Naja, wie wären denn die gleichen Beispiele im Offline-Handel abgelaufen?
- Küchenreibe in der Preisklasse <5 Euro, da würde man wohl in irgend einen Supermarkt mit großer Nonfood-Abteilung gehen. Beratung null, Produktauswahl bescheiden, einziges Entscheidungskriterium ist das Verpackungsdesign. Ich erwarte da keine Fälschungen, aber ehrlich gesagt auch keine Aha-Erlebnisse. (Im Gegenteil, wenn ich zurückblicke fallen mir ein paar Fehlkäufe ein, Dinge die unpraktischer waren als die Verpackung versprochen hat, oder nen Dosenöffner für Linkshänder, Rückgabemöglichkeit natürlich gleich Null).
- WLAN-Steckdosen ... wo kaufen? Bei Elektro Pasulke, wenn überhaupt Fachwissen in dem Bereich, gibt's vermutlich nur eine Handvoll Hersteller. Da ist das Risiko Deines Fehlkaufs gleich Null (aber ganz ehrlich: Markenprodukte kaufen hättest Du bei Amazon auch, es war Deine Entscheidung, das aus Preisaspekten nicht zu tun). Oder bei Saturn&Co. Da findest Du im Regal evtl. auch deine China-Ware. Einzig mit dem Vorteil, dass Du bei Problemen vermutlich unkompliziert Dein Geld zurückbekommst.
- Ohrringe der Preisklasse <1 Euro. Im Offline-Handel wäre das wohl ein Straßenhändler in irgendeinem U-Bahnhof. Glaubst Du, der zahlt Steuern?
Zum Vergleich mal eine Offline-Erfahrung: Kinderwagen, im Fachmarkt gekauft (wegen sozusagen-Probefahrt und Beratung usw.). Nach 6 Monaten kaputt, wird eingeschickt zur Reparatur. Rücknahme wäre schön gewesen (auch, weil wir jetzt keinen mehr mit Babyschale brauchen), aber haben sie sich nicht drauf eingelassen - nachvollziehbar.
Der Händler hat im Prinzip alles richtig gemacht, stellt uns auch einen Ersatzwagen. Trotzdem ist die Abwicklung nervig, wenn man Amazon gewöhnt ist - da hätten wir längst wahlweise Geld zurück oder den gleichen Wagen nochmal bekommen und den Vorgang längst vergessen. So müssen wir hinterhertelefonieren, wie lange die Reparatur noch dauert (weil der Ersatzwagen sch### ist) und dann irgendwann nochmal eine Stunde für Hinfahrt, Rückfahrt und Tausch einplanen.