Mit dem VFT-Event um die Welt...

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.073
8.154
Dahoam
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Nachdem ich früher als erwartet wieder am Bahnhof bin geht mein Blick auf die Abfahrtstafel. Neben zwei Nahverkehrszüge kommt auch gleich ein Expresszug der die Strecke weiter nach Toyooka fährt. Da man dort wieder auf die Hauptstrecke nach Kyoto trifft und es zeitlich auch von den Anschlüssen für eine Rückfahrt passt entscheide ich mich den Expresszug zu nehmen. Der Vorteil eines Rail Passes mit dem man nehmen kann was man will.

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Im Bahnhof steht nach wie vor der Zug herum mit dem ich gekommen bin der etwas später auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Kyoto fährt. Links im Gleis der Nahverkehrszug der sich mit vielen Halten vor meinem Expresszug nach Toyooka aufmacht.

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Pünktlich auf die Minute fähr mein Zug, der Limited Express Hashidate ein. Ein ziemlich stylisch aussehender Dieseltriebwagen mit zwei Wagen.

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Innen sieht das Fahrzeug nagelneu aus und auch beeindruckend eingerichtet.

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Details aus dem Zug. Ein Sonnenschutz aus Bambus und auch der Vorraum sieht interessant aus. 😮

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Ich habe wohl durch Zufall einen der in Japan immer populärer werdenden Touristenzüge im Alltagseinsatz erwischt. Leider findet sich im Internet über diesen Zug nur eine japanische Seite: http://trains.willer.co.jp/tangonoumi/

Der eine Wagen des Zuges ist blau eingerichett (Foto weiter oben), der andere rot. Die Sitze sind auch schon regelrechte Kunstwerke mit schöner Polsterung. Man sieht auch überall die Holzapplikationen.

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Am beeindruckendsten ist der "Lounge-Bereich" ganz vorne. Man achte auf die Couches und die feinen Fensterdekorationen.

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Abgetrennt vom restlichen Wagen ist dieser Bereich durch diesen Vorhang. Aber scheinbar kann sich jeder Fahrgast hier in den Loungebereich setzen.

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So schaukel ich mit diesem exotischen Fahrzeug nun ca. 1 Stunde durch richtiges Hinterland. Die Strecke ist nicht elektrifiziert, der Dieseltriebwagen brummt aber trotzdem recht flott dahin.

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Dass hier wohl nur wenige ausländische Touristen unterwegs sind merke ich am Schaffner, der kann kein Wort englisch. Bei der Kontrolle halte ich ihn meinen Railpass hin, worauf er irgendwas auf japanisch fragt. Nachdem ich ihn nicht verstanden habe, hat er die Frage wiederholt statt zu versuchen mir klar zu machen was er will. Irgendwann begreife ich, dass er nur wissen will wie weit ich fahre und nenne ihn mein Ziel Toyooka. Daraufhin kritzelt er das in seine Unterlagen und zieht weiter... Im Schnellzug der JR vorher hat mich die Schaffnerin auf englisch gefragt wohin ich wollte.

Toyooka ist erreicht. Hier an der japanischen Nordküste hat es wohl im Winter einiges an Schnee wie man an den abgestellten Schneeräumfahrzeugen sehen kann. Hier trifft man wieder auf die Sanin-Hauptstrecke der JR nach Kyoto/Osaka.

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Da es bis zur Rückfahrt noch etliches an Zeit hat fahre ich mit dem Limited Express "Kinosaki" noch eine Station weiter.

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Das ist das schöne am Railpass, man kann spontan einsteigen wo man will
🙂

Der Schnellzug ist wieder einer der modernen Elektrotriebwagen der JR.

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Bei der Abfahrt in Toyooka ein Blick zurück auf das seltsame Gefährt der letzten Stunde.

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Die nächsten 10 Minuten Fahrt geht es am Maruyama River entlang.

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Die Endstation des Zuges ist erreicht: Kinosakionsen.

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Die Route die ich gefahren bin.

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Bis zur Abfahrt meines Zuges habe ich ungefähr 1,5 Stunden Zeit. Ausreichend um sich den Ort anzusehen und etwas zu essen. Ich spaziere vom Bahnhof die Hauptstraße rein. Alles sieht sehr ordentlich aus.

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Eine Spezialität in diesem Ort scheinen Krabben zu sein wie man an der Restaurant-Dekoration sehen kann.

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Hier kehre ich ein. Auch weil die Speisekarte in der Auslage in Fotos zeigt was man bekommt.

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Der erste Tourist bin ich nicht, man bringt mir sogar eine Speisekarte mit englischer Übersetzung.

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Sicher kein Luxusrestaurant, aber mir reicht es und Schickimicki und blingbling mag ich sowieso nicht.

Während der Wartezeit auf mein Essen lese ich im Reiseführer was es über den Ort gibt. Es ist ein Touristenort mit diverse heiße Quellen und die lokale Spezialität sind Krabben. Also richtig entschieden.

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Wichtig ist in einen Restaurant sowieso was man bekommt. Und die bestellten Krabben-Tempura mit Reis sind hervorragend!

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Nach dem Essen geht es weiter durch den Ort.

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Unterwegs sehe ich auch immer wieder Leute in Bademäntel rumgehen und erfahre aus dem Reiseführer, dass es hier normal ist zwischen den verschiedenen Onsen (heiße Bäder) hin- und herzuziehen. Dabei behält man nur die leichten klassiischen Gewänder an.

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Wie schon Amanohashidate ist auch dieser Ort etwas ausgestorben. Unter der Woche fehlen wohl die Touristen.

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Ich setze mich auf eine Brücke, genieße meine Nachspeise aus dem Supermarkt...

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...und schaue den Onsen-Gästen zu.

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Das Wetter hat sich auch gebessert. Der Ort gefällt mir richtig.

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Am Bahnhof findet sich dieses Regal mit Holzschuhen. Was es damit auf sich hat weiß ich nicht.

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Rechtzeitig zur Abfahrt meines Zuges bin ich wieder zurück am Bahnhof.

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Da es eine Hauptstrecke ist, ist hier einiges los.

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Mein Zug kommt an, der Limited Express Hamakaze nach Osaka.

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Der Zug war zum Glück nicht sonderlich voll.

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Da ich nur ungern die gleiche Strecke zurückfahre, habe ich mich für diesen Zug entschieden. Dieser fährt quer durch Japan nach Himeji. Die Fahrzeit sind ungefähr 1 3/4 Stunden.

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Zunächst geht es wieder zurück nach Toyooka. Von dort noch ein Stück auf der Sanin-Hauptstrecke weiter Richtung Kyoto. Aber dann ungefähr auf halber Strecke nach Fukuchiyama zweigt man auf die nicht elektrifizierte Bantan Linie nach Himeji ab.

https://en.wikipedia.org/wiki/Bantan_Line

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Es ist eine wunderschöne Strecke die sich durch ein Tal in die Hügel reinschlängelt.

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Parallel zu einer Autobahn die man hin und wieder sieht geht es über eine sanfte Passhöhe und dahinter durch die Täler wieder runter.

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Als es dämmrig wird geht es langsam wieder raus aus der Hügellandschaft...

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...und perfekt zum Sonnenuntergang erreiche ich Himeji.

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Während mein Zug weiter nach Osaka fährt, steige ich zum Shinkansen nach Shin-Kobe um.

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Bevor ich losfahre gehe ich aber nochmal Richtung Schloß...

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...um ein paar Fotos bei schönster Nachtbeleuchtung zu schießen.

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Wenn man schon gerade hier ist und eh alle Augenblick ein Shinkansen nach Shin-Kobe fährt ist keine Eile geboten.

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Wieder zurück am Bahnhof geht es mit dem nächsten Shinkansen das kurze Stück zurück nach Shin-Kobe.

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In Himeji bin ich auf dem Rückweg vom Schloß nochmals bei dem Supermarkt vorbeigekommen wo ich mir den guten Sushi zum Mittagessen gekauft habe. Diesmal habe ich mir dort was zum Abendessen im Hotelzimmer mitgenommen. So spät am Abend gab es zusätzlich einiges an Rabatt auf dem Sushi und ich habe richtig zugeschlagen. Die große Packung vorne hat gerade mal 588 JPY (4,70 EUR) gekostet, die kleine dahinter 238 JPY (1,90 EUR). Bei beiden gab es wegen der späten Uhrzeit 40% Rabatt. Geschmeckt hat er jedenfalls.

