Wechsel in die PKV

ANZEIGE

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
ANZEIGE
M.W. werden alle Zahlungen/Erstattungen direkt an das Finanzamt gemeldet (wenn man nicht widerspricht, was unpassend wäre). Daher weiß das Finanzamt sowieso Bescheid, egal was Du angibst oder nicht.

Mit dem Produkt der Allianz scheint das ja umgangen zu werden.

Sie können die Beiträge für Ihre Krankenversicherung steuerlich ansetzen. Jedoch: Eine Beitragsrückerstattung vermindert den ansetzbaren Beitrag und führt damit zu einer steuerlichen Mehrbelastung. Mit der Umwandlung der Beitragsrückerstattung in die Vorsorge- komponente V werden Ihre steuerlich ansetzbaren Krankenversicherungs*beiträge nicht vermindert.
 

frogger321

Erfahrenes Mitglied
09.06.2010
2.522
629
Cleverer Ansatz von der Allianz.
Bei mir bei der R+V kenne ich tatsächlich auch nur die Möglichkeit der Auszahlung.
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.189
868
Dann müßte die Anlage der BRE aber in einer Form erfolgen, die nur für die KV wirksam wird, so quasi als pers. KV-Rücklage. Später kann sie dann ohne Zweckbindung nur steuerschädlich ausgezahlt werden (was im Rentenalter bei niedrigem Steuersatz evtl. immer noch gut ist).
 

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
1.386
1.398
Bonn
Genau, aber interessant, dass andere sowas gar nicht anbieten. Ich bin jetzt natürlich unschlüssig, ob dieses Angebot überhaupt gut ist, oder ob man mit eigenen Anlagestrukturen besser fährt - die dann ggf. auch noch besser vor einer Inflation geschützt sind.

Die Performance sollte sich auf dem Niveau des Deckungsstock bewegen - also bei ca. 2-3%.

Der Clou ist ja der steuerliche Aspekt, dass man durch die Anlage des Beitrags in der PKV somit heute die Steuerlast drückt. Durch den zusätzlichen Beitrag heute habe ich im Alter dann einen geringeren Beitrag. Jedoch muss ich auf diesen Vorteil keine Steuern zahlen. Vielmehr habe ich eine höhere vertragsindividuelle Rückstellung gebildet als ich kalkulatorisch müsste. Daher kann der Beitrag im Alter dann niedriger ausfallen.

Sollte zusätzlich der Arbeitgeber das bezuschussen, lohnt es sich ggf. sogar noch größere Beiträge selber einzuzahlen und den Arbeitgeberzuschuss auszureizen.
 

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.705
4.122
Gummersbach
Juser , die allerbeste Vorsorge für das Alter ist die Heirat einer/m Beamtin/en/ verbeamteten/r Diversen , z.B. Lehrer/in . Bei geschickter Ausprägung der Verhältnisse besteht Anspruch auf Beihilfe und somit preiswerte Privatversicherung .
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Juser , die allerbeste Vorsorge für das Alter ist die Heirat einer/m Beamtin/en/ verbeamteten/r Diversen , z.B. Lehrer/in . Bei geschickter Ausprägung der Verhältnisse besteht Anspruch auf Beihilfe und somit preiswerte Privatversicherung .

Bringt aber leider diverse Einschränkungen mit sich.
 

marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
Die Performance sollte sich auf dem Niveau des Deckungsstock bewegen - also bei ca. 2-3%.

Der Clou ist ja der steuerliche Aspekt, dass man durch die Anlage des Beitrags in der PKV somit heute die Steuerlast drückt. Durch den zusätzlichen Beitrag heute habe ich im Alter dann einen geringeren Beitrag. Jedoch muss ich auf diesen Vorteil keine Steuern zahlen. Vielmehr habe ich eine höhere vertragsindividuelle Rückstellung gebildet als ich kalkulatorisch müsste. Daher kann der Beitrag im Alter dann niedriger ausfallen.

Sollte zusätzlich der Arbeitgeber das bezuschussen, lohnt es sich ggf. sogar noch größere Beiträge selber einzuzahlen und den Arbeitgeberzuschuss auszureizen.

