V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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10. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Im Bahnhof Hotel in Aus hatten wir extrem gut geschlafen, wie schön ist es doch wenn alles blitzblank ist, man fühlt sich gleich wohl.

Nach einer wunderschön warmen Dusche ging es zum Frühstück. Leider lag die Terrasse vollständig in der Sonne, so dass wir auf den Innenraum mit künstlichem Weihnachtsbaum ausweichen mussten.


Irgendwie entsprach das Frühstücksangebot nicht dem Abendessen, es die immergleiche Wurst- und Käseauswahl, Joghurt und Cerealien.


Wir nahmen und Filterkaffee aus dem Pump-Thermosbehälter, bestellten die üblichen Spiegeleier mit Speck.

Zum größten Teil gesättigt ging es ins Zimmer, Taschen packen, diese ins Auto verladen.

Zuerst ging es an der Tankstelle vorbei, Diesel nachfüllen, um dann für 2 Kilometer auf der asphaltierten B4 zu fahren, bevor wir auf die Schotterpiste Richtung Helmeringhausen abbogen.

Die Piste war die ersten 30 Kilometer ziemlich versandet,


mehr als 80 km/h waren nicht drin. Auch das eine Auto, auf welches wir aufliefen, war wegen der Sandwolke schwer zu überholen. Man musste abwarten bis die Straße etwas besser war und man Sicht hatte.


Und hier der Beweis, es gibt Gegenverkehr,


heute im Schnitt ein Auto alle 30 Kilometer.

Auch die Straße wurde hergerichtet.


Die Landschaft veränderte sich, wir kamen durch die ersten Berge,


VIDEO (wird später eingefügt)

vor Helmeringhausen wurde es dann plötzlich grün, Rinder weideten auf den recht kahlen Wiesen.

Nach Helmeringhausen wechselten wir das Steuer, ich fuhr, Valentyna erholte sich etwas. Die C14 in Richtung Maltahöhe war wesentlich besser als die vorherige C13, größtenteils topfeben, breit, Gegenverkehr erkannte man aus 20 Kilometer Entfernung an der Staubwolke.

So ließ ich es einfach nach Gefühl laufen, achtete nicht auf den Tacho – also plötzlich der Piepser beim Überschreiten der 140 km/h-Grenze anschlug. Valentyna war blitzartig wach und stauchte mich zusammen. Weiter ging es dann mit humaneren 110 – 120 km/h.

Kurz vor Maltahöhe das zweite Mal das Piepsen, Valentyna bestand darauf wieder zu fahren, ich hatte eh meine 100 Kilometer übererfüllt.

Die C19 war zwar ordentlich, aber bei weitem nicht so gut wie C14, die Geschwindigkeit fiel (nicht nur weil ich nicht mehr am Steuer saß) auf um die 110.

Plötzlich eine Herde Schafe, gehütet von zwei Hunden,


einem davon ein Baby, beide spindeldürr. Natürlich hielt Valentyna an, das Hundefutter wurde ausgepackt.

Nach gut 15 Minuten ging es weiter, es ging die Berge hoch.

Nun ging es auf und ab, die Straße war sehr kurvig.




Dass Valentyna driften kann weis ich nun auch – obwohl ich gerne darauf verzichtet hätte.

50 Kilometer vor Sesriem dann die ersten Lodges links und rechts der Straße, die Landschaft eindrucksvoll,




im Hintergrund schon die Dünen zu erkennen.


Von der C19 ab in Richtung Sesriem, wo sich 5 Kilometer vor dem Parkeingang unsere Unterkunft befindet. 3 Stunden und 50 Minuten inkl. 15 Minuten Hundefütterung für 380 Kilometer auf Schotterpisten, teilweise durch die Berge, kein schlechter Schnitt.


Das ‚Desert Quiver Camp’ ist eine Ansammlung von Self-Contained-Cottages, arrangiert um einen Pool mit Bar (und, für die Lage, annehmbarem Wi-Fi).


Schlüssel und Utility-Box (Topfe, Pfanne, Geschirr etc.) entgegengenommen und zu unserer Hütte gefahren, neben der man direkt parken kann – sehr praktisch.

