EU-Spitzenkandidaten grundsätzlich für Abschaffung von Kurzstreckenflügen

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AtomicLUX

Erfahrenes Mitglied
06.03.2010
1.950
2.198
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Solang Schurkenmitgliedsstaaten wie Luxemburg und Irland oder assoziierte Schurkenstaaten wie die Schweiz beim Bescheißen der EU Bürger durch Steuerdumping kräftig aus Eigennutz helfen, bin ich für Europa, aber gegen die real existierende EU

Schurkenstaaten?

Überdenke mal Deine Wortwahl... (n)

"Ein jeder kehr' vor seiner Tür, und sauber ist das Stadtquartier"

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geldwaesche-deutschland-ist-eine-steueroase-1.3428073


https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/steueroase-deutschland-von-markus-meinzer-die-oase-lebt-a-1052334.html


Nichts für ungut und sorry für OT
 
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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.816
Hamburg
Schurkenstaaten?

Überdenke mal Deine Wortwahl... (n)

"Ein jeder kehr' vor seiner Tür, und sauber ist das Stadtquartier"

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geldwaesche-deutschland-ist-eine-steueroase-1.3428073


https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/steueroase-deutschland-von-markus-meinzer-die-oase-lebt-a-1052334.html


Nichts für ungut und sorry für OT

Danke, auch beim 2.ten Nachdenken finde ich den gewählten Begriff angemessen, wie du lesen kannst, habe ich ihn auf Steuerdumping zulasten der Bürger (!) bezogen. Wenn du darauf hinweisen möchtest, das auch unsere Wirtschaftspolitik die Bürger anderer Länder schädigt (durchaus auch im Zusammenspiel mit anderen Faktoren) Rentenkürzungen in Griechenland, Jugendarbeitslosigkeit in Spanien etwa, dann stimme ich dir zu.
 
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AtomicLUX

Erfahrenes Mitglied
06.03.2010
1.950
2.198
Dann würdest Du Deutschland also auch als "Schurkenstaat" bezeichnen?

Würde mir zwar im Traum nicht einfallen....aber gut ist!
 
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chris_flyer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2015
2.726
1
Wiesloch,FRA,STR
Das ist die übliche faule Ausrede für die schnarchlahmen Verbindungen in Deutschland. Ja, es gibt in Deutschland viele Zentren - aber wenn ich als Passagier von einem der grossen "relativ gleichwertigen Zentren" zu einem der anderen grossen "relativ gleichwertigen Zentren" möchte, warum muss ich dann in einem dritten der relativ gleichwertigen Zentren anhalten? Warum kann ein Zug von München nach Köln nicht einfach durchfahren, was interessiert der Halt in Frankfurt oder Stuttgart? Und ja, Mittelstädte - aber warum muss man da halten? Das Montabaur/Limburg/Siegburg-Thema kennen alle, aber auch Fulda, Baden-Baden, Osnabrück, rechtfertigen nicht, dass man mit ihnen Zeit verliert. Denn das genau zeigt Frankreich: die fahren sogar an grossen Städten vorbei. Paris-Marseille hält nicht in Lyon (zweitgrösste Stadt des Landes), und nicht in Valence (von der Bedeutung her so eine Art französisches Karsruhe), sondern bedient nur Avignon, Aix und Marseille. Um Lyon herum hat man sogar eine eigene Umgehungstrasse nur für TGV gebaut, damit man selbst mit der zweitgrössten Stadt des Landes keine Zeit verliert. Klar, es gibt auch Leute, die nur nach Lyon wollen, die nehmen dann den Zug nach Lyon. Und diejenigen, die von Lyon nach Marseille wollen haben wieder einen anderen. Die Analogie wäre, dass man von Frankfurt nach Hamburg ohne Stop fährt, also Kassel und Göttingen und sogar Hannover links liegen lässt.