Sicherlich ein guter Aspekt. Aber: über der PKV schwebt ja das Damoklesschwert der Bürgerversicherung. Wenn die kommt, würde ich nicht darauf wetten, dass die Altersrückstellungen an den Versicherungsnehmer zurückgezahlt werden. Vielmehr gehe ich davon aus, dass diese als „außerordentlicher Sozialbeitrag überprivilegierter Privatversicherter“ dann in den allgemeinen Topf fließen. Und dann wäre das schöne Geld perdu. Oder wie ein kluger Kopf mal philosophierte: Es ist nicht weg, es hat nur jemand anderes.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.342
23.672
MUC
Sicherlich ein guter Aspekt. Aber: über der PKV schwebt ja das Damoklesschwert der Bürgerversicherung. Wenn die kommt, würde ich nicht darauf wetten, dass die Altersrückstellungen an den Versicherungsnehmer zurückgezahlt werden. Vielmehr gehe ich davon aus, dass diese als „außerordentlicher Sozialbeitrag überprivilegierter Privatversicherter“ dann in den allgemeinen Topf fließen. Und dann wäre das schöne Geld perdu. Oder wie ein kluger Kopf mal philosophierte: Es ist nicht weg, es hat nur jemand anderes.

Für den von Dir skizzierten Fall würde ich eher erwarten, dass die Altersrückstellungen der PKV auf eine private Zusatzversicherung angerechnet werden. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt.
 
  • Like
Reaktionen: madger

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
1.386
1.398
Bonn
Sicherlich ein guter Aspekt. Aber: über der PKV schwebt ja das Damoklesschwert der Bürgerversicherung. Wenn die kommt, würde ich nicht darauf wetten, dass die Altersrückstellungen an den Versicherungsnehmer zurückgezahlt werden. Vielmehr gehe ich davon aus, dass diese als „außerordentlicher Sozialbeitrag überprivilegierter Privatversicherter“ dann in den allgemeinen Topf fließen. Und dann wäre das schöne Geld perdu. Oder wie ein kluger Kopf mal philosophierte: Es ist nicht weg, es hat nur jemand anderes.

Dieses Damoklesschwert hängt schon seit mehr als 20 Jahren über der PKV. Irgendwann wird wahrscheinlich auch eine Reform hier kommen. Die größte Hürde bei der Einführung sind m.E. die Beamte, die aktuell so für den Staat günstiger sind und der Umstand, dass man eben nicht an die Deckungsrückstellungen der PKV-Versicherten kommt. Hier sehe ich keinen Weg - außer über Enteignung - dass der Staat hier an die Kohle kommt.

Falls es dann doch zu einer Bürgerversicherung kommen sollte, dann sollte ich aus der meiner Altersrückstellung heraus, eine private Zusatzversicherung finanzieren können.

Selbst wenn meine Altersrückstellung verschwinden sollte: aktuell zahlen wir (d.h. +1 und +0,5) bei Top-Versicherungsschutz weniger als die Höchstbeiträge in der GKV. Da ist sogar noch Luft für ein bis zwei dicke Beitragserhöhungen. Die GKV-Beiträge steigen ja auch durch Beitragsbemessungsgrenze und Zusatzbeiträge. Am Ende ist die medizinische Inflation halt da.
 
  • Like
Reaktionen: peter42

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.654
4.400
MUC/INN
Zu den feuchten sozialistischen Träumen der Bürgerversicherung anbei das Gutachten des WD zur Verfassungsmässigkeit. Die SPD wird so schnell keine Regierung mehr anführen, wie sozialdemokratisch/grün die Post-Merkel-CDU noch wird, wird sich zeigen, allerdings kommen idR auch die Grünen ab Regierungsbeteiligung auf dem Boden der Tatsachen an. Überdies wird sich auch dann wenig tun, denn es steht 50/50. Wie man so schön sagt, die eine Hälfte der Grünenwähler ist beim Staat angestellt, die andere Hälfte lebt vom Staat.

https://www.bundestag.de/resource/b...acbc2da3cdd13a6e58df/WD-3-486-10-pdf-data.pdf

Eine BV sehe ich so schnell nicht auf uns zukommen. Jedenfalls nicht dann, wenn die CDU nicht direkt 2021 mit den Grünen verschmilzt. Und dann hat das Wort das BVerfG, bis die entscheiden, sind die Grünen ggf gar nicht mehr im Bundestag.
 