Vor dem Cottage befindet sich ein kleiner Bereich mit Esstisch, Grill


und hinter einem Rollo die Küche mit Kühlschrank, Spüle, Wasserkocher und elektrischem Kochfeld.

Hinein in den Schlafbereich,


mit Sofa, Kleiderregal und Safe,


dahinter der Waschbereich,


Dusche und WC.

Für das Geld (knapp über US$ 100/Nacht) der Hammer, sehr modern, neu und sauber.

Schnell unsere Klamotten ausgepackt und an der Bar vorbei


direkt zum Pool,


in die Sonne gelegt und uns im kühlen Nass erfrischt.

Nach einer Stunde wieder angezogen und zur Tankstelle mit Supermarkt gefahren. Nachdem wir das Auto wieder vollgetankt hatten, gingen wir hinein in den Supermarkt. Dass das Angebot nicht riesig sein würde, das war uns klar. Aber dass es so schlecht sein würde, das dann auch wieder nicht.

So kauften wir Kartoffeln, Eier, Wiener Würstchen, Salz und Butter, fuhren auf der Rüttelpiste wieder zurück, wo sich Valentyna an die Zubereitung des Abendessens machte.


Es wurden die Wiener gebraten, Kartoffeln gekocht und dann alles zusammen mit Eiern und Cheddar-Käse in der zu kleinen Pfanne auf dem mieserablen Elektrokocher angebraten, dazu Tomaten.


Sieht vielleicht nicht weltbewegend aus, schmeckte aber besser als das Essen im Canyon Roadhouse und im Essenzeit zusammen.

Als Nachtisch noch einen fürchterlich süßen ‚geeisten’ englischen Fruchtkuchen,


einmal im Jahr zur Weihnachtszeit muss diese Abart eines Weihnachtsdessert sein.

Schon ging die Sonne unter, die Berge tauchten in wunderschönes Licht.


Wir fuhren nochmals zur Bar, tranken ein eiskaltes Coke Zero und bereiteten im Anschluss unseren Proviant für den nächsten Tag vor.
 

capetonian

Parlour Talker
15.03.2010
3.827
11
CPT
Bei allem Respekt und ohne Besserwisser sein zu wollen, ich würde Euch anraten, das Tempo etwas zurück zu nehmen. Sowohl Sand als auch gute Schotterstrassen verführen zu schnellem fahren. Es gibt aber einen Grund, warum ein außergewöhnlich hoher Prozentsatz an Mietwagen in Namibia nicht die normale Ausflottung bei run 50.000 km "erlebt"; auch mit dem Driften ware ich an Eurer Stelle etwas zurückhaltend. Ueberschlaege gehören zum klassischen Mietwagen-Tod dort.

.. und mit der medizinischen Versorgung ist es in Namibia wie mit der kulinarischen.... eher bescheiden in den abgelegeneren Gebieten.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
11./1. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Bereits um 5 Uhr wurden wir durch den Wecker geweckt – aber wenn man so früh, mangels Alternativen, ins Bett kommt, ist das auch kein großes Problem.

Unter die wunderbar heiße Dusche gesprungen, Sachen zusammengepackt und um 05:40 waren wir auf der Straße.

Uns wurde gesagt, dass, wenn wir um 05:45 am Tor des Parks ankämen, dort schon eine Schlange Autos stehen würde. Nicht so heute, mit einer knappen Minute Vorsprung waren wir die Ersten vor dem Tor.


Zuerst wurden Autonummern, Personenanzahl und Herkunftsland aufgenommen, wir genossen den Sonnenaufgang über Afrika,


bevor pünktlich um 6 das Tor geöffnet wurde – es waren übrigens ganze 5 Autos in der Schlange. Bezahlen mussten wir noch nichts, erst beim Hinausfahren wäre die Parkfee an der Rezeption zu entrichten.

Übrigens, wer schon den Sonnenaufgang an den Dünen erleben will, der muss im Camp oder auf dem Campingplatz innerhalb des Parks übernachten, denn deren Gäste dürfen bereits um 5 Uhr losfahren.

