Tempolimit aus PKV

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marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
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Wer ist eigentlich daran schuld, wenn einer mit 200km/h auf der linken Spur ankommt und einer mit 130km/h einen LKW überholt. Dadurch muss jetzt der mit 200km/h seine Reisegeschwindigkeit verringern. Ist es jetzt der mit 130km/h, der LKW oder der mit 200km/h?
Heute haben wir hier 3 „schuldige“, mit Tempolimit in Zukunft vielleicht nur noch 2, oder?
Das ist doch einfach: Überholt der Langsamere bereits, verringere ich die Geschwindigkeit entsprechend und erwarte, dass der Langsamere gesetzeskonform wieder nach rechts fährt, sobald das sinnvoll möglich ist. Eine Lücke von 2 km ermöglicht dies sinnvoll, auch wenn die Mehrzahl das nicht glaubt.

Fährt der langsamere noch hinterm LKW, darf er - gesetzeskonform - die Spur nicht wechseln, wenn ein anderer bereits im Überholvorgang ist.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.059
139
FRA
Bei 120 km/h, die auf 50 % der Strecke anliegen, kann hingegen jeder ganz entspannt ohne groß bremsen und beschleunigen zu müssen vor sich hin cruisen.

Deshalb führt es sich in den USA auch so entspannt - naja[emoji849] Und die Zahl der tödlichen Unfälle (auf 100.000 Fahrzeuge) liegt in den USA bei 12,5 und in D bei 5,7.
Und wo liegt da nun der Vorteil des Tempolimits?
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.206
1.025
Deshalb führt es sich in den USA auch so entspannt - naja[emoji849] Und die Zahl der tödlichen Unfälle (auf 100.000 Fahrzeuge) liegt in den USA bei 12,5 und in D bei 5,7.
Und wo liegt da nun der Vorteil des Tempolimits?
Wobei das sicher auch an der schlechten Ausbildung und den tendenziell schlechteren Autos liegt und sicher auch an den enormen Größenunterschieden dervFahrzeuge.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.059
139
FRA
Ich denke, dass die Wahrheit so irgendwo dazwischen liegt, aber die gebetsmühlenartig vorgetragene Behauptung, geringere Geschwindigkeit = weniger Verkehrstote stimmt nun mal nicht. Schwarz/weiß ist nicht
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.604
505
Also unsere Anwälte im Forum wissen es sicher besser:

Als langjähriger Mitarbeiter im Auto Unternehmen wurde immer wieder klar gemacht, dass bei Unfällen die über 130 (Richtgeschwindigkeit) passieren derjenige der über 130 fuhr sehr häufig eine gewisse Teilschuld bekommt, selbst wenn man im Prinzip nichts falsch gemacht hat.

Sinn der Sache ist dass der Schnelle damit rechnen muss, dass der 130 Fahrer nicht abschätzen kann wie schnell ein z.B 250km fahrendes Auto näherkommt. Eine gewisse Unaufmerksamkeit des langsamen muss eben einkalkuliert werden.
Je größer der Tempo unterschied, desto kritischer. Ü200 eher nur wenn es leer ist auf der Strecke. Als Automobilisten hatte man für echten Speed ja immer noch das Testgelände.


Wie passiert das in der Praxis. Wenn man schnell fährt hat man den Verkehr im Blick und lernt durch jahrelange Praxis die wahrscheinliche Reaktion des vorauszufahrenden abzuschätzen. Hat er mich gesehen oder eher nicht ist die Schlüsselfrage. Sehe ich z.B., dass der Vorrausfahrende von links auf die Mittelspur fährt, weiß ich schon lange vorher an der Tempo Differenz dass er dann auch das mittelspurige Fahrzeug überholen wird. Dann lupfe ich das Gas und richtig getimt muss man nicht bremsen.
Bremsen und Lichthupe lässt man dann.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.206
1.025
Also unsere Anwälte im Forum wissen es sicher besser:

Als langjähriger Mitarbeiter im Auto Unternehmen wurde immer wieder klar gemacht, dass bei Unfällen die über 130 (Richtgeschwindigkeit) passieren derjenige der über 130 fuhr sehr häufig eine gewisse Teilschuld bekommt, selbst wenn man im Prinzip nichts falsch gemacht hat.

Sinn der Sache ist dass der Schnelle damit rechnen muss, dass der 130 Fahrer nicht abschätzen kann wie schnell ein z.B 250km fahrendes Auto näherkommt. Eine gewisse Unaufmerksamkeit des langsamen muss eben einkalkuliert werden.
Je größer der Tempo unterschied, desto kritischer. Ü200 eher nur wenn es leer ist auf der Strecke. Als Automobilisten hatte man für echten Speed ja immer noch das Testgelände.


Wie passiert das in der Praxis. Wenn man schnell fährt hat man den Verkehr im Blick und lernt durch jahrelange Praxis die wahrscheinliche Reaktion des vorauszufahrenden abzuschätzen. Hat er mich gesehen oder eher nicht ist die Schlüsselfrage. Sehe ich z.B., dass der Vorrausfahrende von links auf die Mittelspur fährt, weiß ich schon lange vorher an der Tempo Differenz dass er dann auch das mittelspurige Fahrzeug überholen wird. Dann lupfe ich das Gas und richtig getimt muss man nicht bremsen.
Bremsen und Lichthupe lässt man dann.
Nach https://www.kostenlose-urteile.de/topten.richtgeschwindigkeit.htm wohl bei deutlicher Überschreitung um über 20%, sprich ab 150-160 km/h.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
Wie passiert das in der Praxis. Wenn man schnell fährt hat man den Verkehr im Blick und lernt durch jahrelange Praxis die wahrscheinliche Reaktion des vorauszufahrenden abzuschätzen.
Das lernt man nicht mit einem Tempolimit von 130km/h?

