23. Tag; 3. Winterreise 2017/18
Früh waren wir wach, wir wollten auf keinen Fall unsere Abreise aus Namibia verpassen.
Namibia ist ein wunderschönes Land, welche einige Höhepunkte bietet – allerdings sind die Fahrtstrecken zwischen diesen Locations relativ lang und ziemlich monoton. Zudem sollte einem Essen wirklich nicht wichtig sein, denn größtenteils war dies unterirdisch. Auch für Stadtmenschen wie uns ist Namibia nicht das beste Reiseziel, da einem als solcher doch relativ schnell die Decke auf den Kopf fällt.
Taschen fertiggepackt, zum Frühstück – endlich mal wieder ordentlicher Espresso. Wer aber denkt er bekommt im Hilton Windhoek ein Frühstück mit internationalem Anspruch, der wird schon etwas enttäuscht.
Um 08:15 hatten wir die Rechnung beglichen (auf dieser befand sich auch ein Airport-Transfer, welchen wir nicht genutzt hatten), die Taschen im Auto verstaut, so dass es in Richtung Flughafen gehen konnte.
Bei ‚Puma’ das Auto nochmals vollgetankt und schon waren wir bei AVIS am Flughafen, gaben den Fortuner nach knapp 5'600 Kilometern zurück, ohne technische Probleme, ohne Platten – wir waren selbst verwundert.
Die 20 Meter hinüber zum Flughafengebäude, zum Check-In von South African Airways.
Am ‚Premium Check-In’ waren wir die ersten, konnten gegen 09:30 einchecken. Dann der Schock, die Dame meinte, wir müssten für das 3. Gepäckstück umgerechnet US$ 80 bezahlen. Ich teilte ihr mit, dass ich *G, somit das zusätzliche Gepäckstück kostenlos wäre. Mir wurde daraufhin mitgeteilt, dass der Flug ‚operated by Airlink’ seie, der *G mir nichts bringen würde.
Ich war gelinde gesagt sauer, denn ich hatte den Flug bei South African Airways in Frankfurt gebucht, mit einer SA-Flugnummer (welche auch auf dem Boarding Pass stnd), kein Hinweis von ‚operated by Airlink’. Ich emfinde dies als Beschiss!
Ewig am Ticketschalter bis zur Bezahlung gewartet, durch Security- & Passkontrolle Airside.
Wer auf die Toilette wollte brauchte eine Taschenlampe, denn das Licht dort war ausgefallen. Welcome to Namibia.
Zu Fuß ging es zur Embraer 135,
mit 1-2 Sitzkonfiguration, wir hatten Plätze in Reihe 8, selbst mit meinen 174 cm wurde es für die Beine eng.
Steil ging es in die Luft, nach einiger Zeit wurde ein Essen in der Box
und Getränke serviert.
Die Landschaft unter uns: wie üblich:
Nein, es handelt sich hier nicht um Fotos, welche innerhalb von 5 Minuten entstanden sind. Zwischen der Aufnahme von Foto 1 und Foto 3 liegen 1 ¼ Stunden!
Erst im Anflug auf Kapstadt wurde es etwas grüner.
Es ging in Richtung Parkposition,
Deboarding natürlich per Bus – ohne Klimaanlage.
Die Passkontrolle ging sehr schnell, das Gepäck kam auch fast sofort.
Hinaus und durch die Unterführung zu AVIS. Mit 90 Kilo Gepäck auf dem Wagen war das Hochfahren etwas anstrengend.
Bei AVIS war, wie auch bei den anderen Vermietern, sehr viel los.
Zum Glück habe ich den President Circle Status, so dass wir auf der gegenüberliegenden Seite sofort an die Reihe kamen. Gebucht hatte ich einen Ford Fiesta Automatik, die sehr freundliche Mitarbeiterin gab uns einen Audi A3 TFSI mit DKG.
Der Wagen war allerdings innen und außen sehr dreckig, Vorschäden so nicht zu erkennen. Als wieder zurück zum Schalter und dies mitgeteilt. Man suchte einen sauberen Wagen, fand aber keinen, da wegen Wasserknappheit in Kapstadt die Autos aktuell nicht gesäubert werden. So bekamen wir eine Mitarbeiterin zugeteilt, welche den Wagen innen etwas säuberte, außen nochmals auf Schäden überprüfte und drei nicht eingetragene fand.
