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Hilton Frankfurt Gravenbruch
Gebucht: King Guest Room
Erhalten: King One Bedroom Suite (Suite 364, leider kein Lakeview, war auch auf Nachfrage in der Nacht So/Mo nicht mehr verfügbar). Upgrade wurde 3 Tage vorher in der App angezeigt, zusätzlich Info per Mail erhalten.
Benefits: Obstteller, tägl. 2 Fl. Wasser, Frühstück, Loungezugang, kostenfreie Minibar sowie Begrüßungskarte auf dem Zimmer.
Nachdem ich in den letzten Monaten hier im VFT sehr viel über das Hotel gelesen habe, war ich jetzt auch mal da. Schöne Anlage mit Garten und viel Ruhe. Sehr großer Wellnessbereich. Schade, dass der beheizte Außenpool nicht durch eine Schleuse nicht mit dem Innenpool verbunden ist (wie z.B. im Kempinski Portorosz (Slowenien) oder im Hotel Falkensteiner Iadera nahe Zadar (Kroatien).
Wenn man die Hotelhalle betritt, bekommt man einen schönen Eindruck, auch die große Bar hinter der Rezeption hat einen gewissen Wow-Effekt. Verlässt man dann im 3. Stock den Aufzug hat es mit dem Wow-Effekt ganz schnell ein Ende. Trostlose, endlos verwinkelte Gänge, verwirrende Geschossbezeichnungen 2, 2A, 3, 3A (nicht jeder Aufzug hält in jedem Geschoß, was von außen nicht angezeigt wird). Es sind fast immer lange Wege zurückzulegen, entweder man wohnt nahe zum Wellnessbereich, dann ist der Weg zum Restaurant lang oder es ist umgekehrt. Auf dem Weg zu meiner Suite kam ich an einer dieser Atrien vorbei, das sieht so trostlos aus.
Meine Suite bestand aus 2 Zimmern, die Abtrennung zwischen beiden Zimmern bestand aus 2 x 2 Doppelfalttüren, sehr unpraktisch. Dann ist diese Tür innerhalb der Suite auch noch so angeordnet, dass sie genau mittig auf das Bett zuläuft. Dies hat zur Folge, dass sowohl im Wohnzimmer als auch im Schlafzimmer, der Fernseher so ungünstig angebracht ist, dass jeweils eine Person sehr weit vom Fernseher entfernt ist und nur schlecht schauen kann (kein Fehler von Hilton, Hotel wurde halt so gebaut). Die TV-Geräte könnten auch noch 1 - 2 Nummern größer sein.
Das Bad ist soweit ok (Wanne, separate Dusche, Doppelwaschbecken, WC), zusätzlich gibt es ein 2. separates WC. Im Badezimmer gab es keine Zahnputzbecher (ist noch oder schon wieder Corona?) Trotz der großen Fenster kam sowohl im Wohnzimmer als auch im Schlafzimmer (bei hellem Wetter) zu wenig Tageslicht ins Zimmer. Die Bedienschalter für Licht und die Klimaanlage waren neueren Datums, aber sehr schwerfällig in der Bedienung. Es gab in allen Zimmern zahlreiche Lampen, richtig hell konnte man es aber nicht machen. Das gesamte Zimmer-Mobiliar hat den Charme des letzten Jahrtausends. Hier ist eine Totalrenovierung (einschließlich der Bäder) dringend erforderlich. Die Aufzüge sind von 1980, weiß jemand wie lange die letzte Totalrenovierung zu Kempinski-Zeiten zurückliegt? Ich hoffe, das war später als 1980.
Zur Executive-Lounge: Zutritt technisch für jedermann möglich, zur Cocktailzeit wurde aber nach der Zimmernummer gefragt. In dem runden Eingangsbereich, dort wo abends die alkoholischen Getränke stehen, ist es unangenehm düster. Nachmittags gibt es keinen Kuchen, nicht mal Kekse, nur Hand-Obst und ein paar Nüsse. Auch das Abendangebot hat mir nicht gefallen. Es gab warm eine Art Frühlingsrolle und noch so etwas ähnliches, was mit Kartoffel gefüllt war, 3 verschiedene kalte Salate, Brot/Brötchen/Butter und eine Käseplatte. Die 4 oder 5 verschiedenen Käsesorten waren allerdings aus dem Segment "sehr preiswert". Eine Suppe und ein Dessert wird nicht angeboten, von weiteren Dingen braucht man erst gar nicht zu sprechen. Das Angebot ist aber immer noch besser als im Hilton Berlin.
Zum Frühstück: großes Angebot, am Eierstand wird alles frisch zubereitet, auch Egg Benedict/Royal gibt es. Der Orangensaft war frisch gepresst, auch das aufgeschnittene Obst war sehr ordentlich. Tee gab es leider nur im Beutel, eine kleine Schale zur Ablage des herausgenommenen Teebeutel fehlt. Das Angebot an Käse war - wie am Vorabend in der Lounge - dem Niedrig-Preis-Segment zuzuordnen. Gleiches gilt auch für das Wurst- und Schinkenangebot. Der rohe Schinken, war billigster Schinkenspeck. Frage kaufen Gäste eines Hilton Hotels so etwas auch für zu Hause? Das Angebot von Brot/Brötchen/Gebäck/Kuchen machte nicht den Eindruck, als käme es von einem Vor-Ort-Bäcker des Vertrauens (das ist leider in D in mindestens 80 - 90 % aller Hotels so). Das Frühstück kostet (wenn nicht in der Rate inkludiert) € 25, für Nicht-Hotelgäste € 35. Zu Kempinski-Zeiten hat es nach Auskunft einer Angestellten € 49 gekostet. Beim Preis von € 25 muss man dann an der Qualität sparen.
Fazit: das Hotel an sich ist eine Perle, aus der man ein wunderbares Conrad machen könnte. Allerdings benötigt, dass erstmal sehr viel Geld und dann muss man die sehr viel höheren Preise auch am Markt durchsetzen können. Wenn die Totalrenovierung nicht kommt oder nur in stark abgespeckter Form, dann bleibt es ein beliebiges Hilton zum günstigen Preis. Für Gäste, denen der Spa-Bereich wichtig ist, sind die derzeit aufgerufenen Preise (bei Vorauszahlung ab € 118) ein Schnäppchen. Gäste denen ein schönes Zimmer mit neuzeitlichem Ambiente, ein gutes und qualitatives Lounge- und Frühstücksangebot wichtig sind, sollten besser nach Asien reisen. Ich werde - außer ich benötige kurzfristig noch ein paar Punkte/Nächte und die Rate ist günstig, nicht mehr Gast in diesem Hotel sein.