DB: grundlegender Umbau angekündigt

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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.153
3.499
ZRH / MUC
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Auch nach Paris, Kopenhagen oder Amsterdam sollen künftig nachts keine Züge mehr fahren.

Paris, Kopenhagen und Amsterdam sind schon ohne Nachtverkehr ab München.

Aber endlich werden die unbequemen Schlafwagenbetten von München nach Berlin durch bequeme Sitze in einem Nachtbus ersetzt. Super!
Schlimm, dass diese Meinung sogar bei renommierten Zeitungen vorherrscht (Hauptsache Deutsch, Haupsache billig). Lufthansa und Air Berlin werden sich dagegen freuen, auf dieser Strecke neue Kunden zu gewinnen. Und das ist bei den ständig ausgebuchten Nachtzügen (ja, wirklich, an der Auslastung lag es nicht) sicher ein A321 pro Tag Mehrbedarf.

Edit viele Stunden später: Der Amsterdam-Zug fährt noch.
 
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AchWas

Erfahrenes Mitglied
27.04.2010
2.861
2
Deutsche Bahn: Jetzt kommt der harte Kurswechsel
WiWo meinte:
.. markiert eine Abkehr von der Geschäftspolitik der vergangenen 15 Jahre. Um seine Versprechungen einlösen zu können, kassiert Grube gerade die Strategie seines Vorgängers Hartmut Mehdorn, die er seit seinem Amtsantritt 2009 noch bis vor Kurzem fortführte, nun aber umkehren will:

  • Statt Geld und Managementkapazitäten in Auslandstöchtern zu binden, soll die Deutsche Bahn (DB) laut Grubes interner Präsentation den Schwerpunkt künftig auf das klassische Eisenbahngeschäft legen, also auf den Personenverkehr auf der Fern- und Kurzstrecke, den Gütertransport auf der Schiene sowie das Gleisnetz mitsamt der Bahnhöfe. Dort hinein sollen künftig „rund 90 Prozent aller DB-Investitionen“ fließen, ließ Grube seine Kontrolleure wissen.

  • Das Auslandsgeschäft wird, so die neue Linie, zur Randaktivität degradiert. „Wir müssen uns neu aufstellen“, sagt Grube. Die Verantwortung für die Konzernableger liegt künftig bei Finanzvorstand Richard Lutz, der diese als Beteiligung betreut und selbst nie im Eisenbahngeschäft operativ tätig war.

  • Gleichzeitig stellt Grube mit „EiD“ [„Eisenbahn in Deutschland“] die Zukunft der Speditionstochter Schenker sowie des europaweiten Nahverkehrsablegers Arriva unter dem Dach der Bahn infrage.
...
Mit seiner neuen Losung „EiD“ führt Grube die Bahn an ihre Anfänge 1994 zurück, als die christlich-liberale Koalition die damalige Bundesbahn in eine Aktiengesellschaft umwandelte. Der erste Vorstandschef Heinz Dürr hatte damals einen großteils entschuldeten Konzern erhalten, der Fern-, Regional- und Güterzüge sowie hier und da Busse über die Lande schickte und das Schienennetz sowie die Bahnhöfe bewirtschaftete. ..
Erst der Einbruch im operativen Geschäft seit 2013, verursacht durch die Fernbus-Konkurrenz und notorische Verluste bei der Güterbahn, öffnete dem 64-Jährigen [Grube] die Augen, dass er die Strategie stoppen muss, will er das Eisenbahngeschäft langfristig nicht aufs Spiel setzen. ..
will Grube die Beteiligungen wieder zu Geld machen, für deren Kauf die Bahn seit 2002 rund sieben Milliarden Euro hinlegte. Zunächst ist wohl die Nahverkehrs-Tochter Arriva dran, die er 2010 für rund drei Milliarden Euro erwarb. Bis Jahresende soll Finanzchef Lutz ein Konzept erarbeiten, wie ein Investor bei Arriva (4,5 Milliarden Euro Umsatz) mit einer Minderheitsbeteiligung einsteigen oder ein Teil über die Börse verkauft werden könnte.
Der schwerste Brocken im Portfolio aber ist Schenker. Die Bahn erwarb die Essener Spedition 2002 für rund 2,5 Milliarden Euro und vergrößerte das Logistikimperium sukzessive durch Firmen wie die US-Spedition BAX Global, für die 2006 rund 1,3 Milliarden Euro flossen. Auch hier soll Lutz einen Teilverkauf von bis zu 49 Prozent ausloten. Wäre Schenker so profitabel wie Konkurrent Kühne+Nagel, könnte die Bahn für die 49 Prozent geschätzt drei bis vier Milliarden Euro erlösen. Dafür muss Schenker aber erst einmal die Rendite deutlich steigern.
..
Offiziell schließt Grube Komplettverkäufe aus. Doch ob das morgen noch gilt? Es wäre nicht das erste Mal, dass er Ankündigungen kassiert. Noch 2012 hatte er gelobt, den Konzernumsatz bis 2020 auf 70 Milliarden Euro zu verdoppeln – auch durch Zukäufe.
Der Tenor deckt sich mit dem eines "WELT"-Artikels (vom 17.07.15 in meinem Beitrag #157).
 
