V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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...Gruss aus Sibirien...
Ich denke, dass es bei Euch in Sibirien 'etwas' kälter ist als in Odessa (Höchsttemperatur +7, Tiefsttemperatur +2, bewölkt) :sick: , deshalb dürfte das Feiern auf einem zentralen Platz bei Nacht nicht besonders angenehm sein.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
24. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Zuerst allen alles Gute für 2018, dass es noch weniger Flugzeugabstürze und Tote gibt als 2017. Interessant fand ich die Tatsache, dass in 2017 Fliegen und Nicht-Fliegen eine ähnliches Todesrisiko barg: Von 73 Toten 35 am Boden durch den Flugzeugabsturz ums Leben kamen.

Aber nun zurück zum Reisebericht:

Der finale Tag des Jahres 2017 wartete leider nicht mit dem erhofften Wetter auf, statt Sonne gab es diese Aussicht:


Aber mich wunderte dies nicht wirklich. Als ich vor einigen Jahren mit -1 für 3 Tage in Kapstadt war, sahen wir nicht ein einziges Mal den Tafelberg, so schlecht war das Wetter die ganze Zeit.

Wegen der Wasserknappheit duschten wir so schnell wie möglich, hängten unsere Handtücher, entgegen unseren Gewohnheiten, an die Haken, damit diese nicht gewechselt werden.

Da dies unsere Pläne im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen ließ, entschieden wir in aller Ruhe in die Club Lounge zum Frühstücken zu gehen.

Dort wurde wir angenehm überrascht, denn unsere Erwartungen nach den ‚Dinner-Snacks’ vom Vorabend waren nicht besonders hoch. Was uns dann jedoch an Auswahl & Qualität beim Frühstück erwartete übertraf alle unsere Vorstellungen von einem Lounge-Frühstück.




Nicht nur bekamen wir den besten Espresso der letzten 3 Wochen, wir mussten auch keine Eierspeisen essen, um irgendwie satt zu werden. Von hervorragenden Früchten (inkl. Blaubeeren) über hausgemachtes Granola,


gebeiztem Lachs in sehr guter Qualität, rare gebratenem Thunfisch und sogar Zungen-Aufschnitt war wirklich alles vorhanden was das Herz (und die Geschmacksknospen) nach 3 Wochen Namibia begehrt.

Obwohl die Lounge aus allen Nähten platzte sorgte das Personal zeitnah für Nachschub, auch neuer Espresso kam ungefragt mit wirklich heißer fettarmer Milch. So hielten wir uns in der Lounge für über eine Stunde auf, genossen das Ganze in vollen Zügen – Alternativen gab es bei diesem Schmuddelwetter eh wenige.

Gegen 12 Uhr hellte es sich etwas auf, wir ließen das Auto vorfahren, wollten dem Bell-Boy die 10 Rand geben, welche wir gestern bei Autoabgabe im Becherhalter gelassen hatten. Überraschung! Die 10 Rand waren verschwunden. Valentyna war stinksauer, dass selbst vom Hotelpersonal, das dauernd Trinkgeld für die Wagenvorfahrt bekommt, Geld aus dem Auto stielt. Mir war dies ganz recht, denn so hatte sie anhand von US$ 0,75 gelernt wie in Südafrika der Hase läuft, dass sie verdammt aufpassen muss.

Wir fuhren in Richtung Bo-Kaap, dem islamischen Viertel der Malaien in Kapstadt. Dieses Viertel ist wegen seiner Moscheen, der bunt gestrichenen Häuser (übrigens überwiegend in gutem Zustand) und der steilen Kopfsteinpflasterstraßen eine Touristensehenswürdigkeit.

Auto abgestellt, alles von Wert in Valentynas Rucksack verpackt, und durch die engen Straßen gelaufen.




Natürlich war besonders viel los, erstens weil aktuell besonders viele Touristen in der Stadt waren, zweitens weil man bei dem Wetter ansonsten nicht viel unternehmen konnte.




