34. Tag; 3. Winterreise 2017/18
Der Wecker klingelte uns bereits gegen 05:45 aus dem Bett, der Ausblick aus dem Bett war fantastisch.
Frisch gemacht, Taschen nach unten geschleppt und von der B&B-Eigentümerin einen Kaffee auf der wunderschönen Terrasse serviert bekommen – für Frühstück war es noch etwas früh.
Sommerset West und speziell das ‚43 on Sandsone’ war eine echte Überraschung, perfekt gelegen als Basis, um Kapstadt, Stellenbosch, Hermanus etc. zu erkunden. Würden wir nochmals nach Südafrika kommen, wir würden nur 2 Nächte in Kapstadt verbringen, dem Rest im ‚43 on Sandstone’, zu ümgerechnet US$ 100/Nacht inklusive Frühstück.
Wieder alle Taschen ins Auto geschleppt, 2 davon auf die Rückbank, und schon ging es los in Richtung Flughafen. Unsere Befürchtungen, dass es morgens auf der N2 in Richtung Kapstadt zu Stau kommen könnte, bewahrheiteten sich nicht. So kamen wir bereits um 07:45 beim Car Rental Return an, gaben unser Auto zurück.
Der Mitarbeiter verlangte, dass ich auf das Übergabeprotokoll schreiben würde, dass das Auto dreckig sei, man erst nach dem Waschen nach Schäden überprüfen würde. Da wir das Auto bereits dreckig bekommen hatten, wir kaum auf Vorschäden untersuchen konnten, änderte ich dies ab in: Auto dreckig erhalten, konnten nicht auf Vorschäden prüfen, Auto dreckig zurückgegeben, konnten wieder nicht auf Schäden überprüfen.
Das gesamte Gepäck wieder durch die Unterführung geschoben
und zum Domestic Check-In von AirLink.
Da, trotz SA-Flugnummer, es sich nicht um eine *A-Airline handelt, gab es diesmal auch keinen Priority-Check-In. Trotzdem ging alles sehr schnell,
wieder zum Ticket-Office (von SAA) und dort ca. US$ 55 für 26 kg Übergepäck bezahlt. Begeisterung!
An der Sicherheitskontrolle gab es eine sehr, sehr lange Schlange. Zu unserer großen Verwunderung waren wir aber dennoch sehr schnell durch.
Loungezugang trotz SA-Flugnummer und *G , negativ. Da wir beide Hunger hatten, begaben wir uns ans Ende des Terminals ‚ALBA-Lounge’,
ein ganz normales Airport-Restaurantmit angeschlossener Raucherkabine.
Zu unserer großen Verwunderung waren Essen und Getränke sehr günstig, wir bestellten zwei Sandwiches, eines mit Schinken & Käse, eines mit Ei & Bacon.
Die freundliche Bedienung bot sogar an die Pommes gegen Salat zu tauschen. War gar nicht so übel, und inkl. einem Espresso und einem Kaffee mit 122 Rand wirklich nicht überteuert.
Noch etwas das kostenlose WiFi genutzt und runter zu Gate C7 für unseren Flug nach Nelspruit.
Per Bus zu dieser Rarität,
einem ‚Jumbolino’ oder AVRO RJ 85, für Valentyna ein Erstflug.
Wir hatten einen 2-er Block (Sitzanordnung 2-3) in der ehemalige Business-Class Kabine, der Flug war zu maximal 40% gebucht.
Relativ pünktlich ging es in die Luft, mit fantastischem Ausblick auf Sommerset West, das Kogelberg Nature Reserve in Richtung Hermanus,
die Berge
und einen fast leeren Stausee.
Dieser Flug hätte auch glatt als Panoramaflug durchgehen können.
Schon gab es einen kleinen Snack, wesentlich besser als die LH-Sandwiches, dazu Softdrinks sowie Kaffee oder Tee.
Über Nelspruit mussten wir ein paar Runden drehen, konnten hier endlich mal wieder sattes Grün bestaunen.
Mit 10 Minuten Verspätung landeten wir,
ich warf beim Aussteigen nochmals einen Blick zurück auf den Jumbolino.
Das Gepäck kam schnell und vollständig, wir gingen zu AVIS, um unseren Mietwagen in Empfang zu nehmen.
Gebucht war ein Hyundai i20 Automatik, als Upgrade gab es einen Toyota Corolla.
Draußen auf dem Parkplatz stellten wir fest, dass es sich um einen alten Corolla handelte, die Hyundai-Flotte dagegen brandneu war. Also wieder zum Büro und nach einem Downgrade gefragt.
Die 3 Taschen und Handgepäck passten nur mit Mühe in den i20, wir fuhren unter der geschlossenen Wolkendecke los in Richtung Sabie, landschaftlich durchaus reizvoll.