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CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
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Aber endlich werden die unbequemen Schlafwagenbetten von München nach Berlin durch bequeme Sitze in einem Nachtbus ersetzt. Super!
Schlimm, dass diese Meinung sogar bei renommierten Zeitungen vorherrscht (Hauptsache Deutsch, Haupsache billig).

Ich tippe doch eher auf Ironie - die Süddeutsche ist dem Thema Reisekultur eher offen aufgeschlossen. Und wenn man den Artikel so liest, wird ja verklausuliert den schönen Seiten des Nachtzuges nachgehangen...

Lufthansa und Air Berlin werden sich dagegen freuen, auf dieser Strecke neue Kunden zu gewinnen. Und das ist bei den ständig ausgebuchten Nachtzügen (ja, wirklich, an der Auslastung lag es nicht) sicher ein A321 pro Tag Mehrbedarf.

Nochmal ein kurzer Boom, bevor dann ab 2017 (+x) mit der NBS Leipzig - Erfurt - Ebensfeld und der ABS nach Nürnberg die Reisezeit der ICE zwischen Berlin und München in den Bereich von 4 Stunden sinkt.
Zusammen mit der de-zentralen Lage der Flughäfen MUC und (dann hoffentlich) BER dürfte das den Luftverkehr auf dieser Verbindung dann doch sehr stark unter Druck setzen.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Auf jeden Fall scheint an der Spitze schon mal angekommen zu sein, dass die Bahn was falsch macht. Eine Rückbesinnung aufs Inland war überfällig. Ob man die Güterbahn noch retten kann?
 
K

Kurzentschlossener

Guest
Ob man die Güterbahn noch retten kann?

Das wird schwierig.

Schenker ist für die Bahn ein Flopp

Der schwerste Brocken im Portfolio aber ist Schenker. Die Bahn erwarb die Essener Spedition 2002 für rund 2,5 Milliarden Euro und vergrößerte das Logistikimperium sukzessive durch Firmen wie die US-Spedition BAX Global, für die 2006 rund 1,3 Milliarden Euro flossen. Auch hier soll Lutz einen Teilverkauf von bis zu 49 Prozent ausloten. Wäre Schenker so profitabel wie Konkurrent Kühne+Nagel, könnte die Bahn für die 49 Prozent geschätzt drei bis vier Milliarden Euro erlösen. Dafür muss Schenker aber erst einmal die Rendite deutlich steigern.

Die Sparten blockieren sich gegenseitig

Die Spedition ist für die Bahn im Grunde ein Flopp. Mehdorns Traum, mithilfe von Schenker die Güterzüge besser auszulasten, erfüllte sich nie. Gegenüber dem Aufsichtsrat gab Grube zu, dass Schenker 2014 bei einem Umsatz von 15 Milliarden Euro nur für 230 Millionen Euro Transportraum bei der Güterbahn einkaufte. Damit verdanken die Güterzüge der Speditionsschwester nur fünf Prozent der Einnahmen. Teilweise blockieren sich beide Sparten sogar. So verbot Grube Schenker, sich an Versuchen mit langen Lkws zu beteiligen – aus Sorge vor Kannibalisierung der Güterzüge.

Deutsche Bahn: Jetzt kommt der harte Kurswechsel - Dienstleister - Unternehmen - WirtschaftsWoche

Schenker ist aber nur ein Grund, die gesamte Spedition & Logistik muss man überdenken.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ich kenne zwei große, private Logistik-Unternehmen, die sich endgültig von der Bahn abgewandt haben, nachdem sie indiskutable Antworten auf ihre Anfragen für Transportgroßaufträge bekommen hatten.
Nichtmal die Briefpost (Verteilzentren an Autobahnen) und Bundeswehr setzen noch auf die Bahn. Militärflugplätze haben keine Tankwagengleise mehr. Jedenfalls nicht mehr als Vorschrift. Alte werden aufgegeben.