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Damit geht dieser abwechslungsreiche Tag mit einem langen gelungenen Railroad-Trip geschmackvoll zu Ende. Viel war nicht geplant, gesehen habe ich am Ende sehr viel. So macht reisen Spaß.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
29.05.18

Der fünfte und letzte Tag meines Kansai Wide Area Rail Passes ist gekommen und damit beginnt auch die Rückreise nach Hause.
Zuerst geht es wieder zum Shinkansen wo das nächste Ziel Tokyo bereits auf der Anzeigetafel steht.

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Nocheinmal genieße ich es mit vollen Tempo über das Häusermeer dahinzugleiten. Shinkansenfahren ist einfach was Feines.

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Shin-Osaka ist erreicht. Zum Abschied vom Shinkansen stehen die Züge nochmal in Reih' und Glied.
Normalerweise würde ich ja mit dem Shinkansen nach Tokyo fahren, aber der Kansai Wide Area Rail Pass gibt nicht mehr her. Außerdem sind wir ja hier im Vielfliegertreff und nicht dem Vieleisenbahnfahrertreff. Dank der recht günstigen "Visit Japan"-Tarife geht es auf dem Luftweg nach Tokyo.

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Nach kurzem Suchen finde ich den Halt des Shuttlebusses zum Flughafen Osaka-Itami. Eine Fahrkarte gibt es am Automaten direkt an dem Haltpunkt. Die Busse verkehren zwischen 6:20 und 19:40 Uhr im 20-Minuten-Takt. Die aktuelle Fahrzeit wird mit 35 Minuten angegeben.

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Nach der Stoßzeit geht es wohl flotter, bereits nach 30 Minuten ist der Flughafen erreicht. Ich begebe mich zum Checkin von ANA die ich auf dem kurzen Hüpfer nach Tokyo-Haneda gewählt habe.

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Nachdem ich den Koffer losgeworden bin schaue ich auf die Besucherterasse des Flughafens.

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In Japan sind Besucherterassen an Flughäfen sehr verbreitet. Diese sind auch sehr spotterfreundlich und mit gutem Blick auf den Flugverkehr ausgelegt. Ohne Sicherheitskontrolle ist man nur durch einen Drahtzaun vom Vorfeld getrennt, durch dessen Drähte man problemlos jedes Kameraobjektiv schieben kann. Bei uns hat man meistens Glasscheiben oder Gitter wo man Probleme beim Fotografieren hat.

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Die Aussicht auf Vorfeld und Runway ist hervorragend. Viel Verkehr ist jetzt am späten Vormittag allerdings nicht. Unten steht der Flug der vor meinen nach Tokyo fliegt und von einer 777-300 (ohne ER) durchgeführt wird.
Immer wieder faszinierend wie gewissenhaft und ordentlich jeder in Japan arbeitet. Ich kenne kein Land auf der Welt wo das Vorfeld so aufgeräumt ist und die Gepäckwagen so sauber abgestellt sind.

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Der Flughafen nennt sich "Osaka International Airport". Ob das noch aus den Zeiten kommt bevor Osaka-Kansai eröffnet wurde oder ob es hier wirklich internationale Flüge stattfinden weiß ich nicht. Evtl. geht ja was nach Südkorea, Taiwan oder China? Primär wird hier ja nur der Domesticverkehr abgewickelt.

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Nachdem sonst nichts los ist begebe ich mich zur Sicherheitskontrolle und werfe einen Blick in die ANA Lounge wo ich als *G Zutritt habe.

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Eine typische Domestic-Lounge in Japan. Sehr ruhig, aber eher nur ein besserer Wartebereich.

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Essenstechnisch ist das hier das höchste der Gefühle:

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Lang halte ich mich daher nicht in der Lounge auf, sondern begebe mich ans Abfluggate wo es japantypisch auch sehr ruhig ist.

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All Nippon Airlines NH24
ITM-HND 1200-1315

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Das Boarding erfolgt wie immer in Japan ruhig und geordnet. Wie so häufig auf innerjapanischen Flügen wird großes Gerät eingesetzt. Für mich geht es mit dieser Bpeing 777-200 mit den inzwischen zu zweifelhaften Ruhm gekommenen PW4090-Triebwerken nach Tokyo-Haneda.

An diesen Tag bin ich mit der JA714A unterwegs.
https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-b777-28276.htm

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Wie in Japan üblich handelt es sich um eine Maschine mit spezieller Domestic-Bestuhlung mit insgesamt 405 Sitzen in 2-Klassen-Konfiguration, davon 21 Plätze in einer Premium-Klasse. Und das wohlgemerkt in einer 777-200.
https://www.ana.co.jp/.../inflight/seatmap/detail/772.html

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Die 777-300 in Domestic-Bestuhlung die einen Flug vorher unterwegs war bietet sogar Platz für 514(!) Passagiere. Ich hätte diesen Flug gerne genommen, der war zum Buchungszeitpunkt allerdings deutlich teurer. Da habe ich mich dann doch lieber für die 777-200 entschieden.

Dass die Maschine seit über 13 Jahren bei der ANA im Einsatz ist erkennt man an den etwas antiquiert wirkenden Polstersitzen. Der Sitz ist zwar etwas ausgesessen, aber mit seiner für die damalige Zeit dicken Polsterung immer noch deutlich bequemer als ein nagelneuer NEK-Klappstuhl bei Lufthansa. Die Breite ist durch die 3+4+3-Bestuhlung zwar mager, dafür war der Sitzabstand ganz ok. Für die Stunde Flug reicht es auf jedem Fall.

Da es für Touristen den Expirience Japan Tarif gibt sind Flüge auch recht bezahlbar. Ich habe 58€ für den Flug inklusive Freigepäck und Sitzplatzreservierung gezahlt.

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Neben der ANA fliegt parallel auch Japan Airlines diese Route und bietet günstige Touristentarife an. Ich habe mich für ANA entschieden weil ich bei der Star Alliance meinen Status habe. Neben uns steht mittlerweile eine 777-200 der JL. Rechts oben sieht man die Besucherterasse wo ich vorhin war.

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Pünktlich auf die Minute setzen wir uns in Bewegung und rollen 10 Minuten später auf die Startbahn.
Hier am Ende der Runway ist übrigens ein guter Spotterpunkt unmittelbar hinter der Runway. Vor ca. 20 Jahren habe mich mal japanische Bekannte dorthin gebracht wo wir etliche An- und Abflüge aus nächster Nähe erlebt haben.

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Der Start erfolgt in nordwestlicher Richtung...

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...und zieht sofort in einer steilen Linkskurve über das endlose Häusermeer von "Groß-Osaka" nach oben. Allein für diesen Anblick muss man einmal von Osaka-Itami abfliegen, das ist deutlich spannender als die neuen Meeres-Flughäfen.

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Hier kann man gut erkennen warum man den Flughafen Osaka-Kansai ins Meer gebaut hat. Der Flughafen Osaka-Itami ist mitten in der Stadt mit unzähligen Häusern drumherum. Erweiterungen sind unmöglich und die Lärmproblematik für die unzähligen Anwohner offensichtlich.

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Die Shinkansentrasse von Shin-Osaka nach Hakata verläuft auf einer Betonbrücke ebenfalls mitten durch das Häusermeer.

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Wir drehen ab nach Osten.

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Leider geht es dann durch eine Wolkendecke ohne weitere Sicht.

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Auf diesem Flug gibt es einen Getränkeservice.

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Ich entdecke, dass es an Bord gratis WLAN gibt. Dort kann man sich die Flightmap anschauen.
Besser ist es aber zu Flightradar24 zu gehen, dort sieht man deutlich mehr Infos und hat auch noch den restlichen Flugverkehr im Blick. So macht fliegen Spaß!

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Der Fuji hat sich diesmal leider in Wolken versteckt, erst über der Chiba-Halbinsel reißt es wieder auf.

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In Sinkflug reihen wir uns im Anflugskorridor auf Tokyo-Haneda ein. Dabei überfliegen wir eine andere 777-200 der ANA in Star Alliance Farben die sich auf die Parallelbahn links von uns einreiht. Diese Maschine kommt laut FR24 aus Sapporo.

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Anflug auf Haneda über die durch Landaufschüttung immer kleiner werdende Bucht von Tokyo. Rechts zwischen den Klappenfairing erkennt man die andere 777-200 auf der Parallelbahn.

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Wie eng es hier im Luftraum zugeht erkennt man an dem abfliegenden Verkehr der dicht über uns wegsteigt.

