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Das sagt uns jetzt was genau? Das ist doch Brot-und-Butter-Geschäft, daß sich die Welt weiterentwickelt und man dann entsprechend Gesetze anpassen oder Abkommen neu verhandeln muß. Aber nur weil einem plötzlich ein "Szenario" - wie Du es nennst - nicht passt, kann doch nicht einfach die Exekutive (!) hergehen, und bestehende Abkommen plötzlich anders interpretieren.
Zwischen Bürger und Staat gilt - im Prinzip -, dass alles erlaubt ist, was nicht verboten ist. Zwischen Staaten sieht das umgekehrt aus. Und im Luftverkehr gilt ganz ausdrücklich, dass alles verboten ist, was nicht - durch Verträge, Abkommen etc. - erlaubt wurde. Du wirst es sicherlich belächeln, aber das ist nicht zuletzt eine Frage der Souveränität sowie der nationalen Sicherheit.
Wenn VAE/EY meint, dass nach Luftverkehrsabkommen etwas erlaubt sein könnte, was nicht explizit erlaubt ist, ist eine erheblich schwächerte Sichtweise als es zwischen einem Bürger und dem Finanzamt der Fall wäre.
Dieses von Dir als so "bedrohlich" und "unerwartet" hingestellte Szenario ist ein absoluter Nebenkriegsschauplatz. Wenn man sich die nackten Zahlen anschaut und einmal vor Augen führt, wieviele Paxe allein EK und TK jeden Tag aus Deutschland ausfliegen, dann sind die paar Paxe von EY absolute Peanuts. Und wenn man dann noch bedenkt, daß MUC, FRA und DUS ja unzweifelhaft zulässig sind, AB auch schon vor dem Einstieg von EY aus TXL heraus Langstrecke geflogen ist, dann bleibt eigentlich nur STR übrig. Worüber reden wir hier? 180 Sitze am Tag?![]()
Es geht nicht darum, dass nun ausgerechnet die Paxe ab STR und TXL das Problem darstellen. Die VAE haben das Luftverkehrsabkommen bereits extrem ausgenutzt. Im Prinzip hat sich die damalige Regierung Kohl über den Tisch ziehen lassen. Die wollte damals keinen primären Transitverkehr über die VAE, der deutschen/westeuropäischen Airlines das Geschäft gen Osten weg nimmt. Danach hat man sich immer mal wieder mit den Argumenten arrangiert, die auch heute gezogen werden (Airbus, zuletzt AirBerlin). Bei einem bereits übergelaufenen Fass ist eben jeder Tropfen zuviel.
Würde die deutsche Regierung tatsächlich den bestehenden vertraglich möglichen Rahmen vollständig ausnutzen wollen, könnte sie das Geschäft von EK und EY von/nach Deutschland erheblich reduzieren.
Das ist auch die Ausganjgslage für ein neues Luftverkehrsabkommen. Die VAE können ihre Joker nicht beliebig häufig ziehen. Da fehlt es an Argumenten und Motiven, den sich von den VAE erneut über den Tisch ziehen zu lassen.