Meine Oma hat erzählt, wie sie vor dem Zweiten Weltkrieg via Bahn frische Gänse aus Schlesien per Post nach Berlin geschickt bekam, die zu Dampflokzeiten so schnell geliefert wurden, dass man sie noch frisch essen konnte. Ob das heute noch ginge? Eher nicht.
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
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Meine Oma hat erzählt, wie sie vor dem Zweiten Weltkrieg via Bahn frische Gänse aus Schlesien per Post nach Berlin geschickt bekam, die zu Dampflokzeiten so schnell geliefert wurden, dass man sie noch frisch essen konnte. Ob das heute noch ginge? Eher nicht.

Wobei die Bahn auch nichts dafuer kann, dass zwischen Schlesien und Berlin neuerdings eine internationale Grenze verlaeuft ;)

Und noch was ernsthaftes:

Auf jeden Fall scheint an der Spitze schon mal angekommen zu sein, dass die Bahn was falsch macht.

Den Eindruck habe ich nicht. Die Kardinalfehler der Bahn derzeit sind, dass sie die falschen Verkehrstraeger als Konkurrenz ansieht, sie imitiert, und dabei nur verlieren kann:

Flugzeug: Sehr feine Preisdifferenzierung, keine Planbarkeit des Preises, (fast) keine Flexibilitaet, lange Vorausbuchung, keine durchgehende Fahrkarte. Diese Nachteile gleicht das Flugzeug durch Geschwindigkeit aus. Die Bahn erlegt sich die gleichen Nachteile auf, bleibt dabei aber so langsam wie eh und je.

Bus: Unbequem und langsam - dafuer billig. Was macht die Bahn? Macht die Zuege per Redesign bzw. Neuanschaffung ebenfalls unbequem, schafft langsame Zusatzangebote (IRE Hamburg-Berlin) - und erreicht immer noch nicht die niedrigen Buspreise.


Die eigentliche Konkurrenz ist das Auto:

Der Preis ist immer gleich, streng entfernungsabhaengig, gilt durchgehend von Tuer zu Tuer, und man kann jederzeit und spontan fahren oder es lassen. Dagegen koente die Bahn mit einem planbaren, immer geltenden, flexiblen, realistischen (!) und ueberall geltenden Normalpreis punkten. Tut sie aber nicht. Im Gegenteil.

Hirnrissig.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Wobei die Bahn auch nichts dafuer kann, dass zwischen Schlesien und Berlin neuerdings eine internationale Grenze verlaeuft
Ja, der EU-Binnenmarkt.

Die eigentliche Konkurrenz ist das Auto:

Der Preis ist immer gleich, streng entfernungsabhaengig, gilt durchgehend von Tuer zu Tuer, und man kann jederzeit und spontan fahren oder es lassen. Dagegen koente die Bahn mit einem planbaren, immer geltenden, flexiblen, realistischen (!) und ueberall geltenden Normalpreis punkten. Tut sie aber nicht. Im Gegenteil.

Volle Zustimmung.
 

CarstenS

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08.09.2012
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4.649
Ich kenne zwei große, private Logistik-Unternehmen, die sich endgültig von der Bahn abgewandt haben, nachdem sie indiskutable Antworten auf ihre Anfragen für Transportgroßaufträge bekommen hatten.
Nichtmal die Briefpost (Verteilzentren an Autobahnen) und Bundeswehr setzen noch auf die Bahn. Militärflugplätze haben keine Tankwagengleise mehr. Jedenfalls nicht mehr als Vorschrift. Alte werden aufgegeben.

Meine Oma hat erzählt, wie sie vor dem Zweiten Weltkrieg via Bahn frische Gänse aus Schlesien per Post nach Berlin geschickt bekam, die zu Dampflokzeiten so schnell geliefert wurden, dass man sie noch frisch essen konnte. Ob das heute noch ginge? Eher nicht.

Zur Gans: Die Eisenbahn ist systembedingt nicht geeignet, wirtschaftlich Einheiten unter 1 Wagengröße zu transportieren. Einfach weil rangieren und erst recht umladen mit der Eisenbahn sehr aufwendig ist.