Aber muss ja einen Grund geben, warum die Rechtssprechung eine Teilschuld ab einer gewissen KM/H Zahl annimmt.

Zum Thema Unfalltod im Verkehr. Ein Tempolimit wird kein Allheilmittel sein! Ein Allheilmittel wird wohl, wenn dann eher das autonome Fahren, wo es Kommunikation (so wie bereits beim ID3/4 gibt) zwischen den Teilnehmern auf gut 900m und mehr geben kann.

Ich sehe dies eher aus der physikalischen und biologischen Sicht.

Hier vor allem die Reaktionszeit und die unter einer gewissen Geschwindigkeit zurückgelegten Strecke. Wollen wir streiten, das man in 180ms-350ms mit 130km/h oder mit 200km/h mehr Strecke zurücklegt?

Dann physikalisch, sind die Kräfte, welche auf einen Körper wirken, bei 130km/h oder bei 200km/h größer? Wenn man jetzt noch die Reaktionszeit einbezieht, schafft es der mit 130km/h vielleicht noch seine Geschwindigkeit um 50% zu verringern, so wie es der mit 200km/h vielleicht schafft noch seine Geschwindigkeit um 30% zu verringern (aufgrund der weiter zurückgelegten Strecke bis zum Einschlag) Am Ende wird es in beiden Fällen wohl einen Unfall geben, aber die Statistik sagt, das die mit langsamer Geschwindigkeit eine höhere Überlebenschance haben. Link

Rein diese Betrachtungen sind für mich Gründe, warum man wohl an einem Tempolimit nicht vorbeikommt. Vielleicht bleiben es in absoluten Zahlen genauso viele Unfälle, aber die Überlebenschance eines Einzelnen werden enorm erhöht. Vorausgesetzt natürlich man hält sich an das Tempolimit.
Jetzt kann man auch wieder argumentieren, das man sich provoziert fühlt, wenn jemand mit der Richtgeschwindigkeit von 130km/h auf der linken Spur fährt und überholt und damit den schnelleren ausbremst, weil er der Meinung ist, der vor einem könnte doch auch mit 180km/h die anderen Teilnehmer überholen. Hat der "Drängler" nicht dann ein ganz anderes Problem?

Es wurden jetzt viele Gründe angeführt, das die Geschwindigkeit nicht ausschlaggebend für weniger Unfälle ist. In absoluten Zahlen kann dies durchaus sein, ändert aber wohl nichts an der doch höheren Sterblichkeitsrate.
Aber einen Grund gegen ein Tempolimit aus wirtschaftlicher oder gesundheitlicher Sicht, gab es bis jetzt noch nicht. Es wurde eher darauf verwiesen, das man sich nicht beschneiden lassen will, auch wenn es für andere Teilnehmer eventuell von Vorteil wäre. Aber vielleicht finden wir hier ja noch den Grund, warum man sich gegen ein Tempolimit sperrt. Ist es am Ende vielleicht doch der Zeitgrund oder die Fahrlust mit Geschwindigkeit über 150km/h?
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.604
505
Das lernt man nicht mit einem Tempolimit von 130km/h?

Nein lernst du nicht, wenn du immer nur mit max. 130 Km/h unterwegs warst. Du musst schon mal mit hohem Tempo verschiedene Verkehrssituationen gemeistert haben.
Woher sollst du die Eigenheiten/ Zuckungen diverser Verkehrsteilnehmer erlernen, wenn du nicht vorher geübt hats (leider am lebenden Objekt und nicht im Simulator, die es dafür leider nicht gibt). Das nennt man Fahrerfahrung.




......
Aber muss ja einen Grund geben, warum die Rechtssprechung eine Teilschuld ab einer gewissen KM/H Zahl annimmt.

Ja den gibt es und das ist die durchschnittliche abnehmende Fahrerperformance. Auch du mit deinen 130 km Limit wirst es mangels Praxis einfach nicht lernen (wie auch?) und dafür muss ich als ab und an Schnellfahrender eben dein Verhalten als U 130 vorausahnen und notfalls kompensieren.

Ich finde dieser Rechtsprechung der mir da höhere Verantwortung auferlegt durchaus ok. Ich kompensiere ja gerne deine mangelnde Ü130 Erfahrung und nehme die Aufgabe auch als meine Pflicht an. Es sind ja nicht immer und zu jeder Zeit Ü200, aber oft genug 160, 180 z.B. mit denen ich dann auch gut vorankommt bei entsprechend freier Strecke.


Rein diese Betrachtungen sind für mich Gründe, warum man wohl an einem Tempolimit nicht vorbeikommt. Vielleicht bleiben es in absoluten Zahlen genauso viele Unfälle, aber die Überlebenschance eines Einzelnen werden enorm erhöht. Vorausgesetzt natürlich man hält sich an das Tempolimit.
Jetzt kann man auch wieder argumentieren, das man sich provoziert fühlt, wenn jemand mit der Richtgeschwindigkeit von 130km/h auf der linken Spur fährt und überholt und damit den schnelleren ausbremst, weil er der Meinung ist, der vor einem könnte doch auch mit 180km/h die anderen Teilnehmer überholen. Hat der "Drängler" nicht dann ein ganz anderes Problem?