Die grundsätzlichen Unterschiede sind: in Frankreich hat man für die TGVs dedizierte Trassen gebaut, in Deutschland teilen sich ICEs die Schiene oft mit langsameren Zugarten; in Deutschland hat man mehr Puffer im Fahrplan eingebaut, was angesichts der Mischung von Zugarten auch sinnvoll ist; das Passagieraufkommen ist evtl. nicht so, um dedizierte Sprinter mit einem dichten Fahrplan fahren zu lassen; und dann die ganzen Kaffs, an denen man halten will.

Die SNCF macht also alles so toll, dass Macron der SNCF eine Reform verpassen muss.
https://www.handelsblatt.com/untern...tml?ticket=ST-472008-psSR9se7tnj9R3ZVafk9-ap4

https://www.welt.de/wirtschaft/arti...ICE-kommt-jetzt-alles-auf-den-Pruefstand.html

Toulouse ist nicht mal im TGV-Netz. Wenn man mal von Marseille nach Bordeaux zum Weintrinken fahren möchte geht das per TGV nur über Paris in knapp 6:00 h. Also wird hier weiterhin das Flugzeug auf Strecken wie Marseille-Bordeaux das Verkehrsmittel Nr. 1 sein. Die Strecke Marseille-Toulouse-Bordeaux steht noch in den Sternen.
Zudem hält der TGV auch in sehr viel kleinen Orten in Frankreich.
Der Regioverkehr spielt kaum eine Rolle in Frankreich und wurde heruntergewirtschaftet, weil die SNCF automatisch alle Regionalstrecken bedienen durfte. Erst jetzt werden diese ausgeschrieben.
 

chris_flyer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2015
2.726
1
Wiesloch,FRA,STR
Angesichts der globalen Natur des Luftverkehrs werden auch konzertierte Aktionen der EU global betrachtet regionale Alleingaenge sein, die global betrachtet zu Wettbewerbsverzerrungen fuehren:

- CO2-Abgabe EU-weit? => Aussereuropaeische Airlines tanken zu Hause bis zur Halskrause (und verbrauchen so auf dem Hinflug mehr Sprit)
- Verbot von Kurzstreckenfluegen? => Passagiere fliegen nicht mehr FDH-FRA-SIN, sondern FDH-IST-SIN. Oder ZRH-SIN und verfeuern dann Sprit im Auto von Friedrichshafen nach ZRH.

Das ist doch alles nicht bis zum Ende gedacht. Gerade angesichts der Tatsache, dass die Effizienzsteigerungen im Luftverkehr schon aus eigenem Antrieb sehr gut funktionieren, sollte er von allen CO2-Lenkungen ausgenommen bleiben. Er ist ohnehin viel zu bedeutungslos.

Im uebrigen finde ich es extrem kritisch, wenn der Staat selber als Marktteilnehmer und Wettbewerber auftritt (staatliche Bahn vs. private Airlines) und dann mit solchen unfairen Mitteln die Konkurrenz bekaempft.

Und um nochmal den Bogen zum unserem Off Topic (EU, Voelkerverstaendigung, Wohlstand etc.) zu schlagen: Wird die EU wirklich besser (friedlicher, reicher), wenn die Studenten nicht mehr Ausland studieren und die Arbeitnehmer (Pflegerinnen, Maurer...) nicht mehr mobil sind, weil Mobilitaet im allgemeinen und Fliegerei im besonderen jetzt neuerdings boese sind?

Es gibt bald das sogenannte CORSIA, das von der UN/ICAO initiiert wurde. Also alle Staaten haben sich zu einem weltweiten CO2-Emmisonshandel geeinigt. Ab 2020 gilt dieser: https://www.klimaschutz-portal.aero/co2-kompensieren/corsia/

Damit braucht man gar nicht über eine Abgabe für den Luftverkehr nachdenken, weil dieser ab 2020 jeden weltweit trifft. Die Frage ist natürlich, wie dann die Projekte aussehen und letztendlich umgesetzt werden.

Die Schweizer haben schon jahrelang eine Abgabe auf Energieträger wie Öl,Gas und Kohle auf CO2. Das Ergebnis sind sinkende Emissionen. Ähnliches könnte man in der EU einführen. Man muss nicht jeden Bereich abdecken.

