AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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wolfhagen71

Erfahrenes Mitglied
10.02.2015
1.340
865
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In TXL wird AB seit dem Wochenende entsprechend einer Weisung des Flughafens nur noch in Terminal C abgefertigt (bis auf sehr sehr wenige Ausnahmen).
Da bin ich ja gespannt wie meine TXL-Flüge in der kommenden Woche so werden...
Das war wohl schon unter der Woche so. Ich bin am Mi von C nach CGN geflogen und am Fr nach FRA von dort aus.
Letzteres war doof, weil der CI- Schalter ziemlich unterbesetzt war.
 

voyager_2000

Aktives Mitglied
14.03.2016
101
0
Auch harte Patronatserklärung beseitigt objektive Zahlungsunfähigkeit nicht

Ja, und? Ändert das etwas an dem Umstand das AB evtl. schon länger insolvenzreif ist und die Insolvenzanmeldung verschleppt wurde? Man wird sehen ob das geprüft wird.

Genauso sehe ich das auch:
Entweder die Zusage der Etihad war rechtlich belastbar, dann müssten sie jetzt zahlen, bzw. verklagt werden können.
Oder die Zusage war rechtlich nicht belastbar, dann war AirBelin trotzdem pleite. => Insolvenzverschleppung

Siehe dazu auch:
Auch harte Patronatserklärung beseitigt objektive Zahlungsunfähigkeit nicht
Gesellschaftsrecht - Wirkungsloser Schutz
 

voyager_2000

Aktives Mitglied
14.03.2016
101
0
Reihenfolge der Gläubiger

Bin jetzt kein Jurist, aber bei Insolvenzen geht das meiner Erfahrung nach komplett nur nach Quote, nicht nach Reihenfolge.

Da irrst Du aber gewaltig:

"Grundsätzlich gilt der Grundsatz der par condicio creditorium (Gläubigergleichbehandlung). Arbeitnehmer haben wenn man so will den Vorteil, das sie bei Insolvenzeröffnung vom Arbeitsamt für 3 Monate ihren Lohn bekommen. Dies wird oft um die Mitarbeiter zunächst zu halten vom vorläufigen Verwalter zusammen mit einer Bank vorfinanziert und der Anspruch gegen das Arbeitsamt an die Bank abgetreten,so das der Arbeitnehmer auch schon Insolvenzeröffnung hier Geld sieht. Bei allem was über die 3 Monate hinausgeht, muss er sich wie ein normaler Gläubiger behandeln lassen.

Bei den Gläubiger muss man aber trotz grundsätzlicher Gleichbehandlung noch unterscheiden. Auf Platz eins sozusagen, stehen sogenannte Massegläubiger. Das sind zum einen Gläubiger die Verträge mit einen vorläufigen starken Insolvenzverwalter geschlossen haben, zum anderen (ganz grob vereinfacht) Gläubiger die im Rahmen des Insolvenzverfahrens Forderungen begründen beispielsweise Kosten der Betriebsfortführung.

Dann gibt es Gläubiger die Aussonderungsrechte haben, das heißt die geltend machen können, das sie Eigentümer von Sachen sind, welche sich im Besitz des Schuldners befinden. Diese können bei Mobilien die Sachen herausverlangen sofern diese noch vorhanden sind.

Auf Platz 2 in der Verwertung stehen Gläubiger mit Absonderungsrechten, das heißt Gläubiger die Sicherungsrechte (z.B. Grundschuld, Sicherungsübereignung) haben. Die Sicherungsgegenstände werden verwertet und die Gläubiger bevorzugt davon befriedigt.

Auf Platz 3 stehen die sonstigen Gläubiger

Auf Platz 4 stehen die Gesellschafter welche eigenkapitalersetzende Darlehen der Gesellschaft gewährt haben. Grob gesagt Gesellschafter die dem Unternehmen in der Krise statt Eigenkapital zuzuführen, ein Darlehen gewährt haben. + die sonstigen in § 39 Abs. 1 aufgeführten Forderungen.

Auf Platz 5 gesellen sich dazu eventuelle Altgläubiger aus einem früheren Gesamtvollstreckungverfahren ( § 108 abs. 2 EG InsO)"

Quelle: Reihenfolge der Gläubiger - Insolvenzrecht - JuraForum.de
 

voyager_2000

Aktives Mitglied
14.03.2016
101
0
Ich finde diese Sicherungsscheine sollten optional sein, meinetwegen verpflichtend, dass so eine Option angeboten wird. Aber das sollte man doch dem Reisenden selbst überlassen, ob er das Risiko eingehen oder absichern will.

Oder man könnte den Sicherungsschein an eine gewisse Mindesthöhe des Reispreises knüpfen, z.B. 500 oder 1000 EUR.
Sonst entsteht eine teure und ineffiziente Bürokratie.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
13.570
7.608
Kompensationszahlungen für Ausfälle und Verspätungen im Flugbetrieb seit dem 15.08. fallen somit in die Massenforderungen und dürften noch eine gute Chance haben, nennenswert bedient zu werden, oder?
 

dick

Aktives Mitglied
23.05.2009
185
8
(n)

Ich denke die Antwort hier ist ganz einfach, es wurde lediglich seitens TopBonus (bewußt?) schwammig formuliert: TopBonus hat nicht an die tatsächlich "durchführende Airline" sondern an die Ticket ausstellende Airline (AirBerlin Ticketstock 745) bezahlt. Somit schiebt TopBonus den schwarzen Peter an AB weiter - die zum Teil tatsächlich durchführenden Airlines (z.B. BA, AA) haben mit ziemlicher Sicherheit noch kein Geld für den in der Zukunft liegenden Flug erhalten.
 