Die Physikalischen Zusammenhänge sind ja klar. Da gibt es nichts zu bestreiten.
Der Punkt ist, dass ich zum möglichen Unfallzeitpunkt eventuell erstmal gar nicht in den Unfall verwickelt wäre, oder meine Geschwindigkeit längst unter die des Vorausfahrenden verringert hätte.



..
Jetzt kann man auch wieder argumentieren, das man sich provoziert fühlt, wenn jemand mit der Richtgeschwindigkeit von 130km/h auf der linken Spur fährt und überholt und damit den schnelleren ausbremst, weil er der Meinung ist, der vor einem könnte doch auch mit 180km/h die anderen Teilnehmer überholen. Hat der "Drängler" nicht dann ein ganz anderes Problem?

Da muss man natürlich drüberstehen. Sitzt man einfach aus. Meistens sind das unsichere Fahrer die Angst vor dem Spurwechsel haben. Ich würde trotzdem nie mit Aggression rechts überholen. Ich bleibe brav mit Abstand dahinter. Ab und zu etwas mit dem Abstand spielen um zu signalisieren ich will eigentlich schon vorbei, aber irgendwann ist die Lücke selbst für den Ängstlichen groß genug.


Aber einen Grund gegen ein Tempolimit aus wirtschaftlicher oder gesundheitlicher Sicht, gab es bis jetzt noch nicht. Es wurde eher darauf verwiesen, das man sich nicht beschneiden lassen will, auch wenn es für andere Teilnehmer eventuell von Vorteil wäre. Aber vielleicht finden wir hier ja noch den Grund, warum man sich gegen ein Tempolimit sperrt. Ist es am Ende vielleicht doch der Zeitgrund oder die Fahrlust mit Geschwindigkeit über 150km/h?

Nun ja vernünftig gefahren auch oberhalb 130 (warum soll 130 perfekt sein), aber nicht unbedingt Ü200 kann schon Fahrzeiten verkürzen und das Reise oder Ausflugserlebnis verbessern. Auf megafreien Straßen 130? Gibt es einen Grund das ausgerechnet auf 130 zu beschränken, wenn kaum Verkehrsteilnehmer da sind, Disziplin vorausgesetzt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.804
3.341
Ich bin auch für die Freiheit, und somit gegen ein Tempolimit und für unbegrenzte private Flugreisen.

In dem Zusammenhang kommt es mir allerdings manchmal komisch vor, dass ich hier auf Kosten anderer machen kann was ich will, was sonst - wenn es zB um Corona geht, total verpönt ist. Denn da achten wir alle aufeinander und unsere Gesundheit, während wie sonst unseren gemeinsamen Lebensraum nach Kräften vernichten dürfen.

PS: Wer keine Ironie findet, darf auch kein behalten.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
Nein lernst du nicht, wenn du immer nur mit max. 130 Km/h unterwegs warst. Du musst schon mal mit hohem Tempo verschiedene Verkehrssituationen gemeistert haben.
Woher sollst du die Eigenheiten/ Zuckungen diverser Verkehrsteilnehmer erlernen, wenn du nicht vorher geübt hats (leider am lebenden Objekt und nicht im Simulator, die es dafür leider nicht gibt). Das nennt man Fahrerfahrung.

Warum kann ich als 130km/h Fahrer nicht verschiedene Verkehrssituationen und das Handeln der Teilnehmer lernen? Ich bin bei dir, das ich nicht lernen kann, wie sich mein Wagen in Extremsituationen verhält, das kann ich ja dann aber auf Testgelände oder ähnlichem machen. Wenn ich das den will.
Mir erschließt sich noch nicht der Lernvorteil, wenn ich 200km/h fahre.
Auch mit 130km/h muss ich für die anderen Teilnehmer mitdenken und vorausschauend fahren, nur habe ich hier einen entscheidenden Vorteil. Ich habe eine bessere „Reaktionszeit“, da ich einfach in der gleichen Zeit eine längere Strecke zurücklege. In dieser längeren Strecke, kann ich nun meine Erfahrungen so anwenden, das es erst gar nicht brenzlich wird. Lieber überfordere ich andere Verkehrsteilnehmer nicht und muss mich vielleicht noch darauf verlassen, das er schon über genügend Erfahrung verfügt.


Ja den gibt es und das ist die durchschnittliche abnehmende Fahrerperformance. Auch du mit deinen 130 km Limit wirst es mangels Praxis einfach nicht lernen (wie auch?) und dafür muss ich als ab und an Schnellfahrender eben dein Verhalten als U 130 vorausahnen und notfalls kompensieren.

Ich finde dieser Rechtsprechung der mir da höhere Verantwortung auferlegt durchaus ok. Ich kompensiere ja gerne deine mangelnde Ü130 Erfahrung und nehme die Aufgabe auch als meine Pflicht an. Es sind ja nicht immer und zu jeder Zeit Ü200, aber oft genug 160, 180 z.B. mit denen ich dann auch gut vorankommt bei entsprechend freier Strecke.