Ein weiteres Problem sind die massiven Subventionen für Landwirte, die nur für Masse belohnt werden. Und wie wir wissen ist die Landwirtschaft ein großer CO2-Produzent. Die große Masse wird dann nach Afrika und Asien per Schiff geliefert, was wiederum die dortigen Märkte kaputt macht.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
22.009
16.288
Toulouse ist nicht mal im TGV-Netz. Wenn man mal von Marseille nach Bordeaux zum Weintrinken fahren möchte geht das per TGV nur über Paris in knapp 6:00 h. Also wird hier weiterhin das Flugzeug auf Strecken wie Marseille-Bordeaux das Verkehrsmittel Nr. 1 sein. Die Strecke Marseille-Toulouse-Bordeaux steht noch in den Sternen.

Zweistuendliche IC-Verbindungen mit dreieinhalb bis vier Stunden Fahrtzeit sind jetzt nicht soooo schlecht. Ich bin mir nicht sicher, dass zwei ATR 42 pro Tag das Verkehrsmittel Nr. 1 sind ;)
 

chris_flyer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2015
2.726
1
Wiesloch,FRA,STR
Zweistuendliche IC-Verbindungen mit dreieinhalb bis vier Stunden Fahrtzeit sind jetzt nicht soooo schlecht. Ich bin mir nicht sicher, dass zwei ATR 42 pro Tag das Verkehrsmittel Nr. 1 sind ;)
Bist du dir sicher ?
Ich meinte MRS-BOD. Wäre mir neu, dass HOP, Easyjet oder AF die Strecke mit einer ATR 42 bedienen. Alle Strecken ab Marseille an den Atlantik dauern auch mit dem Zug noch zu lange, um das Flugzeug ernsthaft zu gefährden.

Die SNCF verkauft mir nur Fahrten mit einer Dauer von min. 5:50 h im Intercity.

Edit: Toulouse wird zwar vom TGV angefahren. Aber das letzte HGV-Teilstück Marseile-Toulouse-Bordeaux fehlt um den Ringschluss herzustellen. Also auch dort fährt der TGV wie der ICE auf Strecken mit Mischverkehr.
 
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TerminalA

Reguläres Mitglied
30.09.2013
47
1
Die SNCF macht also alles so toll, dass Macron der SNCF eine Reform verpassen muss.
https://www.handelsblatt.com/untern...tml?ticket=ST-472008-psSR9se7tnj9R3ZVafk9-ap4

https://www.welt.de/wirtschaft/arti...ICE-kommt-jetzt-alles-auf-den-Pruefstand.html

Toulouse ist nicht mal im TGV-Netz. Wenn man mal von Marseille nach Bordeaux zum Weintrinken fahren möchte geht das per TGV nur über Paris in knapp 6:00 h. Also wird hier weiterhin das Flugzeug auf Strecken wie Marseille-Bordeaux das Verkehrsmittel Nr. 1 sein. Die Strecke Marseille-Toulouse-Bordeaux steht noch in den Sternen.
Zudem hält der TGV auch in sehr viel kleinen Orten in Frankreich.
Der Regioverkehr spielt kaum eine Rolle in Frankreich und wurde heruntergewirtschaftet, weil die SNCF automatisch alle Regionalstrecken bedienen durfte. Erst jetzt werden diese ausgeschrieben.

Äh, ja, stimmt - und was willst Du uns damit jetzt beweisen?

Dass Marseille-Bordeaux lange dauert ändert nichts daran dass Lille-Lyon, Paris-Marseille und Brüssel-Nantes schnell geht. Der Unterschied ist ja eben, dass in Deutschland sowohl Bremen-Stuttgart als auch München-Hamburg langsam geht. Du hast recht, nicht alle Verbindungen zwischen allen grossen Städten in Frankreich sind schnell, aber das macht die Verbindungen in Deutschland ja nicht schneller. Ein sehr viel höherer Anteil der Verkehrsflüsse ist mit sehr viel kürzeren Reisezeiten abgedeckt als analoge Verkehrsflüsse in Deutschland.