Nach 20 Minuten des Herumlaufens hatte man aber auch schon alles gesehen, wir setzten uns wieder ins Auto, verließen das Viertel und fuhren zum Signal Hill, von wo man eine tolle Aussicht auf Kapstadt haben soll. ‚Soll’, denn das Wetter zog sich wieder zu, wir drehten auf halben Weg um, fuhren wieder hinunter zum Wasser,


etwas der Uferpromenade entlang.


Aber auch hier war es eher grau, nichts zu sehen.

Valentyna fühlte sich zudem zunehmend unwohl, extrem viele Bettler an den Kreuzungen, auf den Grünstreifen. Alles nicht sehr beruhigend wenn man schon beim Verlassen des Hotels gewarnt wird, man sollte die Seitenfenster im Auto nicht öffnen, immer schauen dass die Türen verschlossen sind, sich umschauen bevor man aussteigt. Wir wohnen wahrlich in keinem reichen Land, wahrscheinlich mit einer ähnlichen Armutsrate wie in Südafrika – aber eine solche Kriminalität kennen wir, trotz nicht funktionierenden Polizeisystems, nicht.

Valentyna wollte wieder ins Hotel. Da eh nichts zu sehen war erfüllte ich ihr diesen Wunsch. Im Zimmer angekommen stellten wir zu unserer Überraschung fest, dass die wieder aufgehängten Handtücher und auch die Bettwäsche gewechselt wurden – soviel zum Wassersparen!

Nun hatten wir Zeit das Gym des WESTIN zu testen, fuhren ins 19. Stockwerk, wo sich dieses befindet.


Für ein Hotel dieser Größe ist dieses Gym ein absoluter Witz, viel zu klein, die Geräte zu eng stehend, man stört sich gegenseitig beim Training.

Trotzdem zog ich 45 Krafttraining durch, ging für 30 Minuten aus Laufband, Valentyna mühte sich auf dem Cross-Trainer und Laufband ab. Nach dem Duschen hingen wir artig unsere Handtücher zur Wiederbenutzung auf, mit dem Ergebnis, dass diese noch am Abend gegen frische ausgetauscht wurden.

Um 17 Uhr verspürte wir etwas Hunger, die Snacks wurden heute im Erdgeschoss in der Lobby-Lounge serviert.


Dies ist die Portion für 2 Personen! Ich fragte die Dame wie wir dieses Glas mit dem grünen Püree teilen sollten – worauf wir ein zweites bekamen.

Wir wollten nun 1 ½ Stunden schlafen – aber wie das so ist, wenn man etwas will, dass klappt es nicht.

Um kurz nach 20 Uhr fuhren wir los, ich hatten schon vor Monaten für 20:30 einen Tisch im Restaurant ‚La Mouette’ reserviert. Das Restaurant befindet sich in einem Haus im Kolonialstil,


die Security am Eingang überprüfte unsere Reservierung, wir wurden eingelassen uns zu unserem Tisch geführt. Der Innenraum war rustikal aber edel ausgeführt, alle Tische in beiden Stockwerken besetzt.

Unsere Servicedame stellte sich vor, wir erhielten die Speisekarte


sowie zweierlei hausgemachtes Brot mit flüssigem Rinderfett, welches mit Schalotten, Knoblauch und anderen Gewürzen parfümiert war.


Nach einigem Warten, Kir Royale für Valentyna (dabei blieb sie auch den ganzen Abend) und Coke Zero für mich, erschien unsere erste Vorspeise, drei verschieden ‚Snacks’,


hervorragende Austern, geschmacksintensive Trüffel-Kroketten an Aioli und etwas langweilige Rinder-Short-Ribs.

Weiter ging es mit Panna Cotta vom geräucherten Sellerie.


Wirklich interessant wurde dieser aber erst durch die Topping,


obwohl teilweise etwas schwer zu beißen, da sehr hart (fast wie grober Sand).

Als Pastagericht servierte man uns Kräuter-Gnocchi auf Erbsenpüree und einem angeflammten, leicht säuerlichen Baby-Chinakohlblatt.