Ich bezweifele, das 80% der Fahrer ein Auto im Extrembereich vernünftig händeln können. Hier kommt die Selbstüberschätzung. Geht schon einfach im Alter nicht mehr, aber das einsehen fehlt einfach. Und der Fahranfänger kann noch nicht aus einem breiten Erfahrungsschatz schöpfen, um brenzliche Situationen souverän zu handhaben. Wenn es das Tempolimit 130 gäben würde, würde keiner mehr mit 200 von hinten kommen und müsste auch nicht mehr soviel mit der Dummheit der 130 Fahrer rechnen. Ist also eine Win Win Situation, oder?
Und ich als 130 Fahrer möchte sogar den Ü130 Fahrer keinen riesigen Aufwand erzeugen, indem er für mich mitdenken muss, er hat ja schon genügend mit der Fahrzeugbeherrschung zu tun.
Man sollte es doch vielleicht eher so sehen, das man dank eines Tempolimit dem Ü130 Fahrer sogar „Arbeit“ abnimmt.

Die Physikalischen Zusammenhänge sind ja klar. Da gibt es nichts zu bestreiten.
Der Punkt ist, dass ich zum möglichen Unfallzeitpunkt eventuell erstmal gar nicht in den Unfall verwickelt wäre, oder meine Geschwindigkeit längst unter die des Vorausfahrenden verringert hätte.

Ich kann mir vorstellen, das 99% der Unfälle nicht vorsätzlich passiert sind, oder?
Irgendwo war ein Fehler in der Kette. Entweder jemand konnte eben nicht mehr seine Geschwindigkeit rechtzeitig anpassen oder wurde überrascht, weil er eben nicht mehr das Fehlverhältnis der anderen Teilnehmer einschätzen konnte.

Ich will ja nur sagen, das ein Tempolimit die Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten erhöht. Einmal bleibt jedem Teilnehmer mehr Strecke zum richtigen reagieren und sollte die Entscheidung doch falsch sein, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des Überlebens.
Außer mir erklärt einer, das er seinen PKW in einem kürzeren Weg von 200 auf 0 bringt, als einer von 130 auf 0. Und das die Folgeschäden mit Aufprall >130 km/h geringer sind als mit einem Aufprall <130km/h.


Nun ja vernünftig gefahren auch oberhalb 130 (warum soll 130 perfekt sein), aber nicht unbedingt Ü200 kann schon Fahrzeiten verkürzen und das Reise oder Ausflugserlebnis verbessern. Auf megafreien Straßen 130? Gibt es einen Grund das ausgerechnet auf 130 zu beschränken, wenn kaum Verkehrsteilnehmer da sind, Disziplin vorausgesetzt?

ich will ja auch gar nicht sagen, das 130km/h die richtige Geschwindigkeit ist, vielleicht sind es auch 100km/h oder sogar 150km/h. Nur bei einer Sache bin ich mir recht sicher, es ist nicht richtig unbegrenzt auf deutschen Autobahnen zu fahren. Und das eben aus wirtschaftlichen und gesundheitlichen Gründen. Nur die 130km/h spielen in unserer StVO eben bereits eine Rolle und können so genutzt werden. Einfach aus einer Richtgeschwindigkeit 130km/h eine Höchstgeschwindigkeit 130km/h machen. Sicherlich, wenn man das einmal macht, gibt es keinen Weg mehr zurück, aber warum auch?
 
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marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
Warum kann ich als 130km/h Fahrer nicht verschiedene Verkehrssituationen und das Handeln der Teilnehmer lernen? Ich bin bei dir, das ich nicht lernen kann, wie sich mein Wagen in Extremsituationen verhält, das kann ich ja dann aber auf Testgelände oder ähnlichem machen. Wenn ich das den will.
Mir erschließt sich noch nicht der Lernvorteil, wenn ich 200km/h fahre.

Nur Erfahrung bringt Lernmöglichkeiten

Auch mit 130km/h muss ich für die anderen Teilnehmer mitdenken und vorausschauend fahren, nur habe ich hier einen entscheidenden Vorteil. Ich habe eine bessere „Reaktionszeit“, da ich einfach in der gleichen Zeit eine längere Strecke zurücklege. In dieser längeren Strecke, kann ich nun meine Erfahrungen so anwenden, das es erst gar nicht brenzlich wird. Lieber überfordere ich andere Verkehrsteilnehmer nicht und muss mich vielleicht noch darauf verlassen, das er schon über genügend Erfahrung verfügt.

Du überforderst andere Verkehrsteilnehmer nicht, wenn du § 1 der StVO berücksichtigst und dich schlicht gesetzeskonform und verkehrsgerecht verhältst.

Ich bezweifele, das 80% der Fahrer ein Auto im Extrembereich vernünftig händeln können. Hier kommt die Selbstüberschätzung. Geht schon einfach im Alter nicht mehr, aber das einsehen fehlt einfach. Und der Fahranfänger kann noch nicht aus einem breiten Erfahrungsschatz schöpfen, um brenzliche Situationen souverän zu handhaben.

Deswegen sollten Fahrsicherheitstrainings verpflichtend werden.

Wenn es das Tempolimit 130 gäben würde, würde keiner mehr mit 200 von hinten kommen und müsste auch nicht mehr soviel mit der Dummheit der 130 Fahrer rechnen. Ist also eine Win Win Situation, oder?

