24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
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333
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Aha. Spohr bestätigt noch mal, 5 Minuten ist die Tür verriegelt, wenn der Pilot auf "LOCK" stellt.
 

Maluku_Flyer

Erfahrenes Mitglied
01.10.2010
2.053
1
MUC
stellt Euch vor, der Junge hätte eine A380 Lizenz gehabt und der Kapitän wäre kurz vor Überfliegen einer Großstadt (Marseille, Lyon) auf die Toilette gegangen.

Es ist alles schon grauenhaft genug.

Hoffentlich wird die Regel, dass nie ein Besatzungsmitglied alleine im Cockpit sein darf, schnellstmöglich weltweit eingeführt.

Und der muss dann dem verbleibenden Piloten immer körperlich überlegen sein oder gar bewaffnet? Und wer überwacht dann den? Eine kostengünstige Lösung, die Sicherheit "garantiert", wird es wohl kaum geben.

Bleibt dann allein die vage Hoffnung, dass ein potentieller Selbstmörder eventuell davor zurückschreckt, jemanden noch kurz vorher mit eigenen Händen zu ermorden.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
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06.03.2009
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www.vielfliegertreff.de
Langfristig wird man andere Konzepte benötigen. Vielleicht wird der Sicherheitswahn ja irgendwann auch mal gestoppt. Oder wenigstens komplett auf den Boden verlagert.

Das ist schwierig, es hab in den letzten Jahren genug Fälle von durchgedrehten (psychisch kranken) Paxen, die sich wirr und aggressiv Zugang zum Cockpit verschaffen wollten. Da ist eine stabile, verschließbare Tür schon hilfreich, schließlich gilt es, sowohl die Piloten als auch das sensible Cockpit vor solchen Menschen zu schützen.

Das systemische Problem ist und bleibt die Möglichkeit, dass sich eine einzelne Person (erkrankt, fluguntauglich oder mit kriminellen Intentionen) in einem Cockpit verbarrikadieren kann, sodass auch autorisierte Personen keinen Zugang mehr bekommen. Dazu gehört auch, dass der Verschließmechanismus offenbar versagen kann, siehe Delta, sodass dieses Verbarrikadieren auch unabsichtlich vorkommen kann.

Ergo muss das System versuchen, das Risiko einer einzelnen, sich im Cockpit einschließenden Person (Crew oder Pax) zu minimieren. Eine solche Minimierung fand und findet bei der Lufthansa und den meisten anderen Airlines jedoch nicht statt, tatsächlich kenne ich entsprechende Prozeduren selbst nur von amerikanischen Airlines mit entsprechend niedrigen Service-Standards.
 
Zuletzt bearbeitet:

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
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LEJ
Wie willst Du in einer Stastik erfassen, wieviele Terroristen aufgrund des Wissens von der gepanzerten Cockpit-Tür eine Entführung gar nicht erst versucht haben??

Diese Argumentation wird ja immer gezogen um unsinnige Maßnahmen durch die Staatsmacht zu rechtfertigen. Ist aber unsinnig. Nach dieser Argumentation müsste man nun allen Piloten den Zugang zum Cockpit verwehren, denn wenn kein Pilot im Cockpit gibt es auch keinen Selbstmordflug.
 

monty2006

Erfahrenes Mitglied
17.11.2011
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631
CH-GR
Spohr sagt aber auch, dass es einen (!) Code gibt 'den jeder bei LH kennt', um die Tür im Notfall von außen zu öffnen. Was mich da etwas überrascht, ist die Aussage ein Code für alle Flugzeuge.
 

justinterested

Reguläres Mitglied
24.03.2015
68
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Was für ein Quatsch. Funkkontakt kann nur durch die Geräte im Cockpit hergestellt werden. Mobiltelefone dürfte in diesen französischen Gebiete bei +800 km/h und X KM Höhe nicht funktionieren. Überhaupt ist das Mobilfunknetzwerk nicht mit dem einer Großstadt wie Washington DC oder New York City zu vergleichen. Selbst in ländlicheren Gebieten auf LGVs, wo TGV-Züge 300 kmh erreichen, ist es quasi unmöglich ein stabile Mobilfunkverbindung aufzubauen. In den französischen Südalpen, hatte ich auf einigen entlegenen Skipisten überhaupt kein Netz.

Davon abgesehen, würde dies doch nichts bringen. Wenn das Cockpit bis verschlossen und nicht mehr zugänglich ist, ist das Schicksal des Flugzeugs besiegelt.