Der Hyundai sieht zwar sehr modern aus, fuhr sich aber wie eine alte Kiste, wohl das schlechteste Auto, welches ich seit 6 Jahren bewegen musste. Das Lenkrad scheint per Gummiband mit dem Lenkgetriebe verbunden zu sein, der Motor (1.4 Liter) macht mehr Lärm als Vortrieb, bei der kleinsten Steigung geht ihm die Puste aus. Auch gibt es im Inneren dauernd hörbare Vibrationen, von Qualität kann man bei dieser Möhre kaum sprechen. Als ich anhand der Reifen (185/70-14) feststellte, dass die Kiste ‚made in India’ ist, wunderte mich nichts mehr.
Die Straße war größtenteils in katastrophalem Zustand, solche Schlaglöcher (tiefe & Anzhal) kennen wir selbst in der Ukraine nur nach einem harten Winter. So mussten wir immer schön auf die Straße schauen, Schlangenlinie um die Löcher fahren.
In Sabie bogen wir ab, fuhren zu den Lonecreek Falls. Interessant ist, dass die ganze Gegend eine ‚Baum-Farm’ ist, riesige Wälder, aber alle künstlich für die Holzgewinnung angelegt.
Am Eingang zum Lonecreek Fall 20 Rand/Person Eintritt bezahlt und zum Parkplatz.
Dieser Wasserfall ist genau nach unserem Geschmack angelegt, der Parkplatz keine 100 Meter von den Fällen entfernt.
Im Nieselregen ausgestiegen und zum Wasserfall gelaufen.
Zwar ist der Wasserfall nicht riesig, die Wassermassen aber doch recht beeindruckend.
In Sabie bog gerade eine Maserati-Wagenkolonne aus einem Hotel auf die Straße, einer davon der facegeliftete Levante mit Tarnfolie.
Valentyna gab Gas, das war wohl das erste Mal, dass dieser Hyundai einen Maserati überholt hatte.
Weiter in Richtung Graskop.
Wir machten Halt an den Mac-Mac-Fällen, wirklich nicht sehenswert.
Zurück auf dem Parkplatz standen die Maserati direkt neben uns, von den Fahrern keine Spur. So konnte ich auch den Innenraum ablichten.
Nun fuhren wir nach Graskop, die Landschaft mit den tiefliegenden Wolken dramatisch.
In Graskop steuerten wir unsere Unterkunft an, das ‚Rustiqoe B&B’, welches ich nach langer Suche und Lesen der Kommentare in TA ausgewählt hatte.
Die Besitzerin erwartete uns bereits, leitete uns zu unserem ‚Zimmer’.
Hier handelte es sich wohl um einen zu zwei Zimmern umgebaute Doppelgarage. Vorteil: man kann direkt vor dem Zimmer parken, muss die Taschen nicht weit schleppen.
Das Innere, toll gemacht, zu ca. US$ 65 inklusive Frühstück ein Schnapper!
Im Zimmer befand sich zum Glück auch ein Heizkörper sowie eine Heizdecke, denn es war mit 16 Grad doch recht frisch.
Nach einem kleinen Plausch mit der B&B-Besitzerin fuhren wir ins Zentrum, kauften Mangos & Litschies,
welche wir auf der Terrasse verputzten.
Für das Abendessen hatte ich im Vorfeld bereits ein Restaurant herausgesucht. Umso verwunderter waren wir als uns unsere Gastgeberin mitteilte, dass sie bereits für uns in ebendiesem Restaurant bereits einen Tisch reserviert hätte, da es die beste Küche der Stadt böte.
So fuhren wir gegen 19 Uhr ins ‚Glasshouse’, gingen hinein und bekamen einen Tisch zugewiesen.
Das Interieur war für unseren Geschmack etwas seltsam, ‚afrikanische’ Gardinen, unterschiedliche Stühle, komische Skulpturen... Jeder hat eben einen anderen Geschmack.
Wir bestellten als Vorspeise Muscheln in Knoblauch-Weißweinsauce,
welche uns nicht besonders schmeckten. Uns kam es so vor als wären die Muscheln in dieser pampigen Sauce direkt in der Mikrowelle erhitzt worden. Wir fragten uns schon wie lange der SuperSpar geöffnet hat.
Die Hauptgerichte überraschten aber. Valentyna bekam ein Chicken-Curry,
ich ein ‚Bobotje’, ein südafrikanisches Gericht mit Hackfleisch.
Durchaus essbar. So fuhren wir gesättigt zurück ins B&B, schmissen Heizung und Heizdecke an, begaben uns in die gewärmten Federn.