Die „Dummheit“ der anderen führt also dazu, dass andere sich einschränken müssen? Nochmals: Wenn jeder sich verkehrsgerecht und gesetzeskonform verhalten würde, wäre das Problem kein Problem.

Es gibt auch Dumme, die schneller als 130 km/h fahren. Die halten dann den Sicherheitsabstand für optional, wie Oberlehrer gern auf einer leeren dreispurigen Autobahn ganz links mit 120 km/h fahren, um andere erziehen zu können. Beide sollten den Führerschein dauerhaft abgeben.

Und ich als 130 Fahrer möchte sogar den Ü130 Fahrer keinen riesigen Aufwand erzeugen, indem er für mich mitdenken muss, er hat ja schon genügend mit der Fahrzeugbeherrschung zu tun.

Danke, aber verhalte dich verkehrsgerecht, und schon verursachst du keinen Aufwand.

Man sollte es doch vielleicht eher so sehen, das man dank eines Tempolimit dem Ü130 Fahrer sogar „Arbeit“ abnimmt.

Nö, sehe ich anders.
 
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skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.362
5.465
Was ist eigentlich mit dem Diskurs in diesem Land falsch? Immer geht es nur um Verbote hier, Wegnahme von Grundrechten dort, immer unter wechselnden Vorwänden. Mal ist es Corona, weswegen wir in einen goldenen Käfig gesperrt werden sollen, dann kommen wieder die Klimakinder aus ihren Löchern, die wohl zu wenig auf freiheitliches Denken hin erzogen wurden. Es ist wirklich zum Kopfschütteln. Erst der Dauerbrenner Tempolimit, dann wird wieder gegen die Luftfahrt gekeilt, dann gegen den Individualverkehr im Allgemeinen, und Corona hat das alles extrem verschlimmert.

Außerdem gibt es doch bereits eine optimale Lösung: Wo ein Tempolimit warum auch immer notwendig, ist eins vorhanden, wo nicht nötig, da ist auch keins. Also warum daran doktorn? Auf einer sechsspurigen Autobahn oder auf einer Autobahn mit geringem Verkehrsaufkommen braucht es so etwas einfach nicht, und auf den vielbefahrenen Autobahnen in den großen Städten gibt es fast überall Tempolimits.

Man könnte sagen: Ja, es wütet ein existenzbedrohendes Virus unter uns. Es ist aber nicht Corona (welches gefährlich, aber nicht für die Gesamtheit der Menschen existenzbedrohend ist), sondern die Freiheitsfeindlichkeit zu vieler in Deutschland lebender Subjekte.

Ich bin auch für die Freiheit, und somit gegen ein Tempolimit und für unbegrenzte private Flugreisen.

Bei letzterem wird es besonders deutlich: Alleine, dass das ausgesprochen werden muss, und nicht komplett selbstverständlich ist, gruselt mich.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
Ich weiß auch nicht warum so viel reguliert gehört.
Ich rechtfertige mir es mit dem Gedanken der gegenseitigen Rücksichtnahme.

So wie ich auch die Einschränkung der Corona Pandemie absolut nachvollziehen kann und auch Verständnis für die Entscheidungsträger habe, da auch sie aus keinen Erfahrungswerten schöpfen können und leider auf viele Besserwisser treffen.

Ich für meinen Teil begrüße zum Beispiel auch die Waffengesetze in DE/EU, im Gegensatz zu denen in den USA. Obwohl man hier natürlich auch von Grundrechten reden kann.

Am Ende wird unter dem Scheinmantel der Grundrechte gern gemeckert, obwohl eventuelle Einschränkungen kaum bis keine Auswirkungen auf einen haben, vielleicht sogar noch Vorteile bieten.

Aber nicht das wir hier noch den nächsten Thread auslagern müssen.
 
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Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.316
344
Man kann durchaus Parallelen ziehen:

- Gäbe es keine Idioten, die zu blöd zum Abstand halten und Masken tragen sind und damit andere gefährden, bräuchte man keinen Lockdown
- Gäbe es keine Idioten, die drängeln und zu dicht auffahren, weil jemand mit 130 km/h einen LKW überholt, bräuchte man kein Tempolimit

Mir ist vollkommen wurscht, ob jemand auf der A29 250 km/h fährt. Wenn das aber jemand auf der A7 oder A1 um Hamburg herum macht, dann reizt er sein eigenes und das Glück der Anderen gewaltig aus. Davon gibt es aber gefühlt zu viele, ich erlebe es zumindest fast täglich. Deswegen bin ich mittlerweile eher ein Befürworter eines Tempolimits, auch wenn ich grundsätzlich kein Problem mit schnellem fahren habe.

Die Straßen sind heutzutage ja auch deutlich voller als noch vor 20 oder 30 Jahren.
 

Timtim

Erfahrenes Mitglied
29.10.2009
1.414
4
STR
Bei Tempo über 130 km/h auf Autobahnen passieren in Deutschland kaum tödliche Unfälle. Es wird in den Medien immer von Unfällen durch „überhöhte Geschwindigkeit“ gesprochen, das betrifft jedoch hauptsächlich Leute die 100 in geschlossenen Ortschaften oder 150 auf Landstraßen fahren.