  • Like
Reaktionen: madger

marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
Zu den feuchten sozialistischen Träumen der Bürgerversicherung anbei das Gutachten des WD zur Verfassungsmässigkeit. Die SPD wird so schnell keine Regierung mehr anführen, wie sozialdemokratisch/grün die Post-Merkel-CDU noch wird, wird sich zeigen, allerdings kommen idR auch die Grünen ab Regierungsbeteiligung auf dem Boden der Tatsachen an. Überdies wird sich auch dann wenig tun, denn es steht 50/50. Wie man so schön sagt, die eine Hälfte der Grünenwähler ist beim Staat angestellt, die andere Hälfte lebt vom Staat.

https://www.bundestag.de/resource/b...acbc2da3cdd13a6e58df/WD-3-486-10-pdf-data.pdf

Eine BV sehe ich so schnell nicht auf uns zukommen. Jedenfalls nicht dann, wenn die CDU nicht direkt 2021 mit den Grünen verschmilzt. Und dann hat das Wort das BVerfG, bis die entscheiden, sind die Grünen ggf gar nicht mehr im Bundestag.

Das Gutachten tendiert aber eher in die Richtung, dass eine Bürgerversicherung wohl verfassungsrechtlich eher möglich sei.

Was die Befürworter (genauso bei der Rentenversicherung) immer vergessen: es fließen nicht nur mehr Beiträge zu, auch der Kreis der Leistungsempfänger steigt enorm. Ja, die PKV führt Gesundheitsprüfungen am Anfang durch (wenn man nicht qua Geburt in der PKV landet), aber das ist nur eine Momentaufnahme.
 
  • Like
Reaktionen: Uncle Sam

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.225
1.053
Würde ich mir bei meiner Versicherung auch wünschen, leider bietet das die R+V nicht an und erstattet immer aufs Einzugskonto. Dadurch muss ich diese Erstattung natürlich als Einnahme bei der Steuer angeben.

Nicht Einnahme, sondern Reduktion der Vorsorgesufwände um genau zu sein.
 

christian58

Reguläres Mitglied
06.02.2021
37
9
Ich bin 35 Jahre alt und überlege auch in die PKV zu wechseln. Jahreseinkommen 77k, wird in den nächsten drei Jahren auf 85k steigen. Mein Ziel wäre, einen Tarif zu finden, bei dem ich nicht unbedingt weniger zahle als jetzt (da sich mein AG ja hälftig daran beteiligt), sondern bei dem ich ansprechende Leistungen zu einem angemessenen Preis bekomme - idealerweise verbunden mit hohen Altersrückstellungen. So wie es bspw. die Allianz mit ihrer Vorsorgekomponente ermöglicht. Ich meine, wenn ich damit den Tarifpreis ab dem 65. Lebensjahr um z.B. 500,-€ drücken kann, ist das doch großartig, oder was meint ihr?

Daneben habe ich mir beim Lesen des Threads noch die Frage gestellt: Wenn ein Tarif in der PKV zugemacht wird, dann steigen die Tarifpreise für die darin verbleidenden Versicherten. Aber wieso ist das so? Ich dachte, die PKV ist gerade so angelegt, dass es eben keinen Ausgleich zwischen den Alterskohorten gibt. Nehmen wir mal folgendes Szenario an: Es sind 1000 Leute in einem Tarif und alle sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Ihr Beitrag ist so gerechnet, dass bei dem kalkulierten Risiko und den kalkulierten Kosten der Beitrag bis ans Lebensende gleicht bleibt. Erhöhungen gibt es "nur" bei Mehrausgaben aufgrund des medizinischen Fortschritts und aufgrund der steigenden Lebenserwartung. Das ist doch unabhängig davon kalkuliert, ob junge Menschen nachkommen oder nicht, oder nicht?
Ich meine, wenn die Kosten steigen, weil keine jungen Menschen nachkommen, ist doch die PKV falsch kalkuliert; sie soll doch gerade so kalkuliert sein, dass ich selbst in jungen Jahren mehr zahle als ich nutze und in höherem Alter ist es umgekehrt. Da zehre ich von den Rückstellungen. Da müsste es doch egal sein, ob der Tarif geschlossen wird. Wo ist mein Denkfehler?
Wenn es innerhalb eines Tarifes doch Umlagen in nennenswertem Umfang gibt, ist ja quasi jeder einzelne PKV-Tarif wie eine Mini-GKV. Was meint ihr?
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
3.794
2.523
HAM
Der Tarif ist so kalkuliert, dass er die aktuellen Kosten abdeckt, weil sonst zusätzliche Rückstellungen für das Alter gebildet werden müssten und er nicht mehr wettbewerbsfähig wäre. Die jetzigen Rückstellungen gibt es nur, weil sie gesetzlich vorgeschrieben sind und für alle gelten, also nicht den Wettbewerb beinflussen.
 

