Klar, da kommen noch Themen wie Angst vor Überwachung und die ganzen blöden Parolen á la "Nur Bares ist Wahres" dazu.
Wobei der Spruch auf die Perspektive des Empfängers gemünzt (no pun intended) ist.
Die gängigen (z.T. auch unterschwelligen und unbewussten) Vorbehalte sind, mal möglichst wertfrei und ohne Ansehen des Wahrheitsgehalts:
- Kreditkarten verleiten zur Verschuldung (trifft für gewisse Verbraucher fraglos auch zu; darauf basieren ganze Geschäftsmodelle) [daher möchten manche Leute auch bewusst Debit-Karten und sehen "EC" nicht als "böse" an, obgleich wir wissen, dass damit auch eine Verschuldung möglich ist]
- mit Karten gebe ich mehr aus, als ich wollte (stimmt auch für manche Verbrauchergruppen und ist in der Tat ein Argument für Händler, Karten zu akzeptieren)
- wer mit Karte bezahlt, hat seine Finanzen nicht im Griff [weil er ja offenbar illiquide ist oder seinen Bargeldbedarf nicht geplant hat] (und davon abgeleitet dann: Karte ist nur für den Notfall und man entschuldigt sich, wenn man doch mal damit bezahlen muss)
- (Kredit-) Karten sind teuer für den Händler (vor allem bei kleinen Beträgen, da hohe Sockelkosten), man muss ja nicht unnötig noch Kosten verursachen (wie asozial; und na klar, genau deswegen sieht man ja öfters auch Mindestbeträge)
- neu: Kontaktloszahlungen sind gefährlich (wenn ich kontaktlos bezahle, kann ja jemand mein Konto ausräumen; da stecke ich meine "EC-Karte" weiterhin, so faul bin ich ja auch nicht; kam ja auch im Fernsehen)
Alles psychologisch vollkommen nachvollziehbar, finde ich.
Ich beobachte übrigens häufig Leute, die bei Lidl u.ä. (wo groß für Kreditkartenakzeptanz geworben wird und das Terminal zum Kunden gedreht ist) sehr aufwendig Bargeld aus ihrem Portemonnaie kramen - möglichst passend -, in dem fett eine oder mehrere Visa oder MC stecken... (aber s.o.)