Bahnstreik Thread 2014/2015

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Super

Erfahrenes Mitglied
25.03.2013
585
3
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Sollen sie doch machen - ändert im Moment doch eh nichts...

Genau deswegen drohen Sie jetzt damit. So kann man stark wirken ohne etwas dafür einsetzen zu müssen. Das stärkt deren Position. Ein geschickter Schachzug. Mit etwas Glück wirds sich ausgehen.
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
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5
CGN
Sollen sie doch machen - ändert im Moment doch eh nichts...
Die EVG vertritt unter anderem auch Fahrdienstleiter, welche das Äquivalent zu Fluglotsen sind. Sollten die jetzt auch noch auf die Idee kommen zu streiken, dann bringt auch der beste Notfallfahrplan nichts mehr.

Stimme allerdings zu dass es sich wohl (hoffentlich) um einen Bluff handelt.
 
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P

pmeye

Guest
GDL streikt für eigene Tarife, EVG will gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Beide wollen die gleiche Berufsgruppe vertreten.
Ich würde sagen: Schach matt! Frau N. in B. UBERNEHMEN SIE!
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
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Streik wird nicht früher beendet.

Heute.de

"14:58 Uhr
Gericht erlaubt Lokführerstreik - Bahn in zweiter Instanz gescheitert
Die Deutsche Bahn ist mit dem Versuch gescheitert, den Lokführerstreik mit juristischen Mitteln zu stoppen. Das Landesarbeitsgericht Hessen lehnte es am Freitag als zweite Instanz ab, den Arbeitskampf per einstweiliger Verfügung zu beenden."

Das war auch nicht zu erwarten. Tarifautonomie bedeutet eben auch, dass der Gesetzgeber lediglich einen aeusseren Rahmen zu Arbeitskaempfen allgemein regeln darf. Die Weiterentwicklung dieses Rechtsgebietes geschieht ueberwiegend durch Gerichte.
Ploetzlich von einem Gericht eine einstweilige Verfuegung zu einer bislang nicht eindeutig beantworteten Frage zu verlangen, ist schlicht unmoeglich. Da muss man schon ein bisschen laenger ueberlegen.
Mit der Ablehnung der einstweiligen Verfuegung hat das Gericht also mehr Zeit zum Nachdenken fuer sich reklamiert, um danach eine fundierte Antwort zu geben.
btw: An die Tarifautonomie muessen sich auch die Gerichte halten und duerfen nicht vorschnell einen Streik verbieten.
 
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svaeni

Aktives Mitglied
30.07.2011
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Bahnstreik Thread Herbst 2014

Ich habe in letzter Zeit häufig die selben Fragen gelesen und deshalb mal einige Antwortversuche "zu Papier" gebracht. Mich freut die Entwicklung, dass immer mehr Leute sich mit dem Tarifsystem befassen, allerdings sind manchmal doch noch einige Unklarheiten vorhanden, die ich gern versuchen möchte auszuräumen.

Ich habe versucht es möglichst kurz zu halten und bin deshalb bei juristischen Streitständen bewusst nicht ins Detail gegangen.

Vielleicht interessiert es ja den einen oder die andere hier:

https://medium.com/@svaeni/die-spinnen-die-lokfuhrer-823452f28cfe

Edit:

Gerade bekam ich den Hinweis, dass das einfache Verlinken gegen die Porenregeln verstößt und ich doch bitte Inhalte zitieren möge. Nun ist das aber ein 9-Minuten Text, deshalb zitiere ich mal einfach einen Abschnitt. Das genügt vielleicht für Euch um einen Eindruck zu bekommen und genügt hoffentlich den Forenregeln. Falls nicht bitte ich um kurzen Hinweis, dann zitiere ich natürlich auch gern den ganzen Text*… das könnte den Lesefluss des Threads aber erheblich stören, denke ich.

Worum geht’s überhaupt?
Natürlich immer auch um Arbeitszeiten und Lohnforderungen. Eskaliert ist der Streit jedoch, weil die GDL nicht mit der Arbeit der EVG einverstanden war. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Fälle in denen EVG-Funktionäre in Leitungspositionen zur Bahn wechselten und auch sonst war die EVG nicht gerade, was man eine bissige Gewerkschaft nennen würde.

Deshalb hat die GDL entschieden von nun an nicht mehr die Abschlüsse der EVG mitzutragen, sondern selbst zu verhandeln. Sie wollen nicht mehr nur für Lokführer verhandeln, sondern auch für Zugbegleiter bessere Arbeitsbedingungen erreichen.

Das könnte dazu führen, dass es mehrere Tarifverträge für die Berufsgruppe der Zugbegleiter in einem Betrieb gibt. Bis zum Jahr 2010 war ein solcher Zustand nicht möglich – das Bundesarbeitsgericht folgte dem Grundsatz der Tarifeinheit, der besagt, dass es eben nur einen Tarifvertrag pro Berufsgruppe im Betrieb geben kann.

Dieser Grundsatz ist jedoch, wie das BAG 2010 feststellte, verfassungswidrig. Deshalb ist es möglich und in vielen privaten Eisenbahngesellschaften heute schon gängige Praxis, dass es mehrere Tarifverträge für die Zugbegleiter gibt.
 
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peter42

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09.03.2009
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Das träfe jetzt im Gegensatz zu den Mini-LH-Streiks wirklich viele Leute, die oft auch keine Alternative haben, bzw. wo eh schon Chaos herrscht (Rhein-Main-Gebiet).
 

peter42

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Damit stellt sich dann die Frage, wie lange wir uns ein uferloses Streikrecht noch leisten können.

Da in D immer noch sehr wenig gestreikt wird, zum Glück hoffentlich sehr lange.

Und viele Formen des Streiks sind in D eh nicht zulässig, anders als in F, IT, GR oder ES.
 
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peter42

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Sehr wenig schon, aber immer wieder von den selben!

Und bei der einizigen Gruppe, die wirklich viele betrifft, gerichtlich legitimiert.

Wie gesagt ich finde die Streiks auch nicht toll, bin da aber trotzem dafür die Grundrechte zu verteidigen und nicht schon wieder dranrumzuschrauben.
 
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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
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MRS
Da in D immer noch sehr wenig gestreikt wird, zum Glück hoffentlich sehr lange.

Während den Jahren wo ich in Luxemburg gelebt und gearbeitet habe, gab es nie einen Streik. Der indexierte Mindestlohn dürfte sicherlich helfen solche Streiks zu vermeiden. Seitdem ich in Frankreich wohne, gab es monatlich Streiks (inklusive Streiks die einen Monat andauerten).

Dass es noch wesentlich schlimmere Kandidaten gibt soll kein Ansporn sein noch mehr zu streiken. Alle zitierten Beispiel sind nämlich genau die Länder der EU, die in tiefer S:censored: stecken.