Sehr nett, wenn man erstmal das Geschriebene als Quatsch bezeichnet und dann sein Fachwissen trotzdem weitergibt. Erinnere dich doch bitte dabei nur mal an deine Anfangszeit als du diesen "Quatsch" auch noch nicht als solchen zu bezeichnen wusstest.

Es gibt also für Crewmitglieder wirklich keine Möglichkeit außerhalb des Cockpits mit dem Boden (muss ja nicht Flugsicherung sein, Notruf, Zentrale reicht) Kontakt aufzunehmen?

Davon abgesehen, würde dies doch nichts bringen. Wenn das Cockpit bis verschlossen und nicht mehr zugänglich ist, ist das Schicksal des Flugzeugs besiegelt.

Darum geht es nicht. Man könnte sich aber wenigstens von seinen Angehörigen verabschieden und das taten wohl auch viele auf den Flügen am 9.11.2001.
 

rcs

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06.03.2009
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5.135
München
Spohr sagt aber auch, dass es einen (!) Code gibt 'den jeder bei LH kennt', um die Tür im Notfall von außen zu öffnen. Was mich da etwas überrascht, ist die Aussage ein Code für alle Flugzeuge.

Dieser Code löst einen Timer aus, und erst nach 30 Sekunden wird die Tür für 5 Sekunden geöffnet. Innerhalb der 30 Sekunden kann auf Cockpit-Seite diese Form der Türöffnung unterbunden werden.
 

ichbinswieder

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18.11.2010
2.274
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Das Hauptproblem ist wohl, dass die Amerikaner die gepanzerten Türen nicht nur als erste gefordert, sondern auch als einzige konsequent umgesetzt haben. In anderen Ländern genießen die Airlines (und ihre Kunden) deshalb eher die Nachteile dieser Türen und nicht ihre Vorteile.

In Amerika muss ...

Der FB, der dann im Cockpit sitzt ist in Kampfsport ausgebildet? Möglicherweise bewaffnet? Das hat auch nur einen psychologischen Effekt, damit der verbliebende Pilot sich die Sache noch mal überlegt. Wenn der wirklich will, dann haut der schnell dem FB an den Kehlkopf und gut ist. Das bringt, bis auf den psychologischen Effekt, nichts.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Dieser Code löst einen Timer aus, und erst nach 30 Sekunden wird die Tür für 5 Sekunden geöffnet. Innerhalb der 30 Sekunden kann auf Cockpit-Seite diese Form der Türöffnung unterbunden werden.

Was für eine vorsätzliche Handlung des Co-Piloten spräche.
 

flysurfer

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06.03.2009
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Der FB, der dann im Cockpit sitzt ist in Kampfsport ausgebildet? Möglicherweise bewaffnet? Das hat auch nur einen psychologischen Effekt, damit der verbliebende Pilot sich die Sache noch mal überlegt. Wenn der wirklich will, dann haut der schnell dem FB an den Kehlkopf und gut ist. Das bringt, bis auf den psychologischen Effekt, nichts.

Es geht im die Minimierung von Risiken. Ganz ausschießen kann man sie nicht, sonst müssten wir ab sofort alle Flugzeuge grounden, weil irgendwann mal irgendeins von einem Meteor getroffen werden könnte.
 
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monty2006

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17.11.2011
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Dieser Code löst einen Timer aus, und erst nach 30 Sekunden wird die Tür für 5 Sekunden geöffnet. Innerhalb der 30 Sekunden kann auf Cockpit-Seite diese Form der Türöffnung unterbunden werden.

Schon klar, die Kenntnis des Codes gewährt mir nicht gleich Zugang zum Cockpit. Ich hätte halt nur erwartet, dass sich dieser aus Sicherheitsgründen ändert bzw. auf unterschiedlichen Flugzeugen auch unterschiedlich ist.
 

FlyC

Erfahrenes Mitglied
01.01.2013
1.745
1
FRA
Warum fragt eigentlich keiner der Reporter mal nach den französischen Kampfjets!?

Oder habe ich die Infos verpasst?
 
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flysurfer

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06.03.2009
26.001
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www.vielfliegertreff.de
Was für eine vorsätzliche Handlung des Co-Piloten spräche.

Natürlich, genau darum geht es ja: Wenn jemand alleine im Cockpit ist, hat er die Möglichkeit alle anderen vollkommen widerstandslos per Knopfdruck dauerhaft auszusperren, inkl. aller autorisierten Personen. Ein eindeutiger Systemfehler.
 

capetonian

Parlour Talker
15.03.2010
3.827
11
CPT
Dieser Code löst einen Timer aus, und erst nach 30 Sekunden wird die Tür für 5 Sekunden geöffnet. Innerhalb der 30 Sekunden kann auf Cockpit-Seite diese Form der Türöffnung unterbunden werden.

