schleppers Schienenabenteuer

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deh 120

Erfahrenes Mitglied
21.06.2015
539
6
Schweiz
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Der petit train jaune de Cerdagne hat eine verhältnissmässig teure Tarifierung (ca. 25-30€ für die Gesamtstrecke). Es ist aber SNCF und somit mit Interrail und anderen Passangeboten befahrbar.

Im Übrigen: tolle Runde mit mindestens 2 landschaftlich ansprechenden Bahnstrecken (wobei auch unten durch von Nîmes bis Perpignan die Landschaft mit dem Meer auch ganz toll ist).
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.510
2.904
FRA
Gen Süden

Freitag

Das Frühstück, bestehend aus Croissant und Cafe au lait, nehme ich im Hotel ein. Anschließend laufe ich nochmal durch den Ort, bzw. außerhalb der Festungsmauern herum. Zunächst diesig, später kommt aber die Sonne raus.







Hier im Ort befindet sich auch ein Solarofen.



Dann wird es Zeit, sich zum Bahnhof zu begeben.







Mit Unterbrechung in Font-Romeu-Odeillo-Viafahre ich bis zur Endstation der Linie, Latour de Carol.











In Latour lasse ich aufgrund einer kurzzeitigen Unsicherheit meinen Anschlusszug davon fahren. Toll, es ist nicht mal halb zwei und der nächste Zug geht 17:21 Uhr. Der Ort scheint tot zu sein, aber ich stelle erfreut fest, dass es einen Bus um 15:20 Uhr gibt. Also nur zwei Stunden rumlungern, ich mache mich auf ins beste, weil einzige, Bahnhofsbistro und bestelle ein Schinkenbaguette und ein Bier zum runter spülen. Das Bistro füllt sich, wer hier landet, hat Zeit. Die Betreiber sind sichtlich mit dem Ansturm überfordert, man rennt hektisch umher und holt auch wieder ungespültes Geschirr aus der Spülmaschine. Irgendwann ist der Bus da, ich zeige dem Fahrer mein Zugticket und erkläre ihm auf Englisch die zweitägige Gültigkeit. Er tut so, als würde er irgendwas von dem verstehen, was ich vorbete und haut noch einen Datumsstempel auf mein Gültigkeitsfeld. Der Bus fährt über einen Pass mit fantastischer Aussicht, diese hätte ich mit dem Zug, der die Strecke in einem Tunnel unterquert, nicht gehabt.



Nach einer halben Stunde Fahrt bin am nächsten Umsteigepunkt, L’Hospitalet-près-l’Andorre, diese Gemeinde hat laut Wikipedia 69 Einwohner, daran kann sich jeder ausmalen, was hier los war. Hier offenbart sich der größte Knackpunkt meines Reiseplans, der Bus zu meinem letzten Ziel der Reise geht erst um sieben. Ich wollte die 15 km bis Pas de Casa mit dem Taxi überbrücken, aber das einzige Taxi des Ortes ist wohl unterwegs, wie man mir in der örtlichen Autowerkstatt klar macht. Also wieder zwei Stunden totschlagen. Hier merkt man erstmal, wie verwöhnt wir im dicht besiedelten Deutschland sind, so stranden kann man bestimmt nicht an vielen Orten. Also ein Rundgang durch den Ort.









Irgendwie bekomme ich die Zeit rum und der Bus trifft ein. Ich zahle 11,50 EUR für das Ticket nach Andorra la Vella, der höchstgelegenen Hauptstadt Europas. Die Fahrt führt durch eine schöne Hügellandschaft und Orten mit engen Gassen, sehr viele Hotels mit Werbung für Wintersport. Der Busfahrer erkennt die Straßen auf der Karte nicht, auf welcher ich ihm mein Hotel zeige, ein Fahrgast kann helfen. Nach dem Einchecken ein kurzer Rundgang, die Geschäfte, im wesentlichen wechseln sich Parfümerie und Kamerageschäft ab, haben eben um 21:00 Uhr geschlossen. Ich suche mir in Hotelnähe ein Restaurant aus, habe heute dabei aber kein Glück. Die Tapas im Bondia sind ein Reinfall, ich lasse mehr als die Hälfte über. Von einer Sekunde zur anderen geht ein Platzregen nieder, welcher lautstark auf der Straße gefeiert wird, ich mache mich zurück ins Hotel Festa Brava. Aufgrund der späten Stunde gibt es nicht mehr viele Bilder von Andorra.