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In diesem Fall war es der Flug NH217 nach München
🙂


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Kurz vor dem Aufsetzen sehe ich den Lufthansa-Flug nach München der sich gerade vor der Startbahn einreiht.

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Gegen 13 Uhr ist Haneda erreicht, wo einige für uns exotische Airlines zu sehen sind.

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Pünktlichst auf die Minute um 13:15 Uhr stehen wir am Gate! Japanische Präzision ebenso bei den Gepäckwagenfahrer.
🙂


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Nach dem Aussteigen schaue ich zu wie eine andere Maschine ankommt.

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Erstaunlich wieviel Personal hier am Gate auf das Flugzeug wartet.
- 1 Einweiser ganz vorne rechts für den Piloten
- 1 weitere Person vorne die vermutlich die Straße für den Einweiser sperrt.
- 1 Einweiser am Bugfahrwerk der dem Flugzeugeinweiser die Position des Fahrwerks zur Haltelinie anzeigt
- 1 Supervisor neben dem Einweiser am Bugfahrwerk
- 1 Mann am Gepäckförderwagen
- 1 Mann für die Treppe zum Stromanschluß
- 1 Mann als Einweiser am linken Flügel
- 1 Supervisor für den Einweiser am linken Flügel
- 1 Mann am ersten Finger oben

9 Sichtbare Personen, alle gleich uniformiert mit weißem Helm, blauen Hemd und - ganz wichtig - weißen Handschuhen.

Vermutlich sind noch 2 Personen am recht Flügel, vermutlich ein weiterer der die Straße auf der anderen Seite vom Einweiser sperrt und auf jedem Fall einer im zweiten Finger und dann schwirren sicher noch ein paar weitere herum.

So sieht das aus wenn das Flugzeug zum stehen kommt. Der Einweiser am Bugfahrwerk setzt die Bremsklötze...

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...und sein Supervisor überprüft mit zackigen Gesten, dass dieser seine Arbeit korrekt gemacht hat.

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Auch typisch Japan: Koffer werden auf dem Band so sauber platziert, dass der Griff immer vorne ist und der Passagier den Koffer zum herunterholen nicht drehen muss!

Zudem funktioniert das Priority-Label, diese Koffer kommen wirklich zuerst!

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Da heute nur die Umpositionierung für den morgigen Heimflug erfolgt geht es vom Gepäckband zur Monorail...

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...und mit dieser bis zum Endpunkt...

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...in Hamamatsucho.

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Wie schon auf einer Reise einige Jahre zuvor habe ich auch für diese Übernachtung ein Zimmer im Intercontinental Tokyo Bay genommen. Ich habe Glück, dass ich genau den Shuttlebus um 14:10 Uhr erwische, der zwischen der großen Mittagspause und dem löchrigen Verkehr danach verkehrt. Der Shuttlebus startet im Busbahnhof der Station Hamamatsucho.

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Die Lage des Hotels zum Flughafen Haneda über den ich morgen Japan wieder verlasse und direkt am S-Bahnring mitten in Tokyo sagt mir sehr zu.

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Sicher nicht das billigste Hotel, aber ich habe eine einigermaßen anständige Rate für ca. 160 EUR bekommen. Die Hotels sind in Tokyo alle nicht so preisgünstig.

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Das Servicelevel ist sehr hoch. Kaum komme ich mit dem Shuttlebus an wuseln mehrere Träger herum und schnappen sich meinen Koffer und meinen Bordtrolley. Sehr schön, ich bekomme bereits mein Zimmer.

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Das Zimmer ist wie gewohnt sehr schön...

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...und hat auch die gleiche Aussicht wie ich sie schon 2014 hatte.

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Da es mitten am Nachmittag ist überlege ich wie ich zu meinen nächsten geplanten Programmpunkt hier in Tokyo komme und werfe ein Blick auf das Nahverkehrssystem der Stadt.
🙂


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coxwain

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15.07.2016
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LEJ
Auch wenn der Bericht noch nicht zu Ende ist, vielen Dank dafür!
Einige Dinge habe ich wiedererkannt, andere sind mir noch unbekannt gewesen und sind jetzt für einen potentiellen weiteren Japanbesuch notiert. 😉
.... werfe ein Blick auf das Nahverkehrssystem der Stadt.
🙂


Anhang anzeigen 156031
Bei diesem Bild musste ich kurz lachen. Meine Frau arbeitet aktuell an dem Fotoalbum unseres Japanurlaubes von 2018. (Was lange währt, wird endlich gut usw. 🤪) Gestern zeigte sie mir genau diese Karte und fragte mich, ob ich ihr spontan sagen könne, welche Stadt das war. 😅 Ihre Vermutung war richtig.
 
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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Auch wenn der Bericht noch nicht zu Ende ist, vielen Dank dafür!
Einige Dinge habe ich wiedererkannt, andere sind mir noch unbekannt gewesen und sind jetzt für einen potentiellen weiteren Japanbesuch notiert. 😉

Freut mich wenn jemand durch den Bericht neue Anregungen für seine eigene Reise bekommen hat. Auch ich profitiere seit vielen Jahren von den vielen nützlichen Informationen in diesem Forum.

Bei diesem Bild musste ich kurz lachen. Meine Frau arbeitet aktuell an dem Fotoalbum unseres Japanurlaubes von 2018. (Was lange währt, wird endlich gut usw. 🤪) Gestern zeigte sie mir genau diese Karte und fragte mich, ob ich ihr spontan sagen könne, welche Stadt das war. 😅 Ihre Vermutung war richtig.
Dieser Verkehrslinienplan von Tokyo ist schon lustig. Weiß nicht ob den wirklich jemand ernsthaft nutzen kann? Aber sieht schon sehr witzig aus wie man es geschafft hat alle Linien und Stationen auf ein Blatt Papier zu bringen. Das ist schon eher ein Kunstwerk.
 
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pajas

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01.01.2012
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Dieser Verkehrslinienplan von Tokyo ist schon lustig. Weiß nicht ob den wirklich jemand ernsthaft nutzen kann? Aber sieht schon sehr witzig aus wie man es geschafft hat alle Linien und Stationen auf ein Blatt Papier zu bringen. Das ist schon eher ein Kunstwerk.

Also im Südosten der Stadt scheint's ja noch gaaanz viel Platz zu haben... ;-)

Vielen Dank für den Bericht, ich sauge die Exotik darin förmlich auf...
 
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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Die Bucht von Tokyo wird schon noch weiter zugeschüttet, dann füllt sich auch die rechte untere Ecke des Plans. 😄
 

MANAL

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Dahoam
Es ist leider etwas Zeit seit dem letzten Teil vergangen. Aber im Sommer bin ich dann doch lieber außerhalb des virtuellen Raums im Freien unterwegs. Aber nachdem dem Alpenrand ein verregnetes Wochenende geboten wird kann man ja mal wieder weiter machen. ;)

Springen wir also wieder zurück zum 29. Mai 2018. Ich bin gerade mit dem Flieger aus Osaka in meinem Hotel, dem Intercontinental Tokyo Bay, angekommen und überlege beim Blick auf den verwirrenden Liniennetzplan des ÖPNV in Tokyo was ich am Nachmittag unternehmen soll.

Da es einem bei diesem Liniennetzplan nur schwindlig wird gehe ich erstmal raus und schaue mir das schön an der Tokyo Bay liegende Hotel von außen an.

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Dabei fällt mir auf, dass es nur ein paar Meter weiter ein Pier mit Linienbooten gibt, dem Hinode Pier.

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Ein Blick in das Touri-Heftchen, dass ich am Bahnhof Hamamatsucho beim Warten auf den Hotelshuttle aufgelesen habe, zeigt mir, dass hier eine Linie alle halbe Stunde quer durch Tokyo nach Asakusa hochfährt. Da ich sowieso in die Ecke hoch wollte und auch keinen Rail Pass habe eine absolut willkommene Alternative die mir bisher nicht bekannt war. Bekommt man vom Boot aus sicher einen völlig anderen Eindruck der Stadt.

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An den Preis der Fahrt kann ich mich nicht mehr erinnern, aktuell zeigt Google 860 Yen dafür an. Ich weiß noch, dass gerade ein Boot gekommen ist und ich so ohne große Wartezeit gleich loskomme.

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Überfüllt ist das Boot nicht, ich bekomme so einen schönen Fensterplatz und genieße die Fahrt.