Spohr sagt auch (lt. Spiegel), dass diese Lock-Funktion bei der LH fuenf Minuten lang vorhalte. Da der Sinkflug laenger als fuenf Minuten dauerte, muesste diese dann ein zweites mal aktiviert worden sein.
 

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.864
316
HAJ
Bei MS hat leider die Tür die nicht gepanzert war auch keine Menschenleben gerettet :(
Zurück zur Sache:
Man müsste einfach einen Mechanismus entwickeln, der autorisierte Crewmitglieder automatisch hineinlässt, selbst wenn dwr Pilot es nicht möchte.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Der STERN berichtet von psychischen Problemen des Copiloten.

Indirekt bestätigt hat das Herr Spohr durch sein Schweigen zu dieser Frage; unter Verweis auf die "medizinische Schweigepflicht" des Arbeitgebers, die auch über den Tod hinaus wirkt.
 
F

feb

Guest
Dafür dürfte es auf absehbare Zukunft keine Streiks mehr geben, was natürlich ein Vorteil ist.

Komplett OT.

Ein Selbstmord hätte bei jeder Airline passieren können - und an der Problematik der gepanzerten Türen ist LH unschuldig, sie wurden von der Piloten-Lobby gefordert und von Behörden vorgeschrieben.

Hä?

Ich denke, dass nach 9/11 alle Entscheider - Flugzeughersteller, Airlines, Behörden - und wohl auch die Verkehrskreise (zB Pilotenvereinigungen, FB- Vereinigungen etc) - die gepanzerte Türe gefordert haben. Warum versuchst du, die "Schuld" an der gepanzerten Türe jetzt alleine den Behörden (= geliebten Politikern) und den geliebten Piloten in die Schuhe zu schieben???
 

Sunchaser

Erfahrenes Mitglied
12.09.2011
746
0
ZRH
Der FB, der dann im Cockpit sitzt ist in Kampfsport ausgebildet? Möglicherweise bewaffnet? Das hat auch nur einen psychologischen Effekt, damit der verbliebende Pilot sich die Sache noch mal überlegt. Wenn der wirklich will, dann haut der schnell dem FB an den Kehlkopf und gut ist. Das bringt, bis auf den psychologischen Effekt, nichts.

Ganz so einfach ist es nicht. Wenn es um Leben und Tod geht muss der Täter mit erheblichem Widerstand rechnen. Weiter kann ich die Aussage von Flysurfer nur unterstützen.

Aktuell: Spohr hält eine Änderung der Regel nicht für nötig (PK).
 

justinterested

Reguläres Mitglied
24.03.2015
68
0
Warum fragt eigentlich keiner der Reporter mal nach den französischen Kampfjets!?

Oder habe ich die Infos verpasst?

weil das jetzt eine Drittvariable wäre, die die Hypothese ziemlich einschränken könnte evtl?!

Spohr sagt auch (lt. Spiegel), dass diese Lock-Funktion bei der LH fuenf Minuten lang vorhalte. Da der Sinkflug laenger als fuenf Minuten dauerte, muesste diese dann ein zweites mal aktiviert worden sein.

Wenn man das sofort wieder machen könnte, dann wäre das ja eine Dead-Lock-Funktion. Genau so etwas, was durch die Konzeption eines Flugzeuges doch verhindert sein sollte?
 

thrashbarg

Erfahrenes Mitglied
27.03.2010
430
0
Hoffentlich wird die Regel, dass nie ein Besatzungsmitglied alleine im Cockpit sein darf, schnellstmöglich weltweit eingeführt.
Intuitiv nimmt man ja immer an, dass LH eine der sichersten Airlines der Welt ist. Das ist jetzt aber schon der 2. Vorfall, der für mich indiziert, dass das nicht so ist.

1.) Eine Woche vor dem Abschuss von MH17 wurde eine ukrainische Transportmaschine auf ca. 8000 Meter Höhe abgeschossen. Einige Airlines (wenn ich mich recht erinnere z.B. BA) sind von da ab schon nicht mehr über die Ukraine geflogen. ... die LH weiter bis zum Abschuss von MH17.

2.) Wie ich es gerade letzte Woche in den USA selber erlebt habe, ist es bei den Airlines dort schon Gang und Gebe, dass da immer mehr als 1 Person im Cockpit sein muss. Ich hatte ja hier schon meine Erlebnisse beschrieben. Die LH/Germanwings hat sich bisher nicht um so eine Vorgehensweise geschert.

Für mein Befinden beides Nachlässigkeiten der LH, die nicht für die LH als wirklich sichere und vorsichtige Airline sprechen.