Der TGV hält auch in Kleinstädten: ja, tut er. Aber das widerlegt das Argument nicht, dass Verbindungen zwischen grossen Zentren sehr viel schneller gehen, weil eben diese Verbindungen *nicht* in den kleinen Städten halten, sondern an kleinen und sogar grossen Städten vorbei fahren (Beispiel Paris-Marseille, der Zug hält nicht in Lyon). Die kleinen Bahnhöfe haben ihre eigenen Züge: wenn Du also zum Beispiel von Angouleme nach Paris willst, dann steigst Du nicht in den stündlich verkehrenden Nonstop-Sprinter Bordeaux-Paris ein, sondern in den Zwischenhalts-TGV, der auf dem Weg von Bordeaux nach Paris auch noch in Poitiers und St Pierre de Corps (Tours) hält. Die Analogie dazu in Deutschland wäre, dass es einen ICE gäbe, der einfach nur München-Frankfurt-Köln führe, und einen anderen, der dann auch noch in Ingolstadt, Nürnberg, Würzburg, Aschaffenburg und Frankfurt-Süd hielte. Das, plus ein konsequenter Ausbau der Schnellfahrstrecke bis hin nach Frankfurt sollte die Reisezeit von München-Frankfurt auf 2 Stunden drücken (was die SNCF auf fast 600 Kilometern hinbekommt sollte nach Berücksichtigung der Topographie die DB ja wohl auf 400 Kilometern auch hinbekommen). Mit so einer Reisezeit bekommst Du auch die Züge ausgelastet und musst nicht noch in Nürnberg, Würzburg, etc nachladen.

Womit Du komplett recht hast ist der heruntergewirtschaftete Regionalverkehr in Frankreich, und bei der Debatte um die Bahnreform verweist man immer mal wieder gerne auf Deutschland. Nur: was ändert das daran, dass Kurzstreckenflüge auf Verbindungen zwischen den Zentren durch ein attraktives Bahnangebot ersetzt werden können? Und was ändert es an meiner ursprünglichen Aussage, dass der Flugverkehr auf den Verbindungen, auf denen ein konsequenter Ausbau des schnellen Schienenverkehrs stattgefunden hat, massiv abgenommen hat oder sogar komplett eingestellt wurde? Nix, oder?

Insofern: laute isoliert betrachtet richtige Fakten bzgl. Toulouse und Marseille-Bordeaux und Regionalverkehr. Aber im Bezug auf die Grundaussage und die Diskussion um Kurzstreckenflüge: na und?
 

TerminalA

Reguläres Mitglied
30.09.2013
47
1
Wenn man das optimale Bahnsystem aus den europäischen zusammenbauen müsste, dann wäre es wahrscheinlich eine Kombination aus

Schweiz: Netzdichte, Angebotsdichte, Taktfahrplan, Pünktlichkeit, Sauberkeit der Züge, Einfachheit des Preissystems

Spanien: Länge des Schnellfahrnetztes (zweitgrösstes der Welt, nach China)

Frankreich: Logik der Sprinter-Züge und der dedizierten Trassen

Oder einfach gleich Japan nehmen. DIe haben alles drei.
 

chris_flyer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2015
2.726
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Wiesloch,FRA,STR
Äh, ja, stimmt - und was willst Du uns damit jetzt beweisen?

Dass Marseille-Bordeaux lange dauert ändert nichts daran dass Lille-Lyon, Paris-Marseille und Brüssel-Nantes schnell geht. Der Unterschied ist ja eben, dass in Deutschland sowohl Bremen-Stuttgart als auch München-Hamburg langsam geht. Du hast recht, nicht alle Verbindungen zwischen allen grossen Städten in Frankreich sind schnell, aber das macht die Verbindungen in Deutschland ja nicht schneller. Ein sehr viel höherer Anteil der Verkehrsflüsse ist mit sehr viel kürzeren Reisezeiten abgedeckt als analoge Verkehrsflüsse in Deutschland.

