Pilot verschüttet auf FRA-CUN Kaffee und muss auf halber Strecke umdrehen

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Inter_flug

Neues Mitglied
27.07.2015
13
0
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Und zuguterletzt laufen wir seit über einem halben Jahr unsrem Geld hinterher.
Zuerst wurde es uns zugesagt, entweder Gutschein (Code war schon mitgeschickt) oder Geld wenn wir die Kontodaten rüberschicken.
Wir wollten Geld - das war wohl der Fehler. Seitdem nichtsmehr gehört.
Jetzt geht es über den Anwalt - kostet Geld, Zeit und Nerven... wieder.

Condor macht das immer so mit dem Gutscheinangebot und normalerweise läuft die Auszahlung problemlos. Die hatten ein paar Wochen Probleme beim Emailempfang, was eine Erklärung für deine Geschichte wäre. Einfach nochmal schreiben hätte dir wahrscheinlich den Anwalt gespart. Du hast es ja auch schwarz auf weiß, dass du ne Entschädigung bekommst.
 

Chris1203

Reguläres Mitglied
14.09.2019
31
0
Condor macht das immer so mit dem Gutscheinangebot und normalerweise läuft die Auszahlung problemlos. Die hatten ein paar Wochen Probleme beim Emailempfang, was eine Erklärung für deine Geschichte wäre. Einfach nochmal schreiben hätte dir wahrscheinlich den Anwalt gespart. Du hast es ja auch schwarz auf weiß, dass du ne Entschädigung bekommst.

Am 27.02. habe ich meine Reklamation gestartet.

Am 5.4. kam deren Angebot, am gleichen Tag habe ich geantwortet wir wollen den Gutschein nicht.
Mit der zusätzlichen Frage, ob nicht der zweite Flugversuch ebenso unter die Entschädigungsrichtlinie der EU fällt.

Am 2.5. habe ich nochmal geschrieben und relativ zeitgleich den Fall an die Schlichtungsstelle weitergereicht.
Nachdem diese im August, trotz Hinweis "spätestens nach 3 Monaten hören Sie von uns", noch nichts gemacht hatte und eine Rückfrage ergab, dass es eher erst in 2020 zu einer Prüfung kommt, habe ich am 8.8. nochmal an Condor geschrieben.

Dann habe ich vor ca. drei Wochen nochmal angerufen und mir wurde das mit den EMail-Problemen auch erläutert, aber meine Nachrichten hat er alle im System gefunden - angeblich wurde dann ein Haken für priorisierte Verarbeitung gesetzt.
Zuletzt habe ich glaub ich letzten Freitag oder Samstag nochmal angerufen und dann hieß es das dauert schon noch eine Weile.

Irgendwann ists mal genug.
 

Inter_flug

Neues Mitglied
27.07.2015
13
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Du gibst deinen Fall an die SÖP und wunderst dich, warum Condor dir nicht mehr antwortet? Meine Güte...
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Hmm. Also eher könnte ich es nachvollziehen, wenn es sich um einen einmaligen Workaround gehandelt hat, weil dieses eine Mal der Becher nicht so in den Halter gepasst hat wie sonst.
Wenn dieser Missstand schon länger existiert, dann hätte ich überhaupt kein Verständnis mehr.
Weder für den Piloten noch für die Airline (insofern sie davon unterrichtet wurde).

Ich weiß nicht wie das bei dir ist aber wenn ich einen Sachverhalt wiederholt bei meinem AG anspreche und sich dennoch nichts ändert, dann resigniere ich irgendwann und arrangiere mich mit der Situation oder suche mir einen neuen AG. Wenn dann was schiefgeht kann mir keiner einen Strick daraus drehen denn darauf hingewiesen habe ich ja mehrfach. Wieso sollte das in diesem Fall anders sein? Man darf auch getrost davon ausgehen, dass schon öfter Kaffee im Cockpit verschüttet wurde. Dieses Mal ist es halt wo gelandet wo der Schutz nur eingeschränkt bestand. Der Pilot konnte also kaum wissen, dass sich verschütteter Kaffee so auswirkt.
 

Chris1203

Reguläres Mitglied
14.09.2019
31
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Ich weiß nicht wie das bei dir ist aber wenn ich einen Sachverhalt wiederholt bei meinem AG anspreche und sich dennoch nichts ändert, dann resigniere ich irgendwann und arrangiere mich mit der Situation oder suche mir einen neuen AG. Wenn dann was schiefgeht kann mir keiner einen Strick daraus drehen denn darauf hingewiesen habe ich ja mehrfach. Wieso sollte das in diesem Fall anders sein? Man darf auch getrost davon ausgehen, dass schon öfter Kaffee im Cockpit verschüttet wurde. Dieses Mal ist es halt wo gelandet wo der Schutz nur eingeschränkt bestand. Der Pilot konnte also kaum wissen, dass sich verschütteter Kaffee so auswirkt.

Also erstmal bin ich ziemlich sicher, dass ein Pilot geschult genug ist um zu wissen welche Instrumente Flüssigkeit vertragen und welche nicht. Selbst wenn sie wasserdicht wären, würde bei jedem Verschütten solcher Flüssigkeit eine aufwändige Reinigung nötig, damit die Schalter und Knöpfe nicht verkleben.