Normalerweise ist Valentyna kein Gnocchi-Freund, aber die gingen durch – mir war es durch den Kohl etwas zu säuerlich.

Das Fischgericht kam als kurz angebratener Thunfisch mit gepufftem Reis und Mangostückchen.


Sah toll aus, war aber mit Sicherheit das unharmonischste Gericht des Abends.

Das Fleischgericht war dafür perfekt,


hier passte alles, die Kombination der einzelnen Komponenten, der Garpunkt wie auch die Qualität des Fleisches. Ein Genuss!

Das erste Dessert war gewöhnungsbedürft – aber sehr, sehr interessant,


Eingelegte, leicht säuerliche Karottenstreifen (erinnerten stark an ‚koreskaja markovka’ – für den, der sich mit russischer Küche auskennt) mit einem hausgemachten, knusprigen Fladenbrot, welches in einer cremigen, leicht käsigen Mousse steckte.

Ein Traum war die Süßspeise, ein geliertes Blaubeerensorbet, etwas an japanische ‚Mochi’ erinnernt.


In Verbindung mit den ganzen anderen Komponenten hätte ich mich reinsetzten können. Zum Glück ist Valentyna keine ‚Süße’, und so bekam ich noch etwas von ihrer Portion ab.

Nun war es auch schon kurz vor Mitternacht, wir bestellten noch einen Kir Royal sowie eine Coke Zero, gingen nach draußen auf die Veranda und begrüßten zusammen mit den anderen Gästen sowie dem Personal das Neue Jahr.

Gegen 00:30 waren wir wieder im Inneren, bekamen zum Espresso noch diese süß-säuerlichen Maronen,


bezahlten die Rechnung und fuhren im dicksten Stau zurück zum Hotel.
 

capetonian

Parlour Talker
15.03.2010
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Wegen der Wasserknappheit duschten wir so schnell wie möglich, hängten unsere Handtücher, entgegen unseren Gewohnheiten, an die Haken, damit diese nicht gewechselt werden.

Vielen Dank von uns hier....


Im Zimmer angekommen stellten wir zu unserer Überraschung fest, dass die wieder aufgehängten Handtücher und auch die Bettwäsche gewechselt wurden – soviel zum Wassersparen!

Das wuerde ich ja dem Management mitteilen.... Zeit, um das Personal wieder einmal aufzuklaeren.
 

PhileasFogg

Erfahrenes Mitglied
29.03.2012
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Vielen Dank mal wieder für den interessanten Reisebericht. Dass schlechtes Essen einem viel von der Urlaubsfreude nehmen kann, ist für mich absolut nachvollziehbar.

Ich wünsche einen guten Start ins neue Jahr und weiterhin eine gute und sichere Reise mit schmackhaftem Essen wie in Kapstadt.
 
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Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
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Wie immer mein "fortlaufender" Dank für die Eindrücke.

-> Als jemand der hier nicht konkret im Thema ist: Warum ist die Wasserknappheit in Kapstadt in diesem Jahr besonders schlimm // womit konkret hängt zusammen, dass man überhaupt befürchtet irgendwann beim Null-Stand zu sein ?
 
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Bayer59

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
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Du bist halt näher dran....! ;) Was sagen die mittelfristigen Wetterprognosen? Wird es zum abstellen des Wassers kommen müssen?
 
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Pascal1101

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31.12.2013
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Ich möchte den Thread hier nicht sprengen, daher bitte ggf. in einen separaten Auslagern (durch die Mods)

Wenn ich mir die Zahlen anschaue, frage ich mich aber warum man in Kapstadt auf den Monat gerechnet pro Kopf einen sehr hohen Wasserverbrauch (im Vergleich zu europ. Industriestaaten, auch in warmen Gebieten [z.B. Spanien]) hat, und warum hier nicht vorausschauend entgegengewirkt wurde.
 
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nice

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08.05.2009
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Ganz in der Nähe von Euch ist ein Fitnessstudio Virgin active. Da kann man eventuell auch Tageskarten bekommen. Im Virgin active in Greenpoint ( Nähe des Steakhouses the Butcher) geht das auf alle Fälle. Ich bin schon oft im la mouette gewesen. Schön ist es da an windstillen Abenden. Da kann man da schön im Garten sitzen.
 