Der TGV hält auch in Kleinstädten: ja, tut er. Aber das widerlegt das Argument nicht, dass Verbindungen zwischen grossen Zentren sehr viel schneller gehen, weil eben diese Verbindungen *nicht* in den kleinen Städten halten, sondern an kleinen und sogar grossen Städten vorbei fahren (Beispiel Paris-Marseille, der Zug hält nicht in Lyon). Die kleinen Bahnhöfe haben ihre eigenen Züge: wenn Du also zum Beispiel von Angouleme nach Paris willst, dann steigst Du nicht in den stündlich verkehrenden Nonstop-Sprinter Bordeaux-Paris ein, sondern in den Zwischenhalts-TGV, der auf dem Weg von Bordeaux nach Paris auch noch in Poitiers und St Pierre de Corps (Tours) hält. Die Analogie dazu in Deutschland wäre, dass es einen ICE gäbe, der einfach nur München-Frankfurt-Köln führe, und einen anderen, der dann auch noch in Ingolstadt, Nürnberg, Würzburg, Aschaffenburg und Frankfurt-Süd hielte. Das, plus ein konsequenter Ausbau der Schnellfahrstrecke bis hin nach Frankfurt sollte die Reisezeit von München-Frankfurt auf 2 Stunden drücken (was die SNCF auf fast 600 Kilometern hinbekommt sollte nach Berücksichtigung der Topographie die DB ja wohl auf 400 Kilometern auch hinbekommen). Mit so einer Reisezeit bekommst Du auch die Züge ausgelastet und musst nicht noch in Nürnberg, Würzburg, etc nachladen.

Womit Du komplett recht hast ist der heruntergewirtschaftete Regionalverkehr in Frankreich, und bei der Debatte um die Bahnreform verweist man immer mal wieder gerne auf Deutschland. Nur: was ändert das daran, dass Kurzstreckenflüge auf Verbindungen zwischen den Zentren durch ein attraktives Bahnangebot ersetzt werden können? Und was ändert es an meiner ursprünglichen Aussage, dass der Flugverkehr auf den Verbindungen, auf denen ein konsequenter Ausbau des schnellen Schienenverkehrs stattgefunden hat, massiv abgenommen hat oder sogar komplett eingestellt wurde? Nix, oder?

Insofern: laute isoliert betrachtet richtige Fakten bzgl. Toulouse und Marseille-Bordeaux und Regionalverkehr. Aber im Bezug auf die Grundaussage und die Diskussion um Kurzstreckenflüge: na und?

Der Bahnverkehr hat in Deutschland natürlich massiven Nachholbedarf. Das ist ja unbestritten. Immerhin tut sich etwas bei der Strecke Stuttgart-Ulm. Dann ist zumindest in BW der Verkehr auf der Strecke KA/MA-S-Ulm hochgeschwindigkeitsfähig. In Bayern hört es dann wieder auf, der Teil bis MUC fehlt leider. Genau die haben es ja in Bayern auch versäumt den ICE an den Airport zu bringen.

Aber Frankreich ist eben nicht das richtige Vorbild dafür.
Der Großteil der TGV Bahnhöfe liegt außerhalb der Stadtzentren. Für mich gehört der Bahnhof in die Stadt und nicht 20 km außerhalb. So muss der Fahrgast ja erst zum TGV-Bahnhof kommen und dann kann man auch gleich zum Flughafen fahren und fliegen. So wäre das zumindest in Deutschland der Fall. Gerade der Umstieg von TGV auf Regioverkehr zeigt die Nachteile des Systems von Frankreich.

Ich bezweifle, dass das Aufkommen für ICE-Sprinter ausreichend ist, die nur MUC-FRA fahren sollen. Der Großteil steigt nur um zwischen FRA und MUC und fliegt daher.
 