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Die erste Sehenswürdigkeit ist die 800 Meter lange Rainbow Bridge in der Bucht von Tokyo.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rainbow_Bridge_(Tokio)

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Zwischen den Hochhäusern schaut der Tokyo Tower durch.

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Es geht vorbei an den eher unansehnlichen Gebäuden des weltbekannten aber beeindruckenden Tsukiji Fischmarktes, der inzwischen an einen anderen Ort weggezogen ist.

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Gemütlich geht es den Sumidagawa hinauf.

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Hier sieht man bereits gut mein heutiges Ziel, der Skytree. Der musste einfach mal gemacht werden. Heute ist die Sicht so gut, dass sich ein Besuch lohnt.

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Vorbei an einem Hochhaus mit Loch.

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Blick in einen kleinen Seitenkanal hinein. Diese entspannte Seite von Tokyo kannte ich bisher noch nicht.

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Direkt am Ufer finden sich unterschiedliche, teils winzige und exterm schmale Wohnhäuser in bester unverbauter Lage.


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Nach einer halben Stunde Fahrzeit erreiche ich schließlich die Haltestelle Asakusa. Wo sich der Skytree fotogen spiegelt.

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Das fotogene Gebäude ist übrigens das Hauptgebäude der Asahi Brauerei. Damit versteht man an was der Architekt beim Design gedacht hat. 🍺

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Eine Fahrt mit dem Water Bus durch Tokyo kann ich jedem ans Herz legen. Man bekommt hier eine völlig neue und deutlich entspanntere Perspektive auf diese riesige Stadt.
 

MANAL

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29.05.2010
14.073
8.154
Dahoam
Von der Bootsanlegestelle gehe ich zu Fuß zum Skytree. Die Richtung ist nicht schwer zu finden da er ja nicht übersehbar ist. :)

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Sollte es sich am Eingang stauen gibt es für Touristen einen eigenen Eingang. Soviel ich mitbekommen habe kostet das einen Aufpreis.

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Da nichts los gewesen ist hat man mich netterweise zum normalen Verkauf geschickt mit dem Hinweis dass man so sparen kann und es momentan keine Wartezeiten gibt.

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Mit dem ersten Eintrittsticket geht es zuerst auf 350 Meter, wo sich die große Aussichtsplattform befindet. Will man noch weitere 100 Meter höher muss man dort ein weiteres Ticket kaufen dass einem zum Zugang ganz oben berechtigt.

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Wenn ich schon hier bin, dann ganz nach oben.

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Ganz oben geht es auf einer Gallerie einmal rundrum.

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Der erste Tiefblick runter ist atemberaubend! 450 Meter über den Grund!

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Der Fernblick ist ebenfalls gigantisch. Hier der Blick Richtung "Zentrum".

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Mitten im Bild der Sumidagawa über den ich gekommen bin. In der rechten Hälfte die Hochhäuser um den Hauptbahnhof von Tokyo mit Ginza und Geschäftsviertel.

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Der Asakusa-Schrein.

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Blick nach Shinjuku mit den Hochhauszwillingstürmen des Rathauses auf die man gratis raufkommt.

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Tief unter mir ein Zug.

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Der höchste öffentlich begehbare Punkt von Tokyo.

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Anschließend fahre ich wieder auf die Aussichtsplatform in 350 Meter Höhe.

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Auch von dieser Etage ist die Aussicht auf das Häusermeer von Groß-Tokyo beeindruckend.

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Wenn das Wetter mitspielt ist ein Besuch des Skytress auf jedem Fall was besonderes. Wie voll es hier an Wochenenden oder Feiertage ist weiß ich nicht.

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Von hier fahre ich mit der U-Bahn...

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...zur Ginza und spaziere Richtung Hauptbahnhof.

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Ein Gebäude nur für schlanke Japaner. :)

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Am Bahnhof treffe ich mich mit meinem Cousin der mit dem Shinkansen gekommen ist. Wir gehen gleich in Bahnhofsnähe zum Abendessen.

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Wenn man jemand dabei hat der japanisch lesen und sprechen kann kann man sich auch mal in solche lokale trauen in denen man ansonsten nichts versteht.

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Wir haben uns gemeinsam etliches bestellt und genießen das was wir bekommen. Das Auge isst mit, aber es schmeckt auch hervorragend. Hier eine kleine Auswahl unseres Abendessens.

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Wir essen und ratschen viel und die Zeit geht schnell rum. Danach geht es wieder zum Hauptbahnhof wo er mit dem Shinkansen wieder nach Hause fährt.

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Für mich geht es mit der Yamonote-Linie....

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...die im engen Takt im Kreis um das Zentrum von Tokyo fährt...

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...zurück nach Hamamatsucho zu meinem Hotel.

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Dort lasse ich den Abend mit einer kleinen Nachspeise vom 7Eleven um die Ecke...

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...und schöner Aussicht aus meinem Zimmer ausklingen.

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Im Vordergrund eines der Linienschiffe das über Nacht zu den Inseln südlich von Tokyo rausfährt.
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
30.05.18

Heute ist die Heimreise angesagt. Wie so oft überlegt man sich im Vorfeld wie man am meisten herausholt oder am interessantesten gestalten kann. Dass Airlines ab Japan keine Fantasiegebühren abzocken können ist ein großer Pluspunkt. Der erste Gedanke war ein LH-FÖÖÖÖRST-M&M-Meilenticket sich zu gönnen. Verfügbarkeiten gab es sogar. Nach einigem Überlegen, Rumprobieren und Vergleichen bin ich allerdings wieder davon abgerückt. Ich entschied mich lieber einige Meilen zu sparen und für eine Umsteigeverbindung innerhalb Südöstasiens in Businessclass mit den Meilen zu buchen. Allerdings nicht in eine 5*-Füsselklasse, sondern der richtig guten Businessclass von EVA Air über Taipeh.

Am Abreisetag zeigt sich der Himmel über Tokyo bewölkt. Die Vorboten des schlechten Wetters dass die nächsten Tage Japan erreicht. Glück gehabt, die Tage hier in Japan hatte ich schönes Wetter.

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Mit dem Shuttlebus lasse ich mich wieder nach Hamamatsucho bringen und vor dort geht es hoch zur Monorail nach Haneda. Zur Stoßzeit ist hier einiges los, da manche Monorailzüge unterwegs halten und Pendler zur Arbeit bringen.

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So sehen diese Monorailzüge aus. Japan ist übrigens DAS Land für Monorails mit 9 Linien und an die 100 Kilometer an Strecke.

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Innerhalb von 20 Minuten ist der internationale Terminal von Tokyo-Haneda erreicht. Die Anbindung dieses Flughafens an die Stadt ist hervorragend.

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Der erste Flug des letzten Tickets der Reise führt mich mit der japanischen ANA nach Taiwan.

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Nach Checkin, Sicherheitskontrolle und Ausreise geht es in die ANA Lounge.

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Die internationale ANA Lounge ist sehr großzügig...

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...hat schönen Vorfeldblick...

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...und bietet essensmäßig ebenfalls ausreichend. Hier die Frühstückstheke.

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Für den größeren Hunger gibt es eine eigene Nudelbar...

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...und diverse andere warme Gerichte (auch bereits am Vormittag)...

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...wie dieses typisch japanische Curry.

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Rechtzeitig vor dem Boarding finde ich mich an meinem Busgate im Untergeschoß ein. Dort wie üblich der große Personalauflauf und die obligatorische gemeinsame Verbeugung vor dem Fluggast.

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Ein Forist mit ganz scharfen Augen wird an der Anzeige schon bemerkt haben, dass der Flug nicht nach TPE geht, sondern zum stadtnahen Flughafen TSA von Taipeh.

Auch hier wie immer in Japan kaum Gedränge kurz vor dem Boarding.

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Mit dem Bus geht es auf das Vorfeld zu meinen Flieger. Es handelt sich um die vier Jahre alte Boeing 787-8 mit der Registrierung JA831A.
https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-b787-34496.htm

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Die letzte Boeing 787 der ANA die ich aus solcher Nähe gesehen habe war letzte Woche in einem Museum in der Wüste von Arizona. Ich hoffe diese Maschine ist in einem besseren Zustand. 😄

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Diese Maschine ist mit einer Regional-Businessclass für internationale Flüge innerhalb von Asien ausgestattet. Insgesamt 240 Plätze, davon 42 in der Businessclass.

