Für den Kunden zählen aber die selbst erlebten Erfahrungen, nenne es ruhig abfällig Anekdoten. Warum es nicht klappt bei der LHG ist mir eigentlich egal, auf zahlreichen in letzter Zeit abgeflogenen Flügen hat das Modell, wenn es eines gibt, aber nicht funktioniert.
Was heißt, wenn es eins gibt? Meinst Du, da sitzt ein MA, der acht Stunden vor Abflug die Passagierliste durchgeht und dann nach einem Regelbuch entscheidet, was geladen werden soll? Ist doch völlig absurd! Natürlich wird das durch einen Algorithmus gesteuert, der auf einem Modell basiert.
Und ich nenne es nicht abfällig Anekdoten, sondern riet lediglich davon ab, von Anekdoten zu verallgemeinern. Einzelerfahrungen können nun sehr stark davon abweichen, wie ein System funktioniert. Vielleicht hast Du verzerrte Erinnerungen (das wäre nicht untypisch, ein Stichwort wäre "availability heuristic"). Vielleicht hast Du sehr ungewöhnliche Präferenzen oder buchst sehr viel öfter extrem kurzfristig um als der Durchschnittspax. Vielleicht hast Du einfach Pech gehabt.
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Wir haben ja gesehen auf Basis unseres Spielzeug-Modells, dass Restwahrscheinlichkeiten von 5% zu sehr viel Lebensmittelabfällen führen. Ich würde davon ausgehen, dass LH etwas höhere Wahrscheinlichkeiten, dass Paxe nicht ihre Erstwahl bekommen, akzeptiert.
Insofern verspricht Vorbestellen durchaus Besserung. Allerdings wiederhol' ich noch mal, dass LH extrem viele Umsteigepaxe in FRA und MUC hat und Catern von Wunschessen für die Langstrecke nun mal 6 oder 8 Stunden Vorlauf braucht. Ich denke durchaus, dass das in der C in vielleicht 10% der Fälle schiefgehen wird, weil Paxe selbst kurzfristig umbuchen oder aufgrund von Unregelmäßigkeiten umgebucht werden. Im Endeffekt gewinnt man vielleicht was, aber ein Paradigmenwechsel ist das im Großen und Ganzen betrachtet nicht...