Die „Zeit“ schreibt, dass bei Einführung eines Tempolimit auf Autobahnen in Deutschland jährlich 70 Verkehrstote weniger in zu erwarten sind. (https://www.zeit.de/2019/27/tempolimit-autobahn-verkehrstote-unfallzahlen) Ich wüsste unzählige Maßnahmen, mit denen man weitaus mehr Menschen in Deutschland vor dem vorzeitigen Tod retten kann. Ein Tempolimit auf Autobahnen ist ausschließlich ideologischer Natur und Neid geschuldet. Rational ist es nicht zu begründen.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.087
8.186
Dahoam
Bei Tempo über 130 km/h auf Autobahnen passieren in Deutschland kaum tödliche Unfälle. Es wird in den Medien immer von Unfällen durch „überhöhte Geschwindigkeit“ gesprochen, das betrifft jedoch hauptsächlich Leute die 100 in geschlossenen Ortschaften oder 150 auf Landstraßen fahren.

Ich empfehle die Lektüre dieses Artikels:
https://www.spiegel.de/auto/aktuell...ken-die-unfallzahlen-drastisch-a-1249595.html


Alles andere bzgl. Tempolimit wurde eh schon ausgiebigst und "ergebnisoffen" hier durchgelutscht:
https://www.vielfliegertreff.de/gott-und-die-welt/136265-niederlande-tagsueber-tempo-100-a.html


Wie bei Corona ist auch im Straßenverkehr Rücksicht auf andere die Lösung. Manche kapieren nicht, dass man die eigene Freiheit beliebig ausleben kann. In dem Moment wo man andere gefährdet hat das nichts mehr mit Freiheit zu tun, sondern mit Rücksichtslosigkeit und Mißachtung der Freiheit anderer Menschen.

Wie weiter oben schon jemand geschrieben hat bräuchte man keinerlei Verbote wenn jeder seinen Freiheitsdrang dort selbst begrenzt wo er die Freiheit, die Gesundheit und das Leben anderer Menschen einschränkt oder gefährdet.
 

frogger321

Erfahrenes Mitglied
09.06.2010
2.477
544
Gute Beiträge dabei.
Leider verstehe ich immernoch nicht, warum sich br33s so explizit am Tempolimit fest beißt.
Wäre es nicht an der Zeit auch mal über die Schulpflicht, Impfpflicht, Waffenverbot, Ladenschlussgesetz etc zu diskutieren?
Alles wird eingeschränkt in diesem Land - in anderen auch - warum willst du ohne Not eine weitere Einschränkung hinzufügen?
Weil DU denkst, dass 130km/h schnell genug sind oder dir nicht vorstellen kannst, dass es Verkehrsteilnehmer gibt, bei denen das durchaus etliches an Lebenszeit ausmacht bei mehreren Stunden Fahrt täglich oder wöchentlich.
Was ist mit einer härteren Sanktionierung von Links- und Mittelspurschleichern? Einführung von generellen Überholverboten für Lkw? Könnten damit nicht weitaus mindestens ebenso große Gefahren reduziert werden?
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.087
8.186
Dahoam
Nun ja vernünftig gefahren auch oberhalb 130 (warum soll 130 perfekt sein), aber nicht unbedingt Ü200 kann schon Fahrzeiten verkürzen und das Reise oder Ausflugserlebnis verbessern. Auf megafreien Straßen 130? Gibt es einen Grund das ausgerechnet auf 130 zu beschränken, wenn kaum Verkehrsteilnehmer da sind, Disziplin vorausgesetzt?

Ich stimme dir deinen Beitrag im Prinzip zu. Das Hauptproblem sind deine letzten beiden Worte.
Der Mangel an Disziplin ist zusammen mit dem Dunning-Kruger-Effekt eine fatale Kombination (nicht auf dich bezogen es gibt einen gewissen Prozentsatz die verantwortlich mit hohen Geschwindigkeiten umgehen können, aber leider viel zu wenig, die fallen in der Regel auch nicht negativ im Straßenverkehr auf!).

Wem der Dunning-Kruger-Effekt nichts sagt findet die Antwort in diesem Artikel, Stichwort "die Schlechtesten halten sich für die Besten":
https://www.tuev-nord-group.com/de/...-schlechte-autofahrer-fuer-die-besten-halten/

„Beim Autofahren ist der Dunning-Kruger-Effekt besonders ausgeprägt, denn diese Fertigkeit verbinden wir mit Autonomie und Erwachsenwerden“, erklärt der Psychologe Kalendruschat von TÜV NORD. Man könne die Menschen aber nicht einfach in ihrem Irrglauben lassen: „Die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen, steigert die Risikobereitschaft.“ Leider helfe es meist nicht, Fehler aufzuzeigen oder gute Vorbilder vorzuführen, sagt Kalendruschat. „Wer nicht weiß, wie kluges Fahren aussieht, kann auch nicht erkennen, dass andere klüger fahren.“
 

Daoane

Erfahrenes Mitglied
17.10.2011
1.121
49
MUC
Gute Beiträge dabei.
Leider verstehe ich immernoch nicht, warum sich br33s so explizit am Tempolimit fest beißt.
Wäre es nicht an der Zeit auch mal über die Schulpflicht, Impfpflicht, Waffenverbot, Ladenschlussgesetz etc zu diskutieren?
Alles wird eingeschränkt in diesem Land - in anderen auch - warum willst du ohne Not eine weitere Einschränkung hinzufügen?
Weil DU denkst, dass 130km/h schnell genug sind oder dir nicht vorstellen kannst, dass es Verkehrsteilnehmer gibt, bei denen das durchaus etliches an Lebenszeit ausmacht bei mehreren Stunden Fahrt täglich oder wöchentlich.
Was ist mit einer härteren Sanktionierung von Links- und Mittelspurschleichern? Einführung von generellen Überholverboten für Lkw? Könnten damit nicht weitaus mindestens ebenso große Gefahren reduziert werden?