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capetonian

Parlour Talker
15.03.2010
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Ich möchte den Thread hier nicht sprengen, daher bitte ggf. in einen separaten Auslagern (durch die Mods)

Wenn ich mir die Zahlen anschaue, frage ich mich aber warum man in Kapstadt auf den Monat gerechnet pro Kopf einen sehr hohen Wasserverbrauch (im Vergleich zu europ. Industriestaaten, auch in warmen Gebieten [z.B. Spanien]) hat, und warum hier nicht vorausschauend entgegengewirkt wurde.

Ja, das fragen sich viele....

Der Pro-Kopf Verbrauch ist nicht mehr besonders hoch - wir muessten unter 87 Liter pro Kopf sein - der derzeitige Gesamtverbrauch von rund 600 Millionen Liter Wasser pro Tag inkludiert Wasser fuer Industrie und Landwirtschaft (da wir hier kein wieder-aufbereitetes Wasser fuer Nicht-Trinkwasserzwecke haben) ist das im Prinzip der Gesamtverbrauch der Region (dafuer gibt es legale, komplexe Gruende). Rund 36% der Bevoelkerung verbraucht weniger als 87 Liter pro Kopf der Rest nicht, es haelt sich aber in Grenzen und ist weniger als der in gesamt Deutschland uebliche Verbrauch von ca. 120 Liter pro Kopf.

Aendert aber nichts daran , dass der Verbrauch der Stadt unter 500 Millionen Liter pro Tag fallen muss....

Erwaehnt hatte ich das im Zusammenhang mit dem Westin nur deshalb, weil die von sich erst vor ein paar Tagen behauptet haben, dass sie rund 1.000.000 Liter Wasser einsparen (ich nehme mal an pro Monat) was in einem Hotel nur mit Training, Training, Training geht (vor allem hier) - deswegen meinte ich auch, man sollte das mitteilen - nicht aus Boshaftigkeit, sondern schlicht aus schierer Notwendigkeit hier.

Ich bin ja in der selben Branche - wir haben den Wasserverbrauch um rund 55% gesenkt im Vergeich zu vor zwei Jahren - und das geht nur mit konstanten neuen und wederholten Training.... ueber Jahre wurden Handtuecher taeglich gewechselt usw, das muss man erst einmal nachhaltig aus den Koepfen des Personals wieder rauskriegen (was auch verstaendlich ist).
 
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capetonian

Parlour Talker
15.03.2010
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Du bist halt näher dran....! ;) Was sagen die mittelfristigen Wetterprognosen? Wird es zum abstellen des Wassers kommen müssen?

Signifikanten Regen sollte es bis zumindest Ende April keinen geben (das ist keine Prognose sondern ist einmal hier so, Sommer-Regen gibt es in Kapstadt nicht, nur Winter-Regen - mit Glueck kommen die dieses Jahr frueher als normal - das waere dann Mitte/Ende April - mit Pech erst Ende Juni...). Gestern hatten wir zum Leidwesen unseres geschaetzten HON/UA Regen und fuer unsere Verhaeltnisse im Januar ungewoehnliche 5,5 mm Regen bei mir am Hang des Tafelberges (da gibt es immer eher mehr als weniger) - in Franschhoek scheint es laut meiner Tochter (deren Freiluft-Sylvester-Party gestern etwas feuchter wurde) rund 15 mm Regen gegeben zu haben - da freut sich der Kapstaedter schon.... Zahlen bei denen der Mitteleuropaeer eher muede laechelt....

Das mit dem Wasser Abstellen ist sehr schwierig zu beantworten.... die Stadt ist nicht sonderlich transparent in ihrer Kommunikaton und berichtet immer nur davon, dass wenn der Verbrauch so bleibt wie in der vergangenen Woche und wenn keine neuen Alternativen Quellen erschlossen werden, dann geht das Wasser per (z.Z.) 29.04. aus. So ganz klar ist das nicht...