Samstag

Es gibt im Hotel ein kleines Frühstück, Croissant, Cafe con leche und O-Saft. Pünktlich um 7:40 Uhr trifft der Transporter ein, welcher mich zum Busbahnhof bringt.





Der Bus fährt kurz nach acht los und gegen 11:40 Uhr sind wir am Flughafen Barcelona, dabei profitieren wir vom nicht vorhandenen Berufsverkehr. Der Flughafen sieht voll aus, dennoch gehen Gepäckabgabe und Siko zügig vonstatten. LH1127 bringt mich nach Frankfurt, welchen Zug ich nach Hause genommen habe, ist nicht notiert. Für Andorra tat es mir leid, nicht mehr Zeit gehabt zu haben, das wird auf jeden Fall mal irgendwann nachgeholt. Trotzdem bin ich sehr zufrieden, zwei neue Bahnstrecken und ein neues Land in der Liste.:)

Danke fürs dabei sein.
 
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Anonym-36803

Guest
Leider nur Hände und Füße.

Ich hatte fünf Jahre Französischunterricht auf dem Gymnasium, habe es aber seitdem fast nicht mehr benutzt - und war auch nie allzu gut. Ein bisschen verstehe ich noch bzw. kann den Sinn erahnen und auch ein paar Brocken sprechen, das war's dann aber auch schon.
 
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red_travels

Megaposter
16.09.2016
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www.red-travels.com

schließe mich dem an, an Andorra als Ziel hätte ich nie gedacht, ich glaub in dem Teil Frankreichs wäre ich gnadenlos aufgeschmissen, wie sieht's mit der Netzabdeckung aus? :D

Da war das Zeit-tot-schlagen in Tinglev ja noch angenehm gegen, nur das Wetter war nicht so schön.

nur eines Frage ich mich noch beim gelben Zug, oder zwei..
- was macht man mit Gepäck? So viel Platz scheint der ja nicht zu haben, oder täuscht das nur?
- und was macht man außen wenn es plötzlich regnet, gibt's ein provisorisches Dach? vermutlich PP ?
 
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schlepper

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31.08.2016
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nur eines Frage ich mich noch beim gelben Zug, oder zwei..
- was macht man mit Gepäck? So viel Platz scheint der ja nicht zu haben, oder täuscht das nur?
- und was macht man außen wenn es plötzlich regnet, gibt's ein provisorisches Dach? vermutlich PP ?

Meinen kleinen Trolley habe ich schon mitbekommen, ist natürlich nicht darauf ausgelegt, dass jeder Fahrgast großes Reisegepäck mit sich führt. Bei Regen hätten wir uns in die anderen Wagen verteilt, da war keine Plane vorgesehen.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
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Mallorca: Tren de Sóller & Tramvia de Sóller

Heute berichte ich von einem Tagesausflug aus dem Jahre 2012, wir lagen nicht vor Madagaskar.



Mit dem Bus ging es in die Stadt, die Frauen entschieden sich für ein Programm aus Spielplatz und Shopping, ich machte mich zum Bahnhof, welcher am Plaza España gelegen ist und sich unscheinbar in die Architektur einfügt, als solcher nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Ich erstand mein Ticket und trieb mich bis zur Abfahrt rund um den Bahnhof herum.





Nach der Abfahrt rumpelt der Zug mitten durch die Straßen.





Später auf der freien Strecke stößt die Strecke der M1 der mallorquinischen Metro neben unsere.



Um uns alsbald wieder zu verlassen.



Nach dem Verlassen der Hauptstadt geht es durch typische Landschaft.







Begegnung mit einer Baumaschine.



Die Spurweite dieser Bahn beträgt übrigens ungewöhnliche 914 mm, das enstpricht drei englischen Fuß. Betrieben wird sie mit 1200V Gleichspannung, die Strecke ist 27 km lang und verläuft durch 13 Tunnel und über ein Viadukt. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke findet ein Stop am Mirador del Pujol d’en Banya statt, hier kreuzen sich die Züge aus beiden Richtungen.







Wir nähern uns dem Ziel, voher geht es aber am Depot vorbei.





In Sóller angekommen, schleiche ich durch den Ort auf der Suche nach einem günstigen Fotostandort.