Bis nach Sossusvlei führt eine 60 Kilometer lange perfekt asphaltierte Straße, erlaubte Höchstgeschwindigkeit 60 km/h, generelles Überholverbot – klar. Denn nach keinen 5 Minuten wurden wir von einem Park-Authority-SUV überholt. Na dann... So hängte sich unsere 5-Auto-Kolonne an das offizielle Fahrzeug dran.

Die Landschaft zur frühmorgendlichen Stunde war eindrucksvoll,


um 06:35 erreichten wir den Parkplatz


5 Kilometer vor Sossusvlei. Hier hat man zwei Alternativen: Selbstfahren oder ein Shuttle (US$ 12,50/Person) nach Sossusvlei zu nehmen. In unserer Lodge hatte man uns mit den Straßenreifen das Shuttle empfohlen – besser als im Notfall den Tag zu ruinieren und eine Menge Geld fürs Abschleppen auszugeben.

So kaufte meine Finanzministerin die Tickets. Da die Anderen trödelten, waren wir die einzigen Kunden, bekamen ein Privatshuttle.

Nach keinem Kilometer der erste Stopp, ein Deutscher hatte sich mit einem Dacia Duster festgefahren. Da machten wir uns mit einem echten 4x4 mit Sperre Gedanken, und der fährt mit einem Duster mit reinem Frontantrieb in den Sand!

Nachdem wir die Piste aber gesehen hatten, war uns klar, dass wir die auch selbst hätten fahren können, maximal 500 Meter waren ‚sandig’. Okay, so hatten wir den Stress nicht.

Um 06:45 standen wir auf dem Sossusvlei Parkplatz, es waren schon bestimmt 30 Personen vor uns da, die ersten bestiegen bereits ‚Big Daddy’.


Wie wir feststellten, waren wir mit unseren Adidas Superstars, im Gegensatz zu den anderen, die in voller Trackingmontur unterwegs waren, so gar nicht richtig ausgestattet.

Los ging es zur Düne, wir begannen den Aufstieg.


Holla, steil bergauf im extrem weichen Sand, immer 50 Zentimeter vom Kamm entfernt,


das schlaucht! Es war nicht so sehr die Steigung, es war vielmehr das dauernde verkantete Laufen, das seitliche Wegrutschen. Die Jungs mit ihren Stollenabsätzen hatten es leichter.

Valentyna hatte es sichtlich schwerer, fiel immer wieder zurück, so dass ich Warten musste.

Trotzdem erreichten wir den höchsten Punkt der ersten Düne, sozusagen Halbzeit für die Erklimmung ‚Big Daddys’. Dies ist der Punkt, an dem für 99% die Reise endet, auch Valentyna war zum weiteren Anstieg nicht mehr zu überreden.

So setzten wir uns auf den Scheitelpunkt,




genossen die tolle Aussicht auf Sossusvlei.


Nachdem Valentyna sich erholt hatte und es auch langsam ziemlich warm wurde, entschlossen wir uns zum Sprint geradewegs den Hang hinunter. Dies war der größte Spaß!


 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
11./2. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Unten angekommen


mussten wir erstmal unsere Schuhe vom Sand befreien,

dann ging es weiter ins Sossusvlei.


Schon interessant welche Spuren Wasser auf Dauer hinterlassen kann, ich machte einen auf Bäumeflüsterer.


Noch schnell ein paar Erinnerungsfotos


und zurück zum Parkplatz, wir wunderten uns wie viele Leute erst jetzt in der Hitze sich an den Aufstieg machten, darunter viele Japaner (einige mit Mundschutz) und Koreaner.


Das Shuttle brachte uns wieder zurück zum Auto. Ganze zwei Stunden waren wir unterwegs.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
11./3. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Valentyna übernahm das Steuer, brachte uns zur ‚Dune 45’,


es war nun, obwohl erst kurz vor 10, schon ordentlich warm.

Dennoch begannen wir den Aufstieg, einfacher als ‚Big Daddy’, aber auch nicht ohne.

Wieder musste ich auf Valentyna warten,


welche sich nach 1/3 der Strecke entschloss langsam den Rückweg zum Auto anzutreten. Ich lief weiter.