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Für diese kürzeren internationalen Flüge ist die Kabine mit dem "Business Cradle" genannten Sitz ausgestattet. Liegesitze, die sich nicht horizontal legen lassen und wo man nicht ohne Klettern vom Fensterplatz zum Gang kommt. Für einen 3 Stunden Tagesflug völlig ausreichend.
Für längere Flüge (z.B. nach Europa) gibt es bei der ANA einen deutlich besseren Sitz.

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Angesetzt sind fast genau 3 Stunden Flug.

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Es wird südlich an Japan vorbei geradeaus nach Taiwan gehen.

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Mit 10 Minuten Verspätung gibt es den Pushback.

Flug NH851
HND-TSA 1005-1230
Flugzeit: 3h25

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*Winkewinke*

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Der lange Weg zur Startbahn beginnt. Wir müssen bis zu der Betonkonstruktion im Meer rausrollen. Unter der landenden 777 erkennt man ganz klein eine A320 die weit vor uns zur Startbahn rollt.

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Es ist immer noch ein Stückchen. Die JAL ganz links startet gerade.

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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Über 20 Minuten hat es gedauert bis wir auf der Startbahn stehen und die Triebwerke hochfahren.

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Gleich nach dem Start eine steile Rechtskurve mit Blick zurück auf unsere Startbahn.

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Wir machen im Steigflug einen Halbkreis, rechts von uns der Flughafen Haneda. Vorne die Bahn auf der wir gestartet sind.

Vor dem Triebwerk ein merkwürdiges weißes Konstrukt mitten in der Bucht. Später habe ich herausgefunden, dass es sich dabei um ein Entlüftungsbauwerk des Straßentunnels handelt, der hier mitten unter der Tokyo Bay verläuft.
https://en.wikipedia.org/wiki/Tokyo_Bay_Aqua-Line

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Es geht durch eine dicke Wolkendecke und damit verabschiede ich mich von interessanten Tagen in Japan.

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Auf diesem vergleichsweise kurzem Flug wird gleich mit dem Service gestartet. Es gab die Auswahl zwischen einem japanischen und einem internationalen Menü. Ich habe mich zum Abschluß meiner Tage in Japan für das japanische entschieden.

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Die Wettervorhersage im IFE für den heutigen Tag zeigt dass sich eine Schlechtwetterfront über Japan ausbreitet. Was für ein Glück ich doch die vergangenen Tage hier mit dem Wetter hatte!

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Dementsprechend war draußen außer einem Wolkenmeer nichts mehr von Japan zu sehen.

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2,5 Stunden später reißt es im Sinkflug endlich auf...

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...und eine Viertelstunde vor der Landung...

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...erreichen wir Taiwan.

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Dass wir in tropischen Regionen angekommen sind ist bei einem Blick auf die Quellwolken offensichtlich.


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Bei relativ diesigen Bedingungen geht es...

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...in einer 270° Schleife auf den Endanflug des Stadtflughafens Taipeh Songshan (TSA) rein.

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Der Anflug erfolgt dabei mitten über die Stadt.

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Im Dunst lässt sich links das Wahrzeichen von Taipeh, der Wolkenkratzer "Taipeh 101", bereits erkennen.

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Die letzten Meter.

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Genau nach 3 Stunden Flugzeit erreichen wir diesen übersichtlichen Flughafen.

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Mit 15 Minuten Verspätung stehen wir am Gate.

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Ein relativ ereignisloser und nicht sonderlich besonderer Flug geht damit zu Ende.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Taiwan, ein neues Land für mich.

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Der Rückflug ist zwar auf einem Ticket gebucht und die Ankunft in TSA und der Abflug in TPE gelten als Umstieg. Allerdings lässt sich das Gepäck nicht durchchecken und man muss sich um den Transfer selber kümmern. Also hole ich zuerst mein Gepäck ab und suche mir ein Schließfach um es in der Zeit zu deponieren bis ich am Abend zum TPE rausfahre. In der Zwischenzeit schaue ich mir kurz die Stadt an.

Zuerst wechsel ich etwas Bargeld und suche im Terminal eine Möglichkeit um meine Koffer aufzubewahren und werde bei diesen Schließfächern fündig in die auch mein großes Aufgabegepäck zusammen mit dem Bordtrolley reinpasst. Alle am Flughafen waren sehr hilfsbereit als ich auf der Suche war. Ein erster positiver Eindruck vom Land.

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Anschließend geht es zur U-Bahnstation vom Flughafen, wo ich mir eine Tageskarte kaufe. Der Flughafen ist dankenswerterweise nur wenige Stationen vom Zentrum entfernt und war deshalb auch meine Wahl. So spart man sich ewiges hin- und herfahren.

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Mit einmal Umsteigen...

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...geht es zum "Taipeh 101". Es ist mit 508 Metern das höchste Gebäude Taiwans und gegenwärtig das elfthöchste Gebäude der Welt.

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Im "Fuß" des Wolkenkratzers ist ein großes Einkaufszentrum mit den üblichen langweiligen Luxusketten.

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Ich habe Glück, es ist gerade sehr wenig los und es werden nur 5 Minuten Wartezeit angekündigt. Mit 600 taiwanesischen Dollar (ca. 17 EUR) kein günstiges Vergnügen. Aber so oft kommt man hier nicht vorbei.

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Nach kurzer Wartezeit geht es mit dem Aufzug in den 89. Stock hoch. Der Aufzug war zu dem Zeitpunkt der schnellste Personenaufzug weltweit und findet sich im Guinessbuch der Rekorde. Ob das nach wie vor so ist weiß ich nicht.

Es geht spürbar rasant (Druck auf die Ohren) mit 1010 m/min (ca. 60 km/h) nach oben wie man am Display sehen kann.

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Nach gerade mal 37 Sekunden ist man vom 5. Stock auf der Aussichtsetage im 89. Stock angekommen.

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Die Aussicht aus ca. 380 Meter Höhe ist beeindruckend, auch wenn das Wetter gerade sehr diesig und die Sicht recht schlecht ist.

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Tief unten erkennt man die Autos auf der Straße.

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Wohnsiedlungen in Taipeh.

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Ein seltsam gewundenes Hochhaus.

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Blick zum Zentrum.

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Links nähert sich ein massiver Regenschauer. Über eine Stunde verbringe ich auf dem Aussichtsdeck und genieße die unterschiedlichen Stimmungen. Der Besuch hat sich auf jedem Fall gelohnt.

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Hier oben findet sich auch das 660 Tonnen schweren Ausgleichgewicht samt Dämpfer, um Bewegungen des Gebäudes durch Wind und Erdbeben zu verringern.

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Wegen der starken Regenschauer ist die Außenplattform im 91. Stock leider an diesem Tag geschlossen.

Als ich nach dem Runterfahren unten aus dem Gebäude komme geht gerade der nächste tropische Wolkenbruch runter. Ich gehe deshalb nochmal ins Gebäude und entdecke im Keller einen größeren Supermarkt, wo ich mich mit ein paar Souvenirs für zuhause eindecke.

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Als ich nach den Einkäufen wieder rauskomme scheint sogar die Sonne. Es ist jetzt noch feucht-heißer als vorher. Dafür kann ich noch ein schönes Foto vom Wolkenkratzer machen.

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Danach fahre ich mit der U-Bahn zur nächsten Sehenswürdigkeit in Taipeh, der Chiang-Kai-Shek-Gedächtnishalle.
https://de.wikipedia.org/.../Nationale_Chiang-Kai-shek...

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Neben dem Haupttor finden sich zwei große Gebäude an den Seiten, der Nationalen Konzerthalle auf der einen (hier im Bild) und dem Nationaltheater auf der anderen Seite.

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Gegenüber vom Haupttor die Gedenkhalle.

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Im Inneren findet sich eine Statue von Chiang-Kai-Shek, dem ehemaligen langjährigen Präsidenten und Militärmachthaber von Taiwan. Eine ganz saubere Vergangenheit hat auch er nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chiang_Kai-shek

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Anschließend beschließe ich, dass es mir mit Sehenswürdigkeiten und Taipeh reicht und fahre wieder zurück zum Stadtflughafen. Das feucht-heiße Klima macht einem ziemlich kaputt.

Insgesamt habe ich aber einen positiven Eindruck von Taipeh mitgenommen. Es ist wie China, nur sauber und zivilisiert. Die Leute drängeln nicht, es stinkt nicht und es liegt kaum Dreck herum. Irgendwann muss ich mir Taiwan mal genauer anschauen.