Und natürlich dreht man dir einen Strick daraus, wenn du eine Vorschrift missachtest und damit Menschenleben gefährdest.
Mehrfach auf etwas hinzuweisen ist kein Freifahrtschein - du hast es natürlich als Angestellter dann eben gänzlich zu unterlassen.
Kaffee ist keine Grundvoraussetzung zum Führen eines Flugzeuges.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Also erstmal bin ich ziemlich sicher, dass ein Pilot geschult genug ist ...

Und natürlich dreht man dir einen Strick daraus, wenn du eine Vorschrift missachtest und damit Menschenleben gefährdest.

„Ziemlich sicher“ fällt in die gleiche Kategorie wie „ich glaube, dass“. Ich behaupte das Gegenteil. An dieser Stelle wäre es gut man würde Belege für das eine oder das andere finden um sich darauf stützen zu können.

Dass diese Vorschrift existiert hast du ebenfalls nicht mit Quellen belegt. Ein anderer Forist hat dazu allerdings folgendes angemerkt:

Zunächst einmal sagt die Technical Manual von Airbus "highly recommend" nicht "required" oder "must" und zweitens ist es durchaus die Aufgabe der Airline dafür Sorge zu tragen, dass die Empfehlungen auch umgesetzt werden koennen.

Logische Schlussfolgerung daraus ist, dass die Nichtbenutzung der Becherhalter kein Verstoß gegen eine Richtlinie ist und auch keine Menschenleben gefährdet, ansonsten wäre es ein Gebot und nicht lediglich eine Empfehlung.

Mein Fazit ist daher: hätte es der Pilot wissen können? Möglicherweise. Hätte er es wissen müssen? Nein, da spricht für mich nichts dafür.

Ich sage nochmal: ich kann den Frust nachvollziehen. Hätte ich in der Maschine gesessen wäre ich auch sauer auf den Piloten. Aber ich wäre noch ärgerlicher darüber, dass die Airline es durch ihren Sparwahn oder ihre Ignoranz gegenüber ihrem Personal soweit hat kommen lassen. Und natürlich würde ich mich wie du bei denen schädlich halten. 600-1200€ p.P. ist ein schönes „Schmerzensgeld“ für so einen verkorksten Start in die erholsamen Tage.
 

Chris1203

Reguläres Mitglied
14.09.2019
31
0
„Ziemlich sicher“ fällt in die gleiche Kategorie wie „ich glaube, dass“. Ich behaupte das Gegenteil. An dieser Stelle wäre es gut man würde Belege für das eine oder das andere finden um sich darauf stützen zu können.

Vielleicht kann sich hier ja mal ein Pilot zu Wort melden.
Ich kann mir in keiner Weise vorstellen, dass Piloten nicht wissen was passiert wenn sie die Instrumente mit Flüssigkeit fluten.
Sei es ein Getränk, sich übergeben zu müssen oder was auch immer.
Im Zweifel tut es hier auch der gesunde Menschenverstand - schütte ich Kaffee über Knöpfe und Schalter, dann beeinträchtige ich selbstverständlich deren Funktion. Selbst wenn sie gegen Kurzschluss geschützt wären (Verkleben).

Dass diese Vorschrift existiert hast du ebenfalls nicht mit Quellen belegt. Ein anderer Forist hat dazu allerdings folgendes angemerkt:

Logische Schlussfolgerung daraus ist, dass die Nichtbenutzung der Becherhalter kein Verstoß gegen eine Richtlinie ist und auch keine Menschenleben gefährdet, ansonsten wäre es ein Gebot und nicht lediglich eine Empfehlung.

Mein Fazit ist daher: hätte es der Pilot wissen können? Möglicherweise. Hätte er es wissen müssen? Nein, da spricht für mich nichts dafür.

Im englischen Bulletin steht "Despite the policy".
Wir haben also ein highly recommended vom Flugzeughersteller und eine Richtlinie der Fluggesellschaft oder des Flugverkehrs allgemein (das wird nicht näher spezifiziert mit policy).
Nun ist daraus noch keine Vorschrift anzuleiten, da gebe ich dir Recht - hier hätte ich mit den Begrifflichkeiten etwas besser aufpassen müssen.

Ich denke wir sind uns aber doch alle einig, dass der Pilot wusste, dass er das Ding nicht auf den Tisch stellen soll.

Ich sage nochmal: ich kann den Frust nachvollziehen. Hätte ich in der Maschine gesessen wäre ich auch sauer auf den Piloten. Aber ich wäre noch ärgerlicher darüber, dass die Airline es durch ihren Sparwahn oder ihre Ignoranz gegenüber ihrem Personal soweit hat kommen lassen. Und natürlich würde ich mich wie du bei denen schädlich halten. 600-1200€ p.P. ist ein schönes „Schmerzensgeld“ für so einen verkorksten Start in die erholsamen Tage.

Es geht mir hier ja auch nicht nur um meinen Fall, sondern um den Flugbetrieb im Allgemeinen und die Frage, ob solche Unsicherheitsfaktoren notwendig sind.