TerminalA

Reguläres Mitglied
30.09.2013
47
1
Der Bahnverkehr hat in Deutschland natürlich massiven Nachholbedarf. Das ist ja unbestritten. Immerhin tut sich etwas bei der Strecke Stuttgart-Ulm. Dann ist zumindest in BW der Verkehr auf der Strecke KA/MA-S-Ulm hochgeschwindigkeitsfähig. In Bayern hört es dann wieder auf, der Teil bis MUC fehlt leider. Genau die haben es ja in Bayern auch versäumt den ICE an den Airport zu bringen.

Aber Frankreich ist eben nicht das richtige Vorbild dafür.
Der Großteil der TGV Bahnhöfe liegt außerhalb der Stadtzentren. Für mich gehört der Bahnhof in die Stadt und nicht 20 km außerhalb. So muss der Fahrgast ja erst zum TGV-Bahnhof kommen und dann kann man auch gleich zum Flughafen fahren und fliegen.

Nö. Falsch. Die TGVs fahren die Bahnhöfe in den Zentren der grossen Städte an: Lille, Metz, Strasbourg, Mulhouse, Dijon, Rennes, Nantes, Lyon, Marseille, Bordeaux, Toulouse. Fahren alle in den Hauptbahnhof. Da lohnt es sich nicht, an den Flughafen zu fahren.

Auch werden alle TGV-Destinationen, die nicht direkt eine Schnellestrecke liegen, im Stadtzentrum bedient

Klar, es gibt auch TGV Bahnhöfe ausserhalb der Stadtzentren, aber das ist in Tours und Vendôme und Mâcon und ein paar anderen Käffern der Fall. Aber da gibt‘s dann auch keine Flughafen, an den man stattdessen in gleicher Zeit hinfahren kann und mehr als nur ein paar Mal pro Woche mit Ryanair nach Balckpool, Warschau-Süd und Trapani fliegen kann.

Und wenn man in Deutschland weiterhin Hauptbahnhof Stuttgart, Frankfurt, Köln und Hamburg bedient, dann ist es nicht so schlimm, wenn der Bahnhof in Hamm, Bielefeld, Ulm, oder Göttingen etwas ausserhalb liegt. In Kassel ist das ja schon der Fall.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
22.009
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Einfachheit des Preissystems* war damals definitiv gegeben, und man mag die Bundesbahnzeiten auch als puenktlich(er) sehen. Ich weiss es nicht, habe sie nur zu kurz bewusst miterlebt. Ganz Gold war damals auch nicht alles, aber sei's drum.

Aber in Sachen Angebotsdichte schlaegt die Nach-Bahreform-Deutsche-Bahn die Bundesbahn um Laengen.


* Semi-Off-Topic: Ich habe heute, als ich tapfer (und erfolgreich :D) meine Flugscham bekaempfend zum Flugplatz dieselte, ein interessantes Stueck im DLF ueber Dynamic Pricing gehoert: https://www.deutschlandfunk.de/sond...f-impulse.1184.de.html?dram:article_id=444842
Eine sehr hoerens- bzw. lesenswerte Einordnung dieses Preismodells, dessen sich leider auch die Bahn uebermaessig bedient.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.286
9.798
* Semi-Off-Topic: Ich habe heute, als ich tapfer (und erfolgreich :D) meine Flugscham bekaempfend zum Flugplatz dieselte, ein interessantes Stueck im DLF ueber Dynamic Pricing gehoert: https://www.deutschlandfunk.de/sond...f-impulse.1184.de.html?dram:article_id=444842
Eine sehr hoerens- bzw. lesenswerte Einordnung dieses Preismodells, dessen sich leider auch die Bahn uebermaessig bedient.

Meiner Ansicht nach über weite Strecken ein ziemliches Geschwurbel. Es wird der Supermarkt mit elektronischen Preisschildern als Beispiel angeführt. Nur: ich arbeite für einen solchen Retailer in der IT und was technisch möglich ist kann man dem Kunden noch lange nicht ungestraft aufs Auge drücken. Von daher ist das im Offlinehandel ein (noch) nicht existierendes Problem. Ich sehe auch in Zukunft nicht wie ein Händler das hinbekommen sollte.

