Alles richtig, aber den entscheidenden Punkt des Lufthansa-Geschwurbel hast auch Du nicht aufgegriffen: Der Pressetext lautet ja: "Lufthansa stellt auf einen lineareres Preismodell um". Eine Funkton oder Gleichung ist entweder linear oder nichtlinear. Bildet man eine lineare Funktion ab liegen alle Werte dieser Funktion auf einer Gerade. Mehr als "Gerade" geht nicht, die von Lufthansa verwendete Steigerung "linearers" Preismodell ist also Unsinn.
Die drei Werte oben K 100, L 130 und T 160 können eine Gerade bilden. Der Witz ist aber, dass bei Flugtarifen die Werte eben normalerweise nicht auf einer Gerade liegen. Man kann das einfach testen, alle Werte zwischen dem niedrigsten Wert eines Fluges und dem höchsten müssten auf einer Geraden Linie liegen, mit niedrigsten Wert als Startpunkt und höchsten Wert als Endpunkt. Ob die Abstände zwischen zwei Preisen immer gleich sind ist dabei irrelevant. Hauptsache sie liegen auf der Geraden.
Beispiel Flug LH DUS-JFK 1.12.-12.12. in der Kombination LH2055 / LH410. Hier spuckt die LH-homepage derzeit 12 Preise aus, andere Systeme bestimmt mehr.
Es gibt jeweils drei Preise in Economy, Premium Economy, Business und First, jeweils in den Varianten Basic, Basic Plus und Flex. Für den Hinflug sind die Preise wie folgt und eindeutig nicht linear:
Eco: 309 - 340 - 617
PEco: 525 - 1.005 -1.527
BiZ: 1.735 -2.113 - 2.863
First: 2.344 - 2.525 - 4.645
LH kann jetzt noch so viele Buchungsklassen einfügen, die Preiskurve bleibt nichtlinear, lediglich die Abstände können kleiner werden. Im Beispiel liegt der kleinste Abstand zwischen 309 und 340, der größte zwischen 2.863 und 4.635, da wird sich nicht viel ändern! Das wird niemals linear und schon gar nicht "linearer".
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