Einkaustour mit der Kreditkarte in einer ostdeutschen Kleinstadt:
Im Schuhgeschäft 1 (Deichmann):
Da nur Kleinkram für unter 25 Euro eingekauft, freue ich mich über das kontaktlose KK-Terminal, was auch tatsächlich aktiv war. Die Kassiererin bittet mich zwar, die Karte zu stecken, aber ich ignoriere es und halte sie links an das Terminal. Die ältere Kassiererin wundert sich kurz, dann meint sie: ich bin gespannt, was jetzt passiert, kontaktlos hatten wir hier noch nie. Dann kommt der Bon und die Bestätigung, dass alles geklappt hat. Die Mitarbeiterin ist regelrecht begeistert, wie schnell und problemlos das doch funktioniert. Ich bemerke noch, dass das eine vergleichsweise langsame Zahlung war, normalerweise geht es ohne Wartezeit. Sie antwortet, das liege sicher an dem alten Kassensystem, im Lager stehe schon das neue, das würde demnächst aufgebaut. Top!
Modegeschäft 1 nebenan:
Der Einkauf liegt über 25 Euro, und auch hier wartet ein kontaktloses Terminal auf seinen Ersteinsatz. Die Kassiererin (ebenfalls älter) schaltet es frei, bittet mich einzustecken und beschäftigt sich zwischenzeitlich mit etwas anderem. Als sie wieder hinschaut, verarbeitet das Terminal gerade die Zahlung, ohne dass meine Karte drin steckt. Ich ernte verstörte Blicke und erkläre ihr, dass das eine kontaktlose Zahlung sei. Dann kommt auch schon die PIN-Eingabe, und die Kassiererin stellt richtig fest, dass nun ja keine Unterschrift mehr nötig sei. Auch sie freut sich darüber, zum ersten Mal eine kontaktlose Zahlung erlebt zu haben. Ich sage ihr noch, dass die Karten in der Region wohl selten sind, weil Sparkassen und VR-Banken so etwas nicht ausgeben. Auch hier: top gelaufen, die älteren Mitarbeiter nehmen die Technik offensichtlich gut an.
Modegeschäft 2:
Der Einkaufswert liegt über 25 Euro, ein veraltetes Terminal langweilt sich an der Kasse. Obwohl keine KK-Logos zu sehen sind, wird Mastercard akzeptiert. Die junge Kassiererin besteht aber darauf, dass ich die Rückseite des Bons unterschreibe, weil da ja ein Unterschriftenfeld sei. Ich erkläre ihr, dass das nur für Lastschrift sei und ich mich bereits mit der PIN hinreichend legitimiert hätte, aber sie besteht weiter auf die Unterschrift. Schließlich gibt sie auf und meint zum Abschied, sie hätte von Kartenzahlungen keine Ahnung. Immerhin sieht sie das ein. Nun ja...
Schuhgeschäft 2 (privat):
EC-Karten werden nicht angenommen, das Terminal ist kaputt. Ein Schild an der Kasse weist darauf hin. Ein älterer Herr will vor mir bezahlen, mit einem 100 Euro-Schein. Die Kassiererin schickt ihn wieder weg, so große Scheine dürfe sie nicht annehmen. Anweisung vom Chef. Vielleicht könne er in einem anderen Geschäft in kleinere Scheine wechseln, ansonsten gäbe es auch noch einen Sparkassenautomaten. Der Mann kommt nach einer Weile tatsächlich mit zwei 50 Euro-Scheinen wieder und rundet die Rechnung von 75 auf 80 Euro auf. Ob das als Spende für die Reparatur des Kartenterminals zu sehen war?