Früher hat man mangels Alternative auch sowas mit der Bahn gemacht. Und es ging. Der Lkw (oder besser Transporter) kann die Gans aber viel schneller und billiger transportieren, als die Bahn. Ergo macht er es heute.
Da kann die Bahn noch so toll aufgestellt sein (was die DB schon mal nicht ist), im Stückguttransport hat sie keine Chance gegen den Lkw. Erst recht nicht, wenn die Rahmenbedingungen eher pro Lkw sind - Stichwort Trassenpreise bei der Schiene und Straße.
Klar kann man politisch die Rahmenbedingungen ändern - aber das ist in Deutschland aktuell nicht gewollt.

Auch die Internet Ökonomie (Versand) macht der Bahn zu schaffen: der ganze Logistik Boom geht an der Bahn vorbei - auch hier wieder, weil der Versandhandel viele kleinteilige Sendungen hervorbringt, und niemand bereit ist, den Aufwand zu investieren, diese zu bündeln - einfach weil der jeweilige Einzel-Transport so billig ist, dass sich das nicht lohnt. Und auch das spielt den kleinen Einheiten des Straßengüterverkehrs in die Hände.

Kann man anhand bei der Briefpost illustrieren: jeder kennt das Beispiel, dass z.B. eine Bank am Tag mehrere Briefe an den gleichen Empfänger ausstellt - weil diese automatisch erstellt werden.
3 mal 62 Ct ist billiger, als den Aufwand diese Briefe zu bündeln und plus einmal 80 Ct (dicker Umschlag).

So laufen 3 Briefe die ganze Zeit parallel als Einzelstücke, obwohl man sie locker als eins betrachten könnte.

Die Straße kann prima 3 mal 62 Ct, die Bahn besser den fetten 80 Ct Brief...
 
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CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
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Und noch was ernsthaftes:

Den Eindruck habe ich nicht. Die Kardinalfehler der Bahn derzeit sind, dass sie die falschen Verkehrstraeger als Konkurrenz ansieht, sie imitiert, und dabei nur verlieren kann:

Flugzeug: Sehr feine Preisdifferenzierung, keine Planbarkeit des Preises, (fast) keine Flexibilitaet, lange Vorausbuchung, keine durchgehende Fahrkarte. Diese Nachteile gleicht das Flugzeug durch Geschwindigkeit aus. Die Bahn erlegt sich die gleichen Nachteile auf, bleibt dabei aber so langsam wie eh und je.

Bus: Unbequem und langsam - dafuer billig. Was macht die Bahn? Macht die Zuege per Redesign bzw. Neuanschaffung ebenfalls unbequem, schafft langsame Zusatzangebote (IRE Hamburg-Berlin) - und erreicht immer noch nicht die niedrigen Buspreise.


Die eigentliche Konkurrenz ist das Auto:

Der Preis ist immer gleich, streng entfernungsabhaengig, gilt durchgehend von Tuer zu Tuer, und man kann jederzeit und spontan fahren oder es lassen. Dagegen koente die Bahn mit einem planbaren, immer geltenden, flexiblen, realistischen (!) und ueberall geltenden Normalpreis punkten. Tut sie aber nicht. Im Gegenteil.

Hirnrissig.

Da bin ich ganz bei dir!
 

AchWas

Erfahrenes Mitglied
27.04.2010
2.861
2
Nochmal ein kurzer Boom, bevor dann ab 2017 (+x) mit der NBS Leipzig - Erfurt - Ebensfeld und der ABS nach Nürnberg die Reisezeit der ICE zwischen Berlin und München in den Bereich von 4 Stunden sinkt.
Zusammen mit der de-zentralen Lage der Flughäfen MUC und (dann hoffentlich) BER dürfte das den Luftverkehr auf dieser Verbindung dann doch sehr stark unter Druck setzen.
http://www.vielfliegertreff.de/miet...en-3-45-stunden-ab-2017-per-ice-sprinter.html
http://www.vielfliegertreff.de/miet...icht-zugelassener-gleisbett-konstruktion.html

"2017 (+x)" :p darf die DB IMHO gerne exklusiv diese Strecke bedienen, aber *mittel- bis langfristig* sollte der Bund als Eigentümer IMHO im eigenen Interesse schauen, dass dort und auf anderen "Rennstrecken" die DB - gerne von SNCF, SBB und/oder ÖBB - Konkurrenz bekommt:
das mag vordergründig absurd klingen, aber die Moral aus der derzeitigen DB-Geschich' ist doch wohl, dass die DB-Manager erst dann *handeln*, wenn sie überhaupt (derzeit eben durch Fernbusse) Konkurrenz im Nacken spüren..:D
 
K

Kurzentschlossener

Guest
Die DB versucht wieder was neues.