christian58

Reguläres Mitglied
06.02.2021
37
9
Der Tarif ist so kalkuliert, dass er die aktuellen Kosten abdeckt, weil sonst zusätzliche Rückstellungen für das Alter gebildet werden müssten und er nicht mehr wettbewerbsfähig wäre.
Korrigiert mich, aber Rückstellungen waren in den PKV-Tarifen doch schon immer drin, oder nicht? Der gesetzliche Aufschlag von 10% ist nur ein zusätzlicher, erzwungener Aufschlag, der kostendämpfend im Alter wirken soll.
 

jnmt

Erfahrenes Mitglied
14.10.2018
581
393
Neben gesetzlichem Aufschlag bietet jede PKV einen zusätzlichen freiwilligen Tarifbaustein für die Rückstellung an. Man könnte ja jetzt monatlich xx€ mehr zahlen, um den Beitrag ab xxJahre um xxx€ zu reduzieren. Muss man aber nicht.
 
  • Like
Reaktionen: peter42

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
3.794
2.523
HAM
Korrigiert mich, aber Rückstellungen waren in den PKV-Tarifen doch schon immer drin, oder nicht? Der gesetzliche Aufschlag von 10% ist nur ein zusätzlicher, erzwungener Aufschlag, der kostendämpfend im Alter wirken soll.

Nein, nicht verpflichtend für alle... Es liegt im Ermessen der PKV unterschiedlich zu kalkulieren oder überhaupt Tarife zu schliessen. Letztlich ist das eine Frage, was besser für die PKV zu vermarkten ist: Günstige Tarife für junge Menschen oder günstige Tarife für Menschen mittleren Alters, die über die Schwelle gerutscht sind und aus der GKV einmalig austreten dürfen. Meine Erfahrung ist, dass sie eher junge Leute wollen, die dann möglichst lange bleiben.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.225
1.053
Ich bin 35 Jahre alt und überlege auch in die PKV zu wechseln. Jahreseinkommen 77k, wird in den nächsten drei Jahren auf 85k steigen. Mein Ziel wäre, einen Tarif zu finden, bei dem ich nicht unbedingt weniger zahle als jetzt (da sich mein AG ja hälftig daran beteiligt), sondern bei dem ich ansprechende Leistungen zu einem angemessenen Preis bekomme - idealerweise verbunden mit hohen Altersrückstellungen. So wie es bspw. die Allianz mit ihrer Vorsorgekomponente ermöglicht. Ich meine, wenn ich damit den Tarifpreis ab dem 65. Lebensjahr um z.B. 500,-€ drücken kann, ist das doch großartig, oder was meint ihr?

Daneben habe ich mir beim Lesen des Threads noch die Frage gestellt: Wenn ein Tarif in der PKV zugemacht wird, dann steigen die Tarifpreise für die darin verbleidenden Versicherten. Aber wieso ist das so? Ich dachte, die PKV ist gerade so angelegt, dass es eben keinen Ausgleich zwischen den Alterskohorten gibt. Nehmen wir mal folgendes Szenario an: Es sind 1000 Leute in einem Tarif und alle sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Ihr Beitrag ist so gerechnet, dass bei dem kalkulierten Risiko und den kalkulierten Kosten der Beitrag bis ans Lebensende gleicht bleibt. Erhöhungen gibt es "nur" bei Mehrausgaben aufgrund des medizinischen Fortschritts und aufgrund der steigenden Lebenserwartung. Das ist doch unabhängig davon kalkuliert, ob junge Menschen nachkommen oder nicht, oder nicht?
Ich meine, wenn die Kosten steigen, weil keine jungen Menschen nachkommen, ist doch die PKV falsch kalkuliert; sie soll doch gerade so kalkuliert sein, dass ich selbst in jungen Jahren mehr zahle als ich nutze und in höherem Alter ist es umgekehrt. Da zehre ich von den Rückstellungen. Da müsste es doch egal sein, ob der Tarif geschlossen wird. Wo ist mein Denkfehler?
Wenn es innerhalb eines Tarifes doch Umlagen in nennenswertem Umfang gibt, ist ja quasi jeder einzelne PKV-Tarif wie eine Mini-GKV. Was meint ihr?