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Zurück am Flughafen werfe ich zuerst einen Blick auf die frei zugängliche und kostenfreie Besucherterasse.

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Viel ist nicht los, aber eine 25 Jahre alte MD-82 der FAT (Far Eastern Air Transport) macht sich gerade auf.

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Bei der Flughafen-Information bekomme ich diese gesammelten Infos über den Shuttlebus zwischen beiden Flughäfen in Taipeh.

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Die Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Terminal. Man sollte sich nur vorher informieren in welchem Terminal man anschließend abfliegt um seinen Koffer ins richtige Gepäckfach zu stellen.

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In der Dämmerung geht es durch Taipeh wo man das typische Verkehrschaos in Südostasien mit all den Motorroller erleben kann.

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Zu dritt auf dem Moped. 🐶

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Anschließend geht es über einen mehrstöckigen Highway in das 30km westlich gelegene Taoyuan wo der internationale Flughafen liegt. Dieser lässt sich auch über eine Zugverbindung erreichen. Vom TSA aus ist der direkte Express-Bus allerdings die bequemere Variante weil man mit den Koffern nicht weiter umsteigen muss.

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Nach 50 Minuten Fahrzeit ist TPE erreicht.

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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Business-Checkin am TPE.

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Nach der Sicherheitskontrolle geht es rauf zu den Lounges.

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Hinter der Loungetür bietet EVA Air zwei getrennte Lounges an. Zur Linken "The Star" für alle Business Class Gäste und Star Alliance Gold Member...

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...und zur Rechten "The Infinity", eine Lounge in die man nur mit Business Class Ticket von EVA Air reinkommt. Da etwas exklusiver, gehe ich erstmal da rein.

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"The Infinity" ist eine normale Lounge mit recht ungewöhnlichen Designelementen.

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Knallige Beleuchtungen, gewagte Muster, nicht das übliche dezente Design.

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Das wichtigste ist für mich erstmal die Dusche nachdem ich einen Nachmittag bei feucht-heißen Temperaturen durchgeschwitzt habe. Nach einer angenehmen Dusche und frischer Kleidung fühlt man sich schon deutlich besser.

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Um die Dusche zu benutzen bekommt man beim Empfang gegen die Bordkarte eine elektronische Karte um die Dusche abzusperren.

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Anschließend esse ich noch etwas, halte mich aber zurück, da ich im Flugzeug ja auch noch ein Abendessen bekomme. Die Auswahl und Qualität der Loungespeisen ist hier eher durchschnittlich und nichts erwähnenswertes.

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Da es noch einige Zeit bis zum Abflug ist verlasse ich die Lounge und spaziere durch das Terminal.

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Nebenan ist die Silverkris Lounge von Singapore Airlines in die ich als *G auch Zutritt hätte, aber leider ist sie schon zu. Angeschaut hätte ich sie mir ganz gerne.

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Ich gehe los Richtung Gates, die auf beiden Seiten des Terminalgebäudes angeordnet sind.

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Interessant ist, dass der Flughafen für jedes Gate ein anderes Thema hat. Hier eines mit "Hello Kitty", einer Comicfigur die besonders in Asien sehr beliebt ist.

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Das ganze Gate ist mit "Hello Kitty"-Motiven ausgestattet. EVA Air hat sogar mehrere "Hello Kitty"-Flugzeuge in denen im Flugzeug auch das Motiv in verschiedensten Varianten zu finden ist.

Ursprünglich war der "Hello Kitty"-Flieger für meinen Flug heute Abend geplant, allerdings wurde das einige Wochen vorher geändert und die "Hello Kitty" Flieger sind nun nach Los Angeles unterwegs.

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Ein anderes Themengate das sich mit der Luftfahrt und Flugphysik beschäftigt.

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Flugmechanik für Fluggäste
😉


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Ein ewig langer Gang.

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Ein "Musik-Gate"
🙂


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Schließlich sehe ich auf einem Plan die Struktur des Flughafens. Rechts das rosafarbene ist das Terminal 2 in dem EVA Air zu finden ist, links das Terminal 1. Drüber und drunter zwei lange Korridore an denen außen die Gates sind. Die Zeitangaben kommen übrigens ganz gut hin.

Da ich ausreichend Zeit habe entscheide ich mich einmal die Runde über das Terminal 1 zu gehen. Bißchen Bewegung vor einer Langstrecke schadet nichts.
🙂


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Ein "sportliches" Gate.

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Insgesamt ein schöner Flughafen in dem sich auch Ruhegelegenheiten für Statuslose finden.

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Was man sich darunter vorstellen kann? Klingt irgendwie schmerzhaft.

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Knapp eine dreiviertel Stunde benötige ich für den Rundgang und kehre wieder zurück zu den EVA Lounges.

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Diesmal biege ich nach links ab und schaue in "The Star" rein.

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Diese Lounge ist deutlich dezenter und konventioneller eingerichtet.

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Große Unterschiede außer dem Design erkenne ich nicht. Auch die Speisenauswahl sieht identisch aus.

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Ganz nett ist diese Eisbox wo man sich bedienen kann
😉


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In dieser Lounge bleibe ich und verbringe die restliche Wartezeit mit Internet surfen und lesen bevor ich zum Abfluggate aufbreche.
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Kurz vor 23 Uhr schaue ich zu meinem Gate C5....

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...und warte die wenigen Minuten bis zum Boarding. Mein Flug ist übrigens BR 87 nach Paris.

Eigentlich wollte ich den Flug nach Wien und hatte auch bei der Buchung über M&M Verfügbarkeiten gefunden. Beim Reservieren über die Hotline war aber leider auf dem Anschluß von VIE nach MUC keine Verfügbarkeit mehr. Erst mit langer Wartezeit hätte es am Abend eine Möglichkeit gegeben. Daher habe ich die Alternative über Paris abgefragt und dort auch einen Platz gefunden und dort gab es einen vernünftigen Weiterflug nach München.

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EVA Air BR 87
TPE-CDG 2340-0730+1
Flugzeit: 13h50

Es geht an Bord der B-16706, einer 11 Jahre alten Boeing 777-300ER. EVA Air fliegt mit insgesamt 30 Maschinen dieses Typs ihre interkontinentalen Ziele an.

https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-b777-33750.htm

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Bei EVA Air nennt sich die Business Class "Royal Laurel" Class.

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Die Business Kabine ist in der sogenannten "Reverse Herringbone" 1-2-1-Anordnung ausgestattet die sich auf zwei Kabinen aufteilt.

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Mein Platz 6K ist in der vorderen Kabine in der letzten Reihe am Fenster rechts. Insgesamt ein Sitz der mehr recht gut gefällt.

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Jedem Fensterplatz stehen zwei Fenster zur Verfügung, die man im Gegensatz zur "normalen Fischgräten"-Anordnung (wie z.B. bei Air New Zealand), ohne Verrenkung erreichen kann. Optimal zum rausschauen ist diese Anordnung zwar auch nicht, aber für einen Nachtflug reicht es.

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Der Monitor wird vor einem aus der linken Trennwand rausgeklappt. Darunter der Ottomane und die Aussparrung für die Füsse wenn man den Sitz zum Bett runterfährt.

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Rechts eine Konsole mit Fernbedienung und Anschlüssen.

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Schaut man nach links geht der Blick in den Gang und die Sitze in der Mittelreihe. Allerdings sind die Trennwände ausreichend hoch und die Reihen so angeordnet, dass noch einigermaßen Privatsphäre bleibt. An die Sky Suite Sitze von JAL kommt auch dieser Sitz nicht ran.

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Der Blick raus von Platz 6K Richtung Triebwerk und Flügel.

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EVA Air bietet seinen Gästen in der Royal Laurel Business Class ein überdurchschnittliches Produkt, dass an manche First Class rankommt. Dazu gehört neben einem guten und bequemen Schlafanzug in einem Stoffbeutel...

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...auch dieses Amenity Kit in Form eines kleinen Rimowa-Köfferchens. EVA Air war meines Wissens nach die einzige Airline die dieses Köfferchen in der Business Class verteilt.

Diese schönen blau-metallic Köfferchen gab es allerdings nur auf Flüge ab Taipeh. Auf den Rückflügen wurde ein anderes verteilt.

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Pre-Departure-Drink. War glaube ich Ananas-Saft.

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Anschließend wurde ein Menü ausgeteilt und nach den Essenswünschen gefragt. Leider hat man danach das Menü wieder eingesammelt.

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Das IFE kündigt eine Flugzeit von 13h26min an.