Relativ schnell kam ich oben auf ‚Dune 45’ an, ich hatte mich zu einem Power-Walk entschlossen, wollte oben sein bevor es noch wärmer wurde.

Ich unterhielt mich oben mit einem Pärchen aus Polen, machte Fotos von ihnen, sie von mir.


Mal wieder in den Sand gesetzt, die wirklich eindrucksvolle Umgebung genossen.


Als ich genug hatte, entschied ich, dass ich bis zum Auto den Weg hinunterrennen würde, am Kamm entlang.

Ich erntete zwar verwunderte Blicke – aber es machte wirklich Spaß. Unten angekommen war ich aber fertig, setzte mich ins Auto, welches Valentyna zum Glück schon vorklimatisiert hatte.

Nun ging es die Straße entlang zum Ausgang, auch diesmal wieder mit toller Aussicht.


Am Ausgang zur Rezeption, die Parkfee entrichtet, am Supermarkt vorbei, kurz Lebensmittel eingekauft, dann zu unserer Unterkunft, wo wir um 10:30 ankamen.

Nun hatten wir Hunger, packten unser Frühstück, welches wir den ganzen Morgen herumgeschleppt hatten, aus und machten Kaffee.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit der Bearbeitung unserer Fotos und Videos, relaxten am Pool (wir waren heute früh genug, um den einzigen Sonnenschirm zu ergattern).

Am Abend begann Valentyna mit der Zubereitung eines Rezeptes, welches ich auf der Rückfahrt von den Dünen entwickelt hatte, Spaghetti Carbonara ‚Sesriem-Style’, d.h. mit allen im Supermarkt von Sesriem erhältlichen Zutaten.


Olivenöl wurde durch gesalzene Butter ersetzt, Parmesan-Käse durch Cheddar und Pancetta durch Wiener Würstchen – ansonsten blieb die Zubereitung wie beim Original, ohne das in Deutschland übliche Hinzufügen von Sahne.


Überraschenderweise war das Gericht ziemlich lecker, wir waren selbst verwundert!

Dazu dieser Ausblick!


Leider sind Fotos vom beeindruckenden Sternenhimmel nicht möglich, dazu fehlt mir das Equipment.
 
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shanahan

Reguläres Mitglied
08.02.2014
79
0
DUS
Ach wie herrlich - freue mich schon auf unseren Trip im Frühjahr.
Mal ganz praktisch:
1. Wie zahlt man in Namibia? Kreditkarte? Ein bissle Bargeld am Automaten ziehen? US$ als Reservewährung?
2. Ersatzkanister im Kofferraum und/ oder an jeder Tankstelle volltanken?
3. Ausflüge/ GameDrives etc. vorab gebucht oder erst vor Ort?

Beste Grüße aus der Kälte und wie immer HERZLICHEN DANK!
 
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HAJfb

Aktives Mitglied
22.10.2016
133
36
HAJ
Ach wie herrlich - freue mich schon auf unseren Trip im Frühjahr.
Mal ganz praktisch:
1. Wie zahlt man in Namibia? Kreditkarte? Ein bissle Bargeld am Automaten ziehen? US$ als Reservewährung?
2. Ersatzkanister im Kofferraum und/ oder an jeder Tankstelle volltanken?
3. Ausflüge/ GameDrives etc. vorab gebucht oder erst vor Ort?

Beste Grüße aus der Kälte und wie immer HERZLICHEN DANK!

1. Kreditkarte/Namibische Dollar bzw südafrikanische Rand/Euro
2. Tanken ist kein Problem, du wirst eher wegen der Reifen liegen bleiben ;)
3. in den Lodges musst du Game Drives normalerweise nicht vorab buchen. Aber es gibt Dinge wie die „living desert Tour“ in Swakopmund, die man unbedingt vorher reservieren sollte, wenn man sich dafür interessiert.
 
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tiswas01

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
1.153
32
Casa Grande/Arizona
Ach wie herrlich - freue mich schon auf unseren Trip im Frühjahr.
Mal ganz praktisch:
1. Wie zahlt man in Namibia? Kreditkarte? Ein bissle Bargeld am Automaten ziehen? US$ als Reservewährung?
2. Ersatzkanister im Kofferraum und/ oder an jeder Tankstelle volltanken?
3. Ausflüge/ GameDrives etc. vorab gebucht oder erst vor Ort?