Schließlich befinde ich eine Stelle für tauglich und warte auf die nächsten Zugfahrten.







Zurück im Ort geht es weiter mit der Straßenbahn. Diese dient als direkte Verlängerung nach Port de Sóller, wohl um eine Streckenlänge von über 30 km zu erzielen, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen.



Die Streckenführung verläuft vom Bahnhof durch die Innenstadt an der Straße entlang malerischer Zitronenhaine nach Port de Sóller.



So sieht es innen aus:



Und nochmal von vorn:



In Port de Sóller schlendere ich ein wenig rum und suche ein paar Aussichtspunkte auf.







Dann mache ich mich auf den Rückweg und bin am frühen Nachmittag wieder in der Hauptstadt.

 
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schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
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Dann denk ich an diese Insel - Ein Tagesausflug

Kurzfristig ergab sich die Gelegenheit, einer bislang noch nicht besuchte Insel einen Besuch abzustatten. Kurz nach 5:00 Uhr saß ich im Auto und zwei Stunden später parkte ich es. Eine einstündige Fahrt im RE später fand ich mich im Sitzbereich der Bahnhofsbäckerei in Münster zu einem opulenten Frühstück wieder.



Anschließend ging ich auf den Bahnsteig, gedankenverloren erst ans falsche Ende. Ich bemerkte meinen Irrtum noch rechtzeitig und wechselte zum nördlichen Ende. Da kam auch meine Mitfahrgelegenheit für die erste Etappe.



Unterwegs kamen wir in Kirchweye an dieser Dampflok vorbei, welche jedoch nicht betriebsfähig ist, sondern als Denkmal dient.



In Bremen stieg ich wieder aus, ich wollte mit einem bestimmten Zug weiter, rechts steht mein Ankunftszug, links ist schon meine Weiterreise annonciert.



Bleiben erstmal zwei Stunden für die Hansestadt. Ich habe schon auf dem Bahnsteig den vollen Durchblick.



Es heißt ja immer, die Bahn muss doch nur einen Reservezug einscheren, wenn irgendwo was aus der Reihe läuft. Lokbespannt gibt es derer sieben und einer steht planmäßig eben hier. Voila:



Jetzt aber erstmal in die City. Auf dem Vorplatz drehe ich mich trotzdem nochmal um.



Vorbei an einer Figur von Loriot, auch wenn ich nicht weiß, welche das ist, bin nicht so der Fan.



Die Kaffeemühle am Wall.



Markt.



Marcus-Brunnen.



Die vier berühmtesten Einwohner Bremens dürfen natürlich nicht fehlen.



Haus Schütting am Marktplatz gelegen, 1537/38 erbaute ehemalige Versammlungsstätte der Bremer Kaufmannschaft und heutiger Sitz der Handelskammer.



Beginn der berühmten Böttcherstraße. Ja, ich hatte auch noch nie von ihr gehört, aber der Norden ist auch nicht so mein Revier.





Wieder zurück am Markt, der ist wirklich hübsch.



Der St. Petri-Dom.



Blick auf das Bremische Bürgerschaft genannte Parlamentsgebäude des kleinsten Bundesland Deutschlands.



Es wird Zeit, zum Bahnhof zurückzukehren, die Ankunft des IC 2310 rück näher. Weiter geht es Richtung Hamburg. Unterwegs treffen diesen Güterzug, gezogen von einer BR 187 aus der Bombardier Traxx-Familie.



Kurz vor Hamburg sehen wird noch einen echten Oldtimer, die erste Lok der DR-Baureihe 242 aus dem Jahr 1962.



Die Deichtorhallen kommen in den Blick.



Die S-Bahn Hamburg.



Hinterm Dammtor biegen wir erstmal außerplanmäßig links ab nach Altona, um eine Reihungskorrektur durchzuführen. Das kostet zwar eine gute Viertelstunde Zeit, dafür wird später das Rangieren in Niebüll einfacher, wo zwei Kurswagen nach Dagebüll abgehängt werden. Weiter geht vorbei an diesem im Volksmund Gumminase genannten IC3 der DSB.



In Itzehoe endet die Oberleitung, ein Lokwechsel wird erforderlich, zum Einsatz kommen jetzt ein Doppeltraktionspärchen der dieselhydraulischen BR 218.





Noch ein Blick auf den Führerstand.