Dann wird immer wieder davon gesprochen, dass der Markt (wer soll das sein?) so viele Infos über uns hat aber wir so gut wie nichts über den Markt wissen. Ersteres kann nur auf einzelne Unternehmen zutreffen und nicht auf den gesamten Markt. Letzterem kann man i.d.R. abhelfen indem man selbst Nachforschungen anstellt. Aber was heute nicht innerhalb von ein paar Sekunden aufscheint, scheint den meisten schon zu viel Mühe zu machen.

Der einzige Punkt den ich wirklich teile ist, dass man online derzeit tatsächlich versucht den solventeren Kunden mehr aus der Tasche zu ziehen. Das allerdings könnte sich für einen Händler als Bumerang erweisen wenn mal aufgeflogen ist, dass er zwei Kunden unterschiedliche Preise gemacht hat. Anders als im Offline-Laden wo sowas je nach Ware schonmal passieren kann und die Kunden sich für gewöhnlich nicht untereinander kennen, tauscht man sich online auch oft über den Preis aus.

Die einzige mir bekannte Branche bei der die Verbraucher das akzeptieren ist übrigens die Transportbranche. Warum ist mir allerdings ein Rätsel.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Insgesamt würde ich persönlich aber diese Aussage "Das Mobilitätsbedürfnis ist ja da." nicht unterschreiben. Fakt ist, dass gereist wird - ob das nun bedeutet, dass Menschen eben einfach aus Bequemlichkeit und/oder Gewohnheit ein bestehendes Angebot wahrnehmen oder hiervon wirklich ein Bedürfnis abgeleitet werden kann, fände ich hier zunächst einen interessanten und klärenswerten Diskussionsgegenstand.

Und das bewertet und entscheidet dann wer? Die Partei? Die Gesinnungs-Polizei? Die Stasi?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.885
10.869
Oder einfach gleich Japan nehmen. DIe haben alles drei.
Die haben ja auch 90% des Verkehrsbedarfs entlang der Südostküste einer langgezognen Insel... Perfekt für eine Hochgeschwindigkeitstrasse.
Unbestritten bekommen sie aber verdammt viel gut hin.

Und das bewertet und entscheidet dann wer? Die Partei? Die Gesinnungs-Polizei? Die Stasi?
Die Industrie? So wie im Moment auch?
Es wird nach Gewinnmöglichkeit bewertet, und nach Gewinnmaximum entschieden.
Undenkbar ist jedenfalls, dass der demokratisch legitimierte Staat irgendetwas entscheidet! Wo kämen wir denn da hin...

Um nochmal in eine ganz andere Richtung zu denken:
Wie will die EU denn in Zukunft noch Dienstreisen ermöglichen, wenn einerseits Reisezeit jetzt Minutiös erfasst und das Recht auf 11 Stunden ununterbrochener Freizeit in jedem 24 Stunden Fenster plus 24 Stunden ununterbrochener Freizeit in jedem 7 Tage Fenster durchgesetzt werden soll, die Mitarbeiter aber anderseits jetzt in Zügen durch Europa reisen sollen ???
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.166
3.526
ZRH / MUC
Wie viele (schwere) Flixbus-Unfälle gab es bisher?

Laut google sind es hunderte, wobei einige wohl doppelt auftauchen:

unfälle mit flixbus

In Anbetracht des jüngsten Ereignisses eine berechtigte Frage. In meiner grenzenlosen Naivität denke ich immer noch, dass mich im Fall eines Falles der Sitzgurt vor schlimmerem bewahrt.
Aber ob jetzt der Flixbus oder der SEV-Bus (das war insbesondere 2016 und 2018 wieder die meiste Zeit...) verunglückt, ist eigentlich irrelevant. Und selber vor und nach einer Arbeitswoche 3-4 Stunden ans Steuer zu sitzen, ist auch nicht meiner Sicherheit förderlich.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.286
9.798
Um nochmal in eine ganz andere Richtung zu denken:
Wie will die EU denn in Zukunft noch Dienstreisen ermöglichen, wenn einerseits Reisezeit jetzt Minutiös erfasst und das Recht auf 11 Stunden ununterbrochener Freizeit in jedem 24 Stunden Fenster plus 24 Stunden ununterbrochener Freizeit in jedem 7 Tage Fenster durchgesetzt werden soll, die Mitarbeiter aber anderseits jetzt in Zügen durch Europa reisen sollen ???

