Kleine Flugzeuge sind immer noch sicherer als Autos:
Wie immer, sind pauschalisierte Aussagen je nach Interpretation auch schlicht falsch.
Gemäß einer Studie aus den 90ern ereignet sich mit etwa jedem siebten Segelflugzeug ein tödlicher Unfall. Bei Autos nicht mal bei jdem tausendsten.
Natürlich sind Segelflugzeuge auch viel langlebiger als Autos, und werden auch von sehr viel mehr Piloten genutzt.
Bezogen auf die Transportleistung sind kleine Flugzeue sehr viel sicherer als Autos, bezogen auf das einzelne sehr viel unsicherer.
Allenfalls Motorräder kommen in eine ähnlich schlechte Größenordnung. Bei e-Sootern gibt es noch keine belastbaren Daten, aber die könnted eventuell noch beide schlagen, vor allem wegen ihrer sehr kurzen Nutzungsdauer.
Das heißt er kannte irgendeinen Platz an dem er privat hunderte Male verkehrt ist wie seine Westentasche, schließt aber nicht aus, dass er trotzdem in einer Gegend die er null kennt und erstmals befliegt, bei möglicherweise Dunkelheit und nicht idealem Wetter sowie LATAM ATC der nicht gerade mit Oxford Englisch glänzt, die Orientierung und/oder Kontrolle über die Gesamtsituation verlieren kann...
Ja, große Erfahrung in einem bestimmten Bereich kann auch betriebsblind machen. Ein Großteil der tödlichen Unfälle mit Ultraleichtflugzeugen passiert erfahrenen ehemaligenen Kleinflugzeugpiloten. Erfahrung kann auch ein Nachteil sein, wenn sie nicht für die spezifische Situation passt. Erfahrung kann auch mangelnde Flexibilität bedeuten. Erfahrung in Ausbildung/Prüfung bedeutet auch meist Erfahrun in Standard-/Lehrbuchsituationen, nicht unbedingt Erfahrung mit unvorhergesehenen Situationen.
Sehr viele Avantis werden Single Pilot geflogen, und das Muster sticht aus der Unfallstatistik absolut nicht hervor.
Es liegt in der Natur der Sache, das Single Pilot meist kleines Flugzeug, also keine Black Boxes, also viele Unfälle mit Berichten ohne eindeutige Ursache bedeutet. Deshalb findet man höchst selten klare Hinweise auf Pilotenfehler, die bei zwei Mann nicht passiert wären.
In vielen gut durchrecherchierten Berichten sieht man andererseits, das zwei Piloten auch oft Ursache von Unfällen ist, wenn CRM nicht funktioniert.
Wir hatten ausch schon Un-/Zwischenfälle mit 3 oder 4 Piloten im Cockpit, die nicht gerade mit koordinierten Aktionen aufgefallen sind (Stichworte: TK in AMS, OZ in LAS, LH 777F in FRA).
Es gibt wenig belastbare Hinweise, das Single Pilot in modernen Flugzeugen mit modernen, hochautomatisierten Systemen ein besonderes Risiko darstellen, über die Problematik medizinischer Notfälle hinaus. Klar ist Herzinfarkt des Piloten bei Single Pilot richtig schlecht...
Laut Bild.de kein Flugdatenschreiber oder Sprachrekorder an Bord gewesen.
Super recherchiert... Jeder halbwegs in der Aviatik beheimatete wusste das bereits am Tag des Absturzes...
Trotzdem ist nicht alle Hoffnung verloren, die meisten modernen Navigationsinstruente haben auch Speicher, und erlauben zumindest eine volle Rekonstruktion des Flugwegs, falls sie Aufschlag und Wasser überlebt haben. Das ist in letzter Zeit oft der Fall gewesen. So Details wie Triebwerksausfall oder so zeichnen sie natürlich nicht auf.
Inwieweit die Häufung von Promiunfällen in kleineren Flugzeugen aktuell auf die Tatsache zurückzuführen ist, das viele wegen Corona lieber allein reisen, oder wegen der aktuellen Auslastungs- und Preissituation derartige Flüge im Vergleich nicht mehr exorbitant teuer sind, kann man nur vermuten.