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Genau um Mitternacht Ortszeit verlassen wir mit 20 Minuten Verzögerung das Gate.

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Ein paar Flugzeuge auf dem Vorfeld. Einmal eine "fette" FAT MD-82 und ein A320 von Tiger Airways.

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Bei ziemlicher Dunkelheit rollen wir zur Startbahn.

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Um diese Uhrzeit fliegen noch einige weitere Langstreckenmaschinen ab. So auch eine weitere 77W von EVA Air direkt vor uns.

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Lineup Runway 23L.

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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Um 00:15 Uhr heißt es für uns "Take-off".

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Taipeh war ein interessanter kurzer Stop wohin sich eine eigene Reise sicher auch lohnt.

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Der Start erfolgte in südwestlicher Richtung. Wir drehen in einer 180°-Rechtskurve auf das Meer hinaus und passieren im Steigflug nocheinmal den Flughafen.

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Im Kabineninneren wurde das Licht gedimmt und der schöne Sternenhimmel aktiviert.

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Bereits eine halbe Stunde nach dem Start wird die Kabine nochmal aufgehellt und der Essensservice mit einem Appetizer gestartet.
"Red Capsicum Jelly with Chees Avocado and Asparagus Foie Gras Mousse" laut Speisekarte.

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Während der erste Getränkeservice gereicht wird passiert es und eine Stewardess kippt mir von ihrem Tablett ein Glas Tomatensaft (das nicht für mich war
😉
) drüber. Das Resultat: Pullover und Hose haben das meiste abbekommen und auch die Kamera hat einige Spritzer. Sitz und Konsole haben den Rest geschluckt.

Sofort sind gleich mehrere Flugbegleiter mit Servietten bei mir und entschuldigen sich mit tiefsten Verbeugungen für dieses Missgeschick. Die Kleidung ist nicht das Problem, ich bin auf dem Heimflug und habe noch den zweiten Satz im Handgepäck den ich mir gleich darauf anziehe. Mehr Sorgen mache ich mir um die Kamera, bei der ich mit Servietten möglichst viel vom Saft rausputze und hoffe dass die Elektronik nichts abbekommen hat. Nachdem ich 3 Jahre später immer noch mit der Kamera fotografiere hat sie das wohl gut überstanden. ;-)

Sollte nicht passieren, passiert aber trotzdem. Auch die Flugbegleiter sind nur Menschen und es tat denen wirklich leid. Glaube für die war es schlimmer als für mich
😉


Während ich mich im sehr geräumigen Klo umgezogen habe, wurde mein Platz gesäubert und eine Decke über den Sitz ausgebreitet damit ich trocken sitze. Schließlich beginnt der Essenservice.

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Die schönen Salz- und Pfefferstreuer.

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Als wir uns nach 1 1/4 Stunden Flugzeit der japanischen Hauptinsel Kyushu nähern...

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...wird die Vorspeise serviert: "Marinated Prawn and Cajun Spiced Scallop with Orange Duck Terrine"

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Als Hauptspeise wähle ich "Roasted Rack of Lamb Cutlet with Thyme Jus, Mixed Vegetables, Potato Gratin". War vorzüglich! 😋

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Zum Abschluss die Nachspeise.

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Nach gerade mal einer dreiviertel Stunde ist das Abendessen um und alles abgeräumt. Bei einem Mitternachtabflug eine gute Sache, weil doch die meisten schon müde sind und möglichst schnell ins Bett wollen. Gibt genügend Airlines die auf kurzen Transatlantik-Nachtflügen 2 Stunden brauchen bis endlich abgeräumt ist...

Für die Nacht wird Wasser verteilt. In der Business Class gibt es bei EVA Air das "Fiji"-Wasser. Über Sinn oder Unsinn Wasser vom anderen Ende der Welt herumzufliegen kann und sollte man diskutieren.

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Zwei Stunden nach dem Abflug lasse ich meinen Sitz zum Bett umbauen...

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...und lege mich hin.

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Ein Blick raus zeigt ein paar Lichter von Fischerbooten im japanischen Meer und bereits erstes Dämmerlicht am Horizont dabei ist es gerade einmal 3:30 Uhr Ortszeit in Japan.

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Auf Höhe von Niigata biegen wir schließich nach Nordwesten nach Russland und auf direktem Kurs nach Europa. China haben wir damit umflogen.

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Ein letzter Blick auf die Dämmerung des Polartags...

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...und ich lege mich unter dem (künstlichen) Sternenhimmel schlafen.

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Mit wenigen Unterbrechungen schlafe ich über 6 Stunden durch und werde über dem russischen Polarmeer wieder wach. Ein gutes Zeichen für den Sitz zumal die 777 keine sonderlich ruhige Kabine hat und ich im Flieger eher schlecht als recht schlafe.

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Draußen ist (Polar-) Tag und leider eine dicke Wolkendecke.

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Da ich wach bin lasse ich mir einen Matcha Milk Tea bringen (sowas würde ich mir überall an Bord wünschen!) und schau mich ein bißchen im IFE um.

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Ich bin zwar nicht sonderlich hungrig, erinnere mich aber, dass es auf diesem Flug ein paar Sachen gibt die man laut Menükarte jederzeit bestellen kann. Dazu gehört neben Instant Nudeln auch ein Beef Burger. Da ich neugierig bin bestelle ich ohne große Erwartungen den Burger quasi zum Frühstück.

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Recht bald wird er mir serviert und ich bin richtig positiv erstaunt über Geschmack und Qualität! An Bord eines Flugzeugs hätte ich sowas nicht erwartet! Er hat gut geschmeckt, war frisch zubereitet und sogar die Kartoffeln waren sehr schmackhaft.

Eine Empfehlung für jeden der Burger mag!

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Während ich ein Buch lese geht es langsam nach Europa rein. Hier sieht man gut den Haken um China herum. Noch sind es etwas über 3 Stunden Flugzeit.

Das schätze ich an diesen Langstreckenflügen >12 Stunden. Man hat genügend Zeit zum Essen, Schlafen, Filmschauen und Lesen. Alles kann man ausgiebig machen ohne auf die Uhr schauen zu müssen. Entspannung pur. Aber alles nur solange man nicht eingepfercht in der whY hocken muss.

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In der Kabine ist es noch dunkel, auch wenn schon etliche Passagiere wach sind.

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Während wir die baltischen Staaten überfliegen...

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...wird die Kabine aufgehellt und das Frühstück beginnt.

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Ich entscheide mich für die westliche Option die mit einer Obstplatte startet.

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Nach dem Burger knapp 2 Stunden vorher habe ich nicht allzuviel Hunger und lasse sowohl die Bohnen, als auch die Wurst der warmen Komponente weg. Diese sehr britischen Frühstückskomponenten müssen nicht sein.

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Die Kabinenchefin schaut nochmal vorbei und entschuldigt sich nochmals wegen des Missgeschicks mit dem Tomatensaft am Abend und überreicht mir neben zwei Laundry-Voucher einen 50 USD Voucher von EVA Air.

Auch wenn ich die Voucher nicht genutzt habe (bin seither nicht mehr mit BR geflogen) eine nette Geste. Da die Kamera keine Schäden davon getragen hat und ich meine Wäsche zuhause sowieso in die Waschmaschine gesteckt habe ist auch nichts passiert.

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Deutschland ist erreicht.

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Aber es wird nur überflogen, es geht ja nach Frankreich weiter.

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Betrieb am morgendlichen mitteleuropäischen Himmel...

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...eine A318 von Air France quert direkt über uns (vermutlich 1000 Fuß höher). Perfekte Entfernung und gute Beleuchtung für ein eher ungewöhnliches Foto bei der man im hochauflösenden Originalfoto sogar die Registrierung F-GUGG beim Reinzoomen lesen kann.

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Das letzte Flugstündchen hat geschlagen.

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Sinkflug auf Paris.

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Wir fliegen nördlich an Paris vorbei um Richtung Osten zu landen...

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...wodurch sich im Landeanflug...

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...ein schöner Blick auf Paris ergibt.

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Vorbei am Flughafen LeBourget wo alle zwei Jahre die Paris Airshow stattfindet...

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...ist der Charles de Gaulle Airport von Paris erreicht.

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Mit 8 Minuten Verspätung landen wir um 7:38 Uhr auf der Runway 09L nach13h24min, also fast genau wie vorher berechnet.

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Draußen ist es recht feucht und warm, die kalten Kabinenfenster beschlagen sofort.