Beste Grüße aus der Kälte und wie immer HERZLICHEN DANK!

Am besten direkt noch am WDH (gibt dort mehrere ATM) Geld holen. Die Automaten geben NAM-Dollar oder Rand aus. Für Namibia egal. Nur in Südafrika kann man nicht mit NAM-Dollar bezahlen.

An Tankstellen aufpassen, da nur die wenigstens KK akzeptieren. Bargeld ist angesagt.

Tanken: Kommt drauf an was Du für ein Fahrzeug gebucht hast (mit Zusatztank?) und wo Du hin möchtest. Mit dem Ford Ranger Diesel kommen wir regelmäßig 800 - 1000 Kilometer weit.

Zur Sicherheit schaue ich soweit möglich, dass ich bei halbvollem Tank nachtanke. Die Tankstellendichte außerhalb der großen Städte ist eher dünn und nicht jede Tankstelle hat immer Diesel zur Verfügung.

Private Gamedrives kannst Du in fast jeder Lodge vor Ort buchen.

Bei ein paar mehr Infos könnte man Dir konkreter helfen, wenn dies gewünscht wird.
 

peter28

Aktives Mitglied
02.10.2009
178
5
4. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Während wir auf den unbequemen Metallsitzen, ähnlich denen am alten Odessa-Flughafen, warteten, erspähte ich noch dieses Schmuckstück, welches sich gerade auf den Weg in die Hauptstadt machte.




Hätte ich das gewusst, ich hätte für uns einen Sidetrip nach Harare eingeplant.

Ich bin damit vor ziemlich genau einem Jahr geflogen. Victoria Falls - Bulawayo - Harare.
Grandiose Kiste ... so war Fliegen also in den 70ern (oder wie alt ist das Ding?)
 
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HON/UA

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28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
12./1. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Leider machte der Deckenventilator am Morgen solch laute Geräusche, dass wir bereits um kurz vor 7 aus dem Bett fielen. Da sowieso die Abreise aus Sesriem für den heutigen Tag geplant war, standen wir auf, machten uns frisch, packten wieder unsere Siebensachen, aßen ein Butterbrot mit Kiri und fuhren los.

Zurück zur C19, welche anfangs in relativ schlechtem Zustand war, zudem mit viel Verkehr (was man so in Namibia ‚viel Verkehr’ nennt). Problematisch ist allerdings der Staub, den der Vordermann aufwirbelt, entweder sieht man nichts (auch keinen Gegenverkehr) oder man muss einen relativ großen Abstand halten.

Blöd ist es nur, wenn irgendein Kriecher mit 60 über die Piste hoppelt. Dann muss man Abschätzen und Wagen – ich folgte einfach einem Einheimischen in sicherem Abstand.


Nach knapp 100 Kilometern erreichten wir unseren ersten geplanten Zwischenstopp: die Bakery in Solitaire, wo angeblich der beste Apfelkuchen der Sub-Sahara-Zone angeboten würde.


Auf dem Parkplatz war einiges los, auch wir gingen hinein und stellten uns in die Schlange.

Als wir an der Reihe waren bestellten wir zwei Cappuccinos und zwei Apfelkuchen,


setzten uns damit nach draußen auf die Terrasse.


Meine Güte, wenn das der beste Apfelkuchen der Sub-Sahara-Zone sein soll. Die Sträußel waren mehlig, die Apfelstückchen fast nur noch Matsch, igitt! Da machen sowohl Valentyna als auch unsere Haushälterin besseren Apfelkuchen. Valentyna ließ ihn gleich stehen, ich hatte Hunger, verdrückte etwas von dem Apfelmus mit ‚Sträußel’. Der Cappuccino war übrigens sehr gut.

Vollgetankt uns weiter ging es, die Straße wurde leider immer schlechter, mit sehr losem Schotterbelag, dazu tiefe Waschbrettrillen, das Auto holperte und ächzte. Valentyna kam auf die glorreiche Idee den Allradantrieb zuzuschalten, statt wie bisher immer nur mit Heckantrieb zu fahren (der Schwabe denkt an den Spritverbrauch...). Und siehe da, der Fortuner fuhr sich plötzlich viel besser, zog stoisch geradeaus, nahm auch die Kurven ohne dass das Heck leicht wurde.