Die Stadt Kapstadt ist dabei ein paar kleiner Entsalzungsanlagen zu bauen und ein paar Bohrungen in Grundwasserspeicher vorzunehmen, sowie ein paar Klaeranlagen zu bauen. Diese Projekte sollten Ende Juli rund 144 Millionen Liter Wasser pro Tag erzeugen. Diese Projekte erscheinen mir (wie gesagt keine Transparenz und niull Kommuniktion) aber langfristig zu sein. Was die Stadt kurzfristig plant (soferne uberhaupt irgendetwas0, weiss niemand....

Einmal ist die Rede davon, dass man Schiffe mit Entsalzungsanagen an Bord aus Israel bringt, das naechste mal ist die Red davon, dass man mit Wasser-Sparen durchkommen will.... wer weiss? Man ist aus mir nicht ganz verstaendlichen Gruenden sehr zurueckhaltend weiter gross in die unterirdischen Reservoirs zu bohren, ein 20.000.000 Liter pro Tag Bohrlocjkriegt man relativ flott hin... aber vielleicht will man das nur zur Not machen.... man muesst edas Wasser in besseren Zeite halt wieder runter pumpen, damit es nicht zu Meerwasser-Einbruechen kommt. Das macht man in geissen trockenen Laendern schon seit Jahrzehnten.

Was Wassersparen betrifft hat man seit heute eingefuehrt, dass kein Haushalt mehr als 10.500 Liter Wasser pro Monat verrauchen darf und dass Industirie / Geschaefte ab heute Ihren Verbrauch um 40% reduzieren muessen und dei Landwirtschaft um 60%.

Wie konnte es dazu kommen? Ein Poltikum, gemischt mit Ignoranz und Korruption meiner Meinung nach.

Kapstadt hat mittlerweise rund 4.200.00 bis 4.500.000 Millionen Einwohner, die mit den elben Wasserspeichern leben, die es bereits zu einer Zeit gab, als Kapstadt gerade einmal 1,500.000 Einwohner hatte. Das kann natuerlich nicht gut gehen, wenn es drei Jahre Duerre gibt (man vergisst gerne dass frueher in dem System eine gewisse Redundancy eingebaut war). Daziu kommt, dass die Wasserversorgung eigentlcih staatlich reguliert ist. Der ANC (Staat) hat natuerlich an Kapstadt (DA regiert) kein uebrsteigertes Interesse und schon gar nicht unter dem Aspekt der Korruption und Unfaehigkeit im Rest des Landes. Die DA im Gegensatzt nutzt das, um auf die Unfaehigkeit des ANCs hin zu weisen. Eine recht billige un deigentlich menschenverachtende Art, um dem politischen Gegner eins aus zu wischen.

Naja so sitzen wir hier einma herum und schauen was passiert - ich habe Wasser am Grundstueck anbohren lassen (Quell wasser vom Tafeberg) und werde mich wohl in den naechsten Wochen von der oefentlichen Wasserversorgung abhaengen (haengt von der Installation der Filtrierungssysteme ab - hoffentlich bevor das Wasser abgedreht wird)....

Das Abstellen des Wassers kann ich mir persoenlich eigentlich nicht vorstellen - erstens wuerden sie Versorgungs- und Abwasserrohre enorme Schaeden erleiden (wobei das wohl das geringste waere), zweitens wuerden grosse Teile der Wirtschaft binnen weniger Tage kollabieren und Kapstadt traegt rund 12% zum GDP des Landes bei (auch das kann sich das Land nicht leisten - Suedafrika waere wohl binnen drei Monate pleite, wenn die Steuer Einnahmen aus Kapstadt mehr oder weniger voellig ausfallen - einmal abgesehn davon, dass es fraglcih waere, ob sich die Stadt davon (wenn das laenger als ein paar Tage, von mir aus zwei Wochen, dauert) jemals erholen koennte. Mit dem Plan an 200 Stellen unter Schutz des Militaeres 25 Liter Wasser pro Perosn abzugeben, kann ich mir eignetlich nichts vorstellen - Logistisch auf lange Sicht kaum machbar...