Weiter geht es jetzt mit einem ohrenbetäubenden Lärmpegel und einem Geschaukel, welches seinesgleichen sucht.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.510
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FRA
Wir bewegen uns weiter Richtung Norden, hier auf die Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal.





Und schon sind wir drüber.



Auch wenn es eine Zeit lang dauert, wir erreichen unsere Höchstgeschwindigkeit.



Im Bahnhof von Heide, der Kreisstadt des Landkreises Dithmarschen.



Hier sehen wir die 225 010 der DB Bahnbau, welche diese Lok von DB Cargo 2015 übernahm. Die BR 225 ist nichts anderes als eine umnummerierte BR 215.



Weiter geht es über die Eiderbrücke kurz vor Friedrichstadt. Ursprünglich zweispurig wurde das zweite Gleis nach dem Krieg abgebaut, die Pfeiler sind noch zu sehen.



Noch ein wenig unnützes Wissen für zwischendurch, seit Elmshorn befinden wir uns auf der sogenannten Marschbahn, welche bis Westerland führt.

Werfen wir einen Blick auf den Husumer Hafen.



Jetzt reißt doch die Wolkendecke ein wenig auf und wir können dieses wunderschöne Formsignal vor dem Haltepunkt Langenhorn bewundern.



Einfahrt in den Bahnhof Niebüll.



Hier ist immer was los, werden doch hier die Autos nach Westerland verladen. Am heutigen Freitagnachmittag ist entsprechender Andrang, ein Bild von den wartenden Autos gelingt leider nicht.



Auch von unserem Zug werden die vorhin erwähnten Kurswagen abgehängt und von einem Triebwagen der NEG nach Dagebüll gezogen. Hier im Bild wurden die Kurwagen an den Gegenzug Richtung Süden gesetzt.



Bevor wir unsere Kurswagen abziehen können, warten wir noch die Kreuzung des IC 2073 ab.



Irgendwann sind wir fertig und weiter geht die jetzt nicht mehr lange Reise. In Klanxbüll warten wir noch eine Kreuzung mit diesem Zug des privaten Anbieters Autozug Sylt ab.



Jetzt geht es aber endlich auf den berühmten Hindenburgdamm, welcher im Jahr 1927 eröffnet wurde.





Einfahrsignal des Bahnhofs Westerland.



Mit einer moderaten Verspätung sind wir angekommen, aber ich glaube, das wird hier entspannter gesehen.



Lange halte ich mich nicht auf, einen kurzen Blick für die Kunst vorm Bahnhof habe ich aber trotzdem übrig.



Dieses Objekt erinnert an die längst stillgelegte Inselbahn.



Und schon bin ich in der Fußgängerzone und der Gosch baut seine neue Filiale um.





Endlich Blick aufs Meer.



Jetzt wird es Zeit für ein Abendessen, ich entscheide mich für einen gemischten Fischteller bei Blum. Gar nicht mal schlecht.



Anschließend mache ich mich auf zu Fuß auf den Weg zum Flughafen. Vorbei am Rathaus/Spielbank/Kursaal.



Die Stadtgalerie.



Typisches Wohnhaus in einer Siedlung.



Den Flughafen schon im Blick.





Es kommen noch zwei Flüge heute an, LH aus MUC und Condor aus DUS. Mit letzterer fliege ich zurück nach DUS.







Hier sieht man, dass das Flugzeug ein gutes Stück vor der eigentlichen Parkposition steht, der Grund dürfte der deshalb nicht benötigte Schlepper zum zurückdrücken sein.

Als ich beim Einsteigen der Purserin bestätige, dass nach mir kein Passagier mehr kommt, ruft sie uns zu, wir können uns auf die freien Sitze verteilen, und so habe ich Reihe 1 für mich.



Dort sollte ich aber nicht lange bleiben, denn es ist noch ein Notausgangssitz zu besetzen und diesen Wunsch erfülle ich der netten Flugbegleiterin gerne. Pünktlich um 20:30 Uhr hebt der A320 als DE1631 nach DUS ab, gefühlt nach 10 Höhenmetern sehen wir vom Boden nichts mehr, so diesig ist es hier inzwischen. Die Anzahl der Passagiere schätze ich auf irgendwo zwischen 20 und 30. Weiter passiert nix, diese Bild sind schon vom Anflug auf DUS.





Pünktlich um 21:15 Uhr setzen wir auf und rollen zu unserer Außenposition.