Wir kamen in die Berge, die Straße wurde enger und sehr kurvig, landschaftlich dafür endlich mal interessanter.



Aber schon kurz darauf waren wir wieder für einige Kilometer im üblichen Einerlei.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
12./2. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Doch nach kurzer Zeit wurde es wieder spannender, wir kamen in eine Landschaft, welche einen irgendwie an den Mond erinnerte.


Wieder wurde es kurvig, wieder fuhren wir durch eine Schlucht, sehr schön!





Aber, wir dachten es uns schon, lange konnte dem nicht so bleiben – und nach 5 Kilometern Abwechslung kam wieder dies hier:


Da Steine und Schotter noch nicht genug waren, kamen wir nochmals in die Namib-Wüste zurück, Sandkasten so weit das Auge reichte.


Die Straße war nun festgefahrener Sand, topfeben,


es wurde auch kein Staub oder Sand mehr aufgewirbelt, dies war im Gegensatz zum Rest des Tages sehr angenehm.

15 Kilometer vor Walvis Bay wechselte der Straßenbelag, wir kamen zurück in die Zivilisation, mit Asphaltstraße!

Walvis Bay ließen wir links liegen, fuhren am Ozean entlang nach Swakopmund. Hier konnte man sehr schön sehen wie direkt am Wasser die Wüste beginnt, der breiteste Strand, den wir je gesehen haben.


Nach 4 ½ Stunden Fahrt erreichten wir Swakopmund, wir hatten Hunger. So fuhren wir zur Waterfront, stellten das Auto vor ‚The Tug’ ab,


bekamen einen Schock ob der niedrigen Temperaturen (17 Grad), warfen einen Blick auf den Pier


und gingen hinein (fürs Draußensitzen waren wir falsch angezogen).

Wir bestellten je eine Atlantik-Fischsuppe als Vorspeise,


einen Petersfisch vom Grill mit Kartoffelgratin ‚to share’ als Hauptgericht.


Ich sage es mal so, es war Namibia-typisch, der Fischboullion ziemlich geschmacklos, der Fisch darin völlig übergart – aber essbar. Der Peterfisch war leider nicht gegrillt sondern mit viel Kräuterbutter in der Pfanne gebraten, das Gratin dafür ungenießbar, mit einer Scheiblette überbacken!!!

Weiter ging es zum Hotel, dem ‚BON Hotel’ etwas außerhalb des Zentrums.

Ich weis, Swakopmund hat hübsche Gästehäuser und traditionelle Hotels – aber ich wollte ein Gym, ein gutes.

Das ‚BON-Hotel’ befindet sich in der 3. Etage des ‚The Dome’ Sportkomplexes, zur Wahl stehen Zimmer mit Blick in den Sportkomplex oder aufs Meer – wir hatten uns für letzteres entschieden.






Okay, ist jetzt nicht der Knaller – aber sauber und neu.

Der Eintritt ins riesige Gym im 2. Stockwerk ist im Zimmerpreis von US$ 135/Nacht enthalten, was wir umgehend nutzten.








Nach knapp über einer Stunde Training wieder ins Zimmer, geduscht, fürs Abendessen aufgehübscht.

Valentyna hatte Tripadvisor studiert und sich für das ‚Brauhaus’ in der Innenstadt entschieden. So fuhren wir los, parkten das Auto und liefen in die Passage, in welchem sich das Restaurant befindet.




Hinein und im komplett gefüllten Gastraum einen Tisch erhalten.


Valentyna bestellte sich einen Erbseneintopf mit Kartoffeln und Würstchen,


ich nahm den Schweinebraten mit Rotkraut und Semmelknödeln.


Okay, es wurde mit Geschmacksverstärkern gearbeitet, aber dennoch war das Essen sehr ordentlich, denn Qualität wie in einem guten Münchner Brauhaus hatten wir eh nicht erwartet.

