Ein “Spottpreis“ ist es dann, wenn er einmalig ist und nicht auch für die Konkurrenz gilt. Da die LH ja nicht als einzige Fluggesellschaften Rabatte erhält, muss man den Flugzeugpreis immer zur Relation sehen, was auch die anderen Bezahlt haben. So klingt 50% Rabatt erst einmal gut. Wenn aber jeder 50% Rabatt bekommt ist es doch keiner mehr, da es dann der übliche Preis ist, aber kein “Spottpreis“.
Also ehrlich gesagt wäre mir das als Chef-Einkäufer völlig schnurz-piepe, was andere für einen Flieger bezahlen. Andere mögen unter anderen Bedingungen fliegen, andere Konditionen bekommen als ich oder schlicht nicht rechnen können.
Das Einzige, was mich interessieren würde, wäre die "total cost of ownership", unter Annahme eines bestimmten Nutzungsprofils und eines bestimmten daraus resultierenden Spritverbrauchs, meinetwegen noch variiert um bestimmte Szenario-Varianten.
Und da würde ziemlich schnell deutlich werden, daß ab einem bestimmten (niedrigen) Kaufpreis auch im Betrieb unwirtschaftliche Flieger plötzlich sehr attraktiv werden.
Im Gegensatz zu manchen Wald- und Wiesen-Airlines traue ich gerade der LH zu, daß da sehr wohl mit sehr spitzem Bleistift gerechnet wurde und
alle relevanten Faktoren mit einbezogen wurden (Anschaffungskosten, Restwert, Betriebskosten, Schulung, Planungskomplexität u.v.a.m.).
Was das Thema Rabatt betrifft, denke ich im Übrigen schon, daß ein Hersteller einem renommierten "Launch-Customer" einen Rabatt einräumt, den er anderen nicht gibt, weil von einer solchen "Prestige-Order" auch eine gewisse Signalwirkung erhofft wird.