499.03, €499.04, €499.05, also alle paar Sekunden einen neuen willkürlichen Zwischenpreis nach Lust und Laune. Ohne Klare Zuordnung Preis <-> Buchungsklasse (oder krasser ausgedrückt Preis <-> Leistung)mehr.

Wie will man da je nachhalten, was es zum Zeitpunkt x als Person y gebucht hat, in welcher Konstellation gekostet hat? Und welcher Cent des Preises wegen welchem Kriterium (Buchungsvorlauf, Aufenthalt....) verlangt wird?

Gerichte sagen, das Pricing muss transparenter und 100% nachvollziehbar werden, wie soll ein "stufenloses" Preissystem das leisten?
Wir haben in Deutschland ein Transparenzgebot, das Preissystem muss "klar und verständlich" sein, sonst ist es unwirksam. Auch wenn die aktelle Generation von BWLlern mit gewaltigem Aufwand gerade genau das Gegenteil macht...

Ich liebe ja so Preissysteme wie z.B. beim Shinkansen in Japan, da kostet es von A nach B x Yen. Heute, morgen, vorgestern, morgens, abends, hin, zurück, wenn ich nächste Woche wieder fahre, wenn es regnet.... Einfach ein Preis für eine Leistung. Und wenige klare Aufschläge für bestimmte Zugversionen (unterschiedlich schnell), Sitzplatzreservierung etc. Auf Nachfragespitzen reagiert man mit Angebotsspitzen, nicht mit Preisänderungen. Zu manchen Zeiten kommt alle 4 Minuten ein Zug, zu anderen alle 30.

Ich hoffe nur, im Transportsektor passiert endlich auch, was im Telekomunikationsbereich längst Standard ist: Praktisch identische Preissysteme und Preise bei allen. Da waren es die Kunden sehr schnell Leid, je nach Anrufer und Uhrzeit jeweils den günstigsten Anbieter aussuchen zu müssen, da sind die Monsterpreissysteme am Schluss zur Flatrate zusammengefallen, und die kostet bei fast allen das gleiche. Genauso wie 90% der Produkte bei Aldi, Lidl und Penny und vielen größeren Supermarktketten längst das gleiche kosten. Logisch, sind ja auch die gleichen Produkte...
 

Vordertaunus

Erfahrenes Mitglied
29.06.2017
1.160
78
Bad Soden / FRA
Wir haben in Deutschland ein Transparenzgebot, das Preissystem muss "klar und verständlich" sein, sonst ist es unwirksam. Auch wenn die aktelle Generation von BWLlern mit gewaltigem Aufwand gerade genau das Gegenteil macht...

Das AGB-rechtliche Transparenzgebot erfasst aber nicht die Preishauptabrede, diese ist kontrollfrei. Mit anderen Worten unterliegt die Preisgestaltung als solche gerade nicht dem Transparenzgebot, platt ausgedrückt kann jeder für die von ihm angebotene Leistung verlangen was er will. Im Falle LH wird das dann aber natürlich bei Nachforderungen auf Grund angeblicher Verstöße gegen die Buchungsbedingungen problematisch...
 
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Boeing736

Guest
Das es jetzt nicht mehr nur den Preis €499 und €529 gibt, sondern dazwischen auch noch €499.01, €499.02, €499.03, €499.04, €499.05, also alle paar Sekunden einen neuen willkürlichen Zwischenpreis nach Lust und Laune. Ohne Klare Zuordnung Preis <-> Buchungsklasse (oder krasser ausgedrückt Preis <-> Leistung)mehr.

Wie schon geschrieben, auch künftig MUSS es Buchungsklassen geben. D.h. der dynamisch generierte Preis muss in eine Buchungsklasse gemappt werden. Wenn hier immer die nächsthöhere von den beiden verwendet wird, zwischen denen der dynamische Preispunkt liegt, ensteht absolut kein Nachteil gegenüber dem heutigen System.

Ausserdem ist es schon heute so, dass es eine unüberschaubare Anzahl von preispunkten gibt da innerhalb der verschiedenen Buchungklassen X Varianten mit verschiedenen Konditionierungen wie Advance Purchases, Q Surcharges etc. möglich sind.


Gerichte sagen, das Pricing muss transparenter und 100% nachvollziehbar werden, wie soll ein "stufenloses" Preissystem das leisten?

Bitte zitier hier mal Urteile.

Wir haben in Deutschland ein Transparenzgebot, das Preissystem muss "klar und verständlich" sein, sonst ist es unwirksam. Auch wenn die aktelle Generation von BWLlern mit gewaltigem Aufwand gerade genau das Gegenteil macht...

Auch dazu gerne Quellen.

Ich liebe ja so Preissysteme wie z.B. beim Shinkansen in Japan, da kostet es von A nach B x Yen. Heute, morgen, vorgestern, morgens, abends, hin, zurück, wenn ich nächste Woche wieder fahre, wenn es regnet.... Einfach ein Preis für eine Leistung. Und wenige klare Aufschläge für bestimmte Zugversionen (unterschiedlich schnell), Sitzplatzreservierung etc. Auf Nachfragespitzen reagiert man mit Angebotsspitzen, nicht mit Preisänderungen. Zu manchen Zeiten kommt alle 4 Minuten ein Zug, zu anderen alle 30.