Ich würde ein Tempolimit auch sehr befürworten. Dabei denke ich sonst sehr liberal und halte die Überregulierung hierzulande nicht zielführend.
Tatsache ist doch, dass Deutschland mit seinem "Recht" auf Fahren ohne Tempolimit international die absolute Ausnahme darstellt. Natürlich ist das nicht ganz zufällig, da nicht unbedeutender Teil der hiesigen Wirtschaft (noch) am Verkauf PS-starker Boliden hängt.

Was sind denn die wirklichen Vorteile des fehlenden Tempolimits?
- Man kommt schneller an! Wenn man die Größe Deutschlands betrachtet und den Verkehr mit berücksichtigt glaube ich, dass man selbst bei langen Fahrten nur wenig Zeit gewinnt.
- Das ist Freiheit! Hä? Was hat schnell fahren mit Freiheit zu tun? Das gleiche Argument bringt der Republikaner wenn es um Waffenbesitz geht.

Die Nachteile?
- Ist es gefährlicher? Keine Ahnung, schließlich gibt es zu jeder Aussage eine Statistik. Subjektiv betrachtet erscheint er mir aber nur logisch, dass große Geschwindigkeitsunterschiede gefährlicher sind als niedrigere. Dazu kommt, dass die Verkehrsdichte über die letzten Dekaden deutlich zugenommen hat und man dementsprechend häufig in die Eisen steigen muss, wenn man schnell fährt.
- Die Geschwindigkeitsunterschiede steigen. LKWs sind vor 50 Jahren 80 gefahren, am Berg eher 50. Heute fahren sie immer noch nicht schneller. Die meisten PKWs waren damals in der BRD eher um die Richtgeschwindigkeit herum unterwegs, in der DDR deutlich darunter. In einem modernen Mittelklassewagen ist es kein Problem, über 180 bei geringer Geräuschkulisse zu fahren.
- Es ist aufgrund der Geschwindigkeitsunterschiede deutlich stressiger, sowohl für den, der 200+ fährt, als auch den der mit 130 unterwegs ist als auch für den LKW Fahrer mit 80.
- Der Energieverbrauch steigt exponentiell, egal ob Verbrenner oder E.
- Es verleitet einige Fahrzeugführer mit Kompensationsbedürfnis zum Rasen, inkl. Drängeln, was wiederum andere Verkehrsteilnehmer gefährdet oder zumindest ängstigt. Dicht auffahren und andere mit Lichthupe zu nötigen sehe ich auch als großen Eingriff in die Freiheit anderer.

Meine Firma stellt mir selbst einen solchen Boliden zur Verfügung und da ich fürs Benzin nichts bezahle bin ich meistens mit 180 unterwegs. Witzigerweise empfinde ich es mit einem solchen Auto als weniger stressig, immer auf der Linken Spur unterwegs zu sein als mit 130, da man dabei immer schauen muss ob von hinten keine angeschossen kommt.
Etwas off Topic, aber warum schauen diese Auto immer aggressiver aus?

Ich bin überzeugt, dass das Tempolimit eines Tages kommen wird. Autonomes fahren wird den Verkehr viel sicherer machen und Versicherungen werden entsprechende Prämien für das menschliche Fahren verlangen. Ich freue mich echt darauf, wenn ich mich im Auto mit sinnvollen Dingen beschäftigen kann anstatt das Vehikel zu lenken und abwechselnd Gas und Bremse zu betätigen.
 

frogger321

Erfahrenes Mitglied
09.06.2010
2.477
544
Meine Firma stellt mir selbst einen solchen Boliden zur Verfügung und da ich fürs Benzin nichts bezahle bin ich meistens mit 180 unterwegs. Witzigerweise empfinde ich es mit einem solchen Auto als weniger stressig, immer auf der Linken Spur unterwegs zu sein als mit 130, da man dabei immer schauen muss ob von hinten keine angeschossen kommt.
Etwas off Topic, aber warum schauen diese Auto immer aggressiver aus?

Na siehst du.
Und trotzdem bist du für das Tempolimit? Schwer nachzuvollziehen ehrlich gesagt.

Dass es irgendwann kommen wird, davon bin ich leider auch überzeugt.
Dass das autonome fahren irgendwann wahrscheinlich auch dazu beitragen kann, ok. Doch auch da ist der überwiegende neue Fahrzeugabsatz immer auf Dienstwagen Ebene, der Großteil der Privatkunden hat immernoch ein Fahrzeugalter >6 Jahre im Bestand.
 
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Goofy

Erfahrenes Mitglied
09.05.2010
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Ich würde ein Tempolimit auch sehr befürworten. Dabei denke ich sonst sehr liberal und halte die Überregulierung hierzulande nicht zielführend.
Tatsache ist doch, dass Deutschland mit seinem "Recht" auf Fahren ohne Tempolimit international die absolute Ausnahme darstellt. Natürlich ist das nicht ganz zufällig, da nicht unbedeutender Teil der hiesigen Wirtschaft (noch) am Verkauf PS-starker Boliden hängt.