Mit dem Skytrain geht es zum Flughafenbahnhof, am dortigen Parkplatz schwinge ich mich ins Auto und bin dank einer Baustelle mit einer 20-minütigen Verzögerung kurz vor Mitternacht zu Hause. Danke fürs Mitkommen.

 
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Anonym-36803

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Fahren tatsächlich immer noch 218er in Doppeltraktion auf der Strecke? Ich habe vor längerer Zeit einen Bericht im Fernsehen gesehen, dass neue Loks für die Strecke getestet wurden, aber in eine Bestellung führte der Test dann wohl nicht?
 

schlepper

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31.08.2016
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Auf schmaler Spur durch Wales

Die diesjährige Eisenbahntour mit den Kollegen stand an, heuer geht es nach Wales. Premiere hatte in diesem Rahmen die An- und Abreise zu Luft, auf über 14-stündige Eisenbahnfahrten, nur um zum Ziel zu kommen, hatte ich wirklich keine Lust.

Tag 1

Mit dem ICE geht von der Domstadt umsteigefrei nach CGN. Vor der Siko entern wir ein Cafe und machen es uns gemütlich, bis der sechste Mitflieger eintrifft. Mit EW342 geht es nach Manchester, die Maschine ist etwa zu einem Drittel gefüllt.





Mit einem Menü aus Pulled Chicken-Sandwich und Rotwein lässt sich der Tag angehen.



Approach.





Parkposition.



Hier haben wir bis zu unserer Weiterfahrt noch zwei Stunden zu überbrücken, die wir für ein Mittagessen im Restaurant des Radisson Blu nutzen. Auf dem Weg zum Zug nehmen wir den siebten Mitreisenden in Empfang, welcher inzwischen aus Chicago via Amsterdam eingetroffen ist.









Etwas über zwei Stunden dauer die Fahrt nach Llandudno Junction, wo wir umsteigen, viel zu sehen gibt es hier aber nicht. Dafür werden wir von unserem achten Mitreisenden in Empfang genommen, welcher schon eine Woche intensive Railpassnutzung auf der Insel hinter sich hat. Ab jetzt sind wir vollzählig.





Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt erreichen wir unser heutiges Ziel Betws-y-Coed.





Wir sehen uns erstmal am Bahnhof um, direkt neben dem Bahnhof ist ein kleines Eisenbahnmuseum und Modellbahnshop, aber beide leider schon geschlossen. Dafür kennt der Friedhof keine Öffnungszeiten.





Unser Lager für die Nacht schlagen wir im Gwydr Hotel auf.



Nach dem Bezug der Zimmer machen wir uns langsam Richtung Abendessen. Ich habe im besten Haus am Platze einen Tisch für uns reserviert.





Gruß aus der Küche.



Die Vorspeise besteht aus Taubenbrust auf Pfannkuchen mit Schokosauce. Interessant.



Dazu gibt's lokales Craft Bier.



Der Hauptgang wird bestritten von einem Kotelett mit Lauch und anderen Beilagen.



Nach dem Dessert (ohne Foto) laufen wir noch durch den Orte, weite Wege sind es ja nicht.









Auch am Bahnhof kommen wir nochmal entlang.



Im Verhältnis zu seiner Größe und Einwohnerzahl (2011: 564) hat der Ort viele Hotelbetten, hier ist wohl der Ausgangspunkt für Urlaube und Touren im Snowdon Nationalpark. Trotzdem wirkt er jetzt abend um 10 an einem Donnerstag im Mai verlassen, man sieht kaum jemanden. Auch an einen Pub kann ich mich nicht erinnern. Ein paar von uns nehmen noch einen Absacker an der Hotelbar.

 

concordeuser

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01.11.2011
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danke - lese wieder gerne mit
.. es muss 1973 gewesen sein als ich mit einem Schulfreund in einem alten VW Käfer in Llandudno war
 
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Anonym-36803

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Toller Bericht, vielen Dank dafür. Freue mich schon auf die Fortsetzung.
 
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schlepper

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31.08.2016
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Auf schmaler Spur durch Wales

Tag 2

Ich bin viel zu früh wach und breche kurz nach 6:00 Uhr zu einem Morgenspaziergang auf, in der Hoffnung, im Ort einen Bäcker zu finden, bei welchem ich ein koffeinhaltiges Heißgetränk erstehen könnte. Als erstes entdecke ich diese Suspension Bridge.