Das kann ich dir recht einfach beantworten. Reisezeit in der man nicht selbst steuert gilt rein rechtlich als Freizeit!
Das heißt, wenn du mit dem Zug 4 Stunden zum Kunden fährst, dort 8 Stunden arbeitest, wieder 4 Stunden zurückfährst und du dann einen 16- statt eines 8-Stundentages hattest kann dein AG rein rechtlich dennoch von dir verlangen das gleiche Spiel am nächsten Tag genau so zu wiederholen - ohne gegen das ArbZG zu verstoßen. Perfide? Oh ja!
 

jackinthebox

Erfahrenes Mitglied
14.09.2010
428
-3
Und das bewertet und entscheidet dann wer? Die Partei? Die Gesinnungs-Polizei? Die Stasi?

Würdest Du meinen Post genau lesen, fiele Dir auf, dass ich dies aus meiner persönlichen Sicht klärenswert fände - in keinster Weise fordere ich in meinem Posting, dass sich hieran zu halten ist. Für meinen Teil bin ich der Meinung, dass dies die wichtigere Fragestellung ist, anstelle direkt von pauschalen, unbegründeten Annahmen auszugehen - diesen Standpunkt vertrete ich auch gerne in den von mir steuerbaren Gesprächen und Diskussionen, um in ebendieser Richtung zu sensibilisieren.

Was Dein dümmlich provozierender Vorstoß in Richtung Stasi oder Gesinnungs-Polizei soll, ist mir schleierhaft.
 

Mladen

Erfahrenes Mitglied
01.08.2013
332
101
NRW
MMn dürften in der Regel alle Zugverbindungen bis 3 (teilweise sogar 4) Stunden einem Kurzstreckenflug überlegen sein. Die Fahrt zum Flughafen, die Verweildauer dort (Security, Boarding etc) und die Fahrt vom Flughafen in die Stadt hinein brauchen so viel Zeit, dass der Zug von der Reisedauer konkurrenzfähig wird. Deswegen wurde ja auch der Flugverkehr zwischen Paris und Brüssel oder zwischen DUS/CGN und Frankfurt dezimiert bzw existiert gar nicht mehr.

In der Regel sind Bahnhöäfe auch besser an den örtlichen Nah- und Regionalverkehr angeschlossen, auch die Weiterfahrt wird somit beschleunigt.

Selbst eher längere Verbindungen (z.B. DUS-Paris im Thalys in 3:46 zu schaffen, wenn es in D nicht so lahm wäre, könnte man das sogar auf 3:30 runterdrücken) sind von der Reisedauer konkurrenzfähig, zumindest wenn man nach Paris selber will. Und sobald der Zug von der Reisedauer mithalten kann, kann er locker ein Vielfaches der Kapazität des Flugverkehrs auf die Schiene stellen: Ein A320 fasst bis zu 180 Passagiere, ein ICE3 in Doppeltraktion fast 900.

Ausnahmen wird es immer geben: Jemand, der jeweils am Flughafen arbeitet, ist natürlich mit dem Flugzeug schneller. Möglicherweise auch der Vielflieger mit genug Status, dass er überall durchmarschieren darf. Aber die große Masse ist das nicht und die ganz große Mehrzahl wird bei schnellen Zugverbindungen mit dem Zug besser fahren als mit dem Flugzeug.

Die größte Konkurrenz sowohl für Kurzstreckenflüge als auch für Bahnreisen ist ohnehin der eigene Pkw. Preislich kaum schlagbar, sobald man nicht alleine fährt.
 
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