Ohne Navi ging es los, in Richtung Waterfront.
Unser Hotel, das ‚WESTIN Cape Town’
war zum Glück leicht zu finden. Wieso in Kapstadt, einer Stadt mit tollen B&Bs das WESTIN? Ganz einfach, über Neujahr war alles sehr, sehr teuer, bei SPG bekam ich allerdings eine gute Cash & Points-rate für diesen Bunker.
Hinein und vom typischen WESTIN-Geruch empfangen worden.
An der Rezeption wurden wir gleich darauf hingewiesen, dass wir unseren Wasserverbrauch einschränken sollten,
maximal 2 Minuten Duschen pro Tag – das würde dann für uns 40 Sekunden pro Duschgang...
Da das Hotel völlig ausgebucht war, bekamen wir nur einen Upgrade auf ein Doppelzimmer auf der Club-Etage. Trotzdem nett,
mit tollem Ausblich auf die V&A Waterfront,
die Begrüßungssnacks waren auch schon da.
Schnell ausgepackt und mit dem kostenlosen Hotel-Shuttle (fährt alle 30 Minuten) zur V&A Waterfront,
direkt zu Vodafone, SIM-Karten mit Gesprächs- und Datenguthaben für unsere Telefone besorgt.
Da wir nun schon dort waren, gingen wir noch etwas zum Shoppen. Zu unserer Verwunderung waren bei GUCCI Dinge erhältlich, für welche man sich in Europa auf eine Wartelisten setzten musste, 14% VAT bekommt man auch noch zurück. Perfekt.
Eigentlich wollten wir noch Geld tauschen – aber diesen Nepp machte ich nicht mit. Statt 13,5 Rand für den US$ gab es nur 11,9. Als ob dies nicht schon schlecht genug gewesen wäre, wollte man nochmals eine Bearbeitungsgebühr i.H.v. 200 Rand abziehen. Statt 2'700 Rand für US$ 200 nur 2'188. So bat ich um die Rückgabe meiner US$, muss eben ein Bankomat gefunden werden.
Wieder zurück zum Hotel, wo zwischen 17 und 19 Uhr Snacks in der Club-Lounge im 19. Stock serviert wurden.
Allerdings gab es hier kein Buffet, nur eine kleine Platte mit Kleinigkeiten.
Da wir nach diesem ‚opulenten Mahl’ natürlich noch Hunger hatten, wollten wir gegen 19:30 in die Bree Street zu IYO Burger fahren, um dort einen hochgelobten Burger mit Straußen-Fleisch zu essen. Wegen des nächtlichen Umzugs war in der Gegend allerdings die Hölle los, wir kamen erst gar nicht in die Nähe. Zum Glück hatte ich einen Plan B in der Hinterhand. So drehten wir um, fuhren zur Beach Road, wo sich ‚The Butcher Shop & Grill’ befindet.
Auto auf der Straße abgestellt und hingelaufen. Da das Restaurant
sehr gut besucht war, bekamen wir zwei Plätze an einem langen Tisch
direkt vor der Fleischtheke zugewiesen.
Die Speisekarte las sich gut, wir wählten zu unseren eiskalten Coke Zero als Vorspeise gegrillten Oktopus in Zitronenbutter und als Hauptgericht die Spare-Rips mit Kartoffel und einer Extraportion Cream-Spinat.
Der Oktopus war wunderbar zart, perfekt gegrillt. Dieser verblasste jedoch völlig neben den auf der Zunge zergehenden, perfekt marinierten Spare-Rips, welche wir ruckzuck verputzen. Einen solchen Hochgenuss waren wir nach knapp 3 Wochen Namibia nicht mehr gewohnt! Auch der Spinat, genau wie er sein muss.
Da wir noch nicht völlig gesättigt und zudem auf die Rinder-Rippen gespannt waren, orderten wir noch einen halbe Portion dieses Gerichts. In meinen Augen waren die Rippen vom Rind nochmal einen Hauch besser, sehr fleischig, noch kräftiger gewürzt.
Nun wirklich gesättigt ließen wir das Dessert ausfallen, fragten den sehr lustigen und zuvorkommenden Kellner nach der Rechnung. Inklusive 10% Trinkgeld kam die Zeche gerade mal auf 580 Rand, ca. 40 US$.
Zurück zum Auto und ins Hotel.