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Das sieht wohl jeder hier genauso, der thread ist zwischenzeitlich nur dahingehend abgeglitten, dass der Kauf eines Tiffany Rings unsinnig ist, da man bei einem No-Name Ring zum gleichen Preis mehr Diamant für sein Geld bekommt..
Nicht erst seit "Der Teufel trägt Prada" wissen wir, daß wir uns etwas vormachen, wenn wir Mode und persönlichen Stil negieren. Tatsächlich ist niemand frei davon.
Der Schlüssel zu "Persönlichem Stil" und "Geschmack" liegt meines Erachtens darin, sich ständig selbst zu überprüfen: warum möchte ich einen Ring von Tiffany´s, warum eine Rolex? Was genau gefällt mir daran?
Das sollte wie eine Blindverkostung von Wein sein.
Mein erstes Auto war ein Opel Astra. Das wurde in meinem Golf u.ä. fahrendem Freundeskreis belacht, ich konnte es mir vom "Standing" her jedoch leisten - und wußte das auch. Im Nachhinein ist mir klar, daß das genauso krampfhaft war, wie der Gruppenzwang zu Golf, gegen den ich angehen wollte.
Heutzutage erlebe ich bei Kindern, wie sie das teurere, qualitativ schlechtere wollen, nur weil es gerade angesagt ist.
Erwachsene (s.o.) sind da leider auch nicht anders.
Ein Strohhalm zum halten: es gibt Design-Klassiker, die einfach teurer sind, weil sie Design-Klassiker sind. Es ist schön, so etwas zu besitzen. Ob ein Ring von Tiffany´s oder Bulgari dazugehört, kann ich nicht beurteilen. Eine Rolex Submariner gehört aber definitiv dazu (und ist gleichzeitig so abgegriffen und einfallslos, daß sie ihren Träger desauvouiert).
Wie man sieht: es ist schwierig, wenn nicht unlösbar, gekaufen Stil von persönlichem abzugrenzen. Es bleibt also dabei: man möge begehren, was einem gefällt.
Aber man sollte sich stets fragen, warum einem etwas gefällt.
Ich wollte auch so gern eine große Rolex, insbes. eine Submariner, haben. Aber sie mußte aus meinem Geburtsjahr sein.
Zu teuer.
Heute bin ich froh, eine Omega Speedmaster, die genau so alt ist wie ich zu tragen, und dafür nur einen Bruchteil bezahlt zu haben.