Was sind denn die wirklichen Vorteile des fehlenden Tempolimits?
- Man kommt schneller an! Wenn man die Größe Deutschlands betrachtet und den Verkehr mit berücksichtigt glaube ich, dass man selbst bei langen Fahrten nur wenig Zeit gewinnt.
- Das ist Freiheit! Hä? Was hat schnell fahren mit Freiheit zu tun? Das gleiche Argument bringt der Republikaner wenn es um Waffenbesitz geht.

Die Nachteile?
- Ist es gefährlicher? Keine Ahnung, schließlich gibt es zu jeder Aussage eine Statistik. Subjektiv betrachtet erscheint er mir aber nur logisch, dass große Geschwindigkeitsunterschiede gefährlicher sind als niedrigere. Dazu kommt, dass die Verkehrsdichte über die letzten Dekaden deutlich zugenommen hat und man dementsprechend häufig in die Eisen steigen muss, wenn man schnell fährt.
- Die Geschwindigkeitsunterschiede steigen. LKWs sind vor 50 Jahren 80 gefahren, am Berg eher 50. Heute fahren sie immer noch nicht schneller. Die meisten PKWs waren damals in der BRD eher um die Richtgeschwindigkeit herum unterwegs, in der DDR deutlich darunter. In einem modernen Mittelklassewagen ist es kein Problem, über 180 bei geringer Geräuschkulisse zu fahren.
- Es ist aufgrund der Geschwindigkeitsunterschiede deutlich stressiger, sowohl für den, der 200+ fährt, als auch den der mit 130 unterwegs ist als auch für den LKW Fahrer mit 80.
- Der Energieverbrauch steigt exponentiell, egal ob Verbrenner oder E.
- Es verleitet einige Fahrzeugführer mit Kompensationsbedürfnis zum Rasen, inkl. Drängeln, was wiederum andere Verkehrsteilnehmer gefährdet oder zumindest ängstigt. Dicht auffahren und andere mit Lichthupe zu nötigen sehe ich auch als großen Eingriff in die Freiheit anderer.

Meine Firma stellt mir selbst einen solchen Boliden zur Verfügung und da ich fürs Benzin nichts bezahle bin ich meistens mit 180 unterwegs. Witzigerweise empfinde ich es mit einem solchen Auto als weniger stressig, immer auf der Linken Spur unterwegs zu sein als mit 130, da man dabei immer schauen muss ob von hinten keine angeschossen kommt.
Etwas off Topic, aber warum schauen diese Auto immer aggressiver aus?

Ich bin überzeugt, dass das Tempolimit eines Tages kommen wird. Autonomes fahren wird den Verkehr viel sicherer machen und Versicherungen werden entsprechende Prämien für das menschliche Fahren verlangen. Ich freue mich echt darauf, wenn ich mich im Auto mit sinnvollen Dingen beschäftigen kann anstatt das Vehikel zu lenken und abwechselnd Gas und Bremse zu betätigen.

Ich fürchte auch, dass eine generelles Tempolimit kommen wird - auch wenn das kaum Menschenleben retten würde. Die wenigsten tödlichen Unfälle passieren auf den Autobahnen in den Bereichen, wo es das noch nicht gibt - ich meine letztes Jahr gelesen zu haben, dass es ca. 13 % sind ( habe den lik nicht mehr gefunden). Am gefährlichsten sind nach wie vor Landstraßen, wo sich regelmäßig Unfähige beim Überholen überschätzen ( gerade gestern musste ich wieder stark abbremsen, weil mir so ein Idiot auf meiner Spur entgegen kam ) und auch bei illegalen Rennen, etc. Es gibt auch an vielen Tagen gute Gründe dafür aber a manchen Tagen - oder nachts - halte ich es für gefährlicher mit einem modernen Auto mit 130 km / H schleichen zu müssen, als etwas zügiger zu fahren. Ich bin strikt gegen sinnloses Rasen auf Landstraßen oder gar in Städten - da müsste man manchmal stärker durchgreifen und mehr kontrollieren. Aber auch Tempo 30 innerorts halte ich auf größeren Straßen ( siehe Berlin - wie immer ) für einen Irrweg - und leiser wird's dadurch auch kaum - wurde in Berlin gerade nachgewiesen, stört die ideologisch verblendete RRG Regierung dort nicht - Studie zeigt das falsche Ergebnis - es ist uns doch egal, weil wir es so wollen ).
Aber wir haben auch ein e Auto und damit fährt man automatisch etwas zurückhaltender, wenn man am Ziel ankommen will .... - daher kann ich jedem raten, für Langstrecken noch einen Plug In Hybrid oder einen modernen Diesel zu haben
 

Sam Malone

Reguläres Mitglied
13.08.2018
98
7
HAJ
Ich glaube diese Diskussion ist auch sehr stark von Emotionen getrieben.
Meiner Meinung nach muss es nicht nur schwarz oder weiß geben.
De facto fallen mir so viele Autobahnabschnitte ein, die mit einer Signal-
anlage ausgestattet sind, die es gestattet, das Tempolimit dem Verkehr
anzupassen.
Werktags über den Tag, wo der Verkehr brummt, ist ein Tempolimit von
130, 120 oder gar 100 doch vollkommen in Ordnung. Aber warum darf
ich am späten Abend auf einer dreispurigen Autobahn, die leer ist, nicht
auch 180 fahren.