...was nichts am grundlegenden Problem ändert, dass mit jeder Bestellung bei Amazon die US-Wirtschaft profitiert, während der lokale Markt geschwächt wird. Die Rechnung dafür bekommen wir dann in einigen Jahren präsentiert.
Inwiefern darin eine "Neiddebatte" zu finden ist erschließt sich mir nicht, vielmehr ließe sich über Faulheit und Dummheit diskutieren.
Airsicknessbag hat vollkommen recht. Hinzu kommt auch, dass man sich die Frage stellen kann warum ein Unternehmen wie Amazon nicht in Deutschland entstehen konnte. Es gab hier auch schon vor Amazon große Versandhändler. Es gab ebenfalls gut ausgebildete Menschen die sicherlich geistig fähig wären ein solches Unternehmen aufzubauen. Da es nicht nur kein "deutsches Amazon" gibt, sondern auch keinerlei andere Unternehmen (mal abgesehen von vielleicht noch SAP) die gerade im IT-Bereich funktionieren (im Vergleich zu z.B. US-Unternehmen) ist die Frage warum das so ist. Die Antwort ist wohl die Antwort, die ein Großteil der Politik auf die Frage geben würde: "Weil wir hier noch anständig sind, und nicht
jeder Bürger, jedes Individuum das machen kann was es will ohne anderen auf den Keks zu gehen jeder machen kann was er will,
sondern wir die Leute per Gesetz zwingen das zu tun was wir für moralisch überlegen halten."
Amazon (Aktiengesellschaft) ist ihren Aktionären verpflichtet. Wenn sie mehr Steuern zahlen als sie unbedingt müssen, hätten sie ihre Rolle nicht wirklich verstanden. Und im übrigen auch sicherlich nicht den Erfolg (und damit auch Mehrwert für die zufriedenen Kunden).
Bei Arbeitsbedingungen halte ich es ebenfalls wie DerSenator. Wenn Gewerkschaften Preise (durch zu hohe Löhne für eine winzige Gruppe privilegierter Arbeitnehmer) erzwingen, die ein Markt einfach nicht zahlen kann (will, der Markt ist schließlich jeder einzelne von uns), dann muss das auf dem Rücken von Schwächeren (d.h. nicht oder schlechter gewerkschaftlich organisierter) Arbeitnehmer ausgetragen werden. Irgendwo muss das Geld herkommen. Und wenn sich in Deutschland niemand findet, der zugunsten eines privilegierten Arbeitnehmers einen geringeren Lohn akzeptiert, dann wird der gewerkschaftlich organisierte Laden eben zu gemacht und/oder ins Ausland verlagert (Kohle, Nokia, Opel, die Liste ist endlos und es wird früher oder später jedes Unternehmen treffen dessen Arbeitnehmer sich auf ihrer Gewerkschaft ausruhen). Das Gleiche gilt übrigens nicht nur in DE, sondern z.B. auch den USA, wo es ebenfalls in manchen Branchen extrem starke Gewerkschaften gibt.
Wenn auf der einen Seite nicht künstlich Preise nach oben getrieben werden würden, sähe der Arbeitsmarkt für alle gerechter aus. Und dann würde es auch einen wirklichen freien Markt geben der Preise, Löhne und Arbeitsbedingunen fair für alle (!) gestaltet.