Die Deutsche Bahn wagt sich auf ein neues Gebiet.
Eine moderierte Experten-Community soll den Service für die Kunden verbessern.


Beim „Meine Frage – Deine Antwort“-Forum der Bahn soll es die Mischung machen. Einerseits baut man darauf, dass die zahlreichen privaten Bahnexperten (Vielfahrer, ehemalige Bahnangestellte und so weiter), die schon jetzt viele Fragen auf Facebook beantworten, auch in der Community aktiv werden. Andererseits gibt es 16-köpfiges Team hinter der Plattform, das alle Fragen und deren Antworten überprüft. Die Bahn selbst beschreibt die neue Community so: „Die DB Bahn Service-Community ist eine moderierte Plattform, auf der User Fragen rund um den Personenverkehr der Deutschen Bahn stellen, Antworten geben und finden können.“

Birgit Bohle, Vorsitzende der Geschäftsführung DB Vertrieb, ergänzt: „Wir haben in den Social-Media-Kanälen gemerkt, dass unsere Kunden sehr viel Wissen über die Bahn mitbringen und damit gerne anderen weiterhelfen. Dafür möchten wir ihnen eine Plattform geben. Die Service-Community soll im Internet zur ersten Anlaufstelle für Fragen rund um die DB werden.“

Neues Community-Konzept von der Deutschen Bahn | Gründerszene

bahn.png
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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ZRH / MUC
Die Bahn muss auf der Schiene besser werden.

Die Bahn will auf der Schiene nicht besser, sondern schlechter werden.

Was könnte man ohne großen Aufwand verbessern und hätte Jahre lang Zeit dafür gehabt: Ausschilderung und Durchsetzung von BahnComfort- und Ruhezonen. Keine Gruppenreservierungen in letztere. Wohlfühlfaktor und Kundenorientierung ist den jetzigen Entscheidungsträgern von DB Fernverkehr völlig egal. Offensichtlich sind die mehr am Fernbus als am Fernzug interessiert (siehe Pressemitteilung von heute).

Und wer die Fernbus-Verschnitt-Klasse im Velaro D (Baureihe 407) mit der bewährten ersten Klasse im ICE 3 vergleicht, wundert sich, wofür die DB in Zukunft versucht, einen Fahrpreis für 1. Klasse zu verlangen...

Von unrealistischen Wünschen wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit auf einem kapputtkastrierten Schienennetz mit schlecht gewarteten Zügen rede ich nicht. Wer sehen will, wie es besser laufen kann, schaue sich in der Schweiz und in Österreich um. Immerhin gibt es bei jeder Fahrt mit DB Fernverkehr mindestens 25% zurück (meine Quote in den letzten 12 Monaten liegt wirklich bei 100,0%).
 
K

Kurzentschlossener

Guest
Auch auf das DB-Personal kommen Veränderungen zu.

Deutsche Bahn will Flüchtlinge ausbilden

Rüdiger Grube: [...] Zum einen wollen wir gemeinsam mit Partnern eine Ausbildungsklasse für erwachsene Flüchtlinge schaffen, die bereits in ihrer Heimat einen elektrotechnischen Beruf erlernt haben. Und wir bereiten ein Pilotprojekt "Chance plus" für junge Flüchtlinge vor. Vorbild ist das gleichnamige Programm, in dem wir schon seit Jahren Jugendliche auf eine Ausbildung bei der Bahn vorbereiten.

Deutsche Bahn will Flüchtlinge ausbilden

Warum ausgerechnet Elektrotechnik?
 
K

Kurzentschlossener

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Klar braucht man für Elektroloks Elektrotechniker. Aber genauso braucht man Mechaniker, Zugbegleiter, Zugführer usw. So war meine Frage gemeint.
 
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Kurzentschlossener

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Jetzt wird die Lage bitter ernst.

