Im M Club des Marriott Athens letztes Wochenende eine neue Qualität des Hamsterns beobachten können:
Ich wunderte mich schon, wie oft dieser übergewichtige Herr mit prall gefüllten Tellerchen vom Büffet an seinen Platz zurückkehrte. Irgendwan konnte ich aber das genaue Ritual beobachten:
Von dem Berg Hackfleischbällchen, die er sich jeweils auf den Teller geladen hatte, wurden 1-2 gegessen. Dann wurde ein MacBook aus der mitgeführten großen Ledertasche geholt, auf dem Schoß aufgeklappt. Anschließend wurde ein Plastikbehälter aus jener Ledertasche geholt, auf die Tastatur des Macbook und somit zwischen seinem breiten Bauch und dem aufgeklappten MacBook-Display gestellt, was somit nur seitlich (u.a. für mich) einsehbar war. Dann bemühte er sich, den Deckel des Plastikbehälters möglichst unauffällig zu öffnen, nahm den Teller und beförderte die Hackfleischbällchen vom Teller in den Plastikbehälter. Anschließend wurde unter etwas Anstregung der Deckel des Behälters wieder möglichst geräuscharm geschlossen, bevor dieser und anschließend auch das MacBook wieder in der Tasche verschwanden.
Nach mehreren Runden war der Behälter, dessen Volumen ich auf ca. zwei Liter schätzen würde, prallvoll mit Hackfleischbällchen. Dazu muss ich sagen, dass die erste Fuhre Hackfleischbällchen vom Büffet ganz ordentlich schmeckten. Die später aufgefüllten Exemplare erinnerten an sehr schlecht frittierte Köttbullar, von denen ich nie im Leben einen Wochenvorrat aus der Lounge klauen wollen würde.
Am Folgetag kam jener Herr, der übrigens griechisch sprach und mit dem Lounge-Mitarbeiter schäkerte, erst kurz vor Ende des Essensangebotes und diesmal ohne seine Ledertasche. Aber das hinderte ihn nicht, sich neben der Kaffeemaschine einen großen Pappbecher zu nehmen, um diesen mit Chicken Nuggets am Büffet zu befüllen. Als er dann kurz darauf einen zweiten Pappbecher mit nahezu dem gesamten Baklava-Angebot befüllte, konnte ich nicht an mir halten und ihm einen leicht ironischen Daumen nach oben zeigen.
Er nahm einen seiner Ohrhörer aus dem Ohr und fragte etwas irritiert und latent unfreundlich, was ich wolle. Ich antwortete nicht minder ironisch, dass ich das super finden würde, weil es ja ohnehin weggeworfen werden würde. Er tat so, als ob er nicht wüsste, wovon ich sprach.
Anschließend überlegte ich, warum jemand sich so ein minderwertiges Loungeessen um jeden Preis in übertriebenen Mengen sichern sollte, und kam zu dem Schluss, dass der arme Mann wohl an Kleptomanie leiden dürfte. Mein Mitleid hat er aber so oder so, entweder weil er Kleptomane ist oder sich abartige Mengen frittierten Abfallfleisches reingeschoben hat.