Sorry fuer das OT - aber irgendwie ist es Teil des Reiseberichtes....
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
25/1. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Das Jahr 2018 begrüßte uns mit wesentlich besserem Wetter, die Sonne schien, Wolken waren nur vereinzelt zu sehen.

Um 10:30 waren wir mit dem Frühstück bereits fertig, kurz vor 11 auf der Straße in Richtung Süden


zum Cape Point Nationalpark.

Auf dem Weg boten sich atemberaubende Ausblicke, wir stellten unsere graue Maus ab,


genossen die Landschaft und den Geruch des Wassers.


Als wir um kurz nach 12 am Eingang des Nationalparks ankamen hatte sich dort schon eine kleine Schlange gebildet – aber nach ca. 20 Minuten hatten wir bezahlt, fuhren weiter in Richtung Cape Point.

Auf dem Parkplatz problemlos das Auto abgestellt und zum Beginn des Aufstiegs zum Leuchtturm gelaufen.


Valentyna schaute nach oben und meinte, dass sie da bestimmt nicht hochlaufen würde – sie hatte die Bahn nach oben erspäht. Da 1. Januar und man das Jahr ja nicht gleich mit Stress beginnen möchte, bot ich ihr an die Bahn zu nehmen, wir uns oben treffen würden.

Als sie dann aber sah, dass die Bahnfahrt mit umrechnet US$ 5,50 zu Buche schlägt, entschied sie sich, dass sie doch besser laufen würde. Da erkläre mir bitte mal jemand weibliche Logik! US$ 1'000 für ein Paar Schuhe ist nicht zu teuer – aber US$ 5,50 für eine Fahrt mit der Bahn ist Raubrittertum...

Also ging es gemeinsam den Berg nach oben, mit wahnsinnig schönem Blick auf das Kap der Guten Hoffnung,


den Nationalpark


und die östliche Küstenlinie.


Oben angekommen war auf der Plattform um den Leuchtturm die Hölle los, nicht möglich ein ordentliches Erinnerungsfoto zu schießen. So gab es nur einen Blick in Richtung Süden,


bevor wir uns wieder an den Abstieg zum Parkplatz machten.

An einem der Souvenirläden erstand Valentyna ihren ‚Südafrika-Löffel’ und eine eiskalte Coke Zero für mich.

Der Parkplatz war nun leerer als bei unserer Ankunft, neue Autos kamen uns nicht entgegen – wir wunderten uns schon. Am ersten Kreisverkehr ca. 2 Kilometer vom Parkplatz entfernt, erkannten wir aber warum: man hatte den oberen Parkplatz wegen des immensen Andrangs gesperrt, alle Autos mussten auf dem unteren Parkplatz parken, die Passagiere dann per Minibusse nach oben fahren.

Die Küste entlang

zum Parkplatz des Kap der Guten Hoffnung.
 

HON/UA

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28.02.2011
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25/2. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Als Valentyna den Aufstieg zum Kap sah trat sie in Streik, da würde sie auf keinen Fall hoch! So schauten wir gemeinsam aufs Meer,


machten ein Erinnerungsfoto


und ich begann den Aufstieg alleine. Da ich schon annahm, dass ich keine Zeit fürs Gym haben würde, entschloss ich mich hochzurennen, wobei ich einige verständnislose Blicke erntete. Der Weg ist nicht besonders einfach, die Stufen Holzlatten, an einigen Stellen muss man sich seineBahn suchen. Oben angekommen war ich ziemlich am Ende, meine Beine zitterten. Es ist einfach immer mal wieder schön an seine Leistungsgrenze zu kommen.

Ein toller Blick hinüber auf Cape Point mit dem Leuchtturm,


die Küstenlinie


und schon war es wieder an der Zeit nach unten zum klimatisierten Auto und meiner hoffentlich noch etwas kalten Coke Zero zu kommen.