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Um 7:50 Uhr stehen wir am Gate. Unmittelbar daneben ein A380 von Thai Airways. Genau auf diesem Flug bin ich 4 Jahre zuvor von Tokyo damls über Bangkok in Paris angekommen.
😉


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Beim Aussteigen bietet sich ein letzter Blick auf meine Maschine.

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Fazit der Business Class von EVA Air:
Eindeutig eine der besten Business Class Kabinen. Ein hervorragender Sitz und guter Service. Nicht so perfekt und steril wie bei Singapore Airlines, dafür herzlicher wie ich es bei Thai erlebt hatte.

Für mich insgesamt eine "Business Plus", ähnlich wie JAL deren Sky Suite Sitz für mich nach wie vor der Maßstab in der Business Class ist.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Business Class Gäste von BR bekommen beim Aussteigen einen Fast Track Voucher für die Immigration.

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Ich verlasse aber noch nicht den Transitbereich, sondern gehe direkt zur Star Alliance Lounge...

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...um dort die nächsten paar Stunden Wartezeit zu verbringen, bis um 12:10 Uhr mein Lufthansa Flug nach München geht. Die Star Alliance Lounge ist deutlich angenehmer und bietet mehr als der düstere "Senator-Keller" von Lufthansa.

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Zwei Stunden später reise ich durch die fast leere Immigration in die EU ein und gehe zu meinen Abflugbereich für den Weiterflug nach München.

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Kurz noch ein Blick in die düstere Senator-Lounge im Keller und dann steht schon mein A320 von Lufthansa für den Heimflug nach München da.
Die gerade mal ein Jahr alte D-AIWA (noch ein "alter CEO") wird mich nach München bringen.
https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-a320-7681.htm

Lufthansa LH2229
CDG-MUC 1210-1335
Flugzeit: 1h25

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Über die 27L geht es wieder raus aus Paris.

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Nachdem schon der NEK-Klappsitz unbequem und eng ist und sich nicht von der Eco unterscheidet (außer dem freien Mittelsitz) gibt es zumindest ein Tablett mit undefinierbaren Essen um zu zeigen, dass man in der Business Class einer (Möchtegern-) 5*-Premiumairline unterwegs ist. Man muss sich umgewöhnen und sich in Bescheidenheit und Demut üben wenn man aus der Ferne kommt, in der Fliegen noch was besonderes ist, wieder nach zuhause zurückkommt.

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Über dem Elsass zeigen sich dicke Gewitterzellen, die im Laufe des Tages noch über ganz Deutschland ziehen und einiges an Schäden anrichten werden.

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Bei Worms wird der Rhein überflogen.

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Vorbei an Nördlingen.

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Nördlich an Freising geht es am Flughafen München vorbei nach Osten.

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Eindrehen in den Landeanflug über Niederbayern.

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Und schließlich die Landung in München mit einer viertel Stunde Verspätung.

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Genau 2 Wochen nach der Abreise bin ich wieder zuhause und eine interessante und abwechslungsreiche kleine Weltumrundung geht damit zu Ende. Verrückte Reise, aber Spaß hat sie gemacht.

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Meine Weltumrundung auf der Karte.

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Und eine Auflistung aller Flugsegmente mit den direkten Entfernungen zwischen den Orten. Da gerade der Flug von TPE nach CDG deutlich länger war, dürften die 40000 Flugkilometer locker überschritten worden sein.

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Eine interessante Randnotiz ist, dass mit Ausnahme der innereuropäischen Flüge die Weltumrundung zwischen Frankfurt und Paris ausschließlich mit Boeing-Flugzeugen erfolgt ist. Im Gegenzug waren alle drei innereuropäischen Flüge auf Airbus-Maschinen. Dies ist Zufall und war nicht beabsichtigt, zumal ich eigentlich Airbus-Flieger angenehmer finde.

Bei der Planung im Vorfeld hatte ich dennoch versucht auch MUC-FRA und CDG-MUC irgendwie mit Boeing-Flugzeugen hinzubekommen (wenn schon, denn schon
😉
), was mir aber nicht mit vertretbaren Kosten möglich war.


Damit geht mein Reisebericht zu dem VFT-Event und meinem anschließenden "Heimweg" zu Ende. Ich hoffe euch hat es gefallen.
 

Axwell D

Erfahrenes Mitglied
14.06.2019
964
1.190
CGN
Vielen Dank für den tollen Reisebericht! Es war echt super interessant dich auf der Reise zu begleiten und nun habe ich umso mehr Lust auch endlich mal nach Japan zu gelangen. Dieses Jahr wird es aber dann erst einmal Osteuropa, nach dem die Ferne doch noch eine Weile länger so fern bleiben wird.
 
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Erfahrenes Mitglied
02.08.2016
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Wieder zurück am Hauptbahnhof von Kyoto. Es ist früher Nachmittag und noch ausreichend Zeit was anzusehen. Da ich ausreichend Tempel und Kultur für diesen Tag konsumiert habe fällt meine Entscheidung auf das Eisenbahnmuseum in der Nähe vom Bahnhof.

Auf dem Wegweiser im Bahnhof ist es bereits angeschrieben.

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Es geht in westlicher Richtung entlang der Bahnanlagen und durch einen Park. An den meisten Ecken sind Wegweiser angebracht, ansonsten hilft ein Blick in GoogleMaps.

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Nach ca. 20 Minuten Fußmarsch, also ca. 2 Wegkilometer, erreiche ich den Haupteingang.

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Der Eintritt beträgt zu diesem Zeitpunkt 1200 JPY (ca. 10 EUR).

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Das Museum zeigt viele Meilensteine der japanischen Eisenbahngeschichte. Darunter mit dem Shinkansen Serie 0 wohl einen der bekanntesten Züge überhaupt.

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Neben den Fahrzeugen im überdachten Außengelände gibt es eine große Halle.

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Gestern habe ich ihn noch in Okayama im Betrieb gesehen, steht hier ein Triebkopf des Shinkansens der Serie 500 im Museum herum.
🙂


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Eine auf Hochglanz polierte EF66.

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Für mich war die Shinkansen Serie 100 die schönste, sowohl von der Form, als auch von den Farben her.

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Aber letztendlich entscheidet die Aerodynamik was für einen Hochgeschwindigkeitszug die sinnvollste Form ist. Und die Reduzierung des "Tunnelknalls" führte nun mal zu den etwas seltsam aussehenden Nasen der neuesten Shinkansen-Baureihen.

Neben vielen anderen Ausstellungsstücken und diversen Exponaten (leider ist die meiste Beschreibung im Museum nur auf japanisch) kommt man in einer oberen Etage auf eine Dachterasse.

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Von hier hat man eine Aussicht über die Bahnanlagen westlich von Kyoto Hauptbahnhof.

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Ein klassisches Bild für Kyoto, der Shinkansen (hier die aktuelle Serie 700A) und die Pagode des Toji-Tempels. Über die Jahrzehnte wurde die Sicht vom Shinkansen zu der Pagode immer mehr zugebaut.

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Von der Dachterasse kommt man rüber zur Drehscheibe mit dem Rundlokschuppen in dem etliche Dampfloks ausgestellt werden.

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Zudem bietet das Museum auf einem ca. 500 Meter langen Gleis Fahrten mit einer ihrer funktionsfähigen Dampfloks an.
Für Pufferküsser sicher ein Traum. Ich bin allerdings für das Dampflokzeitalter und allgemein alter Technik weniger empfänglich.

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Nach dem Museum gehe ich wieder zurück zum Hauptbahnhof und nehme den Shuttlebus zum Hotel.
Dort bekomme ich ein wunderschönes nagelneu renoviertes Zimmer.

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Der Naßbereich ist designermäßig beeindruckend.

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Die Aussicht bietet nicht ganz so viel, aber deswegen ist man ja nicht in Kyoto.

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Zum Abendessen gehe ich Richtung Stadtzentrum wo es viele Restaurants und Einkaufspassagen gibt.

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Fündig werde ich in einem kleinen Sushirestaurant.

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Ich bestelle diesen Teller, der so gut schmeckt wie er aussieht. 😋

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Zusätzlich ordere ich noch eine Auswahl an besonders guten Stücken.

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Für den Rückweg nutze ich die U-Bahn und beende damit den ersten von zwei Tagen hier in Kyoto.

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Sehr schöner Bericht. Steigert schon meine Vorfreude auf unsere Reise im nächsten Jahr.