Dir ist aber schon klar, dass die Airlines dann ihre benötigten Durchschnittserträge als Preis ansetzen müssten? Da würde es dann einige Gewinner aber viele Verlierer geben.
 
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Wuff

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01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Dir ist aber schon klar, dass die Airlines dann ihre benötigten Durchschnittserträge als Preis ansetzen müssten? Da würde es dann einige Gewinner aber viele Verlierer geben.
Weil dann aber viele der "Verlierer" nicht mehr fliegen werden (wegen des für sie gestiegenen Preises), sinkt demgemäß die Auslastung und der künftige Einheitspreis müsste dann noch höher werden als der heutige Durchschnittspreis, um die gesunkene Auslastung zu kompensieren.

Weitere "Verlierer" sind übrigens die Kurzfristbucher, welche dann zu Spitzenzeiten gar kein Ticket mehr kaufen können, weil alle Plätze vorher schon zum Durchschnittspreis über den Ladentisch gegangen sind. Und die japanische Lösung, einfach auf der Strecke HAM-MUC am Montag morgen alle 4 Minuten zu fliegen wie der Shinkansen, ist auch eher ein besserer Witz als ein umsetzbarer Vorschlag.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.135
8.378
BRU
Also meine Befürchtungen sind einfach, dass es noch intransparenter wird. Wenn ich heute ein flexibles Ticket in meinetwegen Buchungsklasse D habe, weiß ich genau, dass ich bei Verfügbarkeit von D kostenlos umbuchen kann (ok, Ausnahme ist Hinflug und zwischenzeitliche Preisänderungen….), bzw. welchen Aufpreis ich auf C und J zahlen muss.

Während in dem neuen System – wenn ich das richtig verstehe – es jetzt auch innerhalb von D verschiedene „Preispunkte“ gibt. Ich also selbst bei Verfügbarkeit von D eventuell noch aufzahlen muss.

Plus die Beschränkung dieses System auf den „Direktvertrieb“ /LH-Website). Und – so zumindest meine Befürchtungen – dort zwar dann billigere Preise angeboten werden, ich aber wegen der eingeschränkten Möglichkeiten meinen Flug da nicht buchen kann, während ich bei Buchung über Reisebüro diese Preise dann nicht bekomme.

Letzteres ist für mich eigentlich das Hauptproblem. Immer mehr Tarife / Preise lassen sich nur mehr über die LH-Website buchen (siehe Herausnahme von Light / Saver-Tarifen aus den GDS-Systemem). Die aber – abgesehen von den ganzen Bugs – so eingeschränkte Buchungsmöglichkeiten bietet, dass der Kunde dort vielfach gar nicht buchen kann.

Was bleibt da noch als Alternative? LH Callcenter? Glänzt auch nicht immer mit Erreichbarkeit und/oder Kompetenz, plus relativ hohe Service Fees (ob die dort dann die gleichen „Zwischenpunkte“ angezeigt bekommen, wie der Kunde auf der Website, ist nochmal eine andere Frage). Oder Reisebüros? Die aber etliche Tarife (und vermutlich „Zwischenpunkte“) auch nur über irgendwelche Direktanbindungen buchen können, sofern überhaupt (auch hier: bekomme ich da dann die gleichen „Zwischenpunkte“?).

Ich bin aber absolut kein IT-Experte und lasse mich gerne korrigieren / positiv überraschen.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.488
16
Farewell City
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Also meine Befürchtungen sind (...)

abgesehen von den vielen genannten, spannenden Aspekten ist ein Punkt imho gar nicht oft genug zu erwähnen. Diese Änderung, wie alle anderen Maßnahmen, dienen nur einem einzigen Zweck:

Das Lufthansa Konglomerat / Imperium will MEHR Gewinn machen.

Diesen Gewinn

a) bezahlen die Fluggäste über steigenden Flugpreise

b) mehren die Fluggäste zusätzlich in dem sie TROTZ steigender Ausgaben für den Mitflug, die Konsequenzen der Produkt/Serviceeinschränkungen und "geringeren" Leistungsumfang des Produkts ohne Murren ertragen.

Das Europa Tarifsystem (die groesste Kundenverarsche imho), der bewusste Tarif - Ausschluss von Vertriebswegen die für bestimmte Kundengruppen wichtig sind, das "continous" pricing usw. All das dies dient einem Zweck:

Vorgenanntes Ziel und dessen Erreichung vor den Kunden und er Öffentlichkeit möglichst zu verschleiern und Intransparenz über Preise und Verfuegbarkeiten herzustellen.

Das schlussendliche Ziel (theoretisch) ist überhaupt keine Preise mehr zu publizieren, sondern im Moment der Anfrage ein 1:1 Angebot zu schnueren. Und das auf einer proprietären Plattform die nach den Regeln des Lufthansa Monopols arbeitet und reguliert ist.