Damit kann Vancouver wohl einpacken. Am Bahnhof entnehme ich der Abfahrtstafel, dass die nächsten zwei Züge anulliert sind.



Zwei Züge hintereinander, das riecht nach einer Streckenstörung. Ein Blick ins Internet zeigt, dass tatsächlich alle Züge dieses Tages gestrichen sind, aber die Begründung finde ich merkwürdig, da müsste ja die ganze Flotte stillgelegt sein.



Interessant auch, dass keinerlei Hinweise auf irgendwelche Ersatzverkehre zu finden sind.

Gut, dass ich die heutige Anreise sowieso mit dem Bus geplant habe, 5 Minuten Umsteigezeit waren mir zu unsicher. Meine Hoffnung auf einen Kaffee vor dem Frühstück erfüllt sich nicht, und so sitze ich um 8:00 Uhr am Frühstückstisch. Das Frühstück ist sehr gut, wir konnten am Vorabend a la carte bestellen. Kurz vor neun wecke ich noch einen Mitreisenden, blöd, wenn der Handyakku mitten in der Nacht die 0% erreicht. Mit dem Bus fahren wir nach Blaenau Ffestiniog, hier beginnt unsere Fahrt in kleinen Zügen, diese führt uns über Porthmadog nach Caernarfon. Wir besorgen unsere Fahrkarten und haben noch etwas Zeit bis zur Abfahrt, um uns ein wenig umzuschauen.





Und da kommt das gute Stück auch schon.











Bis Porthmadog fahren wir mit der Ffestiniog Railway, dann übernimmt die Welsh Railway. Wenn ich das aus den ausführlichen Wikipediaartikeln richtig erinnere, haben die zwei Betreiber sich zusammen geschlossen, setzen aber Rollmaterial weiter getrennt ein. Gebaut wurde die Bahn ursprünglich für den Abtransport von Schiefer. Dabei wurde sie so trassiert, dass ein durchgehendes Gefälle nach Porthmadog entstand, so dass die vollen Züge ausschließlich durch die Schwerkraft ins Tal fuhren. Die Leerzüge wurden durch auf eigenen Waggons beförderten Zugpferde zurück gebracht.



Viele Bilder habe ich von dem ersten Streckenabschnitt nicht gemacht.



Hier sieht man schon Porthmadog.









Im Spooners, benannt nach dem Landvermesser James Spooner, welcher die Trassierung ausarbeitete, nehmen wir wir unser Mittagessen ein.







Für die Fahrt auf der Welsh Highland Railway entschließen wir uns kurzfristig für ein Upgrade.



Impressionen von unterwegs.













So ein Panoramawagen wäre auch nicht schlecht gewesen.



Unser Zug führt auch einen offenen Waggon, und so gehe ich für ein paar Bilder hinter.









Ankunft in Caernarfon, hier wird der Bahnhof gerade umgebaut.



Die Festung:



Der Ortskern ist von einer Festungsmauer umgeben.



Der Marktplatz, im Hintergrund die Castle Square Presbyterian Church.



Nochmal die Burg.



Die laut Eigenwerbung kleinste Bar von Wales.



Den Abend verbringen wir im Black Boy Inn, das Restaurant & Hotel sieht von außen zwar nicht so riesig aus, aber innen hat es mehrere, verschachtelte Räume in verschiedenen Gebäuden, alle sind gut gefüllt, logisch an einem Freitag Abend. Draußen auf den Gassen sind viele feiernde Jugendliche unterwegs, wir erfahren, dass heute der letzte Schultag war und der Abschluss begossen wird.



Die Nacht verbringen wir in der Travelodge.
 
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schlepper

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31.08.2016
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FRA
Auf schmaler Spur durch Wales

Tag 3

Frühstück gibt's in der Travelodge keines und so nehmen wir es im Cafe Wal in der Innenstadt ein.



Mit dem Bus (wieso heißt diese Tour nicht eigentlich "Busabenteuer"?) geht es nach Llanberis. Aus dem Bus raus fällt man direkt in diesen übersichtlichen Bahnhof.



Dieser gehört zur Llanberis Lake Railway, welche aber nicht unser Ziel ist. Wir wollen heute hoch hinaus und so wenden wir uns der anderen Straßenseite zu.