Tecci79

Erfahrenes Mitglied
10.10.2011
1.167
0
Ich denke die Antwort hier ist ganz einfach, es wurde lediglich seitens TopBonus (bewußt?) schwammig formuliert: TopBonus hat nicht an die tatsächlich "durchführende Airline" sondern an die Ticket ausstellende Airline (AirBerlin Ticketstock 745) bezahlt.

Das wäre nicht schwammig formuliert sondern einfach gelogen.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
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Seh ich auch so. Wenn 200 Mio bezahlt werden, der Rest zur Aufrechterhaltung des Betriebs, wie NTV hier schreibt

Kosten für Air-Berlin-Übernahme: Lufthansa rechnet mit 300 Millionen Euro - n-tv.de

dann bleibt nach 150 Mio Kredit zuzügl Zinsen, Transaktionskosten, Insolvenzverwalter...für uns hier nichts mehr nennenswertes übrig

Na Wahnsinn, damit verzichtet LH für zwei Monate auf ihren Gewinn um danach als unangefochtener Marktführer der größten europäischen Volkswirtschaft zu agieren.

Die LH Aktie sollte wohl noch ein wenig steigen.
 

RHolighaus

Reguläres Mitglied
27.09.2010
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IMG_8925.jpg

Hier verlässt ein A330 die Tegel (und Airberlin) Richtung LDE. Hab sie gerade starten gesehen und es war offensichtlich, dass sie leer war.

Schade, ich mochte die Langstrecken-C lieber als die von LH.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
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Man hofft noch auf IAG?

Bessert British Airways das Angebot nach?

Manche Branchenbeobachter werten die Einladungen, Angebote nachzubessern, vor allem als Signal an die IAG. Die Holding von British Airways und Iberia hatte ein Angebot vorgelegt, das Insidern zufolge als ernste Konkurrenz zu dem von Lufthansa angesehen werden kann, schreibt das „Handelsblatt“. Deshalb habe es in Luftfahrtkreisen für Verwunderung gesorgt, dass die IAG bei den weiteren Verhandlungen über den Verkauf von Air Berlin keine Rolle mehr spielen soll. Doch offensichtlich hoffen der Sachwalter Flöther und der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus noch auf Nachbesserungen. „Es ist noch gar nichts entschieden“, sei auch aus dem Umfeld von Lufthansa zu hören.

Air Berlin: Lufthansa und Easyjet haben den Zuschlag noch nicht sicher - Wirtschaft - Tagesspiegel
 

wolfhagen71

Erfahrenes Mitglied
10.02.2015
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Falls es so kommen sollte, dann nur als LCC a la Vueling, um mit der EW-Kostenstruktur mithalten zu können. Und wer schon mal Vueling geflogen ist, der bevorzugt vermutlich liebend gern EZY ;)
Für diesen Fall hast Du natürlich recht, aber ich würde mir eine starke, adäquate Konkurrenz zu LH auf hochfrequentierten nationalen Strecken wünschen.
Aber die, die das Sagen in diesem Fall haben, wohl eher nicht.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
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Für diesen Fall hast Du natürlich recht, aber ich würde mir eine starke, adäquate Konkurrenz zu LH auf hochfrequentierten nationalen Strecken wünschen.
Aber die, die das Sagen in diesem Fall haben, wohl eher nicht.

Soll ja laut "Fachleuten" alles kein Problem sein:

„Es sind weder ein Monopol noch steigende Preise für Kunden zu befürchten“, sagte Felix Methmann, Reiserechtsexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Die Marktanteile der Lufthansa im deutschen Markt würden Prognosen zufolge zwar auf knapp 50 Prozent steigen. Für den Fall, dass dies so kommen sollte, sagte Methmann: „Wichtig ist nur, dass auf allen innerdeutschen Strecken noch Wettbewerb herrscht.“
Lufthansa bietet offenbar 200 Millionen Euro für Air Berlin
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
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2
TXL
Für diesen Fall hast Du natürlich recht, aber ich würde mir eine starke, adäquate Konkurrenz zu LH auf hochfrequentierten nationalen Strecken wünschen.
Aber die, die das Sagen in diesem Fall haben, wohl eher nicht.

Ich wünsche mir auch 5 Mio auf dem Bankkonto. Nur hat das mit der Realität auch wenig zutun.
nationale Strecken sind nun mal nicht wirklich oder ganz wenig kostendeckend überhaupt zu realisieren. Bei LH klappt das ja auch nur, weil sie feedern. Entweder die LH-Hubs oder die EW-Hubs ...
Ansonsten kann man sich viel wünschen - dass das nicht wirklich so klappt - sehen wir ja am aktuell hier diskutierten Beispiel - dass ja nun mal insolvent ist, weil vieles da eben nicht funktioniert, wie man sich das wünscht.
 
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tomhh

Erfahrenes Mitglied
17.10.2010
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21
Ich wünsche mir auch 5 Mio auf dem Bankkonto. Nur hat das mit der Realität auch wenig zutun.
nationale Strecken sind nun mal nicht wirklich oder ganz wenig kostendeckend überhaupt zu realisieren. Bei LH klappt das ja auch nur, weil sie feedern. Entweder die LH-Hubs oder die EW-Hubs ...
Ansonsten kann man sich viel wünschen - dass das nicht wirklich so klappt - sehen wir ja am aktuell hier diskutierten Beispiel - dass ja nun mal insolvent ist, weil vieles da eben nicht funktioniert, wie man sich das wünscht.
Wo ist denn der Unterschied zwischen nationalen und innereuropäischen Flügen? Die EU ist ein Binnenmarkt, da sollte es keinen Unterschied geben zwischen MAN-SXF oder SXF-DUS bspw. oder?