An den Nebentischen wurde Bier getrunken, aus gläsernen Stiefeln, bestimmt 2 Liter pro Glas – ich glaube die werden heute Nacht nicht durchschlafen.

Zurück zum Hotel, das Auto auf dem bewachten Parkplatz abgestellt.
 

Rayban

Reguläres Mitglied
24.02.2012
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V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

„Leckerer“ Schmelzkäse

Sorry für OT
 

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Alligator

Erfahrenes Mitglied
11.07.2011
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6
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falls Ihr zufällig einen Besuchstag erwischt: versucht auf jeden Fall, die Rössing-Mine zu besichtigen. War dort 1991 (?) sehr beeindruckt, allein die riesigen Laster für den Abraum.
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
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Also dein diesjähriger Reisebericht ist vom Gefühl für mich so als wäre ich live dabei.

Die Videos sind auch eine gute Würzung des Ganzen. Quasi Live Action aus der Wüste.

Ganz erste Sahne.

Flyglobal

Power Fan
 
Z

Zinni

Guest
... so war Fliegen also in den 70ern...

img455.jpg


Und so bei mir ;) Harare - Hwange National Park (etwas später)
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
13/1. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Dieser Tag wird berichtstechnisch wieder völlig zerstückelt, denn man kann im Forum leider immer nur ein einziges Video pro Post hochladen. Aber beginnen wir von vorne:

Um 6 klingelte der Wecker und um 7 erschienen wir zum im Übernachtungspreis enthaltenen Frühstück, welches in einem Restaurant im Erdgeschoss des Sport-Komplexes serviert wird, in einer recht kühlen Atmosphäre.


Die Auswahl war auch wieder das Übliche, Salami und Aufschnitt, zwei Sorten Hartkäse, Früchte, Cerealien, Joghurt, Toast und auf Eier nach Wunsch.


So war es kein Wunder, dass es mal wieder Spiegeleier mit trockenem Bacon sowie Joghurt mit Früchten und etwas Cerealien gab, dazu ‚Bodensee’-Kaffee.

Um 8 standen wir vor dem Hotel,


es war noch ziemlich kühl, und warteten auf unsere Abholung zur ‚Little 5’-Tour’ von ‚Living Desert Tours’.

Der Fahrer und Guide, Douglas, erschien überpünktlich, wir stiegen als erste in den Streach-Land-Rover und fuhren los, die anderen Teilnehmer in Swakopmund aufzulesen.

Lustig war, dass wir wieder auf ‚alte Bekannte’ trafen, Deutsche, Mutter & Tochter, welche in Lüderitz im selben Guesthouse gewohnt, die wir dann wieder oben auf ‚Big Daddy’ getroffen hatten.

Nachdem das Auto voll besetzt war (mit Deutschen), ging es los in die Wüste bei Swakopmund.

Bei einem ersten Stopp wurde uns erklärt welche Tiere in der Wüste leben, wie sie überleben, woher sie Wasser bekommen und wie die gesamte Nahrungskette funktioniert.

Bereits nach kurzer Fahrt der nächste Stopp, Douglas lief herum, suchte und fand. Mit den Händen grub er den sehr interessanten Tunnel einer Spinne aus, welche das Gewölbe mit ihrer Seide verstärkt. Nach 80 Zentimeter Tunnel kam sie zum Vorschein, die ‚Dancing White Lady’.




Warum ‚Dancing’? Wenn sie in Gefahr ist macht sie sich größer und tanzt, versucht dem Gegner so Ehrfurcht einzuflößen.

Wieder ins Auto und mit offenen Augen weitergefahren. Bei Douglas merkte man, dass er seinen Job lebt, sich für Natur und Tiere wirklich interessiert, nicht nur einfach ‚einen Job’ macht.

So fand er schnell der zweiten Kandidaten, einen Gecko, welchen es nur in Namib gibt.




Man achte auf die Entenfüße, mit denen er sich extrem schnell wieder eingraben kann.

Douglas tigerte durch den Sandkasten


und fand direkt eine Blindschleiche.


In der Hand verhielt sich diese ganz still, keine Bewegung. Erst als sie in den Sand gelegt wurde grub sie sich sofort ein.
 
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