Unsere Höhenflüge wurden aber im Vorfeld bereits gestutzt, unterwegs erhielt ich eine E-Mail, dass wegen des Wetters die Fahrt nur bis ein Plateau unterhalb des Gipfels stattfinden würde und ein Aussteigen dabei nicht möglich sei. Dafür sollten 8,- GBP des Fahrpreises erstattet werden. Alternativ könne man die Fahrt bei kompletter Erstattung auch stornieren. Für uns keine Frage, ich hole die reservierten Tickets ab und lasse mir die Teilerstattung auf meine CC zurück buchen. Falls es nicht so recht klar war, Ziel des heutigen Tages war der Snowdon Mountain.







Auf dem Wanderweg neben uns ist richtig viel Betrieb, bei entsprechender Zeit wäre das sich auch ein gelungener Tag.





Oben bleiben wir etwa 10 Minuten stehen, bevor wir wieder zurück fahren, hier ist es schon deutlich nebliger und kühler.





Im Talbahnhof angekommen machen wir uns schnellen Schrittes wieder zur Bushaltestelle, durch die gesparte Zeit bekommen wir einen Bus früher zu unserem letzten Ziel. Schade ist es um den verpassten Gipfel trotzdem, es ist ungewiss, ob ich es nochmal in diese Gegend schaffe.

Ankunft in Llandudno, hier sehen wir die Unterkunft für die letzte Nacht, die Mitreisenden brechen in Jubel aus. Ich halte mich zurück, möchte ich doch erst die Zimmer sehen.





Mein Bauchgefühl trügt mich nicht, das Haus ist von indischen Inhabern geführt, der Portier empfängt jeden einzelnen mit Handschlag, für mich befremdlich. Außerdem riecht es aufdringlich nach Curry. Über die Zimmer möchte ich nicht viele Worte verlieren, abgerockt beschreibt es noch freundlich. Für diese Nacht muss es reichen. Wir machen uns zur Hauptstraße hoch zum letzten Ziel dieser Reise.



Nach einem kurzen Fußmarsch sind wir da, die als Standseilbahn ausgeführte Great Orme Tramway.



Der Ticketverkäufer fragt noch zwei Mal nach, ob wir ganz sicher noch hoch wollen, dann blieben ja nur 20 Minuten für den Gipfel, bevor die letzte Fahrt talwärts abfährt. Wir lassen uns von unserem Ansinnen nicht abbringen und so fahren wir 17:00 Uhr doch noch auf den Great Orme genannten Gipfel.





Die Strecke selber ist zweigeteilt, man muss auf halber Strecke einmal umsteigen.









Die Wagen von innen:



Auf dem Gipfel gibt es den üblichen Dreiklang von Souvenirshop, Restaurant-Terasse und Spielplatz.







Wir nehmen noch ein Getränk, welches wir zügig austrinken müssen, um die letzte Fahrt nicht zu verpassen.



Der aufmerksame Betrachter wird sich fragen, wozu die Fahrzeuge einer Standseilbahn einen Stromabnehmer benötigen. Diese dienten bis zur Umstellung auf Sprechfunk der Kommunikation, die inzwischen demontierte Oberleitung war praktisch die Telefonleitung.



Letzte Kreuzung auf dem unteren Abschnitt.





Der Einfachheit halber bleiben wir gleich im Pub neben der Talstation, die Burger im Kings Head sind aber für meinen Geschmack etwas trocken. Aber es gibt schöne Fensterornamente.



Der Pub füllt sich und die letzten Stehplätze vor dem Bildschirm sind heiß begehrt, kein Wunder ob des heutigen CL-Finale mit Liverpooler Beteiligung. Kloppos Mannen verlieren trotzdem, mir ist das alles ziemlich egal und gegen halb zwölf machen wir uns auf dem Heimweg.



Tag 4

Nach dem Frühstück hole ich mir noch schnell im gegenüberliegenden Starbucks einen Cappuccino, derweil trifft der bestellte Transfer pünktlich ein. Mit einem Kleinbus geht direkt zum Flughafen von Manchester, von Llandudno existieren Sonntagmorgens keine Zugverbindungen.



Mit einer bekannten irischen Luftfahrtgesellschaft geht es mit einer moderaten Verspätung nach Frankfurt International. In Frankfurt trennen sich die Wege, wir fahren zu fünft in die Domstadt und gegen 18:00 Uhr bin ich zu Hause.



Danke fürs Mitkommen.