Am Ozean entlang wieder zurück

fuhren wir zum Parkausgang. Dort traf uns fast der Schlag! Bei unserer Ankunft dachten wir, dass die Schlange mit 7 oder 8 Autos pro Zahlstation lang gewesen wäre – aber da hatten wir uns getäuscht! Jetzt war das Ende der Schlange nicht mehr zu sehen, ging aus dem Park die M4 die Küstenstraße hinunter. Mein Tipp: kommt über die M65 von Westen, denn die meisten Touristen kommen, wie wir, die M4 von Osten.

Zurück ging es über die M65 in Richtung Kapstadt, mit phänomenaler Landschaft,


man kann immer mal wieder einen Stopp einlegen (und sich unbewusst beim Rauchen fotografieren lassen).


In Kapstadt angekommen fuhren wir zuerst zu V&A Waterfront, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Valentyna wollte einen Burger von McD – aber daraus wurde nichts. Denn solche Schlangen vor einem McDonalds hatten wir noch nirgendwo auf der Welt gesehen.

Nun war es auch schon wieder 18 Uhr, wir fuhren zum Hotel, entschlossen uns die Snacks in der Club Lounge einzunehmen. Diese waren aber sehr enttäuschend, auf unsere Nachfrage hieß es, dass die eigentlichen Snacks ausgegangen wären. Aha!

Hungrig fuhren wir gegen 19:30 los zum Abendessen, nach Camps Bay, zu ‚Codfather Seafood & Sushi’, hochgelobt in TA, vielen Blogs und dem Concierge des WESTIN.

Für die gerade mal knapp 8 Kilometer benötigte wir geschlagene 45 Minuten, fanden wenigstens einen Parkplatz keine 100 Meter vom Restaurant entfernt.


Der Laden war proppenvoll, schon auf der Treppe warteten Gäste auf einen Platz im Restaurant oder auf an der Sushibar – und wir hatten ebenfalls keine Reservierung. Mit einem kleinen Trick übersprangen wir die Schlange, hatten nach 10 Minuten des Wartens einen Tisch am Fenster.

Im Codfather Seafood & Sushi hat man, wie der Name schon sagt, die Wahl zwischen Sushi


und Seafood, welchen man zusammen mit dem Kellner an einer großen Vitrine aussucht.


Ich bestellte 6 Langostinos (davon 2 roh als Sashimi), 4 große Prawns und 3 Jakobsmuscheln. Während wir auf deren Zubereitung warteten nahmen wir uns etwas Sushi als Vorspeise vom Band.


Sehr, sehr gut!

Auch die rohen Langostinos,


ein Gedicht, süßlich im Geschmack – so wie sie sein sollen.

Als dann unser Hauptgericht erschien


erkannten wir schon am Anblick der Meeresfrüchte, dass wir doch lieber alles roh bestellt hätten. Und der Blick trog nicht, alles war total übergrillt, mehlig, trocken, nur mit den Saucen zu genießen. Aber den Leuten um uns herum schien es zu schmecken, eine amerikanische Familie kam aus den Superlativen gar nicht mehr hinaus ‚marvelous’, ‚the best seafood we ever had’... Na dann!

Rating? Sushi & Sashimi TOP, Seafood FLOP!

US$ 140 ärmer verließen wir das Restaurant, fuhren bei Dunkelheit zum ‚Signal Hill’, dem besten Platz um das nächtlich erleuchtete Kapstadt zu bewundern.


Im Anschluss wollte ich Valentyna noch ihr Lieblingsdessert gönnen, fuhren zu ‚Kloof Street House’.


Der selbsternannte Parkplatzwärter auf der Straße war eine besonders aggressive Ausführung seiner Spezies, wollte 20 Rand im Voraus. Als ich ihm sagte, dass ich ihm etwas nach unserer Rückkehr geben würde, sagte er unumwunden ob ich mein Auto zerkratzt vorfinden wolle. Also wieder ins Auto und einen anderen Parkplatz um die Ecke gesucht.

Auch das ‚Kloof Street House’ platzte aus allen Nähten, keine Chance auf einen Tisch. So fuhren wir nach 20 Minuten Warten ohne Dessert zurück ins Hotel.
 