So wie ich die Allianzversicherung verstanden habe, wird da die BRE angelegt, nur bekommt man die nicht immer, einmal Vorsorge plus neue Brille und schon ist man drüber.

Da ist mir ein Zusatzbeitrag zur Rückstellung lieber, der auch hälftig vom AG getragen wird.

Ansonsten musst du dir halt überlegen, wieviele Kinder geplant sind, ob deine Frau selber versichert bleibt und ob einer von euch beihilfe oder Heilfürsorge berechtigt ist.
 

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
1.386
1.398
Bonn
Vereinfacht kann man sagen:

Ein Krankenvollversicherungstarif (ausgenommen Ausbildungstarife o.Ä.) muss immer inklusive einer Alterungsrückstellung kalkuliert werden. Das heißt, es werden Annahmen zu Leistungen, Kosten, Kapitalanlageergebnis, Stornoquoten, etc. getroffen. Auf dieser Basis wird der Beitrag kalkuliert und sollte, sofern es keine Abweichungen von den Annahmen eintritt, ein Leben lang gleich bleiben.

Das bedeutet, dass in jungen Jahren ein bedeutender Teil der Prämie durch niedrigere Leistungen als im Alter in die Deckungsrückstellung in Form eines Sparbeitrags läuft. So glättet man die Prämie über die Laufzeit.

Sollten Überschüsse in den einzelnen Komponenten erzielt werden können dies entweder zur zusätzlichen Kapitalanlage oder für Beitragsrückerstattungen oder Bonuszahlungen verwendet werden.

Soweit die Theorie: in der Praxis steigen jedoch die Leistungsausgaben jährlich, die Zinsen fallen seit Jahren, Gesunde können ein Kollektiv verlassen, etc. Dies hat Beitragserhöhungen zurfolge.

Damit diese nicht zur Last im Alter werden, wurde vor vielen Jahren ein 10%iger Zuschlag eingeführt, um einen versicherungstechnisch überhöhten Beitrag zu zahlen und so zusätzliche Mittel fürs Alter aufzubauen.

Ebenso bieten Versicherer an zusätzliche Mittel in Form von Beitragsentlastungstarifen im Alter (BEA) zurückzulegen.

Grundsätzlich: sollte ein Tarif ohne Altersrückstellungen kalkuliert sein, ist höchste Vorsicht geboten. Diese sind nur für Personen in besonderen Situationen (Ausbildungsphasen, begrenzte Aufenthalte, etc)
 
  • Like
Reaktionen: peter42

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
1.386
1.398
Bonn
Daneben habe ich mir beim Lesen des Threads noch die Frage gestellt: Wenn ein Tarif in der PKV zugemacht wird, dann steigen die Tarifpreise für die darin verbleidenden Versicherten. Aber wieso ist das so? Ich dachte, die PKV ist gerade so angelegt, dass es eben keinen Ausgleich zwischen den Alterskohorten gibt. Nehmen wir mal folgendes Szenario an: Es sind 1000 Leute in einem Tarif und alle sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Ihr Beitrag ist so gerechnet, dass bei dem kalkulierten Risiko und den kalkulierten Kosten der Beitrag bis ans Lebensende gleicht bleibt. Erhöhungen gibt es "nur" bei Mehrausgaben aufgrund des medizinischen Fortschritts und aufgrund der steigenden Lebenserwartung. Das ist doch unabhängig davon kalkuliert, ob junge Menschen nachkommen oder nicht, oder nicht?
Ich meine, wenn die Kosten steigen, weil keine jungen Menschen nachkommen, ist doch die PKV falsch kalkuliert; sie soll doch gerade so kalkuliert sein, dass ich selbst in jungen Jahren mehr zahle als ich nutze und in höherem Alter ist es umgekehrt. Da zehre ich von den Rückstellungen. Da müsste es doch egal sein, ob der Tarif geschlossen wird. Wo ist mein Denkfehler?
Wenn es innerhalb eines Tarifes doch Umlagen in nennenswertem Umfang gibt, ist ja quasi jeder einzelne PKV-Tarif wie eine Mini-GKV. Was meint ihr?