Geschäfte der Deutschen Bahn laufen offenbar schlecht

Mitten im tiefgreifenden Konzernumbau laufen die Geschäfte bei der Deutschen Bahn einem Zeitungsbericht zufolge schlechter als erwartet. Der Umsatz habe Ende Juli mit 23,4 Milliarden Euro um eine Milliarde Euro unter Plan gelegen, berichtete das "Handelsblatt". Das operative Ergebnis werde um 112 Millionen Euro verfehlt, es betrage nur noch 1,1 Milliarden Euro.

Geschäfte der DB laufen offenbar schlecht

Um 1 Milliarde Euro unter Plan!
 

xcirrusx

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16.10.2012
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1.830
KUL (bye bye HAM)
rorschi hat ja recht. Natürlich wäre Pünktlichkeit toll, aber selbst realistische Verbesserungen würden massiv zum Fahrerlebnis beitragen:

1. rollierende Abfahrtsinformationen auf den Bahnsteiganzeigen - letztens wieder auf meiner Rennstrecke erlebt, Zug kam zu spät, es gab keine Durchsage oder sie war im Lärm nicht zu verstehen, die nächste Verbindung wurde angezeigt. War mein Zug schon weg, kommt er noch? Wann kommt er? Selbstverständlich müssen Gleise ausgelastet werden, aber die Anzeigen aufzupimpen sollte zumindest an den Bahnhöfen mit entsprechendem Verkehr kein Problem sein.

2. Bahn.comfort Zone - Warum wird in der ersten Klasse da rein reserviert? und warum räumen die Schaffner bei der Kontrolle nicht strikt und rigeros? comfort Kunden produzieren einen ordentlichen Kopf-Umsatz, entsprechend sollten diese Benefits auch verfügbar sein.

3. Die unterirdische Sauberkeit in den ICs - ich bin letztens nach Jahren wieder mehrere Verbindungen mit dem IC gefahren (zwangsweise, da Umsteigeverbindung mir zu risikohaft erschien) und seit dem wird HAM-DUS wieder geflogen bei mir. Dreckig, abgeranzt, kein Service in der 1. Klasse. Darauf beim Schaffner angesprochen kam nur das die IC Tickets ja auch billiger sind. Erstaunliche Begründung für 4 oder 5 Euro Preisunterschied. So gewinnt man keinen Blumentopf.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
21.899
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Bahn.comfort Zone - Warum wird in der ersten Klasse da rein reserviert?

Weil mittlerweile bei jeder relationsbezogenen 1.-Klasse-Fahrkarte Reservierungen inkludiert sind. Das hat natuerlich zur Folge, dass viel mehr reserviert wird.


und warum räumen die Schaffner bei der Kontrolle nicht strikt und rigeros?

Sie koennen es nicht. Comfort- (ebenso wie Ruhe-)Bereiche sind in den AGB nicht erwaehnt. Somit hat der Schaffner keinerlei rechtliche Handhabe zur Durchsetzung.


comfort Kunden produzieren einen ordentlichen Kopf-Umsatz, entsprechend sollten diese Benefits auch verfügbar sein.

Statuskunden kaufen zu billig. Deshalb werden teuer kaufende Gelegenheitskunden bevorzugt. Wie bei LH.
3. Die unterirdische Sauberkeit in den ICs - ich bin letztens nach Jahren wieder mehrere Verbindungen mit dem IC gefahren (zwangsweise, da Umsteigeverbindung mir zu risikohaft erschien) und seit dem wird HAM-DUS wieder geflogen bei mir. Dreckig, abgeranzt, kein Service in der 1. Klasse. Darauf beim Schaffner angesprochen kam nur das die IC Tickets ja auch billiger sind. Erstaunliche Begründung für 4 oder 5 Euro Preisunterschied. So gewinnt man keinen Blumentopf.[/QUOTE]
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.153
3.499
ZRH / MUC
Sie koennen es nicht. Comfort- (ebenso wie Ruhe-)Bereiche sind in den AGB nicht erwaehnt. Somit hat der Schaffner keinerlei rechtliche Handhabe zur Durchsetzung.

Man verspricht den Kunden etwas, erwähnt es aber in den AGB nicht und muss sich deswegen nicht daran halten.
Das ist durch und durch kundenfremde Logik aus der Zentrale der DB AG.

Übrigens habe ich gestern festgestellt, dass bei den modernisierten IC-Wagen ("Avvmz") die Mülleimer aus den Abteilen entfernt wurden. Die Tische haben die Aussparung dafür noch.
Dementsprechend sah es schon aus, als ich den Zug betrat.