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tortuga

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21.01.2011
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Ganz vielen Dank für die tollen Reiseberichte, es ist immer eine Freude hier zu lesen! und beste Grüsse an Valentyna, sie hat sowas von Recht (y)
 
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bfk

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19.05.2013
632
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FRA
Nutzt Ihr eine Dashcam für die Aufnahmen aus dem Auto? Falls ja, kannst Du eine empfehlen?
 
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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Nutzt Ihr eine Dashcam für die Aufnahmen aus dem Auto? Falls ja, kannst Du eine empfehlen?
Ja, die Action-Cam ist per Saughalterung vorne an der Windschutzscheibe befestigt. Steuerung entweder an der Kamera selbst oder via WLAN und APP übers Telefon.

Wir sind selbst verwundert von der Qualität der Fotos. Ich kann die SJCAM SJ7 STAR empfehlen.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
26. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Ziel des heutigen Tages: Geld wechseln, ein schönes Foto mit der Stadt und Tafelberg im Hintergrund, ein ordentlicher Haarschnitt und ein gutes Restaurant für den Abend zu finden.

Nach dem üblichen Frühstück legten wir los, fuhren zu einer Bank. Ergebnis: schlechter Kurs und 2% Kommission. Also zur nächsten Bank, ein immer noch schlechter, aber etwas besserer Kurs und wieder ca. 2% Provsion. Hätten wir das gewusst, wir hätten bereits in Namibia zu einem 10% besseren Kurs in N$ gewechselt und das Geld dann am Flughafen 1:1 in Rand umgetauscht.

Egal, ist Urlaub und in Kapstadt wundert uns nur noch wenig.

Weiter zur V&A Waterfront, dort einen Friseur aufgesucht, der mir einen überraschend guten Haarschnitt verpasste.

Nun ging es weiter in Richtung Bloubergstrand, wo wir einen hübschen (und sehr windigen) Strand fanden von wo man im Hintergrund wunderbar Kapstadt und den Tafelberg sah. Fotos gemacht




und gleich weiter, Valentyna wollte endlich einen McD Hamburger.

Schon ging es zurück zum Hotel, der halbe Tag war eh schon um. Nach einer Stunde im Gym nahm ich die ‚Dinner-Snacks’ in der Club Lounge zu mir, wesentlich besser als am Vortag.


Ich setzte mich wieder mit dem Concierge in Verbindung, welcher mir mitteilte, dass er keinen einzigen Tisch für uns bekommen hätte, in keinem einzigen gescheiten Restaurant. Entweder wären die Restaurants geschlossen, voll (Reservierungen müssen bis zu 3 Monate im Voraus gemacht werden), oder sie nähmen nur Reservierungen ab 5 Personen entgegen.

Hallo! Bin ich in der DDR gelandet? Flugtickets 3 Monate im Voraus buchen, ok, auch Hotels, ok – aber ich werde doch nicht für jeden Abend im Urlaub Monate im Vorlauf planen was ich wann essen möchte!

So wurde es alternativlos das Restaurant ‚Baia’, ein Fisch-Restaurant in der Shopping-Mall V&A Waterfront.

Um 19:30 trafen wir im Table Bay Hotel ein wo ein dänischer Freund, welcher in Shanghai lebt, abgestiegen war. Zusammen gingen wir hinüber in die Mall, suchten das Restaurant, bekamen einen Tisch auf der Terrasse.


Als Vorspeisen ‚New Sushi’ und ‚Tuna-Tartar’,


Im Anschluss ein Prawn-Curry für Valentyna,


und eine Seezunge für mich.

Waren die Prawns noch essbar, war meine Seezunge einfach nur tranig, ekelhaft! Nur mein Freund hatte es richtig gemacht, ein Steak im Fischrestaurant bestellt.

Zum Nachtisch noch einen Lindt-Schokopudding


- aber das Essen war sowieso Nebensache, die Unterhaltung war einfach wichtiger.

Um Mitternacht waren wir wieder im Hotel.