Dein Gedanke trifft es fast. Über verschieden Tarife (meisten ähnliche aus diversen Tarifgenerationen) werden Kollektive gebildet. Für diese Kollektive gibt es Annahmen - sie orientieren sich an Durchschnitten. Im Grunde ist es auch erstmal egal, ob junges Blut nachkommt, da wie oben beschrieben, eine lebenslange Prämie kalkuliert und für Leistungen im Alter Rückstellungen aufgebaut werden.

Wieso gibt es dann Probleme mit geschlossenen Kollektiven? Es ist weniger die Überalterung sondern eine Antiselektion. Gesündere Kunden verlassen das Kollektiv, weil es beispielsweise Produkte mit Mehrleistungen gibt. Sie können noch eine Gesundheitsprüfung für solch einen Wechsel durchlaufen. Es verbleiben die Kränkeren und jetzt beginnt das Kollektiv zu rutschen. Die Leistungskosten steigen jetzt immer weiter und weichen somit immer stärker von der Kalkulation ab. Und es beginnt eine Spirale: jetzt sind auch Kunden bereit für weniger Leistungen zu wechseln, um die Prämie erträglich zu halten und es wird immer schwieriger.

Dieses Phänomen erklärt auch im Kern die sehr unterschiedlichen Sichtweisen zur Situation der PKV. Bist du in einem guten Kollektiv, ist alles in Ordnung. Steckst du in einem „schlechten“ fest, steigen deine Prämien überdurchschnittlich. Über das Gesamtkollektiv aller Versicherten einer PKV ist die Entwicklung auch dann wieder unkritisch und du kommst auf jährliche durchschnittliche Beitragserhöhungen von 3-7% p.a., die im wesentlichen ähnlich zu denen der GKV und der allgemeinen medizinischen Inflation sind.

Ich kann daher nur empfehlen beim Wechsel in die PKV sich intensiv mit den Tarifen und Gesellschaften zu befassen und mir einen kompetenten Makler im PKV-Bereich suchen.

Persönlich bin ich von einer guten PKV immer noch überzeugt und halte es, wenn man weiß, was man tut, für ein sehr gutes Produkt.
 

christian58

Reguläres Mitglied
06.02.2021
37
9
So wie ich die Allianzversicherung verstanden habe, wird da die BRE angelegt, nur bekommt man die nicht immer, einmal Vorsorge plus neue Brille und schon ist man drüber.

Da ist mir ein Zusatzbeitrag zur Rückstellung lieber, der auch hälftig vom AG getragen wird.

Die Allianz bietet in ihrer Online-Tarifberechnung eine sogenannte "garantierte Beitragsreduktion im Alter" an. Du kannst bspw. deinen Tarif ab dem 65. Lebensjahr um 500€ senken und zahlst dafür jetzt 140€ mehr (Beispielalter: 35 Jahre). Dieser Aufschlag wird in den Tarifpreis inkludiert und dann auch entsprechend vom AG hälftig getragen.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.225
1.053
Die Allianz bietet in ihrer Online-Tarifberechnung eine sogenannte "garantierte Beitragsreduktion im Alter" an. Du kannst bspw. deinen Tarif ab dem 65. Lebensjahr um 500€ senken und zahlst dafür jetzt 140€ mehr (Beispielalter: 35 Jahre). Dieser Aufschlag wird in den Tarifpreis inkludiert und dann auch entsprechend vom AG hälftig getragen.


So einen Baustein habe fast alle Versicherer, der Marktführer nennt es modifizierte Beitragszahlung, AFAIR aber in dern Unisextarifen erst ab 67. Ich bezog mich auf dei weiter oben erwähnte Variante die BRE dafür zu verwenden.